Erstes Konzert war zum damals neuen Album "Solid Ball Of Rock", kannte allerdings nur die Band vom Namen her, aber keines deren Alben.
Ein damaliger Kollege hatte mich gefragt, ob ich kommende Woche mit ins DOCKS komme, die Band würde da spielen.
Also spontan ´ne Karte gekauft und am Abend dann da hingestiefelt, wie gesagt, kannte die Band nur vom Namen her,
war ja noch ´n Jungspund mit gerade mal so ca. 3,5 Jahren HH-Zugehörigkeit noch halbwegs frisch vom Dorf inner Großstadt mit kleinerer Metalsammlung auf LP,
die meistens CDs und LPs kamen ja erst im Laufe der Jahre dazu, da konnte man gar nicht alles kennen.
Nun denn, Vorband (fragt mich nicht) überstanden und neugierig und ohne große Erwartungen auf SAXON gewartet.
Also die "echten" SAXON, nicht die Band, die da heute unterwegs ist.
Und dann ging das Licht aus.
Das Gitarrenriff von "Solid Ball Of Rock" ertönte.
Mir lief ein Schauer über den Rücken.
Boah, Alter, was ist DAS denn?!
G.E.I.L.
Und ab nach vorne.
Bestes Konzert meines Lebens.
Unvergesslich.
Nur die geilen Songs wurden gespielt (kann ich mittlerweile feststellen, habe ja bis auf die Rock The Nations alle Alben),
da gab´s ja die mit modernerem Sound logischerweise noch nicht.
Sowas habe ich seitdem nicht wieder erlebt, daß mich eine mir unbekannte Band mit dem ersten Riff so umhaut, daß mir ein Schauer über
den Rücken läuft, und ich habe hier so ein paar Konzerte schon mitgemacht.
Sah die Band dann im Anschluß über die Jahre noch so 3-4 Mal (mit Motörhead und alleine, letztes Mal 2007 mit Masterplan in der Markthalle),
aber dadurch, daß deren ureigener Sound der ersten 5-6 Alben quasi weg ist und die Band seit vielen Alben "modern" klingt,
haben deren Konzerte für mich nicht mehr so den Reiz.
Schon Forever Free fand ich seltsam (im Rückblick aber besser als damals empfunden),
mag aber daran liegen, daß ich da schon Wheels Of Steel als LP hatte und wusste, daß sie besser können.
Ich kann verstehen, daß die Band nicht als Retro-Metal-Act unterwegs sein will und ihren Sound dem heutigen Stand angepasst hat,
aber dennoch fehlt mir genau das, was für mich SAXON ausmacht.
Killing Ground, Lionheart, Dogs Of War, Metalhead und Co. sind beileibe nicht Scheiße, alle haben 1-3 gute Songs zu bieten (gut, nicht begeisternd),
aber die Magie und das Gefühl der ersten Jahre (plus des Wiedererstarkens mit Solid Ball of Rock) transportieren sie nicht.
Und vor allem hapert es für mich an mitreißenden Songs.
Wenn ich zu einem Album greife, dann halt immer zu einem der ersten 5-6, denn da sind alle Songs vertreten, die man als Mitt-Endvierziger geil findet.