DEAF FOREVER - Die dreizehnte Ausgabe

Die dazugehörige Erklärung des Autoren:

Weil Weakling nun schon zwei Mal angesprochen wurden:
Soll keine Ausrede sein, nur eine Erklärung. Man hat natürlich ein bestimmtes Zeichenlimit, darum hab ich zwei wichtige Bands rausgeschmissen. Die eine Band war Agalloch, die andere war Weakling. Weakling waren für die US-Szene sicher zentral, was den Sound betrifft, auch irgendwo für die spätere Cascadian-Szene. Aber ideologisch und ästhetisch ist mir die Entfernung zu groß. Weakling waren so eine Ausnahmeband, die irgendwo "dazwischen" stand, aber kein direkter Akteur in der ganzen Bewegung war. Egal, mit wem man aus der Szene spricht, es läuft auf Echtra, Fauna und WITTR hinaus. Weakling werden respektiert, aber nicht als unmittelbares Vorbild genannt.
 
Fuck, jetzt brauch ich das Heft langsam auch nicht mehr ... :( Ich bin mir sicher die Leute von der lokalen 'Flaschenpost' ham's versaut.
 
Ein schöner Nebeneffekt dieses grandiosen Heftes (Virus Interview!) ist, dass ich mir diesen Monat keine neuen Platten kaufen muss: 9 gibt nirgendwo mehr als 8,0 Punkte und aus ihrer Playlist hab ich schon alles. Perfekt! Mehr Geld zum Saufen!
 
Das RW-Interview war echt interessant, @wrm hat wieder einmal coole Fragen gestellt. Aber die Antworten von Rolf waren ja teilweise echt dubios, was ist das für 1 Pirat?
 
Hm, die gerade gelesene Einleitung zum Cascadian-Special wirkte auf mich doch etwas widersprüchlich und, was die Erklärung der "Motivation" der Szene angeht, ließe sich da noch viel weiter denken. Denn folgendes: Zunächst einmal wird erklärt, die US-Szene sei gar nicht mal so "nationalistisch" ausgerichtet gewesen wie die norwegische (ich nehme mal an, dass hiermit natürlich nicht ganz Norwegen gemeint ist, sondern "nur" die im Text erwähnten Ulver und Storm). Später allerdings heißt es dann, gerade dieser Trend "zurück zur Natur" sei ja eine "uramerikanische" Geisteshaltung, was dann recht stichhaltig auf das Wirken von Emerson, Thoreau und Shepard aufgebaut wird. Aber das wäre demnach ja eben genau eine "nationale" Tradition, zumal diese Weltanschauungen ja auch vor dem Hintergrund der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der USA im 19. Jahrhundert entstanden sind. Oder etwa nicht?

Und wo wir bei diesem Thema und den "Traditionen" der USA sind, ließen sich die Lebensentwürfe der amerikanischen Szeneprotagonisten doch bestens mit dem nationalen Ethos der USA in Verbindung bringen: Dem Streben nach individueller Freiheit und wirtschaftlicher Autarkie, verwirklicht durch eigenen, selbst kultivierten Landbesitz. Was einerseits ja eben der alte "Frontier"-Geist des 19. Jahrhunderts war, der zudem durch den Homestead Act von 1862 ganz entscheidend auch die amerikanische Rechtsgeschichte geprägt hat, und umgekehrt natürlich ein ganz eigenes Verhältnis eben zur Natur voraussetzt - denn das eigene Land muss zwar einerseits urbar gemacht werden, um überhaupt bepflanzt werden zu können, darf dabei andererseits aber nicht überstrapaziert werden (die Folgen von sowas in der "Dust Bowl" der 30er Jahre sind ja wiederum ein anderes historisches nationales Trauma der USA).

Man sieht: Bei der Szene ist es denkbar (ich selber habe da keine Aktien drin), dass da diese eingangs negierte "nationale" Komponente eine ganz schön gewichtige Rolle spielt. Könnte diese Frage nicht noch einmal genauer untersucht werden?
 
Was Du heute "nationales Ethos" nennst, war sicher im 19. Jahrhundert etwas völlig anderes.

Du zitierst ein Gesetz von 1862. Was haben denn "Land Of The Free" und "Vereinigte Staaten" (sic!) damals bedeutet? Ich würde mal vermuten, dass es nicht allzu schwer fällt, das vom Nationengedanken, so wie wir ihn kennen, sehr scharf abzugrenzen.

Und das bisschen Calvinismus im amerikanischen Selbstverständnis ist nun auch keine ur-amerikanische DNA, schon gar keine nationale. Frag mal die Hugenotten in Preußen.
 
Na ja, es wirkt ja trotzdem so, als würden sich die Bands auf etwas berufen, was eben im 19. Jahrhundert galt (was sich lustigerweise aber ebenso von den entsprechenden Bands aus Skandinavien sagen lässt).

Ansonsten ist es so, dass Teile dieser Haltung offenbar eben auch heute noch in weiten Teilen der USA verbreitet sind und entsprechend seitdem tradiert wurden. Da haben viel größere Teile der Bevölkerung eigenen Grundbesitz, zur Miete irgendwo zu wohnen ist da ein Konzept, das es eigentlich nur in größeren Städten gibt (Daten: Die Wohneigentumsquote in den USA lag 2013 bei 65%, in Deutschland dagegen bei lediglich 46%. Quelle, andere Quelle).

Zum letzten Punkt: Es geht mir ja nicht darum, ob das Eigenschaften sind, die nur und ausschließlich auf Amerikaner zutreffen, sondern eben darum, ob man Motivationen und Gesinnungen, die aus verschiedenen Gründen in den USA seit Jahrhunderten verwurzelt sind, eben mit diesen Bands in Verbindung bringen kann.
 
Manuel wird vielleicht noch was dazu sagen, sollte er die nächsten Tage aus dem Pool kommen, er ist gerade auf Recherchereise für uns.

So konsistent ich Deine Argumentation auch finde, so sehr widerstrebt mir, den geschichtlich gewachsenen Nationenbegriff der USA, deren "wir" immer ein ausgesprochenes oder unausgesprochenes "... sind anders" beinhaltet mit dem "wir sind besser"-Nationenbegriff Europas gleichzusetzen.
 
Tja, nächste Woche bin ich verreist, da werde ich mich mal überraschen lassen, was danach hier zu lesen ist. ;)

Der europäische Nationenbegriff bedeutet mir persönlich übrigens auch nix - das sind zum größten Teil Konstrukte, die sich im 19. Jahrhundert anhand vergleichsweise kruder Überlegungen entwickelt haben, um irgendwie mit der bereits vorhandene einheimische Bevölkerung unter einen Hut zu bringen. Dass das in den USA mit ihrer Geschichte so nicht greift, liegt natürlich auf der Hand. Vielleicht sollte man es deshalb, um den Begriff "Nation" mal zu vermeiden, eher sowas wie "Dinge, die sich innerhalb der heutigen Landesgrenzen von Norwegen/den USA abgespielt haben" sagen. ;)
 
ich möchte die Aussage TEITANBLOODs ob die Band als 'Waffe' fungiert hervorheben "...hyperbolische Aussagen u. Vergleiche...Schuld daran sind...sich dieser MUSIKstil zu einem WITZ entwickelt...".
ähnliches kam mir bei der ASPHYX-Anzeige in den Sinn wo die Rede ist vom 'neuen Album-TODESTOSS der Death-Doom-DIVISION'...

Sorry,, aber das ist für mich KINDERKRAM aus dem die meisten von uns Hörern/Lesern schon lange raus sind...
 
ich möchte die Aussage TEITANBLOODs ob die Band als 'Waffe' fungiert hervorheben "...hyperbolische Aussagen u. Vergleiche...Schuld daran sind...sich dieser MUSIKstil zu einem WITZ entwickelt...".
ähnliches kam mir bei der ASPHYX-Anzeige in den Sinn wo die Rede ist vom 'neuen Album-TODESTOSS der Death-Doom-DIVISION'...

Sorry,, aber das ist für mich KINDERKRAM aus dem die meisten von uns Hörern/Lesern schon lange raus sind...
Darauf dann doch lieber einen Ouzo auf den Nordwind! Das Messer schneidet tief ins Fleisch.
 
Obwohl ich das Heft bereits seit längerer Zeit durch habe, schaue ich immer mal wieder rein, um z.B. das ein oder andere Review zu lesen, was ich bislang nur überflogen hatte. So geschehen mit dem My Regime Review von @Felix Unfreundlich auf Seite 106.

Ich begebe mich nun völlig in den Bereich der Spekulation, aber ich mache mir etwas Sorgen um @Felix Unfreundlich. Er schreibt, Slayers Reign in Blood sei 1986 erschienen. So weit, so richtig. Aber dann kommt es, ich zitiere:
[..]Das veröffentlichte Songmaterial [von Reign in Blood] umfasst lediglich die geplante A-Seite. Nach einer 20 Jahre andauernden Jagd ist die Vorproduktion der B-Seite nun hochkriminellen Elementen in die Hände gefallen[..]

Da ergeben sich mehrere Fragen: 1986 + 20 Jahre macht 2006. Ich habe das noch einmal mit einem Taschenrechner verifiziert. Wir haben nun nach Blick auf den Kalender 2016.
  1. Hat @Felix Unfreundlich eine Rechenschwäche? Das ist nicht schlimm, der kann sicherlich mit einem DF-gesponserten Nachhilfekurs abgeholfen werden.
  2. Sind seine Bewertungen in den Reviews grundsätzlich in Frage zu stellen? Vielleicht verbergen sich hinter den Noten irgendwelche Eigenkreationen von mathematischen Formeln, die nun von unabhängiger Stelle überprüft werden müssten.
  3. Begann die oben zitierte Jagd vielleicht erst 1996? Wenn ja, warum erst 10 Jahre nach Veröffentlichung von RiB? Das könnte eine völlige Neubewertung der historischen Bedeutung von RiB zur Folge haben.
  4. Ist @Felix Unfreundlich ggf. in einer Zeitschleife gefangen? Und wo ist er steckengeblieben? 1986, 1996 oder 2006?
Das sind nur erste Überlegungen, die mir heute morgen auf dem Klo so eingefallen sind. Es erstaunt mich aber schon, welche Fragen so ein kleines Review in einer Musikzeitschrift aufwerfen kann. Nicht auszudenken, welche Fragen sich sonst noch so in Reviews auf dem Zeitschriftenmarkt verbergen.
 
Uffz, Hitze (Merkel schuld, wer sonst, die , die ungestraft Gesetze brechen darf und das Wetter verändert wie es IHR passt), ich habe aber endlich mal Zeit durch die aktuelle Ausgabe zu blättern.

@wrm Danke für die Kommentare im Running Wild Interview. Hat mich vor einem Herzkasper bewahrt. Bei der Erwähnung von "alternativen" (= funktioniert also nicht) Medizinen geht mir wirklich der Hut hoch. Vor allem bei Büchern aus besagtem Verlag.
Das was Du da an Substanzen nimmst bevor Du Dich auf der letzten Seite (Angelo Sasso) austobst, davon solltest Du Abstand nehmen, das ist nicht gut.
Kommt jedenfalls etwas sehr krudes bei raus.

@JPK Danke für die Erwähnung von Bloodthorn, eine Platte die ich immer wieder gerne höre. Vinyl wie CD. Die zweite ist auf jeden Fall auch noch "Black Metal" leider mit mehr nervender Trällertante.

Warum fehlt die Besprechung der neuen (ersten) Azaxul? (The Fleshly Tomb)
Eine Platte auf die ich seit ca. 18 Jahre warte und ihr habt die gar nicht auf dem Schirm?

Ich lese mal weiter, muss nur noch Eiswasser für die Füße besorgen.
 
Es tun sich weitere Rätsel in Gestalt einiger Reviews von Herrn @M.T. Quatermass in der Under A Funeral Moon Rubrik auf. Generell wird im DF das VÖ-Datum bei bereits erschienenen Alben mit, ta da, "bereits erschienen" angegeben. Wer hätte das gedacht? Bei den Reviews zu Cantique Lepreux, Gevurah und Krigsgrav steht jedoch "bereits veröffentlicht". Hat das einen tieferen Sinn? Verborgene Botschaften (zumal bei Cantique Lepreux noch ein "s" in den Bandnamen gezaubert wurde: Cantiques)? Beim Review zu Forteresse steht hingegen "bereits erschienen".

Fragen über Fragen...
 
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