DEAF FOREVER - die neunzehnte Ausgabe

Hatte eigentlich vorher auch so gewisse Befürchtungen, aber ich finde seinen "offenen Brief" doch sehr lesenswert, zumal er da gerade nicht auf den alten Geschichten rumkaut, sondern sich mit Kritik und Kritikfähigkeit im Allgemeinen, im Eigenen und der von Herrn Walterbach befasst. Kann man so machen, find ich.

Kann man. Damit sollte das Thema dann aber auch mal durch sein.

Ich finde mich irgendwo dazwischen wieder...

Prinzipiell ist es ja schwer zu bemessen, wie sehr einen Menschen ein Betrug oder Verlust schmerzt und wann er all dies hinter sich zu lassen habe. Leid ist eben nicht quantifizierbar. Der Umgang damit jedoch schon eher, zumal, wenn es sich bei dem Betreffenden um eine Person des öffentlichen Lebens handelt. Tom ist ein Künstler, der weltweit von Legionen von Fans und Musikern als Inspirator und Heros verehrt wird. Wenn dieser, aufgrund seiner Persona als eher stoisch, ernst und kontrolliert wahrgenommene Künstler nun eine überaus verwundbare Seite zeigt und eine Kränkung kommunizert, die er offenbar nie überwunden hat, so kann dies sicher an dem Bild kratzen, das sich die Öffentlichkeit von ihm macht.

Ich kann mir da gewiss kein Urteil erlauben, denn ich kenne weder die eine, noch die andere Seite und schon gar nicht weiß ich um etwaige zwischenmenschliche Disharmonien oder Verfehlungen, die eine Heilung dieser seit Jahrzehnten schwärenden Verwundung unmöglich zu machen scheinen. Was ich jedoch, zumindest in meinem direkten und erweiterten Umfeld beobachte, ist ein gewisser Verlust an Respekt Tom gegenüber, der zwar immer noch als visionärer Künstler, Impulsgeber und Gründungsvater der Szene geachtet und bewundert wird, dem viele jedoch auch mittlerweile eine gewisse Larmoyanz attestieren.

Keine Ahnung, ich ertappe mich ja selbst öfter mal dabei, innerlich mit den Augen zu rollen, wenn Tom in seinen Kolumnen und Interviews schon wieder mit der alten Geschichte anfängt und würde ihm von Herzen wünschen, er könne all dies endlich überwinden und im Wortsinne verschmerzen. Andererseits darf man das Ausmaß einer Kränkung nicht unterschätzen, die von einem Menschen ausgeht, den man, so Tom in seinem offenen Brief, verehrt und vergöttert hat. Die Schmerzen einer solchen Art von Verrat, ob real oder empfunden, können sich durch ein ganzes Menschenleben ziehen, das glaube ich ganz bestimmt.

Vielleicht kann er sich ja eines Tages von dieser Kränkung befreien. Vielleicht hält er jedoch auch ganz bewusst an seinem Schmerz und seiner Wut fest, weil beides ihn zu der Person macht, die er ist und ihm die Kraft und Inspiration gibt, all dies in Musik zu gießen, die in ihrer Intensität und Wucht ihresgleichen sucht...
 
Ich finde mich irgendwo dazwischen wieder...

Prinzipiell ist es ja schwer zu bemessen, wie sehr einen Menschen ein Betrug oder Verlust schmerzt und wann er all dies hinter sich zu lassen habe. Leid ist eben nicht quantifizierbar. Der Umgang damit jedoch schon eher, zumal, wenn es sich bei dem Betreffenden um eine Person des öffentlichen Lebens handelt. Tom ist ein Künstler, der weltweit von Legionen von Fans und Musikern als Inspirator und Heros verehrt wird. Wenn dieser, aufgrund seiner Persona als eher stoisch, ernst und kontrolliert wahrgenommene Künstler nun eine überaus verwundbare Seite zeigt und eine Kränkung kommunizert, die er offenbar nie überwunden hat, so kann dies sicher an dem Bild kratzen, das sich die Öffentlichkeit von ihm macht.

Ich kann mir da gewiss kein Urteil erlauben, denn ich kenne weder die eine, noch die andere Seite und schon gar nicht weiß ich um etwaige zwischenmenschliche Disharmonien oder Verfehlungen, die eine Heilung dieser seit Jahrzehnten schwärenden Verwundung unmöglich zu machen scheinen. Was ich jedoch, zumindest in meinem direkten und erweiterten Umfeld beobachte, ist ein gewisser Verlust an Respekt Tom gegenüber, der zwar immer noch als visionärer Künstler, Impulsgeber und Gründungsvater der Szene geachtet und bewundert wird, dem viele jedoch auch mittlerweile eine gewisse Larmoyanz attestieren.

Keine Ahnung, ich ertappe mich ja selbst öfter mal dabei, innerlich mit den Augen zu rollen, wenn Tom in seinen Kolumnen und Interviews schon wieder mit der alten Geschichte anfängt und würde ihm von Herzen wünschen, er könne all dies endlich überwinden und im Wortsinne verschmerzen. Andererseits darf man das Ausmaß einer Kränkung nicht unterschätzen, die von einem Menschen ausgeht, den man, so Tom in seinem offenen Brief, verehrt und vergöttert hat. Die Schmerzen einer solchen Art von Verrat, ob real oder empfunden, können sich durch ein ganzes Menschenleben ziehen, das glaube ich ganz bestimmt.

Vielleicht kann er sich ja eines Tages von dieser Kränkung befreien. Vielleicht hält er jedoch auch ganz bewusst an seinem Schmerz und seiner Wut fest, weil beides ihn zu der Person macht, die er ist und ihm die Kraft und Inspiration gibt, all dies in Musik zu gießen, die in ihrer Intensität und Wucht ihresgleichen sucht...
Einer der besten Forumbeiträge ever!
:verehr:
 
Ich finde mich irgendwo dazwischen wieder...

Prinzipiell ist es ja schwer zu bemessen, wie sehr einen Menschen ein Betrug oder Verlust schmerzt und wann er all dies hinter sich zu lassen habe. Leid ist eben nicht quantifizierbar. Der Umgang damit jedoch schon eher, zumal, wenn es sich bei dem Betreffenden um eine Person des öffentlichen Lebens handelt. Tom ist ein Künstler, der weltweit von Legionen von Fans und Musikern als Inspirator und Heros verehrt wird. Wenn dieser, aufgrund seiner Persona als eher stoisch, ernst und kontrolliert wahrgenommene Künstler nun eine überaus verwundbare Seite zeigt und eine Kränkung kommunizert, die er offenbar nie überwunden hat, so kann dies sicher an dem Bild kratzen, das sich die Öffentlichkeit von ihm macht.

Ich kann mir da gewiss kein Urteil erlauben, denn ich kenne weder die eine, noch die andere Seite und schon gar nicht weiß ich um etwaige zwischenmenschliche Disharmonien oder Verfehlungen, die eine Heilung dieser seit Jahrzehnten schwärenden Verwundung unmöglich zu machen scheinen. Was ich jedoch, zumindest in meinem direkten und erweiterten Umfeld beobachte, ist ein gewisser Verlust an Respekt Tom gegenüber, der zwar immer noch als visionärer Künstler, Impulsgeber und Gründungsvater der Szene geachtet und bewundert wird, dem viele jedoch auch mittlerweile eine gewisse Larmoyanz attestieren.

Keine Ahnung, ich ertappe mich ja selbst öfter mal dabei, innerlich mit den Augen zu rollen, wenn Tom in seinen Kolumnen und Interviews schon wieder mit der alten Geschichte anfängt und würde ihm von Herzen wünschen, er könne all dies endlich überwinden und im Wortsinne verschmerzen. Andererseits darf man das Ausmaß einer Kränkung nicht unterschätzen, die von einem Menschen ausgeht, den man, so Tom in seinem offenen Brief, verehrt und vergöttert hat. Die Schmerzen einer solchen Art von Verrat, ob real oder empfunden, können sich durch ein ganzes Menschenleben ziehen, das glaube ich ganz bestimmt.

Vielleicht kann er sich ja eines Tages von dieser Kränkung befreien. Vielleicht hält er jedoch auch ganz bewusst an seinem Schmerz und seiner Wut fest, weil beides ihn zu der Person macht, die er ist und ihm die Kraft und Inspiration gibt, all dies in Musik zu gießen, die in ihrer Intensität und Wucht ihresgleichen sucht...

Bei mir ist die Entwicklung der Wahrnehmung gerade umgekehrt, als in deinem Umfeld. Ich habe mich nie so besonders mit Tom als Person beschäftigt, obwohl ich Hellhammer/Frost Fan bin. Aber aus allem was ich immer so nebenbei mitbekommen habe, hat sich über die Jahre das Bild eines hochverletzlichen, chronisch eingeschnappten, verbitterten Wüterichs zusammengesetzt.

Das erste was ich mitbekommen hatte war, dass er einen Typ vom Rock Hard umbringen wollte, wegen einer schlechten Platten- oder Konzertkritik. Weis nicht mehr wer es war, Herr Herr vielleicht? Dann diese Interviews, er könne „aus psychischen Gründen“ nichts mehr von Hellhammer spielen, weil er eine so schwere Jugend hatte. Welcher andere Musiker würde schon so was sagen: Aus psychischen Gründen kann ich meine Demo-songs nicht mehr spielen, weil ich es nicht ertrage!? Und dann mal einige Auszüge aus dem Celtic Frost Buch gelesen: Teilweise Larmoyanz und Gejammer beinahe onkelzschen Ausmaßes.

Das ist jetzt natürlich boshaft übertrieben und karikierend, aber das war so das Klischee was in meinem Freundeskreis lange Zeit vorherrschte.

Gegen diese Klischees wirken die Kolumnen im DF sehr reflektiert und selbstkritisch, teilweise sogar humorvoll (das letzte was ich Tom vorher zugetraut hätte) und sympathisch. So ist mein persönlicher Respekt vor Tom eigentlich mit jedem DF Beitrag gestiegen und ich kann seine sehr kritischen Kommentare oft sogar nachvollziehen.

Ich find’s jedenfalls gut, dass das DF den Walterbach Warrior Stress so gebracht hat; allein schon wegen dieser Diskussion hier…:top:
 
Heute immer noch kein Heft.
Dafür hat die Postbotin geklingelt da sie den Auftrag hat zu überprüfen ob das Heft da ist o_O
Oder anders zugestellt wurde.
Nun ja. MAn ist wohl an der Sache dran....
 
Meins ist da. Aber leider kaputt. Incantation und Anasarca liegen bei mir im Soundcheck irgendwo auf den 40er bzw 50er Plätzen, während Organ Ogan und Die Apokalyptischen Reiter wesentlich höher liegen. Da muss beim Versand irgendwas verrutscht sein. Werd jetzt deswegen kein neues Heft anfordern, aber würd mich schon interessieren, wo die denn ursprünglich lagen!?
 
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Vielleicht hält er jedoch auch ganz bewusst an seinem Schmerz und seiner Wut fest, weil beides ihn zu der Person macht, die er ist und ihm die Kraft und Inspiration gibt, all dies in Musik zu gießen, die in ihrer Intensität und Wucht ihresgleichen sucht...
Interessanter Gedanke.

Ich für meinen Teil dachte eher nach der Lektüre des Briefes, es wäre souverän einfach die Klappe zu halten. Für mein Gefühl kickt sich Walterbach durch sein selbstherrliches Getue ganz selbstständig ins Abseits. Da muss man gar nicht nochmal mit dem Fuß aufstampfen.
 
Und zudem auch noch, dass (gefühlt zumindest) die Vorbesteller die Hefte idR vor den Abonnenten haben. Mir kommts da ja nicht auf ein paar Tage mehr an, aber irgendwie isses schon blöd, immer mit zu den Letzten zu gehören, während hier schon eifrig über die aktuelle Ausgabe diskutiert wird :hmmja:
Liegt das nicht daran, dass die fertigen Hefte von Frank (oder wem auch immer) direkt eingetütet werden, während die Abohefte noch den Umweg über einen Versandservice nehmen?
 
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