So, gerade zurück im Hotel nach meinem ersten Brüder-Gig im britischen Wolverhampton. Und ich bin immer noch total aufgekratzt. Ein ganz fantastisches, ehrliches, leidenschaftliches Konzert, vorgetragen von fünf großartigen Musikern und mit einer wunderbaren Setlist. Vor dem Gi im gegenüberliegenden Pub ein bisschen Fußball geschaut (Man U - Newcastle) und einen Happen gegessen, bevor es dann zum Venue ging.
Die "Slade Rooms" in Wolves waren dann sehr gut besucht. Ich schätze mal 300-350 Leute waren da. Der Laden erinnert ein bisschen an eine größere Version des "Logo" in Hamburg. Also ein eher breiter Raum, nicht besonders tief, zwei Pfeiler, die einem Teil der Plätze die Sicht rauben, aber ich stand natürlich richtig.
Um 20.00 Uhr ging die Vorband auf die Bühne, deren Namen ich gerade vergessen habe, obwohl die super war und ich von ihnen beide CDs mitgenommen habe. Die liegen gerade zu weit weg vom Bett und ich kann mich kaum mehr bewegen. Das war ganz cooler Classic Rock, von Typen, die optisch zum Glück nicht in den 70ern stehen geblieben sind, um möglichst "authentisch" zu wirken. Nee, authentisch war die Musik und das hat auch gereicht.
Um 21.00 Uhr kamen dann die drei Brüder mit unterstützendem Duo auf die Bühne und vom ersten Ton von 'War Is Over' war ich dann verzaubert. Die Setlist enthielt neben acht(!) Songs von 'War Is Over' (nur 'Wanderlust' und 'Blindsight' fehlten) natürlich noch einige Klassiker: 'Kiss A Wish' (lange Version, aber statt Flötensolo mit hervorragendem Tastengespiel), dazu 'Coming Home', 'Insomniac', 'Miracle', 'Flowers & Rust', 'Sunday Child' und natürlich 'New Day Rising'. Das war 100-minütige Extraklasse.
Was mir besonders gefallen hat, ist, dass es hier einfach um die Musik geht. Das sind keine Selbstdarsteller, die Sonnenbrillen oder so 'was ins Publikum werfen müssen, um sich cool zu fühlen. Sie leben einfach nur ihre Liebe zur Musik aus, ohne Pomp & Circumstance, Sänger Mikko turnt auch mal auf der kleinen Absperrung vor dem Fotograben(? - da war kein Fotograf drin) herum, schüttelt den Fans die Hände, widmet Songs bereits bekannten Fans oder natürlich Malcolm Young. Dabei wird dann geschwitzt und auch gelacht. Wirklich, ein Traum.
Ungewöhnlich: damit die Band das Publikum vernünftig sehen konnte, wurde irgendwas im Set das Hallenlicht (dezent) angemacht und angelassen, damit sich die Brüder an den fröhlichen, schwitzenden Gesichtern der Fans erfreuen konnte. Habe ich auch noch nicht erlebt.
So, und jetzt müsst ihr alle fleißig die VHB hören, Platten kaufen oder streamen und sie darauf hinweisen, dass sie nach Deutschland kommen sollen.