Das war in den 90er Jahren ein musikalischer Generationswechsel, mit anderen Werten und Klängen. Alles was vorher groß und berühmt war brachte nur noch bedingt interessante Platten raus, die ganzen (damals) furchtbaren und verweichlichten Hairspray Bands drängten immer mehr auf den Markt...wie 2008 die Immobilienblase, es machte PLOPP und der Deckel flog weg.
Karohemden und bis auf das simpelste reduzierte Live Shows - das war nicht mehr mein Metal oder Hardrock, im Ganzen betrachtet. Ich war z.T. orientierungslos und suchte nach dem alten Spirit, oder versuchte der "Neuen Zeit" etwas positives abzugewinnen. "Ist der Metal tot?" brachte das ganze Dilemma, mit Hilfe des aussagekräftigen Sargs, auf den Punkt.
Den Metal und den Spirit musste man mühsam suchen, zum damaligen Zeitpunkt dachte ich aber tatsächlich, das war es mit meiner Musik. Auf Konzerte gehen, mit Kumpels über die neusten geilen Scheiben philosophieren, alles dahin. Müsste ich meine Lebensgewohnheiten, wie ich sie kannte, neu ausrichten?
Die Wende kam für mich (für andere aber scheinbar auch) mit einem Sampler, der mich Abends um 23.30 Uhr kerzengerade im Bett stehen ließ. HammerFall vermittelte den verloren gegangenen Spirit und zog unzählige Metaller, ob alt und neu, in seinen Bann. Eine Entwicklung, die bis heute anhält.
Die 90er waren nicht schlimm, sie waren ein Gesundbrunnen für die harte Stromgitarren Musik. So wie es vor dem Grunge Knall war konnte es nicht weitergehen, es war nervig, langweilig und nicht mehr ehrlich.
In diesem Sinne, Reboot tut gut