Bin Bj. 12/1968 und ja erst im August 1987 nach Hamburg gezogen, vorher war 500-Seelen-Dorf angesagt.
Und da war nix mit Metal.
Null.
Im Gegenteil, ich war der Einzige, der auf Gitarrenmusik stand, bei den anderen war Depeche Mode, Modern Talking & Co. der Hit.
Ich fand´s zum Kotzen und litt damals echte Qualen.
Bin Bj. Dez. 1968, hätte also an-und-für-sich den 80er-Metal mitbekommen müssen, aber wie denn, wenn man kaum aus´m Dorf raus kam.
Kein Mofa, klappriges Fahrrad, der Bus fährt maximal 4x am Tag, jetzt glaube ich gehört zu haben, noch weniger
(morgens um 6.30/7.00 Uhr fahren 2 Busse die Stadt, dann Mittags um 12 Uhr rum noch 1 Bus
und abends auf der Rücktour kann man in die Stadt fahren, kommt aber nicht zurück).
Schule war aber in einem anderen 7000-Seelen-Ort, da sah das ähnlich mau aus.
Gab bzw. gibt da die Fahrbücherei, die 1x die Woche in dem Dorf vorbei kommt und dann kann man sich neben Büchern halt auch Musik ausleihen.
Damals in den späten 70ern und früh-mittleren 80ern gab´s da nur Cassetten von bekannten Bands wie
AC/DC, SAGA, ZZ Top, The Beatles, Rick Springfield, Modern Talking, allen Arten von Popmusik, Klassik usw.
Und - Oh Wunder - auch die Defenders Of The Faith und die The Ulimate Sin. Meine somit ersten gehörten Metal-Alben. Sogleich auf Cassette überspielt.
Aber das war´s auch mit klassischem 80er-Metal in der Fahrbücherei.
Davor gab´s in meinem kleinen Universum eh fast nur SAGA (Fan seit 1981), es wurden zwar auch andere Bands und Sänger wie Honeymoon Suite, Rick Springfield,
Charlie Sexton, Bryan Adams, AC/DC, Scorpions, Rodgau Monotones, ZZ Top usw. von mir gehört,
aber vom Heavy Metal stand ich damals noch weiter weg, auch wenn es schon die ersten Bands auf Cassette gab, die regelmäßig gespielt wurden.
Aber ich hatte damals 1983 RockPop in Concert gesehen, und das hatte doch wohl einen stärkeren Eindruck hinterlassen als gedacht.
Konnte mich nämlich Jahre später da noch dran erinnern und war immer auf der Suche nach einer vollständigen VHS bzw. heute DVD davon (die´s leider nicht gibt).
Mit meinem Umzug der Lehre wegen hier nach HH (da war ich 18 1/2), lernte ich ab August/September 1987 erst all die geilen Bands kennen, auf die ich heute noch stehe.
Meine Sammlung ist da Aussage genug.
Also, wie gesagt, den großen Schub und Erfolg der Bands ging in den Jahren 1980-1986 an mir vorbei, ich bekam aufm Dorf Ausläufer in Form von Cassetten mit, war aber nie Teil davon.
Leider.
Dennoch empfand ich die Jahre 1990-1992 als nicht schlimm, das ging erst los mit dem Durchbruch von Bands wie Rammstein, Rage Against..., Pantera, Slipknot, Korn & Co.
Vorher gab´s eine friedlich Co-Existenz.
Klar, daß die damals jüngeren Leute nicht mehr auf - ihrer Meinung nach - altmodisch-übermelodischen Kram standen, ist schon immer so gewesen,
fing in den späten 50ern mit Elvis an und zieht sich seitdem immer wellenförmig durch die Musikgeschichte.
Auf eine hoch-melodische Zeit folgt eine Zeit der Umbruchs mit Stilmixen, auf die dann ein harsch-harter Sound folgt, der dann von wieder empfindsamerer Musik abgelöst wird.
Ich tat während der Grunge-Crossover-NDH-NuMetal-NewThrash-Zeit das, was ich auch heute noch mache:
Ich höre meine Musik, das, was mir schon immer gefallen hat und immer noch gefällt, ich steige auf keinen Trend-Zug auf, surfe auf keiner Trend-Hipster-Welle mit,
nenne meinen Soundtrack des Lebens nicht plötzlich anders, nur weil der Trendkompass in die andere Richtung zeigt und sage auf Nachfrage, was für Musik ich höre: Heavy Metal.
Andere Trendreiter nennen ihre Musik plötzlich Hardcore oder klassischen Rock, auch wenn sie nachweislich Metalcore, Nu Metal oder Indie hören und spielen, aber da das gerade nicht angesagt ist, suchen sie nach einem Namen, der weniger unangenehm mit Vorurteilen belastet ist.
Und wenn dann in ein paar Jahren Metalcore, Nu Metal oder Indie (kommt bestimmt wieder, ich "freue" mich schon drauf) angesagt ist,
drehen sie ihre Fahne in die Windrichtung zurück.
Ich war im Grunde immer Hardrock und Heavy Metal und werde es immer bleiben.