Auf jeden Fall eine eigenständige, originelle Band.
Ich hab allerdings nur die ersten drei Scheiben und die finde ich auch nicht durchgehend toll. Vor allem auf der zweiten, "Psycho Surgery", gibt's einige Stücke die ich überhaupt nicht mag, andererseits dann aber auch wieder absolute Hammersongs wie den Titelsong, "A Dog's Breakfast", das Instrumental "Viento Boraqscoso (Devastating Wind)" oder das kurze "Vitals Fading" (mit genialem Finale). Schon ab dem fünften Stück gefällt mir die Scheibe leider nicht mehr so gut, vor allem der Rap-Metal-Song "Spineless" ist furchtbar. "Broken Chromosomes" und "Stereotaxic Atrocities" sind noch ganz cool aber ich finde die Songreihenfolge auf dem Album sehr unglücklich gewählt, da zuerst die ganzen Thrash-Hämmer kommen (das vierte Stück wird gegen Ende noch einmal richtig beschleunigt) und ab dem fünften Stück dann fast nur noch Midtempo. Das letzte Stück ist eigentlich sogar schon Doom Metal, finde ich bis auf den Schluss aber leider auch recht unspektakulär. Da hätte man die Reihenfolge auf jeden Fall mehr durchmischen sollen, so wird das Album über die gesamte Länge tendenziell immer langsamer, was ich sehr ungünstig finde.
Auf dem Debüt gab's ja größtenteils noch normaleren Thrash, dafür aber auch keine nennenswerten Ausreißer nach unten, ziemlich geile Scheibe, die ich mir nach längerer Suche (die CDs kamen ja ursprünglich über Intense Records raus und waren lange Zeit kaum zu finden) dann als damals (2011/12) gerade neu veröffentlichten Vinyl-Rerelease geholt habe (die anderen beiden hab ich gebraucht als Original-CDs gekauft).
Ihr Meisterwerk ist für mich aber Album Nr. 3, "Pathogenic Occular Dissonance", auf dem der Thrash zwar schon etwas zurückgefahren wurde, aber immer noch sehr präsent ist und halt viele wahnsinnige Ideen vertont wurden. Das eine oder andere Stück mag ich allerdings auch hier wieder nicht.
kenne noch die "Microscopic View Of A Telescopic Realm", die den einzigartigen Stilmix noch weiter ausführt, bzw. noch mal neue Elemente mit einfließen lässt, allerdings auch viel für mich nicht so Genießbares enthält. Der Opener ist allerdings der Wahnsinn!
"Where Moth And Rust Destroy" kenne ich auch noch von einem Kumpel, da gab's zwar, soweit ich mich erinnere, keine groben Ausreißer nach unten aber auch keine nach oben. Das war überwiegend stilistisch und vom Songwriting her schon ne Ecke gewöhnlicher als von der Band gewohnt. "Antiseptic Bloodbath" hab ich auch mal bei einem (anderen) Kumpel gehört, da fand ich ein oder zwei Stücke herausragend und den Rest nervig. Ich stehe aber einfach auch nicht so auf den hardcore-lastigen Gesang der späteren Scheiben - und auch nicht auf den melodischeren, oft recht poppigen.
Überhaupt ist der Gesang bei Tourniquet für mich oft der Knackpunkt. Und ich kenne keine andere Band, bei der mich einige Stücke so extrem begeistern, während mich andere regelrecht nerven oder langweilen.