Taake

Es ging darum, dass es unfair wäre, dass Männer das dürfen, während es aber bei Frauen eine Ordnungswidrigkeit darstellt, iirc.

In dem Fall ging es tatsächlich um das Triggern von Opfern sexueller Gewalt.

Eine Ordnungswidrigkeit wäre das bei einem Konzert sicherlich auch nicht in jedem Fall. Evtl. hat das noch was mit dem Einlass-Mindestalter zu tun, aber ein geschlossener Konzertraum ist ja keine öffentlicher Raum in dem Sinne, sonst würden ja Strip-Shows auch verboten sein.
 
Das war schon derselbe Vorfall. Die TAZ hat nur nicht komplett und vollumfänglich berichtet. Ich kann mich an die Diskussionen damals erinnern, aber auch nicht mehr so lückenlos.

Im AJZ Bielefeld gibt's dieses Oben Ohne Verbot. Aber eben nicht nur wegen Gleichberechtigung (oder besser Gleich-Unberechtigung), sondern eben auch um diesen Schutzraum zu bieten für Opfer sexueller Gewalt.

Was ich wohl inkorrekt dargestellt hatte, ist die Aussage, dass sich eine bestimmte Person dadurch getriggert gefühlt hatte. Vermutlich war die Unterbrechung hier jetzt "nur" im Vorgriff um eine eventuelle Situation dieser Art zu vermeiden, eben auch mit Hinweis auf das sowieso existente generelle Verbot.
 
Genau genommen, hatten FDF schon selbst ähnlichen Probleme.

ja, deshalb hatte ich den artikel ja verlinkt. diese Störfeuer gibt es auf beiden seiten (wobei das natürlich noch mal eine andere qualität hat, wenn dich der "staatsschutz" ins visier nimmt, anstatt eine private gruppierung), und das finde ich einfach unnötig. ich mein, wir reden hier ja nicht von störkraft oder so, sondern von menschen, denen vermutlich Provokation "böses verhalten" über ideologie geht. bin gespannt, wie sich das noch entwickelt.
 
Irgendwelche gesellschaftspolitischen Entwicklungen in den USA mal völlig außen vor gelassen, möchte ich noch einmal das Offensichtliche, schon hundertfach Gesagte rekapitulieren, weil man es leider nicht oft genug wiederholen kann: Black- und Death-Metal-Musiker haben schon immer mit der Provokation gespielt, mit diesem und jenem kokettiert, um ,,Spießbürger" zu schocken, eine Faszination für das ,,Böse" besessen usw. ff. Man nehme als Beispiele etwa für das Kokettieren mit der Symbolik des Dritten Reichs nur einmal ganz frühe Sepultura, Slayer oder Impaled Nazarene. Jeder wusste es richtig einzuordnen. Aufgrund der uneingeschränkten Zugänglichkeit und Verfügbarkeit tummeln sich heutzutage im extremeren Metal-Bereich leider eine Menge Charaktere, die dazu nicht imstande sind. Die überhaupt nicht begriffen haben, worum es bei dieser Musik geht (und noch mehr gleichfalls ahnungslose Gestalten schauen von außen auf den ganzen Zirkus): Es geht darum, frei zu sein und alles rauslassen zu können. Oder sich zumindest so zu fühlen. Und das bedingt eben, dass der ein oder andere, berauscht von diesem Freiheitsgefühl, schon mal Dinge tut, die man selbst merkwürdig, anstößig oder gar zutiefst falsch findet. Aber jeder klar denkende Mensch kann Provokateure (z. B. Taake), latent Wahnsinnige (z. B. Impaled Nazarene), schlichte Deppen (z. B. Herr Anselmo) und echte Fanatiker ganz sicher auseinanderhalten. Und solange es eben nur Provokateure, latent Wahnsinnige und Deppen sind, sollte man doch einfach die Kirche im Dorf lassen. Und nicht nur das, man muss sich - ganz unabhängig davon, wo man politisch stehen mag - klar und deutlich gegen jedwede Unterbindungskultur und Zensur stellen. Erst recht gegen jene, die mit übelst braunhemdigen Methoden auftritt. Ich beispielsweise brauche es auch nicht, wenn Gruppen in irgendwelchen Zwiegesprächen ihre ach so linke Geisteshaltung betonen - dennoch würde ich mich arg daran stören, wenn von anderer Seite gegen diese Gruppen gehetzt und vorgegangen wird. Levve und levve losse heißt es hier in Köln so treffend.

Kurz: Unsere Musik lebt von Musikern, die auch mal anecken, übers Ziel hinausschießen, oder uns einfach nur mit dem Kopf schütteln lassen. Unsere Musik vereint als spannendes und fruchtbares Allerlei Menschen unterschiedlichster Weltanschauungen, die sich dennoch alle stets im friedlichen Austausch miteinander befinden. Das sollten wir uns bewahren.
 
Irgendwelche gesellschaftspolitischen Entwicklungen in den USA mal völlig außen vor gelassen, möchte ich noch einmal das Offensichtliche, schon hundertfach Gesagte rekapitulieren, weil man es leider nicht oft genug wiederholen kann: Black- und Death-Metal-Musiker haben schon immer mit der Provokation gespielt, mit diesem und jenem kokettiert, um ,,Spießbürger" zu schocken, eine Faszination für das ,,Böse" besessen usw. ff. Man nehme als Beispiele etwa für das Kokettieren mit der Symbolik des Dritten Reichs nur einmal ganz frühe Sepultura, Slayer oder Impaled Nazarene. Jeder wusste es richtig einzuordnen. Aufgrund der uneingeschränkten Zugänglichkeit und Verfügbarkeit tummeln sich heutzutage im extremeren Metal-Bereich leider eine Menge Charaktere, die dazu nicht imstande sind. Die überhaupt nicht begriffen haben, worum es bei dieser Musik geht (und noch mehr gleichfalls ahnungslose Gestalten schauen von außen auf den ganzen Zirkus): Es geht darum, frei zu sein und alles rauslassen zu können. Oder sich zumindest so zu fühlen. Und das bedingt eben, dass der ein oder andere, berauscht von diesem Freiheitsgefühl, schon mal Dinge tut, die man selbst merkwürdig, anstößig oder gar zutiefst falsch findet. Aber jeder klar denkende Mensch kann Provokateure (z. B. Taake), latent Wahnsinnige (z. B. Impaled Nazarene), schlichte Deppen (z. B. Herr Anselmo) und echte Fanatiker ganz sicher auseinanderhalten. Und solange es eben nur Provokateure, latent Wahnsinnige und Deppen sind, sollte man doch einfach die Kirche im Dorf lassen. Und nicht nur das, man muss sich - ganz unabhängig davon, wo man politisch stehen mag - klar und deutlich gegen jedwede Unterbindungskultur und Zensur stellen. Erst recht gegen jene, die mit übelst braunhemdigen Methoden auftritt. Ich beispielsweise brauche es auch nicht, wenn Gruppen in irgendwelchen Zwiegesprächen ihre ach so linke Geisteshaltung betonen - dennoch würde ich mich arg daran stören, wenn von anderer Seite gegen diese Gruppen gehetzt und vorgegangen wird. Levve und levve losse heißt es hier in Köln so treffend.

Kurz: Unsere Musik lebt von Musikern, die auch mal anecken, übers Ziel hinausschießen, oder uns einfach nur mit dem Kopf schütteln lassen. Unsere Musik vereint als spannendes und fruchtbares Allerlei Menschen unterschiedlichster Weltanschauungen, die sich dennoch alle stets im friedlichen Austausch miteinander befinden. Das sollten wir uns bewahren.

Wenn man mal den überbordenen und meiner Meinung nach etwas romantischen Pathos davon abkratzt, stimme ich dir durchaus zu. Knackpunkt ist und bleibt: Wer gewollt und absichtlich provoziert, wie auch immer, hat keinen Anspruch darauf, keine Reaktion zu erhalten, sowieso wenn sich die Provokation dann noch über die Szenengrenzen hinweg an "brave Bürger" richtet; da spielt es überhaupt keine Rolle, was begriffen wurde und was nicht (Metal ist und bleibt eine Subkultur eingebettet in die Gesellschaft und keine hermetische Nische oder ein elitärer Kult (es sollte eigentlich Club heißen, passt aber auch so) - auch wenn nicht wenige dies glauben mögen). Sich dann darüber zu beschweren, dass man im Grunde erfolgreich war, ist allenfalls bigott. Dafür habe ich in der Regel kein Verständnis. Für allzu krasse Romantisierungen übrigens auch nicht.

Trifft es unbedarfte Menschen, ist das natürlich ein völlig anderes Thema. Bei Taake trifft es allerdings keinen Unschuldigen. Der Vorfall in Essen ist nämlich nicht der einzige von Höchst. Man ist fast dazu geneigt, zu sagen: Pech gehabt. Irgendwie finde ich die Affäre dann doch nach wie vor übertrieben, aber lange nicht der Weltuntergang oder das Drama oder die linke Machtübernahmen, die gerne herbeigeredet wird.

Ach so, ich finde, unsere Szene lebt von kreativen und integeren Menschen (Musikern und vor allem Fans; oder Veranstaltern, Labels, Magazinen, etc.) und nicht von Tabubrüchen und Provokationen und dummen, undurchdachten Aktionen. Die passieren, sind aber nicht Kern und Angelpunkt der Szene. Wäre auch schlimm, aber die Lautesten hört mal halt immer eher.
 
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Ich neige wohl manchmal ein wenig zu Romantisierungen und Pathos, Verzeihung ;)

Ich sehe es grundsätzlich durchaus ähnlich: Wer dumm provoziert, muss sich über eine Reaktion nicht wundern. Erst recht nicht, wenn sich derjenige sonst stets als harter Schwarzmetaller gebärdet. Jedoch sind diese „Reaktionen“ vollkommen überzogen und bedienen sich Mitteln, die absolut tabu sein sollten: Hetze, Gewaltandrohungen usw. Ja, vielleicht trifft es bei Hoest einen, der es ein bisschen drauf angelegt hat. (Ich mag den Kerl auch nicht und finde Taake bis abgesehen von maximal den ersten beiden Alben völlig belanglos, das nur am Rande.) Wenn man aber seinen Blick vom Fall Taake weitet und all die nach dem gleichen Muster abgelaufenen Aktionen der letzten zehn, fünfzehn Jahre betrachtet, muss man sich doch fragen, wo es aufhört. Wer ist wohl als nächstes dran? Es kann einfach nicht sein, dass diese Gestalten alles, was ihnen nicht in den Kram passt, willkürlich mit Hetze überziehen, mit Gewaltan- und Morddrohungen traktieren. Das ist die Bücherverbrennung des digitalen Zeitalters. Und jeder, der bei solchen Aktionen auch noch Beifall klatscht, hat entweder gar nicht begriffen, was da überhaupt passiert und wohin so etwas noch führen kann. Oder er ist schlicht und einfach ein Freund totalitärer Strukturen - zumindest solange, bis es ihn selbst trifft.
 
Grundsätzlich bin ich bei dir. Nur zwei Dinge. Die Cause Ultha hat vor allem szeneintern für Kontroversen und vor allem Kritik an solchen Vorgehen gesorgt, da es dort eine Band mit antifaschistischem Background getroffen hat. MGLA in Wiesbaden hat zudem gezeigt, wie rechte Hetzer versuchen, sich der Sache zu bemächtigen (s.o.), wenn "ihre" Bands dann doch eine größere Arena betreten. Zum anderen sind zumindest hier die (nicht nur) unbegründeten Fälle eher gering. Macht es nicht besser, auch weil scheinbar nicht wirklich daraus gelernt wurde, aber zeigt dann doch auch, dass diese ganzen Dinge dann auch netztypische arg gepusht und übertrieben dargestellt werden. Betrachtet man nämlich die metallische Konzertkultur im Ganzen, sind solche Fälle zum Glück eher die Ausnahme. Wenn es tatsächlich rechtsextreme, etc. Bands trifft, habe ich dagegen gar kein Problem damit. Sofern man nicht widerrechtlich agiert, natürlich. Alles in allem aber kein Grund, in archaischen und apokalyptischen Begriffen zu schwelgen.

Grundsätzlich bin ich irgendwo bei Hugin und dem Schluchtenscheißer, dass bessere Recherche und ein Verständnis für die Kunst (sofern es Kunst ist und nicht tatsächlich politisch) doch angebracht sind. In jedem Fall. Hysterischer Aktionismus ist es nicht.
 
Natürlich haben Black- und Death Metal-Bands/Künstler schon immer mit Provokationen gespielt, aber dieses Vorgehen ist mittlerweile irgendwie vollständig erschöpft (ich war letztens ziemlich amüsiert, als Osmose Productions das neue Album einer berüchtigten französischen Black Metal-Band als Promo freischaltete und man von Titeln wie "Vatican Gay" oder "Goatfucker" angesprungen wurde. Viel auffälliger kann Ideenlosigkeit nicht mehr werden) und es gibt (auch) in diesen Subgenres ausreichend viele Beispiele, dass man komplett ohne auskommt - und Taake brauchen das eigentlich auch nicht. Mit Sätzen à la "Jeder wusste es einzuordnen" würde ich nicht liebäugeln, weil das doch schon arg verallgemeinernd ist und sowieso mitnichten geprüft bzw. nachgewiesen werden kann. Auch zu Slayer gab es seinerzeit Diskussionen über das S im Logo, nur konnten Slayer offenbar glaubhaft vermitteln, dass unter anderem dieser Aspekt sowie ein Song wie "Angel Of Death" nicht der Verherrlichung vergangener Tage dienen. Zumal man bei Slayer und Sepultura vielleicht auch festhalten muss, dass sie durch ihren hohen Bekanntheitsgrad schon seit Ewigkeiten keine Nischenbands mehr sind, die man noch groß erklären muss. Impaled Nazarene passen also nicht wirklich in diese Aufzählung. Und ausserdem wurden die Finnen schon desöfteren mit diversen Vorwürfen konfrontiert, weswegen man wohl behaupten kann, dass sie eine solche Aktion bisher zwar noch nicht ereilt hat, das aber durchaus jederzeit passieren könnte. Persönlich würde ich die gesellschaftspolitischen Entwicklungen (nicht nur in den USA, sondern grundsätzlich) bei diesem Thema nicht ausklammern, aber für mich gibt es zwei "Theorien", entweder:

1) die "Vehemenz" und auch die Häufung solcher Aktionen häuft sich tatsächlich so stark.

und/oder:

2) Durch Social Media und den ganzen Käse werden solche Themen total aufgeblasen und größer dargestellt als sie in Wirklichkeit sind und es erscheint einem deshalb so, als würden "Übergriffe" dieser Art zunehmen, obwohl das gar nicht der Fall ist. Die Folge: beide Seiten werden aufgestachelt, wodurch das Thema zu einem schwer zu entwirrenden Politikum wird. Und Taake bzw. Hoest beteiligt sich mit solch einem Statement fügt sich in diesen Kreislauf ein. Sicherlich gab es auch bei früheren Black Metal-Festivals oder Bands wie Moonsorrow beispielsweise schon Aufruhr, aber diese Genres "leiden" (auch hier darf man die Kirche im Dorf lassen) eben auch stets an der Unterwanderung von Nazis/Rechtspopulisten/whatever bzw. werden durch ihre extreme Ausrichtung und die "konservativen" Themen immer ein Nährboden dafür sein.

Im Falle von Týr sieht man aber auch, dass solche Aktionen schwerwiegender ausfallen und das sollte man sicherlich nicht ignorieren oder wegdiskutieren. Mir gefiel das auch überhaupt nicht, aber da muss man sicherlich differenzieren, schließlich ist diese Geschichte eigentlich keine politische wie im Falle von Taake und Co..
 
Impaled Nazarene passen also nicht wirklich in diese Aufzählung. Und ausserdem wurden die Finnen schon desöfteren mit diversen Vorwürfen konfrontiert, weswegen man wohl behaupten kann, dass sie eine solche Aktion bisher zwar noch nicht ereilt hat, das aber durchaus jederzeit passieren könnte.

Impaled Nazarene mussten doch 2006 die kompletten Deutschland Termine absagen, weil die Veranstalter auf Druck "der Antifa" (ich weiss) abgesprungen sind, bzw. so wenig Stress wie möglich haben wollten.
 
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Dazu habe ich mal was längeres im TYR-Thread gepostet, als ein von mir geschätzter Veranstalter (aber nicht geschätzt weil er Tyr bucht :D ) sich plötzlich mit einer globalen Meute Walfanggegner konfrontiert sah. Die Übel unserer Zeit ..

Da ich die Story nicht kenne, hilf mir bitte mal mit dem Link zum Tyr Thread, ich habe alle mir bekannten Suchmöglichkeiten ausgeschöpft , aber keinen Tyr Thread in diesem Forum gefunden, wo das Thema war.
 
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Diese ganze Taake nummer ist mal wieder völlig aus dem Ruder gelaufen...der Typ ist einfach ein schöner Assi, hab mit dem vor einigen JAhren mal kräftig Crystal Meth im Tourbus geschnupft, das war dann hinten raus noch sehr lustig...er ist eigentlich mehr Punk als die ganzen sog. Punkx heutzutage, denn er scheißt halt einfach volle Kanne auf Konventionen, Safe Space, Politik und die Gefühle anderer...das verkörpert für mich den rebellischen Geist, den BM einfach haben muss...und ich denke das kotzt halt die ganzen Stock-im-Arsch Elfenbeinturm Moralisten irgendwie an... Musikalisch geben mir Taake auf PLatte nix, aber sie sind neben Horna (bei denen es sich im Bezug auf PLatten genauso verhält) sicherlich eine der besten Live bands im Stumpf BM Bereich...
 
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