Die Bassistin / Der Bassist

Das kommt aber darauf an, welchen Sound man haben will. Meist geht es da ja eher um Reggae oder Soul, wo ein dumpfer, ploppender Basssound gewünscht ist. Außerdem muffen bei sehr selten gewechselten Saiten die Pfoten nach dem Spielen und wenn man sich doch mal entscheidet, neue Saiten drauf und das Griffbrett sauber zu machen, ist man durchaus erstaunt, welche hartnäckige Mikroflora sich da bilden kann. Alles schon erlebt :D Aber Du hast schon recht, ganz frische Basssaiten sind auch nicht so cool, die brauchen eine Weile, bis sie dieses unangenehm stahlig-kristalline Fitzeln verlieren. Zu oft putzen/wechseln ist also auch nicht so geschickt, wenngleich das auch mit der individuellen Absonderung von Handschweiß variiert.
 
Mir hat ein Berufsbassist mal erzählt, dass er von Zeit zu Zeit die Saiten abnimmt, einrollt und in einem Kochtopf ein paar Minuten auskocht. Das reinigt und frischt den Klang wieder auf. Basssaiten sind ja auch nicht billig...
 
Mir hat ein Berufsbassist mal erzählt, dass er von Zeit zu Zeit die Saiten abnimmt, einrollt und in einem Kochtopf ein paar Minuten auskocht. Das reinigt und frischt den Klang wieder auf. Basssaiten sind ja auch nicht billig...
Sowas macht man als Schüler, wenn man keine Knete hat. Aber ein Profimusiker sollte schon frische Saiten vor Aufnahmen oder Gigs aufziehen. Wahrscheinlich meinte er nur bei seinem Übungsbass Zuhause.
 
Die wichtigste Eigenschaft für Bassgitarren ist Stabilität im Falle von Stürzen und Zusammenstößen, bei Amps sollte man vorwiegend darauf achten, dass möglichst wenig Knöpfe und Regler dran sind. Wenn man sich an diese einfachen Regeln hält, kann man im Grunde nix falsch machen.
 
Wen es interessiert, hier gibt es eine reichliche Stunde an Musiktheorie, insbesondere Intervalle, Tonleitern, Dreiklängen und anderen Akkorden dürften auch für den einen oder anderen Basser interessant sein:

 
Auskochen und diverse Reinigungsmittel in allen Ehren.
Ich empfehle sich mal die Billigsaiten bei Thomann oder eher Musicstore anzuschauen (Die Fame-Saiten vom Musicstore haben etwas mehr Zug!).... da kann man beim 5-Saiter Satz für 8,60€ nix falsch machen!
Aktuell nutze ich den Siebten Satz Saiten dieser Marke auf einigen meiner Instrumente und hatte jetzt erst einmal ne Saite dabei, die von Anfang an "tot" klang...ansonsten sind die Saiten bei dem Preis der absolute Hammer, sterben nur etwas schneller als man das bspw. von Standard Saiten wie z.B. den Daddario EXL kennt. Aber bei dem Preis braucht man eigentlich nicht lange überlegen!...selbst wenn mal ein Krüppel dabei ist.
 
Wie oft man die Saiten wechseln sollte (alle wieviel Stunden Spielzeit), hängt doch vom Sound, den man will, der Art der Saiten, und auch von den Marken ab (und vom Schwitzen?). Wer Flatwounds verwendet, muss wahrscheinlich die Saiten nicht so oft wechseln, als jemand mit Rounds. James Jamerson z.B. hat angeblich nie die (Flatwound)-Saiten gewechselt, damals war, in der Motown-Musik, die er gespielt hatte, allerdings auch eher ein dumpfer P-Bass-Sound gefragt.

Ich persönlich verwende hauptsächlich Roundwounds, und finde, das z.B. D'Addario-Roundwound-Saiten mir schnell zu dumpf klingen. Dann schon lieber Ernie Ball Regular Slinkies, die etwas länger halten. Mein Lieblingssound ist eh a la Jaco Pastorius, mit nur dem Brücken-Pickup auf nem Jazzbass, mit dem Tonregler ganz zurück gedreht, da geht es eh um Mitten und krispe Höhen sind nicht unbedingt so wichtig, da können die Saiten schon mal ein halbes Jahr alt sein.
 
Harris, Butler und Entwistle sind in diesem Thread schon genannt worden, zwei weitere meiner Lieblingsbassisten aber noch nicht, und denen möchte ich hier, durch die Vorstellung zweier Werke, die sowohl die Band, als auch den Bassisten selbst an ihrem Höhepunkt darstellt, Tribut zollen:

Cirith Ungol - King of the Dead
Schon auf dem Debüt "Frost and Fire" spielte Greg Lindstrom wunderbare Bass-Spuren ein, aber was Michael "Flint" Vujejia auf dem Nachfolgewerk aus seinem Bass rausholte, sucht vergeblich seinesgleichen. Besonders sind dabei nicht nur die tollen Bass-Linien, sondern auch der kräftige Sound, mit dem Flint den Gesamtsound des Albums einfach beherrscht. Charakteristisch für die Band ist natürlich Tim Bakers eigenwillige Vocal-Perfomance, wesentlich wichtiger in meiner Liebe zu dieser Phase der Band ist aber das grandiose Zusammenspiel aus Flints treibenden Bass-Melodien (unterstrichen freilich von Rob Garven an den Drums) und Jerry Fogles Gitarrenarbeit, der mit seinem völlig eigenständigem Spiel wie Sound für mich zu den besten Sologitarristen im Metal gehört. Tatsächlich hat für mich kaum ein Metal-Album so ein Jam-Feeling wie dieses, und in diesen leicht ausufernden Passagen glänzen die beiden. Falls das Album hier jemand nicht kennt, höre er "Master of the Pit" oder "Finger of Scorn", besser noch, das ganze Album. Schade, dass Flint nicht Teil der Cirith Ungol-Reunion ist.

Uriah Heep - Demons & Wizards
Mit diesem Album begann für die Band ihre erfolgreichste Phase, das Line-Up war von Ken Hensley bis Dave Byron durchsetzt von Meistern ihres Faches, und ein Meister war auch Gary Thain am Bass. Dieses entspannte, gefühlvolle, wunderschöne Album, welches ich textlich als Verbindungsstück zwischen Hippie-Lebenseinstellung und Ronnie James Dio-Fantasy sehe, ist ein Highlight des Früh-70er-Hard Rock. Anders als bei "King of the Dead" spielt der Bass hier gar keine so dominante Rolle, aber Gary Thain spielt hier unfassbar songdienlich und nicht selten ertappe ich mich dabei, besonders seinen feinen Melodien und dezenten Fills zu lauschen. Da sein Bass-Spiel nicht so im Vordergrund steht, sondern viel mehr den Songs die Basis bietet, sich zu entfalten, fällt es mir auch schwer, einen Anspieltipp zu nennen, ich empfehle das komplette Album. Wenn's einzelne Songs sein müssen, dann wohl "Traveller in Time" und das zauberhafte "Circle of Hands". 1975 starb Gary Thain, der wegen Drogenproblemen die Band im selben Jahr verlassen hatte müssen.
 
Hier mal ein relativ aktuelles Bild der Familie...

Kein Fuenfsaiter mehr, and auch der Mustang ist weg.

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Ein Thread über Bassisten ohne diesen hier wundert dann doch etwas.

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Name: Al Cisneros
Alter: 45
Nationalität: USA
Bands: Sleep, OM, Shrinebuilder

Auf jeden Fall ein sehr interessanter Bass Stil, sowohl auf der Bühne als auch vom Sound her. Ohne WahWah Pedal wohl undenkbar.
 
Klar gibt es es Bassisten die den Sound aufwerten... was wären Alben wie Severed survival, Unquestionable presence, Human, individual thought patterns, testimony of the ancients, div. Cannibal corpse ohne den prägnanten Bass? Plädiere für mehr Bass im metal.!
 
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