Deutschsprachige Filme

Ich finde der Schuh des Manitou und der Wixxer dürfen auch nicht vergessen werden.
Beides Hammer Filme.
 
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Ebenfalls empfehlenswert:

- "Long Hello and short Goodbye", mit phantastischem Soundtrack
-"Justiz", eine Verfilmung des Romans von Dürrenmatt
-"Blutrausch", ein kultiger österreichischer Krimi-Thriller mit Kurt Ostbahn
-"Schlaraffenland"
 
"Die unendliche Geschichte" muss leider aus der Wertung raus. Hab in diesem Thread extra nach deutschsprachigen Filmen gefragt, und dessen Produktionssprache war nun mal englisch.

Tolle Vorschläge hier, weiter so! Da hab ich bis Weihnachten zu tun.

Hatten wir Buck schon?

Karniggels (1991)

 
Bin heute sehr angenehm überrascht worden von INVASION. Eine deutsch-österreichische Produktion, der mir zuvor unbekannte Regisseur Dito Tsintsadze kommt aus Georgien.

Da geht's um einen älteren Herrn, der verwitwet auf seinem abgelegenen Landsitz lebt und bei dem sich dann ein paar (angebliche?) Verwandte einnisten. Der Film ist elegant, aber zurückhaltend inszeniert und gibt dem Zuschauer eigentlich kaum Hinweise, ob er als Thriller, Drama oder schwarze Komödie gedacht ist (wenn man will, kann man ihn vermutlich auch als politische Parabel auf offene Grenzen oder sowas lesen). Ich fand gerade diese Uneindeutigkeit äußerst spannend und hab mich selber dann für die komödiantische Lesart entschieden und mich ziemlich gut amüsiert.

Meine Freude hat bestimmt auch viel damit zu tun, dass ich von dem Film nun wirklich überhaupt nix erwartet hatte, und ich will das Ding jetzt auch nicht als übersehenes Meisterwerk anpreisen - aber wenn ich sehe, dass der Film in der IMDB weniger als 60 Bewertungen hat, würde ich hier schon von einem kleinen Geheimtipp sprechen.

 
Mir fällt als erster der hier ein:

23.jpg

CHRISTIANE F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo wurde ja schon genannt. Für mich eigentlich DER deutsche Film überhaupt.
Immer wieder gerne seh ich mir auch DAS SUPERWEIB an. KNOCKING ON HEAVEN'S DOOR hat Laune gemacht. Ansonsten mag ich seeehr gerne:

im juli.jpeg
und als ewiger Nostalgiker und Jugendtagenachtrauerer:

r.schule.jpg
 
Möchte mal einen meiner Lieblingsfilme vorstellen.
"Eierdiebe" von 2003, u.a. mit Wotan Wilke Möhring.

http://de.wikipedia.org/wiki/Eierdiebe_(2003)
(Vorsicht, Spoilergefahr)

Der Hauptprotagonist Martin hat Hodenkrebs (Erstdiagnose hinter einer Pommesbude). In der folgenden Diagnostik- und Therapietortur wird ihm operativ ein Ei entfernt, anschließend lässt er eine Chemotherapie über sich ergehen.

Zusammen mit Leidensgenossen, die er in der Klinik kennenlernt, versucht er nach einer Wette, sein verlorenes Ei aus der Pathologie wieder zu beschaffen.

Klingt auf dem ersten Blick platt, wa? Lasst Euch nicht täuschen, dieser Film ist ein Kunstwerk. Gezeigt wird, wie das deutsche Gesundheitswesen mit Krebspatienten umgeht, welche Ängste bei den Betroffenen auftreten, wie Verlust und Trauer zu Begleitern werden. Das ganze umsäumt mit einem wunderbaren schwarzen Humor, der sich aber niemals über die Kranken lustig macht oder etwas verniedlicht. Und die Darsteller spielen hervorragend!

Krebs wurde an verschiedenen Stellen hier im Forum angesprochen. Ich kann daher jedem, der sich aus welchen Gründen auch immer durch diese Thematik angesprochen fühlt, diesen eindrucksvollen Film ans Herz legen. Kommt leider selten im TV, ist aber problemlos im Handel erhältlich.

Ihr werdet es nicht bereuen, u.a. auch wegen dem atemberaubenden Showdown mit Urinflaschen ;)
 
Ich wühle mich gerade durch diesen Thread und muß, wenn der erste Anschein nicht trügt, mit schierem und blankem und ungespieltem Entsetzen feststellen, dass der Maestro und das frühere enfant terrible des antideutschen Krawallkinos - Christoph Schlingensief - hier bisher schändlicherweise unerwähnt blieb. Dabei sind gerade seine cineastischen Bankrotterklärungen und ästhetischen Abrissbirnen wie 100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker, Das deutsche Kettensägenmassaker, Terror 2000 - Intensivstation Deutschland oder United Trash nicht nur wahre Trashperlen, sondern auch subversive Angriffe auf das deutsche politische Selbstverständnis, auf die jüngere Historie Deutschlands und ganz allgemein auf das bornierte Alltagsempfinden des gemeinen bundesdeutschen Staatsbürgers. Später hat ihn dann wohl der hiesige Kulturbetrieb eingemeindet und sein schweres persönliches Schicksal domestiziert, aber in den 80er und 90er Jahren, da hat er in seinen Filmen die Sau rausgelassen, bis die Schwarte krachte, das Feuilleton kotzte und der Berufsrevoluzzer sich ganz diebisch ein zweites Arschloch freute.
 
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