Melechesh - Enki (27.02.15)

Das gefällt mir alles sehr sehr gut. Irrwitzige Gitarrenarbeit und Songwriting. Genial! Die Scheibe muss ganz dringend ran.
 
Songwriting? Genau dem fehtl es hier IMO eindeutig an der Qualität der ersten drei Alben. Schon den Vorgänger empfand ich als höchst unspannend, aber mit "Enki" sind Melechesh endgültig nur noch biederer Durchschnitt mit ein paar netten Ideen.
 
Obwohl der kürzeste Song auf "Enki", macht mich "The Palm The Eye And Lapis Lazuli" mit seiner abartig geilen Leadgitarre auch völlig fertig. Danach 8 Minuten mittelöstliche, spirituelle Meditation, bevor's ins furiose Finale geht, das vor allem im letzten Drittel noch mal alles raushaut. :verehr:
 
Leider war mir "Epigenesis" dann irgendwie deutlich zu poliert und überraschungsarm und vom Schlagzeugspiel her fand ich vor allem "Sphynx" und "Emissaries" auch noch ne ganze Ecke interessanter.

auch nachdem proscriptor die band verlassen hat, ist das drumming doch recht "normal" geworden. der hatte halt eine geile art zu spielen, deswegen wird das sphinx album für mich persönlich das beste bleiben


Auch so ein Punkt, den es zu vertiefen gilt. Ashmedi schreibt ja die komplette Musik von MELECHESH, wie er gerne betont (darum klingt es auch immer wie MELECHESH), inklusive der Drum-Parts. Deshalb sei es auch kein Problem gewesen, Lord Curse (der auch auf dem ersten Album getrommelt hat) auf "Enki" wieder einzusetzen, obwohl er in keiner Band mehr spielt (aber regelmäßig übt um fit zu bleiben), weil Ashmedi eben jede einzelne Note für die Drums geschrieben hat, und Lord Curse das nur "reproduzieren" musste. Wenn das schon immer so war (also dass Ashmedi auch jede Drum-Note vorgegeben hat, und so habe ich das verstanden), macht es doch (zumindest für das ungeschulte Ohr) wenig Unterschied, ob die Drums nun Lord Curse, Proscriptor oder Xul eingespielt hat? Zumal bei den im ersten Zitat genannten Beispielen Proscriptor nur "Sphynx", Xul aber sowohl "Emissaries" als auch "The Epigenesis" eingeklöppelt hat...
 
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Auch so ein Punkt, den es zu vertiefen gilt. Ashmedi schreibt ja die komplette Musik von MELECHESH, wie er gerne betont (darum klingt es auch immer wie MELECHESH), inklusive der Drum-Parts. Deshalb sei es auch kein Problem gewesen, Lord Curse (der auch auf dem ersten Album getrommelt hat) auf "Enki" wieder einzusetzen, obwohl er in keiner Band mehr spielt (aber regelmäßig übt um fit zu bleiben), weil Ashmedi eben jede einzelne Note für die Drums geschrieben hat, und Lord Curse das nur "reproduzieren" musste. Wenn das schon immer so war (also dass Ashmedi auch jede Drum-Note vorgegeben hat, und so habe ich das verstanden), macht es doch (zumindest für das ungeschulte Ohr) wenig Unterschied, ob die Drums nun Lord Curse, Proscriptor oder Xul eingespielt hat? Zumal bei den im ersten Zitat genannten Beispielen Proscriptor nur "Sphynx", Xul aber sowohl "Emissaries" als auch "The Epigenesis" eingeklöppelt hat...
Ist es wirklich so, dass Proscriptor sich überhaupt nicht einbringen konnte? Dafür klang es für mich auf "Djinn" und "Sphynx" einfach oft zu typisch nach ihm und er ist so ein kreativer Drummer, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass er ganze Alben einspielt, auf denen er nichtmal einzelne Fills oder so selbst spontan mit einbringen kann. Hast du das genau so gelesen, dass Ashmedi jede Note, jeden Schlag haargenau vorgegeben hat? Dass er die ganze Musik schreibt, kann ja auch heißen, dass z.B. beim Schlagzeugspiel zwar der Rahmen vorgegeben ist, aber der Drummer vielleicht auch mal Details selbst entwickeln kann, solange Geschwindigkeit und Grundrhythmus beibehalten werden.
Ich hab's allerdings auch nicht am Drummer allein festgemacht, hätte daher Morgoth auch widersprochen. Mir kam es allerdings auf "Emissaries" nach Erscheinen schon ein wenig so vor, als hätte der neue Drummer versucht, Proscriptors Drumming zu kopieren und auf "Epigenesis" dann nicht mehr, was vielleicht auch nicht stimmt, wenn Ashmedi wirklich alles vorgibt. Allerdings finde ich das Schlagzeugspiel auf "Emissaries" an ganz wenigen Stellen tatsächlich nicht ganz so flüssig und songdienlich wie das von Proscriptor, der trotz aller technischer Finessen und scheinbarer Hyperaktivität nie einen unpassenden Rhythmuswechsel oder ein Break zuviel bringt (siehe vor allem auch ABSU). Ich kenne eigentlich keinen Drummer im Extremmetal, der so technisch und trotzdem so flüssig und "groovig" spielt wie Proscriptor.
Das Drumming auf "Emissaries" finde ich insgesamt allerdings schon auch noch großartig, während auf "Epigenisis" dann alles irgendwie weniger eigenständig klang kaum noch diese typisch orientalischen Rhythmen verwendet wurden. An wem das jetzt lag, ist mir egal, aber gefehlt hat mir da schon etwas.
Hoffe mal, dass man es auf der neuen wieder vermehrt eingesetzt hat - der Finalpart von "Lost Tribes" hat ja schon mal wieder sowas. Aber die Produktion darf auch ruhig wieder weniger poliert klingen als auf dem Vorgänger... (die kann ich beim neuen Album am Rechner über die Miniboxen noch nicht beurteilen)
 
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Hast du das genau so gelesen, dass Ashmedi jede Note, jeden Schlag haargenau vorgegeben hat?

In einem aktuellen Interview zu "Enki" (Link leider gerade nicht parat) hat er's genau so gesagt, das "reproduzieren" steht oben in Anführungszeichen, weil's ein Zitat ist. Ob das bei den früheren Alben auch schon immer so war, weiß ich nicht genau, ich hab's so interpretiert.
Gestern abend hab ich die "Sphynx" gehört, da fand ich die Drums schon auch "auffälliger", vielleicht aber auch ein bisschen, weil ich speziell drauf geachtet hab, und die ganze Produktion anders als z.B. bei "The Epigenesis" ist. Aber ich finde, dass das Drumming selbst nicht so ein zentraler Bestandteil der Musik von MELECHESH ist, dass die Qualität dieser so dermaßen vom Drummer abhängig ist, wie gerne immer wieder behauptet wird (wenn's um ein neues Album oder generell um MELECHESH geht, dauert's nie lange, bis einer ankommt und meint, seit Proscriptor weg ist, wären die nicht mehr so gut). Sicher, die speziellen orientalischen Rhythmen natürlich schon, aber die können die anderen Drummer halt auch spielen.
 
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In einem aktuellen Interview zu "Enki" (Link leider gerade nicht parat) hat er's genau so gesagt, das "reproduzieren" steht oben in Anführungszeichen, weil's ein Zitat ist. Ob das bei den früheren Alben auch schon immer so war, weiß ich nicht genau, ich hab's so interpretiert.
Gestern abend hab ich die "Sphynx" gehört, da fand ich die Drums schon auch "auffälliger", vielleicht aber auch ein bisschen, weil ich speziell drauf geachtet hab, und die ganze Produktion anders als z.B. bei "The Epigenesis" ist. Aber ich finde, dass das Drumming insgesamt nicht so ein zentraler Bestandteil der Musik von MELECHESH ist, dass die Qualität dieser so dermaßen vom Drummer abhängig ist, wie gerne immer wieder behauptet wird (wenn's um ein neues Album oder generell um MELECHESH geht, dauert's nie lange, bis einer ankommt und meint, seit Proscriptor weg ist, wären die nicht mehr so gut). Sicher, die speziellen orientalischen Rhythmen natürlich schon, aber die können die anderen Drummer halt auch spielen.
Okay, kann dann aber ja schon sein, dass das bei den vorherigen Scheiben noch anders war. Wie gesagt, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand wie Proscriptor sich alles zu 100% vorschreiben lässt, zumal das Drumming auf "Sphynx" und "Djinn" für mich auch mehr nach dem bei Absu (nur mit orientalischem Einschlag) als nach dem der ersten Melechesh klingt.
Dass die Qualität so stark vom Schlagzeuger abhängig ist, sehe ich aber auch nicht so, finde ja auch "Emissaries" mindestens so gut wie "Djinn". Für mich kann ein heraussragender Drummer aber Songs durchaus stark aufwerten und einfallsloses Schlagzeugspiel Songs eben auch abwerten (oder in besonders schlimmen Fällen auch komplett kaputtmachen). Wirklich schwaches Schlagzeugspiel gab's bei Melechesh natürlich nie, das war vor allem technisch immer sehr gut und auch meist ziemlich einfallsreich, finde halt nur das auf "Epigenesis" am wenigsten einzigartig und die glatte Produktion zerstört da für mich noch einiges, mich langweilt es inzwischen oft, wenn ich mir das Album komplett am Stück anhöre, auch wenn vor allem der Titeltrack am Schluss schon echt geil ist.
Ähnlich geht es mir übrigens mit der letzten Enslaved (Riitiir), die war eigentlich kompositorisch wirklich gut und abwechslungsreich, wirkt mir aber zu poliert und routiniert und in den Melodien oft etwas seicht.
 
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In einem aktuellen Interview zu "Enki" (Link leider gerade nicht parat) hat er's genau so gesagt, das "reproduzieren" steht oben in Anführungszeichen, weil's ein Zitat ist. Ob das bei den früheren Alben auch schon immer so war, weiß ich nicht genau, ich hab's so interpretiert.
Gestern abend hab ich die "Sphynx" gehört, da fand ich die Drums schon auch "auffälliger", vielleicht aber auch ein bisschen, weil ich speziell drauf geachtet hab, und die ganze Produktion anders als z.B. bei "The Epigenesis" ist. Aber ich finde, dass das Drumming insgesamt nicht so ein zentraler Bestandteil der Musik von MELECHESH ist, dass die Qualität dieser so dermaßen vom Drummer abhängig ist, wie gerne immer wieder behauptet wird (wenn's um ein neues Album oder generell um MELECHESH geht, dauert's nie lange, bis einer ankommt und meint, seit Proscriptor weg ist, wären die nicht mehr so gut). Sicher, die speziellen orientalischen Rhythmen natürlich schon, aber die können die anderen Drummer halt auch spielen.

Wie oben von mir bereits geschrieben, ich sehe das Drumming auf Sphynx als supergeil an, danach als gut. Hab das Album damals völlig aufgrund des Drummings abgefeiert, ohne von Proscriptor zu wissen.
Allgemein sehe ich die Rhythmik bei Melechesh sogar als sehr zentral an, die Knüppeln halt nicht nur.
 
Ist schon irgendwie schwer vorzustellen, dass sich ein Drummer vom Kaliber eines Proscriptor die Parts diktieren lässt. Andererseits ist der Mann sicher Künstler genug, um die Vision eines begnadeten Musikers wie Ashmedi zu respektieren und dessen Vorstellungen gemäß umzusetzen.

Insgesamt finde ich aber, dass man die typische Rhythmik und den Swing von Melechesh nicht allein auf die Drums und Percussions reduzieren kann. Da passiert ja auch im Gitarrenbereich und sogar in den Gesangsarrangements so viel Rhythmusarbeit zugleich, das sich in der Summe zu diesem einzigartigen, hypnotischen Groove-Gewebe zusammenfügt.
 
Insgesamt finde ich aber, dass man die typische Rhythmik und den Swing von Melechesh nicht allein auf die Drums und Percussions reduzieren kann. Da passiert ja auch im Gitarrenbereich und sogar in den Gesangsarrangements so viel Rhythmusarbeit zugleich, das sich in der Summe zu diesem einzigartigen, hypnotischen Groove-Gewebe zusammenfügt.

Das meinte ich, dass dieser einzigartige Stil von MELECHESH nicht so abhängig vom Schlagzeuger ist. Er muss vor allem auch die speziellen Rhythmen halt ordentlich mitspielen können, dann ist auch egal, wie er heißt. Womit ich nicht abstreiten will, dass Proscriptor das Ganze mit seinem Spiel noch zusätzlich aufwerten kann.

Hier noch der Link zum besagten Interview:
http://www.metalnews.de/interviews/Ashmedi+von+Melechesh.1514.html
 
Weißte, ey, erzähl das keinem, aber ich quackel hier groß rum, dass ich hart bleib und jetzt pfeif ich mir schon wieder den Stream rein, weil ich's nicht mehr aushalte - schwacher Ulf erliegt starker Musik...!

Es gibt keine Gefühle,
nur Frieden.
Es gibt keine Unwissenheit,
nur Wissen.
Es gibt keine Leidenschaft,
nur Gelassenheit.
Es gibt keinen Tod,
nur die Macht.




über Deinen Gefühlen stehen Du musst, sonst den Weg zur dunklen Seite der Macht beschreiten Du wirst ! ;)
 
Hab jetzt den Stream laufen und bin bei ca. Minute 41. Und bisher finde ich wirklich alles richtig geil! Kommt mir irgendwie frischer und spannender als "Epigenesis" vor, auch wenn die Produktion (sofern man das über kleine Computerboxen beurteilen kann) mir evtl. abermals etwas glatt vorkommt. Aber was hier an wahnsinnigen Gitarrenleads und Riffs geboten wird, ist echt wieder mal erste Sahne und rhythmisch (sowie überhaupt von den Songstrukturen her) gefällt es mir bisher deutlich besser als der Vorgänger!
Muss natürlich her! (Hab ja eh alles von der Band, auch die EPs)
 
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