Oh der Thread ist wieder oben, da fällt mir ein ich wollte schon länger was dazu schreiben. Nur stichpunktartig, weil ich gerade nicht so viel Zeit zu tippen habe:
- Tinnitus habe ich nach einem Hörsturz (???) seit ca. 2.5 Jahren
- Die ersten Tage waren richtig schlimm, ich weiß es jetzt noch wie ich abends fast geheult habe. Ich dachte ich werde überhaupt nicht mehr richtig schlafen können.
- Ein paar Bücher besorgt, bisschen quergelesen, gegoogelt, paar Ärzte besucht und sich ein wenig an das Geräusch gewöhnt.
- Die wichtigste Erkenntnis war für mich als ich gelesen habe, dass man grundsätzlich weniger Probleme damit hat, wenn man versucht den Quälgeist auszublenden, ignorieren, sich notfalls mit irgendwas ablenken.
Ähnlich wie hier schon geschrieben wurde: Meeres- Wellenrauschen ist für mich ziemlich gut, bei mir haben auch ruhigere Stücke von Mogwai (sehr coole Band übrigens) und anderer Postrockgedöns über Kopfhörer sehr gut funktioniert. Auf der Arbeit dann eher Metal, da will ich ja nicht einschlafen sondern nur das Geräusch übertönen. Grundsätzlich ist völlige Stille blöd.
- Momentaner Stand: Ich "vergesse" den Tinnitus ganz oft, er bereitet mir kaum Probleme. Jetzt als ich gerade darüber schreibe, merke ich ihn recht stark. Was auch auffällt ist, dass meiner deutlich schlimmer und lauter ist wenn ich viel Stress habe, zu wenig schlafe, usw... Ist für mich fast schon so ein persönlicher "Stressindikator". Wenn er mal wieder richtig schlimm ist, weiß ich ich muss etwas kürzer treten. Bei sportlicher Anstrengung wirds auch lauter, hängt vermutlich mit dem Blutdruck zusammen?, beruhigt sich dann aber nach ner Weile wieder.
So viel dazu, viel hilfreiches zum Thema Tinnitus behandeln kann ich nicht liefern, ich hoffe das bisschen persönliche Erfahrung hilft dem einen oder anderen. Übrigens ein richtiger Wendepunkt war der Spruch von meiner Schwiegermutter, als es bei mir noch ganz frisch war und ich es erzählt habe. Da meinte sie sinngemäß, "Ah so ein Ohrgeräusch habe ich schon seit 30 Jahren, habe es aber ganz vergessen. Jetzt wo du davon erzählst merke ich es aber wieder." Sie ist übrigens mit ihren mittlerweile über 80 Lenzen überhaupt nicht hörbeeinträchtigt. Da wurde mit klar, dass man sich daran gewöhnen kann bzw eben gut ausblenden kann. So bisschen wie die Leute die an einer stark belebten Straße wohnen - die hören die Autos irgendwann auch nicht mehr.