Die Gepeinigten - Der Tinnitus Thread

Subjektiv glaube ich, dass nur die Leute, die wirklich kaum noch etwas hören, sich gleich darüber freuen.
Das Hirn gleicht (anders als beim schlechten Sehen) sehr viel aus, bzw. man gewöhnt sich halt daran (ich tat es aber nicht bei den Piepsdingern).

Schade, hatte gehofft, Du sagst: ist supergeil, vor allem gestern beim Kopfschütteln. Ich will gar nicht mehr ohne sein.
Dann hätte ich gleich gesagt: für mich bitte einmal dasselbe
Ich denke schon, dass bei einer ausgeprägten Hörminderung diese Dinger viel bringen. Bei mir ist wohl die Hörminderung noch nicht ausgeprägt genug (nach drölfzig Hörtests weiß ich mittlerweile selber nicht mehr ganz genau, was eigentlich Sache ist). Eigentlich wollte ich doch nur ´nen Noiser...

Aber hätte ich die Dinger gestern beim Kopfschütteln drinne gehabt, wären die jetzt wohl sonstwo. ;)
 
Und? Kannst du schon etwas berichten?
Nach zwei Wochen Testphase kam ich dann zu der Erkenntnis, dass reine Hörgeräte mir nichts bringen. Hatten mehr Nach- als Vorteile, der Tinnitus selber zeigte sich höchst unbeeindruckt.

Habe seit Freitag nun beidseits Noiser zur Probe. Hier ist er der erste Eindruck schon viel besser, zudem muss man die auch nicht den ganzen Tag tragen. Ich berichte beizeiten näheres.
 
Nach zwei Wochen Testphase kam ich dann zu der Erkenntnis, dass reine Hörgeräte mir nichts bringen. Hatten mehr Nach- als Vorteile, der Tinnitus selber zeigte sich höchst unbeeindruckt.

Habe seit Freitag nun beidseits Noiser zur Probe. Hier ist er der erste Eindruck schon viel besser, zudem muss man die auch nicht den ganzen Tag tragen. Ich berichte beizeiten näheres.
Das ist ja Schade. Und wie war das jetzt mit z.B. Musik hören. Geht das? Oder klanglich nicht möglich?
 
Das ist ja Schade. Und wie war das jetzt mit z.B. Musik hören. Geht das? Oder klanglich nicht möglich?
Eine Woche Noiser. Eigentlich Habe ich den Drang, hier Lobeshymnen zu verkünden.

Aber als Berufspessimist (und eingeborener Westfale) lasse ich mich zu der Äußerung verleiten: Könnte was taugen. ;)

Testphase geht noch eine weiter Woche.
 
Na klar, für Dauereinsatz sind die ja auch nicht vorgesehen. Aber für Situationen, wo ich im voraus um den bevorstehenden Nervfaktor weiss (vorm Einschlafen, im ruhigen Büro), sind die Dinger bisher echt prima.
 
Irgendwas neues von der Front?

Habe mir kürzlich mal eine T-App runtergeladen. So ein Dauerregen-Geräusch kann zum Einschlafen ganz angenehm sein.
 
Irgendwas neues von der Front?
Nach Auseinandersetzungen mit der Krankenkasse (Sieg für mich!) trage ich seit einiger Zeit nun Kombigeräte. Anfangs war ich recht angetan, die Belastung hat auch subjektiv nachgelassen. Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher, die Scheiße nimmt wieder zu. Aber ich weiß, dass ich etwas Geduld haben muss, bis sich das einpendelt. Eventuell sind auch neue Einstellungen nötig.

Dauerregen finde ich auch klasse, dicht gefolgt vom Brunnenplätschern. Muss dann aber häufiger pillern. ;)
 
Oh der Thread ist wieder oben, da fällt mir ein ich wollte schon länger was dazu schreiben. Nur stichpunktartig, weil ich gerade nicht so viel Zeit zu tippen habe:
- Tinnitus habe ich nach einem Hörsturz (???) seit ca. 2.5 Jahren
- Die ersten Tage waren richtig schlimm, ich weiß es jetzt noch wie ich abends fast geheult habe. Ich dachte ich werde überhaupt nicht mehr richtig schlafen können.
- Ein paar Bücher besorgt, bisschen quergelesen, gegoogelt, paar Ärzte besucht und sich ein wenig an das Geräusch gewöhnt.
- Die wichtigste Erkenntnis war für mich als ich gelesen habe, dass man grundsätzlich weniger Probleme damit hat, wenn man versucht den Quälgeist auszublenden, ignorieren, sich notfalls mit irgendwas ablenken.
Ähnlich wie hier schon geschrieben wurde: Meeres- Wellenrauschen ist für mich ziemlich gut, bei mir haben auch ruhigere Stücke von Mogwai (sehr coole Band übrigens) und anderer Postrockgedöns über Kopfhörer sehr gut funktioniert. Auf der Arbeit dann eher Metal, da will ich ja nicht einschlafen sondern nur das Geräusch übertönen. Grundsätzlich ist völlige Stille blöd.
- Momentaner Stand: Ich "vergesse" den Tinnitus ganz oft, er bereitet mir kaum Probleme. Jetzt als ich gerade darüber schreibe, merke ich ihn recht stark. Was auch auffällt ist, dass meiner deutlich schlimmer und lauter ist wenn ich viel Stress habe, zu wenig schlafe, usw... Ist für mich fast schon so ein persönlicher "Stressindikator". Wenn er mal wieder richtig schlimm ist, weiß ich ich muss etwas kürzer treten. Bei sportlicher Anstrengung wirds auch lauter, hängt vermutlich mit dem Blutdruck zusammen?, beruhigt sich dann aber nach ner Weile wieder.

So viel dazu, viel hilfreiches zum Thema Tinnitus behandeln kann ich nicht liefern, ich hoffe das bisschen persönliche Erfahrung hilft dem einen oder anderen. Übrigens ein richtiger Wendepunkt war der Spruch von meiner Schwiegermutter, als es bei mir noch ganz frisch war und ich es erzählt habe. Da meinte sie sinngemäß, "Ah so ein Ohrgeräusch habe ich schon seit 30 Jahren, habe es aber ganz vergessen. Jetzt wo du davon erzählst merke ich es aber wieder." Sie ist übrigens mit ihren mittlerweile über 80 Lenzen überhaupt nicht hörbeeinträchtigt. Da wurde mit klar, dass man sich daran gewöhnen kann bzw eben gut ausblenden kann. So bisschen wie die Leute die an einer stark belebten Straße wohnen - die hören die Autos irgendwann auch nicht mehr.
 
Musikhören über Kopfhörer kann ich mittlerweile leider vergessen, geht überhaupt nicht mehr. Das ist eine Sache, die mir richtig fehlt.
Hmm... Dann muss es bei dir viel schlimmer sein als bei mir. :hmmja: Ich nehme den Tinnitus schon bei geringer Musiklautstärke nicht mehr so richtig wahr. Ich hoffe, du kommst damit einigermaßen klar. Wie lange hast du es schon? Und ist es immer gleich laut? Bei mir wechselt es oft zwischen "kaum wahrnehmbar" und richtig fies. Ist aber mit der Zeit deutlich besser geworden - bzw. so wie ich oben geschrieben habe, hat mein Hirn vermutlich gelernt es auszublenden.
 
Bei mir ist es aktuell wieder schlimmer geworden. Hatte im Urlaub auf einmal ein megalautes Piepen (was normal nach ein paar Sekunden wieder weg ist), dass für ein paar Tage blieb. Panik, dass volle Prgramm... Bzw. seit dem ist mein 'normaler' Tinnitus noch lauter geworden. Mittlerweile ist er schwerlich zu überdecken. Alles scheiße.
 
Wie lange hast du es schon? Und ist es immer gleich laut?
Schlage mich seit drei Jahren damit rum. Intensität wechselnd. Das, was @zepfan74 beschreibt:

ein megalautes Piepen (was normal nach ein paar Sekunden wieder weg ist)
kenne ich beispielsweise auch. Wie die Panik, dass diese "Attacken" nicht mehr verschwinden.

Ich arrangiere mich mit dem Krams, so gut ich kann. Meistens klappt es, manchmal möchte ich aber auch vor Wut einfach nur schreien. Dann höre ich es nämlich auch nicht mehr. ;)
 
Ok, so ein megalautes Piepen kenne ich nicht. Laut kann es schon sein, ist aber eher so ein hoher bis mittlerer Ton, also schon hoch aber eben nicht ganz extrem. Würde es eher als hochfrequentes Rauschen bezeichnen. Als es anfing, da hatte ich so ne Art Hörsturz - weiß aber nicht ob es wirklich einer war. Bin erst paar Tage später zum Arzt. Da hatte ich aber mehr Sorge, dass es so ne Herz-/Kreislauf-/Blutdruckgeschichte ist. Das Geräusch war richtig laut, mein Herz pumpte wie bescheuert, Tunnelblick und mir war so schwindelig, dass ich nicht stehen konnte. Das ging alles nach ein paar Stunden weg, aber der Tinnitus blieb.
 
Bei jedem tusst der Tinni doch etwas anders.

Meiner meldet sich mittlerweile doch recht selten. Ich frage dann manchmal, ob das vielleicht gerade vom TV kommt, was selten auch so ist. Zuletzt hörte ich die SpüMa nicht, weil ich dachte, "bei mir piepst´s". Ich erlaube mir aber auch Stress/Ärger & Co. möglichst aus dem Weg zu gehen.

Die letzten Festivals bescherten ihn mir wieder jede Nacht, aber da ging es ja auch wirklich richtig rund...
Ich erwähne ihn manchmal auch Anderen gegenüber, gerade wenn es sowieso schwer ist, in der großen Runde zuzuhören. Aber im Großen und Ganzen habe ich ihn einfach akzeptiert und bin mir sicher, dass ich ihn deshalb nicht mehr so oft wahr nehme. Außer im Schlafzimmer, wo es halt (mit Ausnahmen) mucksmäusschenstill ist.

Die ganz neuen Hörgeräte hatten erst mal mein Interesse geweckt, bei + 5.000/Stück aber schnell wieder verloren
 
kenne ich beispielsweise auch. Wie die Panik, dass diese "Attacken" nicht mehr verschwinden.

Danke. Endlich mal einer, der das auch kennt. Seltsamerweise kommt das öfters dann vor, wenn ich mich auch gerade 'arrangiert' habe. Da glaubt man schon fast, das ist so'n Psycho Ding. Bis jetzt konnte mir auch niemand erklären, was das ist. Ein Hörsturz ja eher nicht.

Auf jeden Fall habe ich gerade in der Volkshochschule so einen Kurs für progressive Muskelentspannung und autogenes Training angefangen. Der erste Termin war schon ganz gut. Tinnitus nicht zwingend leiser, aber ich war hinterher etwas aus diesem Gedankenkarussell raus.
 
Endlich mal einer, der das auch kennt.
Jepp, damit scheinen wir in einer Minderheit zu sein. Sowohl Arzt als auch Akustiker konnten mit dieser Symptomatik nichts anfangen. Du kennst das milde Lächeln, das dann manchmal auf den Gesichtern der Professionen erscheint, wenn man dieses Phänomen beschreibt.....

progressive Muskelentspannung und autogenes Training
PMR hat bei mir den Tinnitus verschärft, das autogene Training hingegen ist wirklich klasse und Balsam für die Seele.
 
einen Kurs für progressive Muskelentspannung und autogenes Training angefangen. Der erste Termin war schon ganz gut. Tinnitus nicht zwingend leiser, aber ich war hinterher etwas aus diesem Gedankenkarussell raus.
Das könnte der richtige Weg sein. Da geht probieren über studieren. Ich wollte mich damals auch für autogenes Training anmelden. Nachdem sich das ganze aber einigermaßen beruhigt hat, habe ich es nicht mehr gemacht.
Diese Panikattacken kenne ich nur aus der Anfangszeit, da war es hauptsächlich die Angst nie wieder richtig schlafen zu können. Da habe ich abends im Bett vor Wut ins Kopfkissen geschrien - um den Rest der Familie nicht zu wecken.
 
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