Pearl Jam

Erneute Aktualisierung, Lightning Bolt neu dazu und durch das "Viel-Hören" der Band haben sich einige Noten "aktuell" nach oben entwickelt.

-Ten 8,5/10
-Vs 9/10
-Vitalogy 9/10
-No Code 7/10
-Yield 7,5/10
-Binaural (unbekannt)
-Riot Act 9/10
-Pearl Jam (unbekannt)
-Backspacer (unbekannt)
-Lightning Bolt 7,5/10
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab's dann die Tage auf Grund des Eearmageddons auch nochmal mit Pearl Jam versucht. Anfang der 90er, als persönliche Lebensphase, wie als musikalischer Epoche, aus einer weiterstgehend Metal-Only-Jugend kommend, waren Pearl Jam neben Soundgarden, Faith No More, Red Hot Chili Peppers, Smashing Pumpkins und Rage Against The Machine für mich die Größten. Bis zum dritten Album war ich dieser Band verfallen. Mitte der 90er (so 1995/96 rum) geschah dann mit der Grunge/Crossover/Alternative-Welt was um 1992 mit meiner Metal-Welt geschah, sie zerbröselte und es tat sich für mich eine neue musikalische Welt auf: der Jazz, Free Jazz, Experimentelles, die damals sogeannte 'Weltmusik' und die zeitgenössische Musik verdrängten die gesammte Popular-Musik aus meinem CD-Spieler. Die neue Helden wurden John Coltrane, Cecil Taylor, Morton Feldman und Helmut Lachenmann.
In den 2000ern öffnete ich mich dann langsam wieder für Rockmusik nach einer Totalabstinenz für viele Jahre. Aus dem 'Alternative'-Bereich wuchsen mir insbesondere Sonic Youth dann noch mehr ans Herz als zuvor in den 90ern und ich entdeckte Fugazi für mich, die Anfang der 90 völlig übersehen hatte. Die ganz oben genannten Helden lege ich, wenn auch eher selten, mit Wohlwollen auf. Die ersten vier Soundgarden-Alben, die ersten vier Faith No Mores, das Rage Against The Machine-Debut, die Blood Sugar Sex Magik von den Chili Peppers sind nostalgische Artefakte meine Jugend, aber auch für mich auch Klassiker von zeitlosem Bestand, die ich auch heute noch mit Freude hören kann.
Pearl Jam (und auch die Smashing Pumpkins) ertrage ich heute überhaupt nicht mehr, weder die alten Klassiker, die mir damals so viel bedeuteten, noch ihre neueren Werke. Ich glaube, es liegt vielleicht an der (Über-)Emotionalität der Sänger, die mich inzwischen abturnt. Das Gefühl von Kitsch, als einer als 'leer' empfundenen Schönheit, macht sich breit, wie bei einem melo-dramatischen Film, der einen emotional kaltläßt, weil das Zuviel einen nicht berührt, gar abstößt. Nun will ich Pearl Jam die Echtheit und Aufrichtigkeit gar nicht absprechen, aber sie spricht eben nicht mehr zu mir. So soll dieser Eintrag auch nicht als Bashing gegen die Band oder gegen die Leute, denen ihre Musik so viel bedeutet verstanden werden, sondern einfach als persönlicher Bericht über die Wege, die eine musikalische Zu- und Abneigung so gehen kann, gesehen werden.
 
Pearl Jam (und auch die Smashing Pumpkins) ertrage ich heute überhaupt nicht mehr, weder die alten Klassiker, die mir damals so viel bedeuteten, noch ihre neueren Werke. Ich glaube, es liegt vielleicht an der (Über-)Emotionalität der Sänger, die mich inzwischen abturnt. Das Gefühl von Kitsch, als einer als 'leer' empfundenen Schönheit, macht sich breit, wie bei einem melo-dramatischen Film, der einen emotional kaltläßt, weil das Zuviel einen nicht berührt, gar abstößt.
Ist natürlich deine Erfahrung, aber gerade die ersten PJ- und SP-Alben ("Siamese Dream" v.a.) sind für mich extrem authentisch, wohingegen ich bei Soundgarden und Faith No More so gut wie gar nichts Berührendes finden kann. Vielleicht ist deine Gefühlsschwelle durch die Gewöhnung an den Jazz extrem nach unten gesunken, wodurch Kleinigkeiten bei dir Emotionen auslösen können, wohingegen stark emotionale Musik dann eben zuviel des Guten sind.
Bei mir war die Erfahrung mit Tool damals ausschlaggebend und hat mich stark für emotionale Musik sensibilisiert und danach konnte ich auch Post-Rock wie Sigur Rós hören, was ich vorher vielleicht als kitschig empfunden hätte. Gibt natürlich auch Bands wie Aereogramme, die ich persönlich toll finde, die aber durch den Gesang sehr nah am Kitsch liegen und nicht jedermanns Sache sind. Was mich mittlerweile total kalt lässt, sind viele Avantgarde-Sachen, weil die Kunst hier zum Selbstzweck wird und das ganze eher nach mit Instrumenten spielenden Laien wirkt.
 
Ist natürlich deine Erfahrung, aber gerade die ersten PJ- und SP-Alben ("Siamese Dream" v.a.) sind für mich extrem authentisch, wohingegen ich bei Soundgarden und Faith No More so gut wie gar nichts Berührendes finden kann. Vielleicht ist deine Gefühlsschwelle durch die Gewöhnung an den Jazz extrem nach unten gesunken, wodurch Kleinigkeiten bei dir Emotionen auslösen können, wohingegen stark emotionale Musik dann eben zuviel des Guten sind.
Bei mir war die Erfahrung mit Tool damals ausschlaggebend und hat mich stark für emotionale Musik sensibilisiert und danach konnte ich auch Post-Rock wie Sigur Rós hören, was ich vorher vielleicht als kitschig empfunden hätte. Gibt natürlich auch Bands wie Aereogramme, die ich persönlich toll finde, die aber durch den Gesang sehr nah am Kitsch liegen und nicht jedermanns Sache sind. Was mich mittlerweile total kalt lässt, sind viele Avantgarde-Sachen, weil die Kunst hier zum Selbstzweck wird und das ganze eher nach mit Instrumenten spielenden Laien wirkt.
Oh, ich finde Pearl Jam absolut authenisch. Ich nehme denen das voll ab und finde die Jungs sogar irgendwie sympatisch. Mein "Problem" ist nicht zwischen Musiker und Musik, sondern zwischen der Musik und mir.
Mit der Emotionalität ist's auch irgendwie difiziler. Es gibt vor Emotionalität berstende Musik, die ich überaus liebe, wie z.B. John Coltrane, Albert Ayler, oder die Stimme von Stuart A. Staples von den Tindersticks ... oder im Black Metal Urfaust, höchstemotional. Vielleicht sind's so gewisse Eigenarten im Ausdruck, die man mal liebt und mal eben als unangenehmen Manierismus wahrnimmt. So schätze ich z.B. das Gequitsche einer Joanna Newsome, kann aber das Luftgeschnappe einer Björk (da war ich auch mal ein großer Fan) überhaupt nicht mehr ertragen kann.
"Kunst zum Selbstzweck" stößt mich natürlich auch ab, aber der vermeintliche Selbstzweck wird natürlich nur da so empfunden, wo man selber keinen Sinn erkennt, was natürlich neben der (wie auch immer gearteten) Qualität einer Musik doch vorrangig mit der persönlichen Wahrnehmung (und Hörerfahrung) des/der Hörer*in zusammenhängt.
Ob etwas nun virtuos oder dilletantisch vorgetragen wird, ist für mich auch kein Qualitätsmerkmal. Die Frage ist für mich eher, ob die Künstler*innen über die Mittel verfügen ihre Ideen, ihren Ausdruck zu vermitteln. Mitunter gelingt genau dies besser mit begrenzten Mitteln. Die hohe Kunst ist für mich eine eigene musikalische Stimme (ich meine jetzt hier nicht per se die Stimme als Instrument) zu entwickeln, da spielt das Handwerkszeug oder eine Virtuosität eher eine geringe Rolle für mich, wobei häufig Musiker*innen, die einen eigenwilligen Weg verfolgen, der zunächst wenig mit klassischen instrumentalen Fähigkeiten zu tuen hat, über die Jahre eine höchst eigene Form von "Virtuosität" entwickeln, die das akademisch geschulte Wunderkind nie einreichen wird.
 
Erneute Aktualisierung, Lightning Bolt neu dazu und durch das "Viel-Hören" der Band haben sich einige Noten "aktuell" nach oben entwickelt.

-Ten 8,5/10
-Vs 9/10
-Vitalogy 9/10
-No Code 7/10
-Yield 7,5/10
-Binaural (unbekannt)
-Riot Act 9/10
-Pearl Jam (unbekannt)
-Backspacer (unbekannt)
-Lightning Bolt 7,5/10
Dann erzähl mal was zu lightning bolt

Hatte ja oben schon benotet quasi. Gefällt mir gut. Tatsächlich (noch?!?) vor der No Code. Was du im Heft schreibst mit "zeitloses Rock Album" trifft es schon ziemlich gut. Sicher es ist weiter weg vom Feeling von Ten oder Vs. Trotzdem eine gute Platte zum Auto fahren oder zu nem Bier mit nem Kumpel.
 
Trotzdem eine gute Platte zum Auto fahren oder zu nem Bier mit nem Kumpel.

Habe mir die Lighting Bolt nun auch erhört und das trifft es ganz gut. Sie ist ein Kumpel-Album, tut nicht weh, stört aber auch nicht.
Persönlich finde ich Backspacer, um bei aktuellerem Material zu bleiben die deutlich stärkere Platte
 
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Hin da!

We are excited to announce that Pearl Jam is returning to Europe in 2020!
DATE CITY VENUE
June 23 Frankfurt, Germany Festhalle
June 25 Berlin, Germany Waldbühne
June 27 Stockholm, Sweden Lollapalooza Stockholm
June 29 Copenhagen, Denmark Royal Arena
July 2 Werchter, Belgium Rock Werchter Festival
July 5 Imola, Italy Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari
July 7 Vienna, Austria Wiener Stadthalle
July 10 London, UK American Express presents BST Hyde Park
July 13 Krakow, Poland Tauron Arena
July 15 Budapest, Hungary Budapest Arena
July 17 Zurich, Switzerland Hallenstadion
July 19 Paris, France Lollapalooza Paris
July 22 Amsterdam, Holland Ziggo Dome
 
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