MAGIC CIRCLE Huldigungsthread

Bis jetzt find ich die langsamen 70s-Songs stärker. Mal gucken ob die schnelleren Stücke nachziehen können.
 
Hab jetzt leider nüscht gefunden im Netz: Kriegt man die ersten beiden Alben in Deutschland noch irgendwo auf Vinyl?
 
Hab jetzt leider nüscht gefunden im Netz: Kriegt man die ersten beiden Alben in Deutschland noch irgendwo auf Vinyl?

Frag mal den Haas:

https://perkoro.com/q/band/magic-circle.php

Die 7" und die erste LP waren damals schon ein Akt, weil die erst mal in keiner Distroliste aufgetaucht sind, obwohl Armageddon via Ebullition vertrieben wird. Die Punk-Läden hatten wenig Interesse an ner Doom Metal-Band. Im Mafia wurden die damals auch bisschen gehypt und der Haas hat die dann rangeschafft. Journey Blind sollte man aufgrund des Vertriebs, den 20 Buckspin hier hat, eigentlich an jeder Pommesbude bekommen.
 
Frag mal den Haas:

https://perkoro.com/q/band/magic-circle.php

Die 7" und die erste LP waren damals schon ein Akt, weil die erst mal in keiner Distroliste aufgetaucht sind, obwohl Armageddon via Ebullition vertrieben wird. Die Punk-Läden hatten wenig Interesse an ner Doom Metal-Band. Im Mafia wurden die damals auch bisschen gehypt und der Haas hat die dann rangeschafft. Journey Blind sollte man aufgrund des Vertriebs, den 20 Buckspin hier hat, eigentlich an jeder Pommesbude bekommen.

Besten Dank!
 
Gerade läuft "Journey Blind". Wahn. Danach kommt die "Departed Souls" auf den Plattenteller.
Hab das Debut dieser Tage bestellt. Ich hoffe das klappt.
Nach dem HOH-Auftritt stand ich neben mir, auch ohne den Titelsong "Journey Blind". Ich kann diese Band noch nicht fassen. Wie kann man nur ... ?!
 
Kurze Frage: Bei allen Shops steht, die neue Scheibe wäre ne Doppel-CD, ich habe aber heute nur eine CD erhalten (das ist auch die einzige, die bei Discogs drin ist). Wie sieht das bei Euch aus?
 
Kurze Frage: Bei allen Shops steht, die neue Scheibe wäre ne Doppel-CD, ich habe aber heute nur eine CD erhalten (das ist auch die einzige, die bei Discogs drin ist). Wie sieht das bei Euch aus?

War mir auch aufgefallen. Da aber die veröffentlichende Plattenfirma auf ihrer Seite nur eine einfache CD stehen hat, muss die Angabe wohl falsch sein. Habe jedenfalls auch nur eine einzelne CD.
 
I will never die with the herd, I got to make my stand!

Wenn ich an BLACK SABBATHs Technical Ecstasy und Never Say Die! denke, muss ich unweigerlich an einen warmen Apriltag denken. Es ist nun genau zehn Jahre her, dass ich mir beide Alben auf einem Schulausflug nach Nordengland gekauft habe. Zwei Wochen später, das Wetter war für April ungewöhnlich gut, half mich meinem Vater bei der Gartenarbeit und hörte dabei Never Say Die! während ich im gelben, trockenen Gras kniete. Um ehrlich zu sein kam es damals recht selten vor, dass ich mich an der Gartenarbeit beteiligte, aber ich musste auf andere Gedanken kommen. Noch war ich ein distant dreamer on the seas of time („Air Dance“), aber es sollte nur wenige Wochen dauern bis es dann doch hieß: „She’s gone“. Während mir der etwas schnulzigere Ton von letztem Song nie wirklich zusagte, war es das episch-melancholische „Dirty Women“, das des Öfteren in den frühen Morgenstunden lief, wenn mir wieder alles durch den Kopf ging. Der Text passt natürlich überhaupt nicht zur Geschichte der ersten, unbeholfenen, aber dafür umso schmerzhafteren Schul-Schwärmerei. Aber es war die spezielle Atmosphäre, die Technical Ecstasy und Never Say Die! besitzen, die mich anzog. Sie klangen anders als die von mir schon damals verehrten Paranoid und Master Of Reality. Die alles in den Staub tretenden Riffs fehlten, dafür ertönten Streicher und Pianos, eingebettet in eine schwachbrünstige Produktion. Und dennoch besteht eine Verbindung zwischen beiden Alben und den Frühwerken. Die spezielle Melancholie, die bei BLACK SABBATH auch zwischen den schwersten Riffs immer mitschwingt, sie war auch in dem bereits erwähnten „Dirty Women“, in „Junior’s Eyes“ und dem unterschätzten „Air Dance“ präsent. Dennoch beschwören beide Alben nicht die typischen Bilder von Dunkelheit und Gewittern herauf, die man ansonsten mit BLACK SABBATH verbindet. Vielleicht liegt es an den speziellen Erinnerungen, die ich mit ihnen verbinde, aber sie wirken auf mich „heller“ und „wärmer“, wenn auch nicht unbedingt fröhlicher.

Eine ähnliche Stimmung fängt das Coverartwork der neuen MAGIC CIRCLE ein. Eine vertrocknete Friedhofswiese, hinter der sich langsam eine spätsommerliche Sonne senkt. Mit Doom Metal verbindet man des Öfteren Schneelandschaften, den Herbst oder regnerische Tage. Für mich gibt es jedoch kaum etwas Erdrückenderes, Unangenehmeres als einen heißen Sommertag, wenn das Gras bereits verdorrt ist und die Hitze vom Asphalt und dem Beton zurück reflektiert wird. Gleichzeitig ist jedoch kaum eine Stimmung mit derjenigen vergleichbar, wenn nach einem heißen Sommertag endlich die Sonne untergeht und alles in eine einzigartige Stimmung taucht, die sich nicht zuletzt im Spätsommer so sehr nach Abschied anfühlt. Insofern sehe ich eine Parallele zwischen Departed Souls und den oben angesprochenen BLACK SABBATH-Alben. Das dritte MAGIC CIRCLE-Album setzt nicht mehr auf bekannte Doom-Zutaten, sondern beschwört eine eigene Vision melancholischen Hard Rocks. So fehlen hier die spektakulären Riffs fast vollständig. Die Zeitlupen-Riffwalzen nach Schema F sucht man jedoch ebenso vergeblich. Und am Ende heißt es auch hier wieder: „She never comes back here anymore“ („Gone Again“). Natürlich greifen MAGIC CIRCLE weiter zurück als Technical Ecstasy, gerade Sabbath Bloody Sabbath wird im Titeltrack souverän mit Einflüssen von PENTAGRAM und PAGAN ALTAR gemischt. Aber das Album erfüllt die Erwartungen an eine Standard-Doom-Platte genauso wenig wie die Spätwerke mit Ozzy. Wie Technical Ecstasy ist Departed Souls kein Klassiker auf den ersten Blick. Auch hier wollen einige Experimente nicht recht gelingen, wie das (in meinen Augen) unnötige „A Day Will Dawn Without Nightmares“. Dafür überrascht das nach vorne preschende „Nightland“, das „Backstreet Kids“ der Platte, mit klassischen Metal-Riffs. Ihren wahren Trumpf spielt die Band aber im Titeltrack, dem ausladenden „Hypnotized“ und dem energiegeladenen „I Found My Way To Die“ aus. Bei BLACK SABBATH war es die Tatsache, dass man sich stets in ihre Songs „fallen“ lassen, in sie eintauchen konnte, die die Band für mich als 18-jährigen so anziehend machte. Die Atmosphäre, welche die Band um Tony Iommis Riffs herum kreierte, bot einen musikalischen Rückzugsraum, der einen wahlweise Ruhe, Trauer oder Wut ausleben ließ. Mit dem MP3-Player in der Hand und BLACK SABBATH auf der Playlist lief ich zu Schulzeiten oft los, wenn ich allein sein wollte. Zehn Jahre danach erinnert mich Departed Souls an die Zeit, in der ich oft nur diese eine Band gehört habe und daran, dass herausragender Doom Metal kein Master Of Reality-Abklatsch sein muss, um zu funktionieren. Es reicht, wenn er die Intensität eines heißen Frühlingtages erreicht: So erdrückend wie schön, so traurig wie befreiend.
 
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I will never die with the herd, I got to make my stand!

Wenn ich an BLACK SABBATHs Technical Ecstasy und Never Say Die! denke, muss ich unweigerlich an einen warmen Apriltag denken. Es ist nun genau zehn Jahre her, dass ich mir beide Alben auf einem Schulausflug nach Nordengland gekauft habe. Zwei Wochen später, das Wetter war für April ungewöhnlich gut, half mich meinem Vater bei der Gartenarbeit und hörte dabei Never Say Die! während ich im gelben, trockenen Gras kniete. Um ehrlich zu sein kam es damals recht selten vor, dass ich mich an der Gartenarbeit beteiligte, aber ich musste auf andere Gedanken kommen. Noch war ich ein dreamer on the distant seas of time („Air Dance“), aber es sollte nur wenige Wochen dauern bis es dann doch hieß: „She’s gone“. Während mir der etwas schnulzigere Ton von letztem Song nie wirklich zusagte, war es das episch-melancholische „Dirty Women“, das des Öfteren in den frühen Morgenstunden lief, wenn mir wieder alles durch den Kopf ging. Der Text passt natürlich überhaupt nicht zur Geschichte der ersten, unbeholfenen, aber dafür umso schmerzhafteren Schul-Schwärmerei. Aber es war die spezielle Atmosphäre, die Technical Ecstasy und Never Say Die! besitzen, die mich anzog. Sie klangen anders als die von mir schon damals verehrten Paranoid und Master Of Reality. Die alles in den Staub tretenden Riffs fehlten, dafür ertönten Streicher und Pianos, eingebettet in eine schwachbrünstige Produktion. Und dennoch besteht eine Verbindung zwischen beiden Alben und den Frühwerken. Die spezielle Melancholie, die bei BLACK SABBATH auch zwischen den schwersten Riffs immer mitschwingt, sie war auch in dem bereits erwähnten „Dirty Women“, in „Junior’s Eyes“ und dem unterschätzten „Air Dance“ präsent. Dennoch beschwören beide Alben nicht die typischen Bilder von Dunkelheit und Gewittern herauf, die man ansonsten mit BLACK SABBATH verbindet. Vielleicht liegt es an den speziellen Erinnerungen, die ich mit ihnen verbinde, aber sie wirken auf mich „heller“ und „wärmer“, wenn auch nicht unbedingt fröhlicher.

Eine ähnliche Stimmung fängt das Coverartwork der neuen MAGIC CIRCLE ein. Eine vertrocknete Friedhofswiese, hinter der sich langsam eine spätsommerliche Sonne senkt. Mit Doom Metal verbindet man des Öfteren Schneelandschaften, den Herbst oder regnerische Tage. Für mich gibt es jedoch kaum etwas Erdrückenderes, Unangenehmeres als einen heißen Sommertag, wenn das Gras bereits verdorrt ist und die Hitze vom Asphalt und dem Beton zurück reflektiert wird. Gleichzeitig ist jedoch kaum eine Stimmung mit derjenigen vergleichbar, wenn nach einem heißen Sommertag endlich die Sonne untergeht und alles in eine einzigartige Stimmung taucht, die sich nicht zuletzt im Spätsommer so sehr nach Abschied anfühlt. Insofern sehe ich eine Parallele zwischen Departed Souls und den oben angesprochenen BLACK SABBATH-Alben. Das dritte MAGIC CIRCLE-Album setzt nicht mehr auf bekannte Doom-Zutaten, sondern beschwört eine eigene Vision melancholischen Hard Rocks. So fehlen hier die spektakulären Riffs fast vollständig. Die Zeitlupen-Riffwalzen nach Schema F sucht man jedoch ebenso vergeblich. Und am Ende heißt es auch hier wieder: „She never comes back here anymore“ („Gone Again“). Natürlich greifen MAGIC CIRCLE weiter zurück als Technical Ecstasy, gerade Sabbath Bloody Sabbath wird im Titeltrack souverän mit Einflüssen von PENTAGRAM und PAGAN ALTAR gemischt. Aber das Album erfüllt die Erwartungen an eine Standard-Doom-Platte genauso wenig wie die Spätwerke mit Ozzy. Wie Technical Ecstasy ist Departed Souls kein Klassiker auf den ersten Blick. Auch hier wollen einige Experimente nicht recht gelingen, wie das (in meinen Augen) unnötige „A Day Will Dawn Without Nightmares“. Dafür überrascht das nach vorne preschende „Nightland“, das „Backstreet Kids“ der Platte, mit klassischen Metal-Riffs. Ihren wahren Trumpf spielt die Band aber im Titeltrack, dem ausladenden „Hypnotized“ und dem energiegeladenen „I Found My Way To Die“ aus. Bei BLACK SABBATH war es die Tatsache, dass man sich stets in ihre Songs „fallen“ lassen, in sie eintauchen konnte, die die Band für mich als 18-jährigen so anziehend machte. Die Atmosphäre, welche die Band um Tony Iommis Riffs herum kreierte, bot einen musikalischen Rückzugsraum, der einen wahlweise Ruhe, Trauer oder Wut ausleben ließ. Mit dem MP3-Player in der Hand und BLACK SABBATH auf der Playlist lief ich zu Schulzeiten oft los, wenn ich allein sein wollte. Zehn ahre danach erinnert mich Departed Souls an die Zeit, in der ich oft nur diese eine Band gehört habe und daran, dass herausragender Doom Metal kein Master Of Reality-Abklatsch sein muss, um zu funktionieren. Es reicht, wenn er die Intensität eines heißen Frühlingtages erreicht: So erdrückend wie schön, so traurig wie befreiend.
Klasse!
Ich liebe das Album ebenfalls (die LP dreht hier seit dem HOH unablässig ihre Runden), hätte es aber lange nicht so schön ausdrücken können!
 
Bis jetzt meine liebste 2019 Scheibe, die A-Seite ist ein durchgängiger Ohrwurm und die B-Seite zündet gerade, völlig großartig.

Echt Wahnsinn, jeden Tag ein anderer Lieblingssong und man entdeckt immer wieder neue kleine Details in den Stücken. Momentan hat es mir "Hypnotized" besonders angetan. An diesem Monsteralbum werden dieses Jahr allenfalls Slough Feg rütteln können
 
Aus purem Drang, mich irgendwie am Gespräch zum aktuellen Album zu beteiligen, lasse ich Euch hiermit wissen, dass ich die CD jetzt auch endlich habe. Und auch wenn der Erstdurchlauf noch nicht mal komplett durch ist, find ich's cool, dass "Departed Souls" weder wie das erste noch wie das zweite Album klingt, sondern hier wieder neues musikalisches Terrain beackert wird (ohne dass man der Band vorwerfen könnte, sie habe keine eigene Identität).
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin auch gerade auf Entdeckungsreise. Habe zwar schon einige Durchgänge von Departed Souls hinter mir, aber so richtig hängen geblieben ist noch nicht so viel. Das wiederum ist ein sehr gutes Zeichen, denn die Songs gefallen mir durchweg sehr gut und ich habe immer wieder Bock die Scheibe aufzulegen. Erinnert mich von der Machart her ein bißchen an die letzte Angel Witch...
 
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