Game Of Thrones

Dagegen hilft nur ein Durchgang von Agent Steels „Skeptics Apocalypse“!
h040.gif
 
Naja, dass Arya sich auf den Weg dorthin macht, war nach dem Gespräch mit Melisandre ja absehbar, zumal man ja auch von dem Plan wusste, Bran als Köder einzusetzen. Jetzt lässt sich natürlich darüber streiten, ob die Untertanen des NK nur das sehen, was er sieht bzw. nur dann etwas tun, wenn er es explizit befiehlt (er hat sie ja von Viserion aus gesteuert). Wie sollen wir das herausfinden? Einer seiner Generäle spürt ja ihre Präsenz, als es im Grunde schon zu spät ist. Vielleicht muss man da weiter in der Chronologie zurückreisen, als sie ausgebildet wurde. Jaqen H'Ghar ist ja auch immer plötzlich aufgetaucht und war dann genauso schnell wieder verschwunden, hat unbemerkt getötet. Man sollte das nicht unterschätzen denke ich, zumal der NK wohl irgendwie auch übermütig wurde, nachdem er sein Ziel offenbar erreicht hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das stimmt so nicht ganz. Er spürt nur den Windhauch den sie an seinen "Haaren" hinterlässt. Zumindest ist das meine Interpretation, weil er exakt an seine Haarsträhne entlang guckt. Und auch nur ER.

Okay, Präsenz war salopp formuliert, aber im Endeffekt bestätigt das ja nur, dass er das alles lenkte und sie deshalb unbemerkt vorbeikommen konnte. Zumal sie ja auch augenblicklich zerfielen, als er zerfallen ist, was ja mehr oder minder seit jeher als die große Schwäche bekannt war.

Übrigens: Mir fiel jetzt erst auf, dass Jon vor Viserion aufgestanden ist und das "GO!" höchstwahrscheinlich Richtung Arya geschrien hat. Ist mir in der ganzen Anspannung entgangen :D
 
Achja, beste Szene war

als Jon einfach an Sam, Brienne usw vorbeigeht ohne ihnen zu helfen, obwohl es so wirkt als wären sie jeden Moment fällig. Noch besser hätte ich's gefunden, wenn dieser Fall auch eingetreten wäre.
 
So, ich habe jetzt mal die drei bisher veröffentlichten Folgen angeschaut. Die ersten beiden waren ok. Etwas ruhiger, das mochte ich, haufenweise Schwüre und Wunscherfüllungen, was mir fast schon etwas zu viel wurde. "Ich will seit 30 Jahren ein Ritter sein!" "Ok Babe, jetzt bist du's!" - "Wir müssen Yara retten!" "Done." - "Yo, ich bin seit hundert Jahren euer Feind, will mich jetzt aber doch euch anschließen!" "Klar, willkommen an Bord." Und so weiter und so weiter...
Auf die dritte Folge war ich dann doch ziemlich gespannt, wenn es um (Fantasy-/Mittelalter-) Schlachten geht, brauche ich nicht viel, um darin aufzugehen. Die Reiterattacke der Dothrakhi total dämlich (ohne Melisandre hätten die ja fast in finsterster Nacht gekämpft, gegen Untote - was ist das denn für eine Taktik?), aber wenigstens schnell vorbei.
Dann der tolle Ansturm der Untoten auf die Reihen der Lebenden, nur spärlich erhellt - klar war es dunkel, klar hat man nicht viel gesehen, das hat es für mich aber nur noch bedrohlicher gemacht. Das regelrechte Überennen war richtig gut, da wurde diese größte aller Bedrohungen richtig greifbar.
Ein Hals-über-Kopf-Rückzug, ein verzweifeltes Standhalten der Unsullied - sehr gut! Und dann wieder so eine komische Taktik: Da steht eine ganze Legion der Unsullied VOR den Gräben, welche angezündet werden sollen - wollte man die, hätte das Anzünden gleich funktioniert, einfach opfern? Und in der Zwischenzeit fliegen die beiden Haupthelden mit ihren Drachen seit 10 Minuten im Schneenebelsturm rum und finden nicht raus - kaum brennt der Graben, sieht Dany ihn mit klarster Aussicht - hä?
Als dann die Untoten in Winterfell eingebrochen sind, wurde es dann regelrecht abstrus. Vorher wurden alle einfach innerhalb weniger Minuten umgemäht, in Winterfell dagegen bekommen die storyrelevanten Personen einen Plotarmor +5 und metzeln sich durch tausende Gegner. Am Schluss standen manche (Tormund und Gendry?) auf einem meterhohen Leichenberg der Untoten und es war sonst niemand nicht storyrelevantes mehr zu sehen, mit Ausnahme von ein paar Hanseln in der Krypta!
Jon's Plotarmor weitet sich auf seine Umgebung aus und macht sie unzerstörbar, Dany hat plötzlich Kampffähigkeiten wie Syrio Forel, Jorah bekommt zwölf Stichwunden und kämpft tapferer als Boromir, Sam liegt rum und wird anscheinend bis auf eine Szene in Ruhe gelassen, Arya klatscht erst drölfzig Untote um, nur um dann in der Bibliothek rumzuschleichen, weil fünf Untote zu viel sind, die dann trotz des eigentlich vorherrschenden Schlachtenlärms auf den Boden tropfendes Blut hören(!), Beric Dondarrion wird mit mehreren fatalen Stichwunden verletzt, bleibt in einem Durchgang mit schmerzerfüllter Miene stehen und teleportiert sich dann den davon sprintenden Clegane und Arya hinterher, Melisandre macht dann mit ihrer "blaue Augen, Mädchen!"- Aussage sämtliche Spannung kaputt, Arya mutiert zum unsichtbaren Super-Ninja, der Night King ist eine absolute Verarschung gemessen an dem ganzen Vorgeplänkel, die White Walker dürfen nicht eingesetzt werden, da sie mit ihrer Stärke locker alles umgeklatscht hätten.
Melisandre war allgemein total überflüssig (Ui, ich habe Feuer gemacht. Lass mich nun den entscheidenden Satz sagen und dann in der Einöde verrecken. Wenn dann wenigstens der Gott des Lichtes ein echtes Wunder vollführt und die Toten wieder ins Leben zurückgeholt hätte, so als Gegenstück zum Night King und dann hätte Dany auch ihre Armee gegen Cersei. So befürchte ich eine noch abstrusere Lösung.)
Theon, einer meiner liebsten Charaktere, mit einem guten Ende. Aber gottchen, muss man den dann auch als so übermächtigen Kämpfer präsentieren? Hätte man den vor das Tor von Winterfell gestellt, da wäre doch keiner durchgekommen... Und die Beweislage für die Aegon Targaryen-Enthüllung ist auch so derart dünn: Ich bins, der Aegon, Bran hat geträumt und Sam hat eventuell was gelesen, was dazu passt. Doch, das stimmt schon, ich weiß das!
Bran ist auch wirklich ein mistiger Charakter geworden. Ich mochte seinen Storystrang sehr gerne, die Reise war sehr unterhaltsam, doch seitdem er "Ich bin nicht mehr Bran, sondern was anderes" ist, ist das ein überflüssiger Kropf. Zwei Episoden lang Leute anstarren, dann eine Episode lang unterm Baum hocken und absolut nichts tun.
Ich hege zarte Hoffnungen, dass Jaime sich von seinem Fluch Cersei befreit, Gendry am Schluss der König wird, Jon und Dany nach Valyria gehen oder dreckig sterben, genauso wie Arya. Clegane stirbt vermutlich bei der Verteidigung von Arya oder gegen seinen Bruder. Sansa neue Lady Winterfell, der gönne ich es mittlerweile einfach. Bran muss sterben. Euron wird sterben. Brienne sollte sterben, der Dramatik wegen. Podrick wird Ritter. Und die sieben Königreiche sind nach den ganzen Kämpfen so ausgeblutet, dass sie von Invasoren überrannt werden.

Mittlerweile dürften doch sämtliche Dothrakhis und Free Folk ausgerottet sein, oder?
 
Ich möchte jetzt mit leichtem Abstand auch nochmal was generell negatives oder eben eine Befürchtung äußern.

Es lässt sich nicht von der Hand weisen dass man auf Teufel komm raus Leute komische Situationen überleben lässt (Plotarmour). NOCH fand ich das wie gesagt nicht all zu dramatisch. Ich leite daraus aber leider langsam ab dass sich D&D vielleicht nicht mehr wirklich trauen Fans von einigen Figuren vor den Kopf zu stoßen. Somit habe ich die ganz klare Befürchtung dass das Ende von GOT keine starke Emotion (Wie ich persöhnlich es halt gern hätte) in mir auslösen wird weil es evtl zu Happy Endig werden könnte. Ergo: "Alle sind zufrieden wenn die Fanlieblinge überleben. " Ich meine das reine sterben von Figuren ist mir egal aber das würde die Botschaft der Serie, dass Machtspiele um jeden Preis mit Kriegen, Intrigen ect.pp. einfach scheiße sind und verdammt weh tun können ziemlich kaputt machen.
Ich meine wenn die Serie wirklich Hollywood like enden sollte würde ich sie allein aufgrund der tollen Erzählung von Staffel 1-6 und eben den starken Schauwerten von 7 und 8 immer noch toll finden aber eben nicht so grandios und ich hätte immer das Gefühl dass das Potential der zugrunde liegenden Erzählung nicht genutzt wurde.
Ich hoffe auch dass man in den letzten drei Folgen nicht auf Effekthascherische Wendungen setzt die bei etwas genauerer Betrachtung keinen Sinn ergeben.
Anders gesagt: GoT war von Anfang an eine Drama Serie und ich will nicht dass sie wie eine Actionserie endet. (vong den Logik her)
 
@Azgoroth + @Lazarus: Super! Zusammen habt ihr es sowas von ganz genau auf den Punkt gebracht wie ich das auch sehe aber nicht mal im Ansatz so ausdrücken hätte können schon alleine weil mein Namensgedächtnis quasi nicht vorhanden ist und ich auch die Handlungsstränge nicht mehr so im Kopf hab um mich verständlich machen zu können was und warum mich stört. Grundsätzlich finde ich die Serie ja super aber die vorige Staffel war aufs Ende zu schon etwas unbefriedigend und die aktuelle... naja, mal schauen was das noch wird und dann nochmal komplett in Ruhe anschauen. Gestern liefen diese ersten 3 Folgen der Staffel ja eher so nebenbei. Zu mehr hat es mich aber auch leider nicht gereizt. Schade. Wie sind denn die Bücher? Sollte ich die lesen?
 
@Azgoroth + @Lazarus: Super! Zusammen habt ihr es sowas von ganz genau auf den Punkt gebracht wie ich das auch sehe aber nicht mal im Ansatz so ausdrücken hätte können schon alleine weil mein Namensgedächtnis quasi nicht vorhanden ist und ich auch die Handlungsstränge nicht mehr so im Kopf hab um mich verständlich machen zu können was und warum mich stört. Grundsätzlich finde ich die Serie ja super aber die vorige Staffel war aufs Ende zu schon etwas unbefriedigend und die aktuelle... naja, mal schauen was das noch wird und dann nochmal komplett in Ruhe anschauen. Gestern liefen diese ersten 3 Folgen der Staffel ja eher so nebenbei. Zu mehr hat es mich aber auch leider nicht gereizt. Schade. Wie sind denn die Bücher? Sollte ich die lesen?

Bücher sind top. GRRM reist leider zu sehr um die Welt und genießt den Ruhm, denn das letzte Buch der Reihe wurde noch vor dem Serienstart von Game of Thrones herausgebracht. Bereue es etwas, dass ich die deutsche Fassungen gekauft habe (sind zehn anstelle der fünf Bücher), schauen aber gut im Regal aus. :D Manchen wird es später etwas zu langatmig, aber ich vermisse die Zeit, als ich samstagabends mit einem Bier oder fünf und guter Musik das Lied von Eis und Feuer gelesen habe.
 
Super. Danke. Dann muss ich mir die mal besorgen. Wieso bereust du die deutschen? Die Originale so viel besser/deutsche Übersetzung nicht so toll? Wäre SEHR traurig. Weil, mein englisch ist wahrscheinlich das schlechteste von allen Usern hier. :hmmja:
 
Ich möchte jetzt mit leichtem Abstand auch nochmal was generell negatives oder eben eine Befürchtung äußern.

Es lässt sich nicht von der Hand weisen dass man auf Teufel komm raus Leute komische Situationen überleben lässt (Plotarmour). NOCH fand ich das wie gesagt nicht all zu dramatisch. Ich leite daraus aber leider langsam ab dass sich D&D vielleicht nicht mehr wirklich trauen Fans von einigen Figuren vor den Kopf zu stoßen. Somit habe ich die ganz klare Befürchtung dass das Ende von GOT keine starke Emotion (Wie ich persöhnlich es halt gern hätte) in mir auslösen wird weil es evtl zu Happy Endig werden könnte. Ergo: "Alle sind zufrieden wenn die Fanlieblinge überleben. " Ich meine das reine sterben von Figuren ist mir egal aber das würde die Botschaft der Serie, dass Machtspiele um jeden Preis mit Kriegen, Intrigen ect.pp. einfach scheiße sind und verdammt weh tun können ziemlich kaputt machen.
Ich meine wenn die Serie wirklich Hollywood like enden sollte würde ich sie allein aufgrund der tollen Erzählung von Staffel 1-6 und eben den starken Schauwerten von 7 und 8 immer noch toll finden aber eben nicht so grandios und ich hätte immer das Gefühl dass das Potential der zugrunde liegenden Erzählung nicht genutzt wurde.
Ich hoffe auch dass man in den letzten drei Folgen nicht auf Effekthascherische Wendungen setzt die bei etwas genauerer Betrachtung keinen Sinn ergeben.
Anders gesagt: GoT war von Anfang an eine Drama Serie und ich will nicht dass sie wie eine Actionserie endet. (vong den Logik her)

Meine Befürchtung ist eher, dass das Ende, dass die Serie haben soll, irgendwie schwer zu erreichen ist weil man diesen Hollywood-Kino-Weg bereits einige Zeit lang beschritten hat. Und das geplante Ende dazu eigentlich nicht passt (ist nicht Martin's Stil, und ich glaube im Groben läuft das ganze immer noch nach streng geheimer Vorlage). Also ähnlich wie deine Befürchtung, nur befürchte ich kein total schlechtes Ende, sondern eine zwischen den Ansprüchen zerrissene Serie bis dahin. Das meinte ich nämlich immer stärker zu erkennen.
 
Super. Danke. Dann muss ich mir die mal besorgen. Wieso bereust du die deutschen? Die Originale so viel besser/deutsche Übersetzung nicht so toll? Wäre SEHR traurig. Weil, mein englisch ist wahrscheinlich das schlechteste von allen Usern hier. :hmmja:
Keine Sorge, die deutsche Fassung ist super, bloß sind es eigentlich fünf Bücher in der englischen Fassung und in Deutschland hat man jedes Buch geteilt, so muss man sich zehn Bücher kaufen. Pro buch ~15€ mal zehn...da kann man schon einmal 150€ für eine bis jetzt nicht vollendete Geschichte hinblättern, aber es rentiert sich. :top:
 
Alles klar, ich danke dir. Gesamtpreis happig aber pro Buch ist das schon ok. Bücher sind halt nach wie vor teuer. Kann man nix machen.
 
Was mich genervt hat, das die in der deutschen Fassung ab irgendeinem Band angefangen haben die Namen von Charakteren und Orten zu ändern bzw zu übersetzen. Das war in den ersten paar Bänden nicht. Hab ich mich tierisch drüber aufgeregt.
Bin nach den drei Folgen jetzt zwiegespalten und bin gespannt wie das ausgeht. Könnte aber auch sein das ich ziemlich enttäuscht sein werde, ist glaube ich alles drin.
Hoffe halt nach wie vor das die fehlenden Bücher noch kommen. Manche Nebenhandlungen fand ich dort viel fesselnder und interessanter!
 
Mit Staffel 8 bin ich im Großen und Ganzen an sich schon zufrieden, speziell mit den ersten beiden Folgen, mit der Dritten auch, aber dann doch mit gewissen Abstrichen:

Die Inszenierung der Schlacht an sich passt; in manchen Punkten ist sie sehr realistisch, nämlich speziell insoweit, dass es verdammt dunkel ist. So erwartet man das, wenn der Nachtkönig kommt, oder? Die Dothraki sind vor dem Hintergrund natürlich verheizt, und man fragt sich natürlich auch, warum Ghost in der ersten Reihe der Kavallerie mit stürmt. Was wollte er da tun? Hat er statt seiner Reißzähne Obsidian-Implantate bekommen oder wollte er mit den Wights Stückchenholen spielen? Ihnen Knochen klauen? Egal... Was die Dothraki-Szene dann wieder sinnig und doch irgendwie gut macht, ist neben der tollen Optik dann der dramaturgische Effekt, dass (zwar objektiv unrealistische aber von den Protagonisten subjektiv glaubhaft gefühlte) Hoffnung aufgebaut wird ("hey, wir haben jetzt flammende Schwerter, die helfen uns), die dann wieder zertreten wird, weil die Übermacht halt doch so vernichtend ist, dass die Welle des Feuers einfach an der Kälte zerschellt und eine Flamme nach der anderen einfach verlischt. Finde ich schon stark.

Dass in einer Fantasyschlacht dann doch so einiges unrealistisch ist, das überrascht nun nicht. Das war auch in Helms Klamm nicht anders, als Gandalf den Deus ex machina gab. Da ist hier dann doch einiges bodenständiger umgesetzt. Dass die Wights mit ihren Körpern eine Brücke bauen, liegt nahe. Dass sie gleich Ameisen über Drachen und Menschen herfallen, war ebenfalls zu erwarten und gut umgesetzt. Dass dann einige Protagonisten sich gegenseitig fast wundersam retten und Armour-Value+5 haben, ist doch klar, denn sonst wären natürlich jetzt alle tot. Das ist aber doch immer so, wenn die Helden eine Schlacht gegen die Bösen schlagen. In einem Fantasy-Setting ist es dann noch naheliegender, als beim normalen Real-Life-Actionfilm. Sich darüber zu beschweren heißt, sich über das Umsteigen eines James Bond vom einen fliegenden Flugzeug ins andere zu beschweren. Klar, ich schüttle da auch manchmal den Kopf, warum die Wights ausgerechnet Sam nicht unbedingt töten wollen, obwohl er stundenlang einfach nur dumm rumsteht oder rumliegt. Etc... aber hey...

Was ich sehr cool fand, ist, dass Daenerys dem Night King mit all ihrem "dracaris" nichts anhaben konnte, und er das genauso weglächelt, wie ihm Jon Snow schlicht und ergreifend keinen Zweikampf wert war. Auch die Kritik, dass die White Walkers erst ewig nicht in die Schlacht eingreifen, ist schwer nachvollziehbar: Warum zum Teufel sollten sie das denn tun? Wenn einer von ihnen fällt, verlieren sie zugleich tausende Wights. Die sind die Leibstandarte des Night King, nicht mehr, nicht weniger. Lass doch die Wights die Drecksarbeit machen, die reichen völlig aus, ein gigantisches Heer nahezu komplett einzudampfen. Insofern ist es eigentlich auch wirklich nicht so, dass der Night King zu leicht besiegt worden wäre. Der hat wie viele, 30.000 Mann mal eben vernichtet, und es bleiben nur ein paar Hundert übrig? Jon und Daenerys kriegen ihn nicht klein. Dass irgendjemand ihn erledigen wird, war ja klar, denn sonst wäre die Serie ja jetzt aus...

... es sei denn, und das ist an sich mein Hauptkritikpunkt an dem Night-King-Handlungsbogen, es sei denn man hätte ihn tatsächlich doch mehr sein lassen als das kalte, entmenschlichte Böse, das am Ende doch nicht "der Held der anderen Seite" ist, sondern wirklich einfach nur aus Bosheit die Menschheit samt deren Gedächtnis vernichten will. Mein Traum wäre es ja gewesen, wenn es so gelaufen wäre, dass der Night King nicht besiegt wird, aber auch nicht komplett alle vernichtet oder gar auf dem Eisernen Thron sitzt. Nein. Mir hat die Theorie gefallen, dass er den ganzen Scheiß nur deshalb angezettelt hat, weil Samweis Gamdschie ihm Crasters hundertsten Sohn vorenthalten hat, der sein Nachfolger hätte werden sollen. Perfekte Auflösung für den Handlungsstrang des Nachtkönigs wäre also für mich z.B. gewesen, dass er beim Einsetzen seiner Titelmelodie zu Bran in den Garten geht und dort Theon den Heldentod beschert, dann allerdings Bran seinen abgevargten Raben in die Hand drückt, und ihm sodann wortlos den Rücken kehrt, die White Walkers im Schlepptau ab in die Krypta, dort Little Sam einsackt und ohne sich umzudrehen mit seiner ganzen Armee wieder ins ewige Eis zurück.

So mit dem Unterton: "Hätte er das gleich gesagt, dann hätten wir jetzt 30.000 Mann mehr für Cersei & Co."

Das hätte ich phänomenal gefunden, oder was Ähnliches, das dem Night King einfach einen echten Sinn gibt und die Storyline insoweit davor bewahrt dann doch nur eine Zombieapokalypse gewesen zu sein. So war der Charakter ein wenig verschenkt, insbesondere halt auch die Andeutung, dass er der Held der anderen Seite hätte sein können, und die Verbindung zur Night's King-Lovestory etc...
 
Ich hab für mich eine Theorie entwickelt, die fast alles unter einen Hut bringen soll, was mich an der Serie seit der letzten Staffel stört.

Ich denke, in der groben Handlungsvorlage, die D&D von Martin bekommen haben, ist nicht Cersei die Erznemesis, sondern die White Walkers und ihre Armee (spezifisch NICHT der 'Night King', da der ja in den Büchern praktisch nur als Gerücht vorkommt, was ich mich erinnnere). Es wird schon so sein, dass diese Armee weiter als ein paar Kilometer nach Westeros eindringt und die Hauptschlacht nicht am A. der Welt stattfindet. Immerhin (das habe ich von einem Typ auf Youtube) ist es ja 'A Song of Ice and Fire', also wird es am Ende nicht um die letzten Überbleibsel der eigentlich nebensächlichen Plänkeleien aus Band 1 und 2 gehen. Warum hat man sich also entschieden, das alles vorzuziehen und den Teil der Handlung nach Norden zu verfrachten? Ich behaupte, einerseits um die Lovestory Jon-Daenerys richtig ausspielen zu können, die vermutlich keine solche Prominenz im Quellenmaterial hat. Andererseits vielleicht auch, weil Cersei eben einen gewachsenen Charakter hat und nicht so eine leere Hülle ist, wie der - noch dazu schlecht gespielte - "Night King", den man sich ja unbedingt aus dem Ärmel schütteln musste. Zwei Superbösewichte kann man nicht haben, das ist klar. Machen wir es am Ende nochmal Stark gegen Lannister, und die Klammer zu, haben sie sich wohl gedacht. Plus, es dürfte so rum wesentlich billiger sein, als zu zeigen wie die Armee der Toten bei Tageslicht in ganz Westeros einmarschiert und bekämpft wird.
Dafür, dass es so ist, spricht die vollkommen sinnbefreite Planänderung von Dany in der 7. Staffel, die ihre Sachen packt und aus Lovestory-Gründen nach Norden zieht, der bescheuerte Pakt mit Cersei etc. Damit die Süd-Verbündeten keine Fragen offen lasssen, schmilzt man sie noch schnell ein. Für Cersei zaubert man noch eine Armee aus dem Hut. Und alleine dieser Ausflug beyond the wall, wo Dany dann die Armee der Toten erblickt - alle diese Dinge kann man als verzweifelten Versuch lesen, einer ganzen Reihe von out-of-character-Entscheidungen irgendeine Plausibilität zu geben. Rückblickend kann ich damit, zumindest für mich erklären, wieso die ganze Handlung der 7. Staffel so hanebüchen und seicht gewirkt hat - es war ein großes Manöver, um den Dany-Handlungsstrang nach Norden zu verschieben und das geplante Ende vorzuziehen, damit "the last War" dann schön in King's Landing oder wo auch immer gegen Cersei stattfinden kann.
 
Night's King-Lovestory etc...

Die gibt es in der Serie doch gar nicht? Oder?

Falls die Bücher noch jemals erscheinen, fände ich einen Zusammenhang zur Grundmotivation der White Walker allerdings auch super. Tatsächlich wäre eine Lösung, bei der sich die Menschen mit den White Walkern am Ende friedlich einigen, für mich am schönsten. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten