Game Of Thrones

Das ist doch aber der Punkt. Man hätte auch sagen können: „Okay, wir beenden das Kapitel Game Of Thrones erst nach zehn Staffeln und lassen uns dafür mehr Zeit, die Geschichte zuende zu erzählen.“ Oder man wartet ab, bis die Buchfassung finalisiert wurde. Dann steht man aber vor neuen Problemen: Wie finanziert man das, wer finanziert das, kann man alle Darsteller für dieses Modell begeistern, wird sich das finanziell überhaupt ausgehen, oder sinkt das Interesse an der Serie, wodurch wiederum das Risiko steigt. Und die Liste ginge wahrscheinlich noch ewig so weiter. An diesem ganzen Thema hängt einfach mehr als "bloß" die unzufriedenen Fans im Hier und Jetzt. Ich will es gar nicht schönreden, ein paar Facepalm-Momente gab es für mich auch schon in der aktuellen Staffel z.B., aber ich möchte auch nicht in der Haut des ganzen Filmteams inkl. Regisseure usw. stecken, die sich an dieser Quadratur des Kreises versuchen müssen, wobei die Wahrscheinlichkeit des "Scheiterns" bzw. viele Menschen damit unzufrieden zurückzulassen beträchtlich höher ist als umgekehrt. Und ich denke auch, dass man sich mit diesem vorangekündigten Ende selbst sehr stark unter Druck gesetzt hat, was die Sache auch nicht bessert.

Ich will damit auch niemandem vorhalten, dass das doch "nur" eine Serie sei, genauso wenig wie es halt "nur" Musik ist, wenn man massiv von einem Album enttäuscht ist, aber gleichzeitig lässt es sich eben auch nicht anfechten. Kunst ist deshalb Kunst, weil man verschiedenste Aspekte einfach nicht beeinflussen kann. Es gibt keine Formel, die alle glücklich machen wird und das Leben geht trotzdem weiter. Bei aller berechtigten Kritik lässt sich das zumindest für mich nicht einfach ausblenden.

Ich jedenfalls habe mir vorgenommen, dass ich nach dem Ende einen gewissen Zeitraum lang Gras über die ganze Sache wachsen lassen und mir die Serie anschließend noch einmal komplett ansehen werde, um mir da ein "endgültiges" Urteil zu bilden; weil das Thema aktuell einfach noch zu emotional aufgeladen ist.
Ja stimmt aber darum gehts (mir) ja nicht. Ich meine man kann die Geschichte schneller erzählen UND es trotzdem weiterhin gut schreiben. Ich meine Der Herr der Ringe hat auch ne Epische Saga in drei Filmen erzählt und die Sache mehr als gut gemacht. Aber das was spätestens in der letzten und teils auch schon in Folge 3 so abging war einfach unüberlegter Käse. Ich meine nehmen wir Folge 4:

Warum schneidet man man den Moment weg in dem Ary und Sansa erfahren dass ihr geliebter Bruder nicht ihr Bruder ist??? Dany hat vergessen dass Euron schon mal ihre ganze Flotte versenkt hat vor ein par Monaten? Warum haben die KEINE Bewaffnung an Bord? Warum sieht Dany die Schiffe nicht wenn sie oben umherfliegt? Warum entledigt man sich des Drachens für einen kürzen billigen Schockeffekt? (klar weil der Plot es will dass die Armeen ausgeglichen sind...) Warum fliegt sie nicht um die Schiffe herum und zündet die von hinten an? Warum nimmt Euron nur Missandae gefangen und nicht alle anderen auch oder killt die die übrig geblieben sind? Warum sollte Cercei Dany und ihr Gefolge vor Königsmund nicht einfach erschießen lassen? Als ob die auch nur einen Scheiß auf irgendwelche ehrenhaften Regeln geben würde...

Und sollte jetzt nicht eigentlich ein krasser Winter herrschen? Warum liegt kein Schnee in Königsmund? Wurde in S7 doch angedeutet zum Schluss. Die weißen Wanderer beeinflussen den langen Winter nicht (gabs auch vorher schon) und die Meister meinten es wird der härteste Winter seit Ewigkeiten.

Und wenn ich dann zu der einen Sache von David Benioff folgendes Höre... :
"Dany kind of forgot about Eurons Fleet"
dann frage ich mich ob der Typ nicht doch ein bisschen verblödet ist. Das allein zeigt doch was für ein mieser Drehbuchautor er ist.

Und das ist es was mir die Sache die ich ja eigentlich lieben und abfeiern will so unendlich madig macht.

Und ja das mit der Produktionssache. Man hätte eine gewissen Schlacht auch einfach etwas weniger lang inszenieren können und dafür eine Folge mehr raushauen können. Das hätte der Sache nicht geschadet.
 
Ich sage doch, dass es genügend kritikwürdige Szenen gibt, aber a) ist ein gutes Drehbuch relativ und b) muss man wahrscheinlich Kompromisse eingehen, wenn man sich selbst ein Limit setzt - oder einem ein Limit gesetzt wird und man damit fortan arbeiten muss. Und womöglich war das der Fehler, weswegen nun etliche Fans unzufrieden sind. Weil man sich - oder bei Fremdentscheidung: dem Team - eventuell doch mehr Zeit hätte lassen sollen, um die Geschichte zuende zu erzählen.

Ein paar Takte noch zum Rest:
Passt das nicht zu Daenerys, der Hitzköpfin, die nur an den Thron denkt und eben kaum ein Deut besser als ihr Vater zu sein scheint? Also dass sie die Flotte temporär "vergisst" und, je näher sie an ihr Ziel rückt, immer mehr entscheidende Fehler begeht? Warum schneidet man an dem Punkt, als Bran Sansa und Arya erzählen soll? Frage ich mich auch, aber für mich war viel schlimmer, dass Jon sich nicht von Ghost verabschieden durfte, weil es das CGI Budget gesprengt hätte :D
 
Dieses 'Dany ist verrückt'-Thema ist doch an sich schon komplett am A****. Als Zuseher soll man das kaufen, weil andere Charaktere es implizieren, aber was macht Dany denn bitte, was irrational oder gar verrückt wirken könnte? Nichts (außer natürlich aus haarsträubend unplausiblen Gründen einen Angriff auf Kings Landing zu verzögern, aber das ist wohl kaum gemeint).
 
Wieso? Ihr Dialog mit Jon in der vierten Folge zeigt doch, wie besessen sie vom Thron ist. Zumindest ging mir das so, noch bevor Tyrion und Varys überhaupt darüber gesprochen haben. Man muss sie ja nur bei dem Festmahl beobachten, wie sehr ihr das alles auf den Sack ging, weil sie gerne im Mittelpunkt gestanden hätte.
 
Will jetzt nicht über das Drehbuch oder sonstige Fehler jammern, sondern einfach noch die letzten 2 Folgen gut unterhalten werden. Meine Glaskugel sagt folgendes voraus:

In der nächsten Folge gibt es ein großes Gemetzel mit zahlreichen Toten Nebenfiguren. Am Ende der Folge killt Dany dann Jon. Die letzte Folge beginnt mit dem Familienkampf der Lannisters, bei dem Cersei von ihren Brüdern gekillt wird, aber auch Jaime tödlich verwundet wird. Dany fällt dann einem Komplott von Tyrion und Varys zum Opfer, so dass am Ende nur die beiden Stark Schwestern übrig bleiben. Gedreht wurden beide Varianten, gezeigt wird die, in der Arya auch noch ihre Schwester meuchelt, die insgeheim längst auf ihrer Todesliste steht, weil sie ihr mit 5 die Puppe geklaut hat. Sie steigt auf den Thron, weil sie ja nie eine Lady sein wollte, Königin aber schon.
 
Nur mal so: ich liebe diese Serie. Klar, man kann immer was besser oder anders machen oder einfach rummäkeln: hätte man es selbst anders und damit "für alle" besser gemacht? Spielt keine Rolle, man "kann" ja nicht.

Kurz: die teils im Forum geäußerte Kritik an Regisseur und Drehbuch finde ich überzogen.

GoT unterhält. Logikfehler? Geschenkt, es ist Entertainment. Mehr Folgen? Hätte ich auch gern gehabt - aber ist halt nicht.

Bleibt nur: zurücklehnen und genießen, es gibt zig andere Dinge, über die ich mich vorher aufregen kann.
 
Wieso? Ihr Dialog mit Jon in der vierten Folge zeigt doch, wie besessen sie vom Thron ist. Zumindest ging mir das so, noch bevor Tyrion und Varys überhaupt darüber gesprochen haben. Man muss sie ja nur bei dem Festmahl beobachten, wie sehr ihr das alles auf den Sack ging, weil sie gerne im Mittelpunkt gestanden hätte.

Sie setzt aber als Anführerin keine Aktionen, die Sansa, Tyrion oder Varys berechtigten Zweifel geben sollten (außer, s. o.). Die Szene bei der Fete, ok: sie ist eifersüchtig auf Jon, aber erstens weiß davon niemand, und zweitens, was ist daran eigenartig oder außerhalb des Erwartbaren? Unüblich nur, dass sie es sagt und ihn nicht gleich meucheln lässt.
 
Sie setzt aber als Anführerin keine Aktionen, die Sansa, Tyrion oder Varys berechtigten Zweifel geben sollten (außer, s. o.). Die Szene im bei der Fete, ok: sie ist eifersüchtig auf Jon, aber erstens weiß davon niemand, und zweitens, was ist daran eigenartig oder außerhalb des Erwartbaren? Unüblich nur, dass sie es sagt und ihn nicht gleich meucheln lässt.

Für mich wirkte das stärker als irgendeine Eifersüchtelei, aber das kann auf jede Person natürlich unterschiedlich wirken. Sie sieht ihr Ziel in Gefahr. Die Aktion mit Sams Familie spricht da Bände, auch wenn man es womöglich als legitim erachtet. Meiner Meinung nach liess sich diese Bessessenheit immer wieder erkennen und nicht erst in Staffel 7 oder 8. Es gab Szenen, in denen sie besonnen (re-)agiert hat, aber es gab auch Szenen, in denen sie unverhältnismäßig (re-)agiert hat. Kann aber auch daran liegen, dass ich sie als Charakter irgendwie nie so mochte und eher andere Favoriten hatte.
 
zurücklehnen und genießen,
Wie soll ich es genießen wenn ich die ganze Zeit denke dass alle Figuren nur noch hirntote Trottel sind? Ich kann meine Hirnaktivitäten leider nicht so krass zurückfahren dass mir etwaige Dinge nicht auffallen, so gern ich es ausblenden würde.

es gibt zig andere Dinge, über die ich mich vorher aufregen kann.
Schlechtes Argument, wenn ich GoT gucke ist es eben das was mich gerade interessiert also rege ich mich halt darüber auf wenn da gerade Unsinn passiert. So ist das.
 
Für mich wirkte das stärker als irgendeine Eifersüchtelei, aber das kann auf jede Person natürlich unterschiedlich wirken. Sie sieht ihr Ziel in Gefahr. Die Aktion mit Sams Familie spricht da Bände, auch wenn man es womöglich als legitim erachtet. Meiner Meinung nach liess sich diese Bessessenheit immer wieder erkennen und nicht erst in Staffel 7 oder 8. Es gab Szenen, in denen sie besonnen (re-)agiert hat, aber es gab auch Szenen, in denen sie unverhältnismäßig (re-)agiert hat. Kann aber auch daran liegen, dass ich sie als Charakter irgendwie nie so mochte und eher andere Favoriten hatte.
Sie ist ja schon lange besessen von dem Scheissthron. Mittlerweile ist sie auch bereit, eine ganze Stadt voller Zivilisten niederzubrennen und Cersei die Schuld dafür zu geben. Sie ist also dtauf und dran, Queen of the ashes zu werden. Davor hat sie schon mal jemand (Tyrion, Varys?) gewarnt.
 
Bis wann nach einer Folge soll man eigentlich den Spoilerfilter benutzen? Macht die Sache ja jetzt nicht gerade leserlicher.
 
Ich finde hier wird die Kritik an GoTS8E4 gut ins Verhältnis gesetzt : In Defense of Game of Thrones Season 8 Episode 4: Ranting Against the Rants

 
Wie soll ich es genießen wenn ich die ganze Zeit denke dass alle Figuren nur noch hirntote Trottel sind? Ich kann meine Hirnaktivitäten leider nicht so krass zurückfahren dass mir etwaige Dinge nicht auffallen, so gern ich es ausblenden würde.

Einfach hinnehmen hilft :). Alles hinterfragen und über alles nachdenken eher weniger. Sicher, da sind jetzt so einige Ungereimtheiten, die ja detailliert besprochen wurden hier, ich finde das alles nicht so dramatisch.

Schlechtes Argument, wenn ich GoT gucke ist es eben das was mich gerade interessiert also rege ich mich halt darüber auf wenn da gerade Unsinn passiert. So ist das.

Je nach Sichtweise. Wenn es mir zu sehr auf den Sack gehen würde, dann gucke ich es einfach nicht :). Dann besteht auch die Gefahr des Aufregens nicht - aber gut, wenn es so ist bei Dir, dann ist es so.
 
Und irgendwann in 2 Jahren entschuldigen sich die Serien für Staffel 6-8 und sagen "sie hätten keine Zeit und zu wenig Budged" gehabt. Ich sehs schon kommen...
 
hauptsache jon wird baldmöglichst geopfert. kann diese 24/7 betroffenheitsfresse nicht mehr sehen.
 
Und irgendwann in 2 Jahren entschuldigen sich die Serien für Staffel 6-8 und sagen "sie hätten keine Zeit und zu wenig Budged" gehabt. Ich sehs schon kommen...

Kann ja durchaus sein. Zu einer Serie gehören ja mehr als ein Filmteam inkl. Drehbuchautoren etc. pp.. Ohne monetäre Quelle macht sich da sicherlich niemand die Finger krumm oder steht sich bei -14° irgendwo in der Pampa die Füße wund, zumal diese Geldquelle gleichzeitig auch Einfluss auf die Ausrichtung einer Serie (Beispiel: „Lasst diesen und jenen Charakter am Leben, weil es sonst zu viel Kritik geben könnte“) haben kann. Wäre für mich persönlich schon interessant zu wissen, wer letztlich den Stecker gezogen hat, weil das erheblichen Einfluss auf die Außenwahrnehmung bzw. meine eigene Sichtweise zu dem Thema hat. Oder las man dazu bereits etwas, was ich verpasst haben könnte? Momentan kriegen halt alles die Autoren ab, was der "kürzeste Dienstweg" ist, aber wenn die Vorgabe war, dass nach acht Staffeln Feierabend ist und man dieses und jenes bedienen soll, rückt das diese Thematik in ein anderes Licht. Eines muss man nämlich schon festhalten: Im Gegensatz zu anderen Serien hätte Game Of Thrones, als eine der wenigen ihrer Zunft, wahrscheinlich schon noch ausreichend Potenzial für zumindest ein oder zwei Staffeln gehabt, wodurch man gerade die in der siebten Staffel oftmals zu hastig inszenierte Geschichte ausführlicher hätte erzählen und damit eventuelle Logiklöcher z.B. hätte vermeiden können. Gleiches gilt auch für die längste Nacht, die halt schlussendlich - und ihres teils imposanten Vortrags - flott abgefrühstückt wurde. Mich stört das alles nicht so sehr, aber der Unmut anderer lässt sich aus verschiedenen Perspektivwechseln durchaus schlüssig nachvollziehen.
 
Zurück
Oben Unten