The Lord Weird Slough Feg

Wenn ich nach 14 Titeln überlegen muss, wie das Highlight des Albums hieß, macht das für mich das Album INSGESAMT sperrig, nicht die Songs an sich. Sperrig einfach dem Sinne, dass ich es nicht in meine Birne kriege, weil es zu groß ist für die Eingangstür sozusagen. Ein Album mit 10 auschließlichen Killern bleibt einfach besser hängen, finde ich.
Okay, verstanden, aber nicht begriffen.
 
Dafür aber auch eine ganze Menge mit BROCAS HELM und die sind mehr Kauz als Manilla Road und Cirith Ungol zusammen.

Wollte ich auch gerade schreiben, als ich das Review gelesen hab :) Abgesehen davon, dass gerade die späteren Slough Feg für meine Ohren durchaus deutlich mehr mit Manilla Road zu tun haben als mit Maiden, allerdings vor allem mit den Pre-Crystal logic Manilla Road.
Davon abgesehen geh ich halt auch 0% konform mit der Einschätzung, Digital Resistance sei kein unverschämt übergeiles Album. Für mich hat die Scheibe keine Schwächen, dafür aber ein paar komplett herausragende Diamanten wie Habeas Corpsus oder Laser Enforcer.
 
Davon abgesehen geh ich halt auch 0% konform mit der Einschätzung, Digital Resistance sei kein unverschämt übergeiles Album. Für mich hat die Scheibe keine Schwächen, dafür aber ein paar komplett herausragende Diamanten wie Habeas Corpsus oder Laser Enforcer.

Ganz so euphorisch bin ich zwar nicht, aber den massiven Qualitäts-Abfall, den @The Sleeping Tyrant (tolles Posting!) zwischen der "Animal Spirits" und der "Digital Resistance" hört, nehme ich so auch nicht wahr. Ich zähle die eigentlich beide persönlich zum etwas gemäßigteren 'Spätwerk' der Band, das mich zwar schon etwas weniger begeistert als die Alben davor, das bei näherer Beschäftigung aber immer noch zahlreiche Schätze bereithält, deren Wert sich zumindest mir teils erst mit einigem Abstand offenbart hat.
Das aktuelle Album scheint daran anzuschließen (bin leider immer noch erst bei zwei Durchgängen, daher alles ohne Gewähr), womit ich sehr gut leben kann. Ob man sich mit den "wir sind jetzt wieder deutlich metallischer unterwegs"-Ankündigungen einen Gefallen getan hat, ist aber in der Tat fraglich, denn ein Anknüpfen an "Down Among the Deadmen"- oder "Traveller"-Zeiten konnte ich bei "The New Organon" auch nicht raushören. Jedenfalls gibt es bislang kein einziges SF-Album, das ich uninteressant finde oder das sich bei mir stark abgenutzt hätte (wobei ich das Debüt mangels CD-Verfügbarkeit immer noch nicht kenne), und ich bin zuversichtlich, dass sich auch das neue Werk hier einreihen wird.
 
Ganz so euphorisch bin ich zwar nicht, aber den massiven Qualitäts-Abfall, den @The Sleeping Tyrant (tolles Posting!) zwischen der "Animal Spirits" und der "Digital Resistance" hört, nehme ich so auch nicht wahr. Ich zähle die eigentlich beide persönlich zum etwas gemäßigteren 'Spätwerk' der Band, das mich zwar schon etwas weniger begeistert als die Alben davor, das bei näherer Beschäftigung aber immer noch zahlreiche Schätze bereithält, deren Wert sich zumindest mir teils erst mit einigem Abstand offenbart hat.
Das aktuelle Album scheint daran anzuschließen (bin leider immer noch erst bei zwei Durchgängen, daher alles ohne Gewähr), womit ich sehr gut leben kann. Ob man sich mit den "wir sind jetzt wieder deutlich metallischer unterwegs"-Ankündigungen einen Gefallen getan hat, ist aber in der Tat fraglich, denn ein Anknüpfen an "Down Among the Deadmen"- oder "Traveller"-Zeiten konnte ich bei "The New Organon" auch nicht raushören. Jedenfalls gibt es bislang kein einziges SF-Album, das ich uninteressant finde oder das sich bei mir stark abgenutzt hätte (wobei ich das Debüt mangels CD-Verfügbarkeit immer noch nicht kenne), und ich bin zuversichtlich, dass sich auch das neue Werk hier einreihen wird.

Für mich sind Traveller und Down Among the Deadmen auch das beste, was die Band hervorgebracht hat... und gleichzeitig mit das Beste, was jemals irgendeine Band hervorgebracht hat ;)
Aber es gibt für mich bisher kein einziges Slough Feg Album, dass ich nicht mit außerordentlichem Vergnügen von Anfang bis Ende durchhöre und dabei jedem einzelnen Song etwas besonderes und positives abgewinne. Da bildet Digital Resistance keine Ausnahme. Und wie gesagt, die Highlights des Albums stehen ziemlich weit oben in meiner Favoritenliste.

Noch kurz zu der Kauzigkeitsdiskussion: Natürlich sind Slough Feg kauzig. Die Band ist maximal weit davon entfernt, in irgendeiner Form glatt gebügelt oder auf Massenkompatibilität ausgelegt zu sein. Das ist halt keine Musik, bei der jedem 18-jährigen Glam Rock Mädel direkt das Höschen feucht wird oder die massenhaft Anklang bei der "Ich hör ab und an auch mal nen Metal Song"-Fraktion findet. Genauso wenig wie Manilla Road oder Brocas Helm. Gerade was das angeht, sind Slough Feg halt wirklich ziemlich nahe bei den genannten Bands. Sie machen halt Musik vor allem für Leute, die ihren Metal extrem und kompromisslos mögen.
 
(wobei ich das Debüt mangels CD-Verfügbarkeit immer noch nicht kenne)

Okay? Grad nachgeschaut. Bei Discogs auf CD nicht unter 50,- Euro. Das ist durchaus heftig, ja.

Da hatte ich wohl Glück. Die haben hier mal ca. 2002/2003 im Schwäbischen in einem Jugendclub gespielt, als die Miskatonic Pressung gerade neu war. Da ist ja leider einiges recht schwer zu bekommen, von den Miskatonikern.
 
Da hatte ich wohl Glück. Die haben hier mal ca. 2002/2003 im Schwäbischen in einem Jugendclub gespielt, als die Miskatonic Pressung gerade neu war. Da ist ja leider einiges recht schwer zu bekommen, von den Miskatonikern.

Da bin ich dann gleich doppelt neidisch: Einerseits, dass Du das Debüt überhaupt auf CD besitzt, und andererseits dass Du die Version mit den Bonus-Tracks hast. Ach ja, und auf den Gig, der bestimmt super war. ;)

(Und ja, Miskatonic-CDs sind so ein Thema. Bin immer noch froh, dass ich die "Portents, Omens & Dooms" von The Lamp of Thoth vor einigen Jahren noch zu einem okayen Preis bekommen habe. Da gab's ja bislang auch nie eine Neuauflage.)
 
Da bin ich dann gleich doppelt neidisch: Einerseits, dass Du das Debüt überhaupt auf CD besitzt, und andererseits dass Du die Version mit den Bonus-Tracks hast. Ach ja, und auf den Gig, der bestimmt super war. ;)

(Und ja, Miskatonic-CDs sind so ein Thema. Bin immer noch froh, dass ich die "Portents, Omens & Dooms" von The Lamp of Thoth vor einigen Jahren noch zu einem okayen Preis bekommen habe. Da gab's ja bislang auch nie eine Neuauflage.)

Der Gig war toll, wenn auch eher kurz, da jeder froh war, ihn überlebt zu haben. In Hemmingen war das. Der Jugendclub war eng, stickig, klein; draußen 35 Grad, drinnen mehr. Vorgruppen waren Twisted Tower Dire und die Schwaben-Thrasher Psychotron.
 
Taugen die Bonustracks auf der Miskatonic CD was?
 
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Na, die Story, Schnuffelinchen!
Nix Besonderes. Ich bin mit Kumpels obligatorisch am Donnerstagabend (damals noch langer Donnerstag, die weniger jungen erinnern sich) im unserer Stammlocation zum Darten. Kurz bevor wir gehen wollen, kommt ein Typ herein, der mir bekannt vorkommt. Er bestellt ein Bier und setzt sich nach Draußen. Ich war gerade im Slough-Feg-Rausch. Muss also kurz nach der "Twilight" gewesen sein. Ganz gegen meine Natur, Musik nicht anzusprechen, gehe rüber und frage ihn, ob er Mike Scalzi sei. Eventuell war ich nicht ganz nüchtern, aber noch klar genug, um zu erwarten, dass er mich verständnislos anschauen oder gar auslachen würde. Wie wahrscheinlich war es, dass dieser Kauz plötzlich in Hamburg sein sollte? Aha. Zu meinem Erstaunen, bejahte er dies und war wohl seinerseits etwas erstaunt, erkannt worden zu sein. Also wurde der Plan, nach Hause zu fahern geändert und wir haben noch das eine oder andere Bierchen miteinander getrunken. Praktischerweise wohnte mein Kumpel und Kollege damals nahe am Kiz, sodass ich einfach bei ihm gepennt habe und wir dann beide am nächsten Morgen nicht ganz fit gemeinsam arbeiten gegangen sind. Mike kam dann am späten Nachmittag noch im Laden vorei, hat schräge Musik gekauft und wir haben noch einen Kaffee zusammen getrunken. That's all. Nothing exciting.
 
Taugen die Bonustracks auf der Miskatonic CD was?

Das ist eh eine obskure Sache, denn das Booklet sagt nicht viel über die Bonustracks aus. Meiner Recherche nach dürften es die Demostücke der Jahre 1992 und 1993 sein, die es nicht auf das Album geschafft haben. Ob es die identischen Versionen sind, weiß ich nicht, da ich die originalen Demos nicht habe, aber ich gehe einfach mal davon aus. Im Sound sind die Bonustracks ein klein wenig dumpfer als der reguläre Albumstoff, aber sehr gut anhörbar.

9 - Intro (instrumental)
1993er-Demo. Ganz kurzes folkiges Intro, nicht mehr nicht weniger.

10 - The Mask
1993er-Demo. Sehr cooles Stück. Sehr folkige Leadmelodien, entsprechender Duktus, doomige Passagen mit cooler Leadgitarre.

11 - High Season I
1993er-Demo. Etwas weniger folkig, doomiger und dunkler als die Teile III und IV vom Album. Wirklich sehr doomig. Zäh aber schön.

12 - High Season II
1993er-Demo. Hier nimmt die Story dann etwas mehr Fahrt auf, getragenes Marschtempo, etwas mehr Dramatik und Dynamik. Sehr schönes Solo, coole Gesangsdarbietung.

13 - The Red Branch (Demoversion)
1993er-Demo. Demoversion des regulären Albumsongs. Frühe Version eines der absoluten Bandstandards. Nicht zwingend aber schon schön, sie so mal gehört zu haben.

14 - The Room
Vom 1992er-Demo. Ein dunkler, harter, leidenschaftlicher, etwas chaotisch strukturierter Song.

15 - Headhunter
Vom 1992er-Demo. Etwas unspektakulärer, härterer aber dennoch sehr typischer SF-Song. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass daraus ein anderer Song geworden ist, aber ich kann's nicht festmachen. EDIT: Doch, natürlich kann ich es festmachen... der Song ist inzwischen - selbstverständlich neu eingespielt - zum Opener des aktuellen Albums "The New Organon" geworden. 27 Jahre später. Auch nicht schlecht.


Fazit:
Die Bonustracks sind eine Bereicherung, vor allem die Titel 10, 11 und 12 finde ich sehr cool. Alle vier Teile von "High Season" auf einer CD zu haben, ist schon eine feine Sache. Aber sie sind nun nicht so essentiell, dass man sich als unvollständiger Slough-Feg-Fan fühlen müssten, wenn man sie nicht hat und dafür 50 Euro ausgeben, muss man m.E. auch nicht.
 
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Das ist eh eine obskure Sache, denn das Booklet sagt nicht viel über die Bonustracks aus. Meiner Recherche nach dürften es die Demostücke der Jahre 1992 und 1993 sein, die es nicht auf das Album geschafft haben. Ob es die identischen Versionen sind, weiß ich nicht, da ich die originalen Demos nicht habe, aber ich gehe einfach mal davon aus. Im Sound sind die Bonustracks ein klein wenig dumpfer als der reguläre Albumstoff, aber sehr gut anhörbar.

9 - Intro (instrumental)
1993er-Demo. Ganz kurzes folkiges Intro, nicht mehr nicht weniger.

10 - The Mask
1993er-Demo. Sehr cooles Stück. Sehr folkige Leadmelodien, entsprechender Duktus, doomige Passagen mit cooler Leadgitarre.

11 - High Season I
1993er-Demo. Etwas weniger folkig, doomiger und dunkler als die Teile III und IV vom Album. Wirklich sehr doomig. Zäh aber schön.

12 - High Season II
1993er-Demo. Hier nimmt die Story dann etwas mehr Fahrt auf, getragenes Marschtempo, etwas mehr Dramatik und Dynamik. Sehr schönes Solo, coole Gesangsdarbietung.

13 - The Red Branch (Demoversion)
1993er-Demo. Demoversion des regulären Albumsongs. Frühe Version eines der absoluten Bandstandards. Nicht zwingend aber schon schön, sie so mal gehört zu haben.

14 - The Room
Vom 1992er-Demo. Ein dunkler, harter, leidenschaftlicher, etwas chaotisch strukturierter Song.

15 - Headhunter
Vom 1992er-Demo. Etwas unspektakulärer, härterer aber dennoch sehr typischer SF-Song. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass daraus ein anderer Song geworden ist, aber ich kann's nicht festmachen. EDIT: Doch, natürlich kann ich es festmachen... der Song ist inzwischen - selbstverständlich neu eingespielt - zum Opener des aktuellen Albums "The New Organon" geworden. 27 Jahre später. Auch nicht schlecht.


Fazit:
Die Bonustracks sind eine Bereicherung, vor allem die Titel 10, 11 und 12 finde ich sehr cool. Alle vier Teile von "High Season" auf einer CD zu haben, ist schon eine feine Sache. Aber sie sind nun nicht so essentiell, dass man sich als unvollständiger Slough-Feg-Fan fühlen müssten, wenn man sie nicht hat und dafür 50 Euro ausgeben, muss man m.E. auch nicht.

Vielen Dank für deine Einschätzung!
 
Das ist eh eine obskure Sache, denn das Booklet sagt nicht viel über die Bonustracks aus. Meiner Recherche nach dürften es die Demostücke der Jahre 1992 und 1993 sein, die es nicht auf das Album geschafft haben. Ob es die identischen Versionen sind, weiß ich nicht, da ich die originalen Demos nicht habe, aber ich gehe einfach mal davon aus. Im Sound sind die Bonustracks ein klein wenig dumpfer als der reguläre Albumstoff, aber sehr gut anhörbar.

9 - Intro (instrumental)
1993er-Demo. Ganz kurzes folkiges Intro, nicht mehr nicht weniger.

10 - The Mask
1993er-Demo. Sehr cooles Stück. Sehr folkige Leadmelodien, entsprechender Duktus, doomige Passagen mit cooler Leadgitarre.

11 - High Season I
1993er-Demo. Etwas weniger folkig, doomiger und dunkler als die Teile III und IV vom Album. Wirklich sehr doomig. Zäh aber schön.

12 - High Season II
1993er-Demo. Hier nimmt die Story dann etwas mehr Fahrt auf, getragenes Marschtempo, etwas mehr Dramatik und Dynamik. Sehr schönes Solo, coole Gesangsdarbietung.

13 - The Red Branch (Demoversion)
1993er-Demo. Demoversion des regulären Albumsongs. Frühe Version eines der absoluten Bandstandards. Nicht zwingend aber schon schön, sie so mal gehört zu haben.

14 - The Room
Vom 1992er-Demo. Ein dunkler, harter, leidenschaftlicher, etwas chaotisch strukturierter Song.

15 - Headhunter
Vom 1992er-Demo. Etwas unspektakulärer, härterer aber dennoch sehr typischer SF-Song. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass daraus ein anderer Song geworden ist, aber ich kann's nicht festmachen. EDIT: Doch, natürlich kann ich es festmachen... der Song ist inzwischen - selbstverständlich neu eingespielt - zum Opener des aktuellen Albums "The New Organon" geworden. 27 Jahre später. Auch nicht schlecht.


Fazit:
Die Bonustracks sind eine Bereicherung, vor allem die Titel 10, 11 und 12 finde ich sehr cool. Alle vier Teile von "High Season" auf einer CD zu haben, ist schon eine feine Sache. Aber sie sind nun nicht so essentiell, dass man sich als unvollständiger Slough-Feg-Fan fühlen müssten, wenn man sie nicht hat und dafür 50 Euro ausgeben, muss man m.E. auch nicht.

Verdammt, je länger ich über deine Beschreibungen nachdenke desto mehr Lust habe ich auf die Stücke!
 
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