ICED EARTH - 500 BPM in der rechten Hand

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Ernsthaft? Ich kenn ihn "optisch live" nur von der Alive In Athens DVD und da geht der ab wie Sauo_O

Er ist einer der Gründe warum die Alive In Athens bei mir weit weniger gut wegkommt als beim Großteil der IE Fans. Ich hab die Band mit Schawver 3 mal gesehen (eines der besten Konzerte überhaupt am 11 Mai 1997) und auch 3 mal mit dem Tarnowski, ist zwar alles lang her, aber meiner Erinnerung nach kein Vergleich. Bei den Konzerten mit Tarnowski war eben jener imho schon ganz klar das schwächste Glied.

Randy und Jon, das passte halt vom spielerischen her wie Arsch auf Eimer wenn du mich fragst, was aber auch kein Wunder ist wenn man bedenkt wie lange die zusammen musiziert haben.
 
Erkenntnis des Tages...
IE hätten Larry Tarnowski nie gehen lassen dürfen:hmmja: Was ein saugeiler Gitarrist:verehr:

Gab ein Interview mit ihm bei Podcast in Stone. Er meinte, er sei nicht mehr richtig mit dem Herzen dabei gewesen, worunter auch seine Performance gelitten habe. Deshalb sei es richtig gewesen, dass er gehen musste.
 
Danach geht es abwärts. Tatsächlich ist nur das "Enter The Realm"-Demo (was halt neulich wiederveröffentlicht wurde) noch super, der Rest ist okay ("The Horror Show") bis egal (alles andere). An den Sängern liegt das eigentlich nie, aber ohne Randy Shawyer (zweiter Gitarrist vom Demo bis zur "Something Wicked...") sind die Gitarren und Melodien einfach nicht mehr, was sie mal waren. Ist tatsächlich eine der ersten Bands, wo ich ab einem bestimmten Zeitpunkt alles aus der Sammlung geworfen habe (diese Ehre kam sonst nur Virgin Steele zuteil).
Guter Gedanke. Das sind bei mir wohl zwei Faktoren (Sänger und Songwriting). Ein sehr gutes Songwriting ist die Basis, damit mich die Musik mit Langzeitwirkung fesselt. Dabei muss es für mich nicht unbedingt irre komplex sein, auch wenn man da länger zu knabbern und zu entdecken hat. Ich bin auch empfänglich für eingängige Songs, die sich trotzdem nicht abnutzen (vielleicht sogar noch schwieriger zu schreiben?).

Gleichzeitig kann ich das nicht durchschauen und benennen, was ein gutes Songwriting ist, da ich selbst nicht schreibe und nur konsumiere. Ich musste an der Musikschule zwar neben dem Instrument immer Zusatzkurse belegen (das war an der Musikschule so vorgesehen) und meine Wahl fiel auf Harmonielehre, Schlagzeug bzw. diverse Trommeln, Konzert / Opernbesuche und Literaturkurs, wo man sich Motive, angeschaut hat, Takte, Sonatenhauptsatzform etc. Eine rudimentäre Grundbildung im Bereich Klassik wurde mir zuteil, aber das hat mit Songwriting nichts zu tun, sondern ist mehr ein Getöse an einzelnen Dingen in meinem Kopf (ich kenne zum Beispiel den phrygischen und lydischen Modus bei den Tonarten und weiß, was eine Exposition, Durchführung und Reprise. Hmmm. Bringt mir auch nix!)

Der Faktor Gesang ist für mich tatsächlich recht gewichtig. Mein Geschmack ist da etwas unlogisch und eigensinnig. Gesang, der mich berührt und auf einer ganz bestimmten Ebene erreicht und zu öffnen vermag, ist etwas, wonach ich immer auf der Suche bin. Viele gute, sehr gute, Sänger berühren mich emotional nicht. Ich höre sie mir durchaus gerne an, aber es schockt mich nicht, es lässt mich nicht innehalten und wirklich aufhorchen. Gesang, bei dem ich emotional werde ist zum Beispiel für mich:
- Kal Swan (Tytan)
- Dave Lloyd (Rage)
- Rhett Forrester (Riot)
- Townes van Zandt
- Tom Keifer (Cinderella)
- Larry Greene (Harlan Cage, Fortune)
- Alan Tecchio (Hades)
- Rob Halford (Judas Priest)
- Ted Pilot (Fifth Angel)
- Bryan Adams

Treffen beide Faktoren aufeinander, ist das auf jeden Fall ein Ohrgasmus und wie eine Achterbahnfahrt in den Weltraum. Nicht immer ist beides vorhanden.
 
Bezüglich des Durchhörens bin ich zur Zeit langsam, da ich acht Möbelstücke zuhause verkaufe und eins in der Praxis. Gefühlt bin ich nach Feierabend immer am Schrauben und hin und herräumen oder es kommen wie in einem Taubenschlag fremde Menschen, um sich etwas anzuschauen.

Immerhin habe ich schonmal das "Enter The Realm"-Rerelease gekauft und der Rest läuft auch.
 
Bryan Adams, sehr gut. Toller Mensch. Bis Ende der 90er jede Tour mitgemacht, viele Stationen in Deutschland, Holland und Belgien besucht.
"Heaven knows what you were thinkin' of
Don't blame yourself you're just a victim of love"

Iced Earth? Ups.
 
Erkenntnis des Tages...
IE hätten Larry Tarnowski nie gehen lassen dürfen:hmmja: Was ein saugeiler Gitarrist:verehr:
Da bin ich auch eher beim Stormrider - mir hat der Name Larry Tarnowski eben nicht einmal was gesagt und ich hatte es schon für einen Scherz gehalten...:D
Nachdem Randy Shawver und auch schon Dave Abell weg waren, wurde das Songwriting halt zunehmend eindimensionaler und/oder selbstreferenzieller. Die beiden hatten einen wichtigen Anteil an vielen Kompositionen der frühen Alben und waren eine gute Ergänzung zu Mastermind Jon Schaffer. Als der anfing alles allein zu schreiben, wurde es halt immer einfallsloser und vieles wirkte wie Altes aufgewärmt (später hat er dann seine Vorliebe für irre, harte Rhythmusgitarren auch noch gegen eine zu Schunkelhymnen getauscht, da war's dann völlig vorbei für mich).
"Incorruptable" hat mich immerhin wieder positiv überrascht, aber so richtig gepackt hat mich nach "Something Wicked This Way Comes" von der Band nichts mehr (und das Album auch nur für einige Wochen nach Erscheinen - dann hat mich ja einfach genervt, wie ähnlich da viele Stücke denen des Vorgängers klangen und ausnahmslos alle waren schwächer als ihr jeweiliges "Vorbild").
 
Objektiv betrachtet ist SWTWC ein verdammt starkes Album, ein Eindruck der auch durch den ersten wirklich langweiligen Song der Bandgeschichte nicht getrübt wird.

Subjektiv leidet die Scheibe halt einfach darunter, dass sie zu sehr nach Reissbrettarbeit und Nummer-Sicher klingt. War ja halt auch wirklich das erste Album der Band das musikalisch über weite Strecken komplett an den Vorgänger erinnert (der beliebte und bekannte OU812-Effekt).

Und obwohl das Songmatierial auf SWTWC größtenteils nicht schwächer ist als das von "Dark Saga" würde ich den Vorgänger, oder letztendlich jeden der 4 Vorgänger dem 98er Opus immer vorziehen.
 
Studioherzenshierarchie auf den Tellern und in den Playern des Hauses:
BO >>> SWTWC > IE = NOTS > TDS
Für den Rest je nach Belieben einen Ausdruck aus der Metaphersammlung des "The Battle Of Gleichgültigkeit"-Fadens. Danke Mr. Bexham!

Außer Konkurrenz:
Purgatory/ETR-Demo
 
Objektiv betrachtet ist SWTWC ein verdammt starkes Album, ein Eindruck der auch durch den ersten wirklich langweiligen Song der Bandgeschichte nicht getrübt wird.

Subjektiv leidet die Scheibe halt einfach darunter, dass sie zu sehr nach Reissbrettarbeit und Nummer-Sicher klingt. War ja halt auch wirklich das erste Album der Band das musikalisch über weite Strecken komplett an den Vorgänger erinnert (der beliebte und bekannte OU812-Effekt).

Und obwohl das Songmatierial auf SWTWC größtenteils nicht schwächer ist als das von "Dark Saga" würde ich den Vorgänger, oder letztendlich jeden der 4 Vorgänger dem 98er Opus immer vorziehen.
Ja, Reißbrett und Nummer sicher trifft es sehr gut, das Album ist für mich die musikalische Entsprechung von "Malen nach Zahlen". Klar, überwiegend noch durchaus packendes Songwriting, vor allem die abschließende Trilogie - aber auch da wirkt vieles wie Selbstkopie (der Longtrack klingt teilweise wie ein Aufguss von "Travel In Stygian"), bzw. einer der Songs (hab den Titel vergessen) sogar ein wenig wie eine Maiden-Hommage.
Und die ersten drei bis fünf Songs sind fast exakte Plagiate der entsprechenden Songs auf "Dark Saga" (im Falle des Openers auch noch einfacher strukturiert) - da ist ja sogar immer der ähnliche Song an genau der selben Stelle auf dem Album. Fand ich damals schon sehr befremdlich, hat mich während der ersten Dutzend Durchläufe oder so aber noch nicht gestört. Irgendwann fand ich das Album dann aber komplett überflüssig und hab es wieder verkauft.
 
Woher hat Schaffer dieses Rezept wohl? Vergleiche Maiden Number bis Seventh Son oder Metallica RTL bis AJFO ;)


Nun, das mit dem Flow über Albumdistanz (sprich wie bestimmte Songs in Reihenfolge angelegt sind) ist wirklich nix neues, das hatten die meisten Bands zumindest über einen gewissen Zeitraum wirklich. Und auch wenn man die ersten beiden IE Alben mit "Dark Saga" oder "Something Wicked" vergleicht ist der Flow da sehr sehr ähnlich. "Burnr Offering" fällt da glaub ich ein wenig aus der Rolle, die ist aber insgesamt so anders, dass da kaum etwas mit den Vorgängern oder Nachfolgern vergleichbar ist, am ehesten noch die Regel mit dem Longtrack am Schluß.

Das Aufkochen des Rezeptes bedeutet bei "Something..." für mich halt dann wirklich diese absolulte kompositorische Ähnlichkeit der Songs, die es vorher nie gab, und die die Band danach halt leider mehr und mehr beibehalten hat. Kommt wohl automatisch wenn dem Hauptsongwriter einer Band irgendwann jedweder "Gegenspieler" beim Komponieren fehlt.
 
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Woher hat Schaffer dieses Rezept wohl? Vergleiche Maiden Number bis Seventh Son oder Metallica RTL bis AJFO ;)
Stimmt schon, dass es da auch Parallelen gibt, aber die finde ich nirgends über so viele Songs so extrem deutlich wie bei Iced Earth.
Bei Maiden kann man zwar die Art der jeweiligen Songs bei genannten Alben manchmal (!) grob (!) in eine Schublade stecken aber da sind die Ähnlichkeiten darüberhinaus oft gar nicht so groß - "Where Eagles Dare", "Caught Somewhere In Time" oder "Moonchild" haben z.B. außer Uptempo kaum Ähnlichkeit untereinander oder mit "Invaders" (am ehesten ist noch "Aces High" entfernt an "Invaders" angelehnt, aber auch der hat einen ganz anderen Charakter), auch wenn dann der zweite Song jeweils ruhig anfängt und sich dann steigert - was bei "Powerslave" und "Somewhere In Time" allerdings nicht der Fall ist. Und auch die ähnlich aufgebauten Stücke finde ich deutlich unterschiedlicher als "I Died For You" und "Melancholy", sowie die Opener bei Maiden sich eben nicht so extrem ähneln wie "Dark Saga" und "Burning Times". Auch "Disciples Of The Lie" klingt für mich wie "Violate 2" mit Orgel und "Stand Alone" hat große Ähnlichkeit zu "Last Laugh". Nur "Watching Over Me" unterscheidet sich von den ersten fünf Stücken etwas stärker von seinem Vorgänger "The Hunter", geht aber auch in eine ähnliche Richtung, nur noch ruhiger. Bei Maiden geht diese (hier auch deutlich geringere) Ähnlichkeit also nur bei einigen Alben bis zum zweiten Stück - die jeweils dritten auf den Alben klingen meist schon ganz unterschiedlich (mal uptempo, mal poppig, einmal rein instrumental). Bei Metallica gebe ich dir bei den jeweils ersten beiden Stücken recht, wobei die immerhin von Album zu Album immer komplexer wurden, während zumindest der Opener bei "Something Wicked" noch simpler ist als der vom Vorgänger. Songs Nr. 3 und 4 haben auf den drei genannten Alben von Metallica auch noch gewisse Parallelen, somit ist die Band als Vergleich hier schon passender als Maiden.
Ich finde trotzdem, dass weder bei Maiden, noch bei Metallica über so viele Songs die Ähnlichkeiten zwischen den gleich platzierten Songs so groß sind wie auf "Dark Saga" und "Something Wicked", und die Nachfolger auch inspirierter und weniger reißbrettartig wirken als bei IE - zumal bei den beiden anderen Bands da immer eine zumindest leichte Weiterentwicklung zu erkennen war, während ich bei IE auf dem fünften Album erstmals eindeutig Stagnation (eher sogar einen Rückschritt) höre und mindestens die Hälfte des Albums wirklich reine Selbstkopie ist (wenn auch noch auf höherem Niveau als beispielsweise bei Running Wild ab den späten oder vielleicht auch schon mittleren 90ern).
 
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Ich weiß nicht, ob man wirklich den Abgang anderer Leute dafür verantwortlich machen kann. Iced Earth waren IMMER Jons Band, das sagen eigentlich alle Beteiligten. Er hat auch immer schon ALLE Rhythmusgitarren alleine eingespielt. Warum sollte er das tun, wenn der Songwriting-Input anderer so gross gewesen wäre? Man kann also davon ausgehen, dass jemand wie Shawver hauptsächlich Dinge wie einzelne Intros, Leads, etc. beigesteuert hat und nicht die Riffs und Songstrukturen. Der hat selbst bestätigt, dass Jon immer alle harten Rhythmusparts alleine gemacht hat. Ebenso hat er erzählt, dass er auf „Dark Saga“ schon keinen Bock mehr hatte, weil ihm das alles zu kommerziell war.
 
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