Atlantean Kodex

Überarbeitungsbedürftig? Die Überarbeitung hat "die Jugend" ja offenbar schon gemacht.
Für mich bleibt dieser Begriff verbunden mit etwas künstlich und mit großem Aufwand Erzeugtem - aber nicht mit der Leidenschaft und Zuneigung von Fans, die sich eine Undergroundband in einem Zeitraum von 15 Jahren erarbeitet hat.
Bin dann aus der Diskussion raus. Sollte an anderer Stelle jemand auf die Idee kommen, "völkisch" positiv besetzen zu wollen, weil das ja total en vogue ist, sagt mir bitte Bescheid. Dann werde ich deutlich widersprechen.
:)

Was "die Jugend" tut, das weiß ich nicht so recht. Den Begriff des Hypes hab ich nicht in die Debatte eingeführt und ich benutze ihn allgemein höchst ungern, sondern nur anhand der von dir zitierten Drei-Punkte-Definiiton abgearbeitet. Vielleicht eine Berufskrankheit.

In der Sache bin ich bei dir. Auch ich empfinde den Begriff persönlich als negativ besetzt und assoziiere ihn mit einer Werbemaßnahme, die auf Basis nicht genuin empfundener Begeisterung sondern intendierter Euphorisierung versucht, eine Gruppendynamik auszulösen. Ob es Leute gibt, die solches bei Atlantean Kodex tun, weiß ich nicht, da ich nicht in Köpfe schauen kann. Unterstellen würde ich es - wie mehrfach betont - keinem einzigen Forenmitglied. Ich nehme jedem die Echtheit der Begeisterung ab.
 
Kann man nicht einen HYPE-Thread aufmachen und sich hier wieder auf die Musik, bzw Band konzentrieren?
Machen wir - ich schmeiss jetzt schon mal die Course an... UND hoffe, dass sie the Innermost Light beim Hammer of Doom spielen und den Titeltack. Dann muss ich kaputt gehen. Und wir waren dabei die Jungs und das Mädel zu überzeugen, eine weitere Theuren-artige Show zu bestätigen :D.
 
Die "offiziellen" Bedeutungen in den Wörterbüchern denken sich die Damen und Herren von der Duden-Gesellschaft ja nicht einfach aus. Sie beobachten, wie die Leute sprechen, und wenn eine Bedeutung von einem gewissen Anteil der Sprecher einer Sprache als richtig angesehen wird - ich meine, es waren 40%... da könnte ich aber auch falsch liegen - dann ist sie richtig.
Und genau das finde ich erschreckend, denn es kann in der letzten Konsequenz zu einem Missbrauch von Sprache / von Begriffen und ihrer Definition führen. Es gab in Deutschland schon öfters Zeiten, in denen 40% oder mehr Menschen Wörter befürworteten, bei denen mir vor Angst und Grauen schlecht wird. Und beim Umdeuten von Wörtern und Begriffen sind heute ja vor allem Kräfte aktiv, vor denen man erneut Angst haben sollte.
Gut, das hat jetzt nichts Direktes mit "Hype" zu tun. Aber ich finde es erschreckend, wenn ein Wort, das "früher" eindeutig Negatives ausdrückte, jetzt plötzlich stellvertretend sowohl für einen finanzierten Auswuchs als auch für echte, ehrliche Leidenschaft stehen soll. Sorry, aber mit mir nicht. Da bin ich kleinlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Anbetracht der Besprechung des Albums im Deaf Forever und auf anderen Plattformen, des Soundchecksieges, der tollen Interviews, des Vorabsongs, des Covers , der angekündigten Release Party und der zahlreichen enthusiastischen Reaktion der Fans war ich dann doch sehr gehypt auf das Album. Wer war das denn hier nicht? Die bloße Vorfreude wurde bei mir jedenfalls deutlich übertroffen. Mir fällt gerade kein deutsches Wort dafür ein. Dass ich gehypt war, trifft es einfach am besten.
Im nachhinein stellte sich heraus, dass sich diese grenzenlose Vorfreude, verbunden mit haushohen Erwartungen als berechtigt erwies. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich rein subjektiv betrachte von einem Hype im negativen Sinn sprechen könne. Ich glaube ein Hype (im negativen Sinn) kann erst ein solcher sein, wenn bestimmte Erwartungen nicht erfüllt wurden. Meinem Empfinden nach gibt es also positive und negative Hypes.
 
Kann man nicht einen HYPE-Thread aufmachen und sich hier wieder auf die Musik, bzw Band konzentrieren?

Das wäre doch sehr schade, denn wir wissen ja schon alle aus Dutzenden berufenen Mündern, dass das Album die geilste Geilerei seit der letzten geilen Geilerei ist, und wir durften auch in allerlei buntesten Darlegungen an der orgiastischen Feier jener Geilerei teilhaben, die sicherlich niemals enden wird. Die sozialwissenschaftliche Dimension der vielseitigen Rezeption und ihrer Auswirkungen auf Fans und Außenstehende indes ist dann doch noch ein erheblich unbegrasteres Terrain und damit deutlich spannender.



Gut, das hat jetzt nichts Direktes mit "Hype" zu tun. Aber ich finde es erschreckend, wenn ein Wort, dass "früher" eindeutig Negatives ausdrückte, jetzt plötzlich stellvertretend sowohl für einen finanzierten Auswuchs als auch für echte, ehrliche Leidenschaft stehen soll. Sorry, aber mit mir nicht. Da bin ich kleinlich.

Das ist aber leider normal und funktioniert in beiden Richtungen. Viele Wörter, die früher noch völlig neutral oder gar positiv besetzt waren, gelten heute als politisch unkorrekt bis komplett verbrannt (z.B. Weib). Ich hänge ja auch sehr an traditionellen Definitionen von Begriffen, aber leider können wir das nicht so recht aufhalten, dass Wörter Bedeutungswandel durchmachen. Auch das von dir zitierte "völkisch" ist dafür ja ein Beispiel; erst neutral als Adjektiv mit Bezug zum Volk in ethnischer Hinsicht, für die Nazis absolut positiv besetzt aber zu rassistischen Zwecken benutzt, eben dadurch dann für folgende Generationen vebrannt und heute sehr negativ belegt und tabuisiert, da es als Sympathiebekundung zum Nazismus und Rassismus verstanden wird. "Hype" macht offenbar durch im Medienwahn gefangene Mainstream-affine Trendreiter eine Entwicklung ins Positive durch.



In Anbetracht der Besprechung des Albums im Deaf Forever und auf anderen Plattformen, des Soundchecksieges, der tollen Interviews, des Vorabsongs, des Covers , der angekündigten Release Party und der zahlreichen enthusiastischen Reaktion der Fans war ich dann doch sehr gehypt auf das Album. Wer war das denn hier nicht? Die bloße Vorfreude wurde bei mir jedenfalls deutlich übertroffen. Mir fällt gerade kein deutsches Wort dafür ein. Dass ich gehypt war, trifft es einfach am besten.
Im nachhinein stellte sich heraus, dass sich diese grenzenlose Vorfreude, verbunden mit haushohen Erwartungen als berechtigt erwies. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich rein subjektiv betrachte von einem Hype im negativen Sinn sprechen könne. Ich glaube ein Hype (im negativen Sinn) kann erst ein solcher sein, wenn bestimmte Erwartungen nicht erfüllt wurden. Meinem Empfinden nach gibt es also positive und negative Hypes.
Rhethorische Frage? Falls nein: *meld*
 
Jup, natürlich rhethorisch :)

Wenn sich hier über das Verwenden des Wortes Hype, im positiven Sinn, echauffiert wird fühle ich mich übrigens an meine Mama erinnert, als sie zum ersten mal hörte, dass ich Ende Grundschulzeit etwas geil fand. :feierei:
 
Es gab in Deutschland schon öfters Zeiten, in denen 40% oder mehr Menschen Wörter befürworteten, bei denen mir vor Angst und Grauen schlecht wird. Und beim Umdeuten von Wörtern und Begriffen sind heute ja vor allem Kräfte aktiv, vor denen man erneut Angst haben sollte.

Von einem Wandel von Begrifflichkeiten im Sinne einer Modifikation ihres Gehalts oder ihrer Bedeutung braucht einem nicht Bange sein, das bzw. deren Wandel ist nun mal ein Wesenszug der Sprache (die immer im Fluss ist), wohl aber sollte es uns Sorge bereiten, dass der Wert von Bedeutungen einer Umdeutung unterliegt, was weniger ein Problem eines natürlichen Sprachwandels denn eines der Moral (im Sinne einer Umdeutung von unverhandelbaren Werten und intrinsichen Normvorstellungen) in Kombination mit der (performativen) Macht von Sprache und Sprachhandlungen ist.
 
um den hypetrain mal zu unterbrechen. ich bin bisher noch leicht unterhypt, äh unterwältigt vom neuen album. die weiße göttin läuft bei mir regelmäßig, beim neuen habe ich auch schon einige versuche hinter mir, aber es packt mich noch nicht so richtig. vielleicht kommt das noch.
negative punkte, die mich unterschwellig irgendwie stören, das kirchenglockengebimmel ist 1:1 ja genau so auf der TWG drauf und gefühlt noch mehr ohohohos und ahahahas. ansonsten klingt es sehr nach dem kodex, es hat sich also nichts am stil geändert, was auch gut ist.
album, wenn man punkte vergeben muss, momentan bei 7/10. ich denke aber die zeit wird das ding noch wachsen lassen.

um nochmals kurz, nicht negativ konnotiert, auf @wrm 's hype-definition zurückzukommen:
vor erscheinen des albums bereits im heft soundchecksieger, 10/10 punkte-album, riesiges interview, titelblatt und -story. wenn da nicht die werbemaschinerie hervorgerufen wurde, was dann?
 
Ich bin erst zufrieden, wenn jemand es schafft, einen Post zu verfassen, den zu lesen, in seiner Gesamtheit zu erfassen und zu begreifen und einzuordnen, ich genauso lange benötige, wie die "the course of empire" benötigt, einmal während der Beschäftigung mit eben diesem Post durchzulaufen.
 
...

um nochmals kurz, nicht negativ konnotiert, auf @wrm 's hype-definition zurückzukommen:
vor erscheinen des albums bereits im heft soundchecksieger, 10/10 punkte-album, riesiges interview, titelblatt und -story. wenn da nicht die werbemaschinerie hervorgerufen wurde, was dann?
Das wurde vor Erscheinen ungehört mit 10 Punkten benotet? Ich rieche Verschwörung. Im. Großen. Stil.
 
Und genau das finde ich erschreckend, denn es kann in der letzten Konsequenz zu einem Missbrauch von Sprache / von Begriffen und ihrer Defintion führen. Es gab in Deutschland schon öfters Zeiten, in denen 40% oder mehr Menschen Wörter befürworteten, bei denen mir vor Angst und Grauen schlecht wird. Und beim Umdeuten von Wörtern und Begriffen sind heute ja vor allem Kräfte aktiv, vor denen man erneut Angst haben sollte.
Gut, das hat jetzt nichts Direktes mit "Hype" zu tun. Aber ich finde es erschreckend, wenn ein Wort, das "früher" eindeutig Negatives ausdrückte, jetzt plötzlich stellvertretend sowohl für einen finanzierten Auswuchs als auch für echte, ehrliche Leidenschaft stehen soll. Sorry, aber mit mir nicht. Da bin ich kleinlich.

Aber das ist doch jetzt nichts neues. Sprache hat sich seit Beginn immer entwickelt und entwickelt. Deutungen haben sich gewandelt und sogar umgekehrt. Sowas kann letztendlich auch immer nur von denen abhängen, welche die Sprache sprechen. Sprache hat keine Norm. Ein Meter ist eine genormte Länge. Sowas kann man mit Sprachen aber nie machen, da die immer nur im Kontext der Gesellschaft funktioniert.

Erschreckend finde ich daran aber gar nichts. Das ist ja immer nur ein Symptom für etwas und nie die Ursache. Diese Symptome helfen uns durch Kontextualisierung sogar Richtungen zu erkennen.

Das "Hype" jetzt auch etwas positiv besetztes ist, finde ich persönlich nicht sonderlich schlimm. Das ist jetzt kein Verfall von Sprache oder der Genauigkeit im Ausdruck, sondern einfach nur eine Begriffswandlung.
 
Eine positive Bedeutung des Wortes "Hype" war auch mir tatsächlich bisher nicht geläufig. Nun gut, ich kriege ja auch Ausschlag, wenn jemand von "keinster Weise" spricht. Und das mittlerweile fast täglich. Obwohl wir ständig von Fortschritt sprechen, war aber bekanntlich früher alles besser, daher werde ich niemals mit Freuden von etwas gehypt sein. :cool:
 
Eine positive Bedeutung des Wortes "Hype" war auch mir tatsächlich bisher nicht geläufig. Nun gut, ich kriege ja auch Ausschlag, wenn jemand von "keinster Weise" spricht. Und das mittlerweile fast täglich. Obwohl wir ständig von Fortschritt sprechen, war aber bekanntlich früher alles besser, daher werde ich niemals mit Freuden von etwas gehypt sein. :cool:
*unveröffentlichte Kiss-Box mit allen Demos und Wicked Lester-Scheibe dezent ankündigt.* *pfeift*
 
Zurück
Oben Unten