Atlantean Kodex

Krass, was geht denn hier für eine bizarre Hypediskussion ab? Wusste gar nicht, dass Atlantean Kodex so aufregend sein kann.
Ich sags mal mit dem großen ostfriesischen Philosophen H.P. Baxxter:

HYPER! HYPER!
 
Eine positive Bedeutung des Wortes "Hype" war auch mir tatsächlich bisher nicht geläufig. Nun gut, ich kriege ja auch Ausschlag, wenn jemand von "keinster Weise" spricht. Und das mittlerweile fast täglich. Obwohl wir ständig von Fortschritt sprechen, war aber bekanntlich früher alles besser, daher werde ich niemals mit Freuden von etwas gehypt sein. :cool:

Und dabei bist Du doch so dicht an Jugendsprache dran. So sad.
 
@JoePitt ich wollte damit ausdrücken, dass ich nicht wusste das es Ironie deinerseits ist, da diese Zeichenkombination für mich völlig unbekannt ist und ich sie ehrlich gesagt in deinem Post auch gar nicht wahrgenommen habe.
 
Und genau das finde ich erschreckend, denn es kann in der letzten Konsequenz zu einem Missbrauch von Sprache / von Begriffen und ihrer Definition führen. Es gab in Deutschland schon öfters Zeiten, in denen 40% oder mehr Menschen Wörter befürworteten, bei denen mir vor Angst und Grauen schlecht wird. Und beim Umdeuten von Wörtern und Begriffen sind heute ja vor allem Kräfte aktiv, vor denen man erneut Angst haben sollte.
Gut, das hat jetzt nichts Direktes mit "Hype" zu tun. Aber ich finde es erschreckend, wenn ein Wort, das "früher" eindeutig Negatives ausdrückte, jetzt plötzlich stellvertretend sowohl für einen finanzierten Auswuchs als auch für echte, ehrliche Leidenschaft stehen soll. Sorry, aber mit mir nicht. Da bin ich kleinlich.

Du hast vollkommen Recht, dass da große Vorsicht geboten ist. Sprache kann für alle Arten von Zwecken - gute wie schlechte - instrumentalisiert werden. Und weil sie mächtig ist, wird das auch permanent versucht. Daher der dauerhafte Kampf um ihre Deutungshoheit. Nur liegt es in der wandelbaren Natur von Sprache, dass dieser Kampf niemals endgültig zu gewinnen oder zu verlieren ist. Insbesondere lässt er sich nicht gewinnen, indem man den Begriffen einer Sprache eine "wahre", "ursprüngliche" oder "eigentliche" Bedeutung unterstellt, die man dann von fehlgeleiteten Deutungen abgrenzt. Denn - abgesehen von einzelnen lautmalerischen Begriffen - ist die Beziehung zwischen einem Wort und seiner Bedeutung weitgehend zufällig. Letztlich sind Worte nichts anderes als Ausdrucksmittel für Aspekte des objektiven Charakters einer Sprechergemeinschaft und ihrer Lebenswelt. Wenn Charakter oder Lebenswelt sich verändern, ändert sich automatisch auch die Bedeutung der entsprechenden Worte.
Dass die Bedeutung dabei tatsächlich in ihr Gegenteil umschlagen kann, sieht man z.B. an dem Wort "Weib". Im Mittelalter war "wib" mindestens wertneutral, oft auch ein stolzer und tugendhafter Ausdruck, siehe die Kombination "holdes Weib". Heute haftet dem Ausdruck zumindest etwas Frivoles an und nicht selten ist er regelrecht beleidigend gemeint.
Diese Form von Entwicklung gibt es in jeder Sprache, es hat sie immer gegeben und es wird sich nicht vermeiden lassen, dass es sie auch in Zukunft geben wird. Das bringt in der Tat eine gewisse latente Gefahr mit sich, aber mit der müssen wir leben und irgendwie umgehen. Praktisch heißt das, dass wir uns zu jeder Zeit dem Kampf um die Deutungshoheit stellen und zusehen müssen, dass wir in diesem die Oberhand behalten, indem wir dafür sorgen, dass unsere Deutungsangebote besser sind und dass wir sie an den Mann/die Frau bringen.
 
Nicht, dass ich die Diskussion um Sprache nicht ziemlich spannend finden würde. Aber an dieser Stelle sollte es dann doch langsam wieder um die Band und ihre Musik gehen und nicht um die Definition von Hype. Wir finden sicher einen anderen Thread um die weiterzuführen.

Aye, Sir! ;)

Ich finde den Blind Guardian-Vergleich, der hier vor ein paar Seiten gezogen wurde, gar nicht so abwegig, und zwar insbesondere, was die Gesangslinien angeht. Hab gestern mal versucht, mir beim Hören die Stimme von Hansi Kürsch dazu vorzustellen. Die Melodien sind teilweise gar nicht so weit entfernt von Guardian in der Imaginations/Nightfall-Zeit. Ich könnte das für Manuel jetzt zwar nicht mit Sicherheit sagen, aber vom Jahrgang her müsste er ja eigentlich auch ein Metal-Kind der 90er sein. In meinem Bekanntenkreis standen damals fast alle, die später die ganzen epischen Underground Bands der 80er für sich entdeckt haben, auf Blind Guardian, also wer weiß...
 
Ich kann nachvollziehen, dass es jemanden abschrecken kann, wenn der Wirbel um eine Band schon fast groteske Züge annimmt. Im Falle von Atlantean Kodex bin ich persönlich hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, meiner Begeisterung für CoE eine Stimme zu geben, so wie viele andere das hier ebenfalls machen und dem Verlangen mich zurück zu nehmen um nicht Teil dieses sogenannten Hypes zu werden. (Wie der Begriff Hype am Ende auch immer interpretiert wird)



Letztendlich schlägt das Pendel jetzt gerade in die erste Richtung. Ich möchte mich der Begeisterung für das neue Werk nun doch gerne öffentlich anschließen, nachdem ich das Treiben der letzten 2 Wochen hier im Faden beobachtet habe. Ausschlaggebend hierfür ist wohl, dass hier z.T. jetzt auch mal sachlich über diese teilweise schon merkwürdig anmutenden Mechanismen gesprochen Wird. Besonders @Hugin vermag die Dinge wieder in einer Art und Weise auszuformulieren, wie ich es nicht hinbekommen könnte. Das finde ich ausgesprochen gut und zeugt davon, dass wir es hier nicht mit einem sektenhaften Kult zu tun haben, mag das angebetete Objekt noch so makellos daherkommen. @Savini s patziges und an der Wahrheit schlicht vorbeischießendes Posten empfand ich zwar auch also total daneben, aber immerhin wird jetzt abseits aller Huldigung hier auch mal wieder Sauerstoffreiche Luft geatmet, nachdem der Faden 2 Wochen in der Stratosphäre verweilt ist. Aber was soll´s, ich trage gleich dazu bei, dass er dort wieder ein Stück weit hochfindet. ;)



Tja, also da ist sie nun. Die neue Atlantean Kodex. Ich habe sie mittlerweile gut 25-30 mal gehört.

Und ich muss allen Lobrednern bedingungslos zustimmen, wenngleich das nicht meine Art ist und ich dieses übertriebene Abfeiern im Rudel wirklich eher nicht sehr schätze. Aber Ehre wem Ehre gebührt. Selbst wenn ich mit dem Brennglas suche, so finde ich keine Makel und Unzulänglichkeiten.

Ich will hier jetzt gar nicht auf jeden Song eingehen und die Platte sezieren. Das ist ermüdend und man liest es allzu oft. Auch die Produktion ist ungemein passend und die Texte von einer Dringlichkeit, die mich wirklich ehrfürchtig staunen lässt.

Ich will auf etwas ganz anderes hinaus. Nämlich was die Platte mit mir macht und wie ich sie wahrnehme.



The Course of Empire berührt mich in seiner Gesamtheit auf einer emotionalen Ebene, wie ich es so eigentlich noch niemals erlebt habe.

Bei He who walks behind the Years hatte ich abwechselnd mit einer Gänsehaut und feuchten Augen zu kämpfen. Wann erlebt mal so etwas denn mal?

Ich kann mich an kaum eine Musik erinnern, die mich so „fertig macht“, wie es die neue Kodex seit fast 2 Wochen hinbekommt.



Es ist doch so: Je älter man wird, desto mehr verschwimmen die vergangenen Jahre in der eigenen Wahrnehmung und es bleiben nur signifikante Ereignisse gleich Leuchttürmen zurück, die man noch zielsicher erblicken kann. Das war in meinem Leben die Geburt meiner Kinder, Hochzeit, das erste Maiden Konzert. Aber frag mich mal einer, wann die letzte Absu rausgekommen ist…Ja irgendwann dann und dann.

Aber ich weiß jetzt schon mit Sicherheit, dass ich in 10 Jahren exakt auf den September 2019 zurückblicken kann und ich werde mich an die Veröffentlichung und an das Kennenlernen mit der CoE erinnern. Ich werde mich an lange Spaziergänge querfeldein über Wald und Wiesen mit dieser Platte im Ohr erinnern, so wie ich mich an die ersten Schritte meiner Söhne erinnern kann. Ich werde die gewaltigen Wolkenformationen und satten Herbstfarben vor meinen Augen haben, als ich mit der Kodex auf dem Ohr wanderte.

Ich werde mich daran erinnern, wie ich vielleicht beim 3. Durchlauf bei The Innermost Light mitten im Wald stehen bleiben und für 3 Minuten die Augen schließen musste, weil ich echt kaputt gegangen bin.

Ich werde mich daran erinnern, wie ich beim 5. Durchlauf oder so erstmals mit dem großen Booklet und ein paar Bier gesessen hab und der Platte gelauscht habe.



Ich habe unmittelbar verstanden, Zeuge von etwas nicht alltäglichem zu werden.

Und ja, in Ihrer Gesamtheit finde ich die Platte sogar noch stärker als die White Goddess. Auf dem Weg zum Hessen Grillen hatte ich bei 12 Stars auf der A 45 einen minutenlang anhaltenden Gänsehautschauer, so dass ich kaum noch vernünftig fahren konnte. Hier also keine Spur von Ermüdung oder sattgehört.



Leider konnte ich Euch das jetzt nicht ersparen, weil das unbedingt raus musste. Der ein oder Andere hat das ja schon von mir per PN mitbekommen. ;)
Salú
 
Ich kann nachvollziehen, dass es jemanden abschrecken kann, wenn der Wirbel um eine Band schon fast groteske Züge annimmt. Im Falle von Atlantean Kodex bin ich persönlich hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, meiner Begeisterung für CoE eine Stimme zu geben, so wie viele andere das hier ebenfalls machen und dem Verlangen mich zurück zu nehmen um nicht Teil dieses sogenannten Hypes zu werden. (Wie der Begriff Hype am Ende auch immer interpretiert wird)



Letztendlich schlägt das Pendel jetzt gerade in die erste Richtung. Ich möchte mich der Begeisterung für das neue Werk nun doch gerne öffentlich anschließen, nachdem ich das Treiben der letzten 2 Wochen hier im Faden beobachtet habe. Ausschlaggebend hierfür ist wohl, dass hier z.T. jetzt auch mal sachlich über diese teilweise schon merkwürdig anmutenden Mechanismen gesprochen Wird. Besonders @Hugin vermag die Dinge wieder in einer Art und Weise auszuformulieren, wie ich es nicht hinbekommen könnte. Das finde ich ausgesprochen gut und zeugt davon, dass wir es hier nicht mit einem sektenhaften Kult zu tun haben, mag das angebetete Objekt noch so makellos daherkommen. @Savini s patziges und an der Wahrheit schlicht vorbeischießendes Posten empfand ich zwar auch also total daneben, aber immerhin wird jetzt abseits aller Huldigung hier auch mal wieder Sauerstoffreiche Luft geatmet, nachdem der Faden 2 Wochen in der Stratosphäre verweilt ist. Aber was soll´s, ich trage gleich dazu bei, dass er dort wieder ein Stück weit hochfindet. ;)



Tja, also da ist sie nun. Die neue Atlantean Kodex. Ich habe sie mittlerweile gut 25-30 mal gehört.

Und ich muss allen Lobrednern bedingungslos zustimmen, wenngleich das nicht meine Art ist und ich dieses übertriebene Abfeiern im Rudel wirklich eher nicht sehr schätze. Aber Ehre wem Ehre gebührt. Selbst wenn ich mit dem Brennglas suche, so finde ich keine Makel und Unzulänglichkeiten.

Ich will hier jetzt gar nicht auf jeden Song eingehen und die Platte sezieren. Das ist ermüdend und man liest es allzu oft. Auch die Produktion ist ungemein passend und die Texte von einer Dringlichkeit, die mich wirklich ehrfürchtig staunen lässt.

Ich will auf etwas ganz anderes hinaus. Nämlich was die Platte mit mir macht und wie ich sie wahrnehme.



The Course of Empire berührt mich in seiner Gesamtheit auf einer emotionalen Ebene, wie ich es so eigentlich noch niemals erlebt habe.

Bei He who walks behind the Years hatte ich abwechselnd mit einer Gänsehaut und feuchten Augen zu kämpfen. Wann erlebt mal so etwas denn mal?

Ich kann mich an kaum eine Musik erinnern, die mich so „fertig macht“, wie es die neue Kodex seit fast 2 Wochen hinbekommt.



Es ist doch so: Je älter man wird, desto mehr verschwimmen die vergangenen Jahre in der eigenen Wahrnehmung und es bleiben nur signifikante Ereignisse gleich Leuchttürmen zurück, die man noch zielsicher erblicken kann. Das war in meinem Leben die Geburt meiner Kinder, Hochzeit, das erste Maiden Konzert. Aber frag mich mal einer, wann die letzte Absu rausgekommen ist…Ja irgendwann dann und dann.

Aber ich weiß jetzt schon mit Sicherheit, dass ich in 10 Jahren exakt auf den September 2019 zurückblicken kann und ich werde mich an die Veröffentlichung und an das Kennenlernen mit der CoE erinnern. Ich werde mich an lange Spaziergänge querfeldein über Wald und Wiesen mit dieser Platte im Ohr erinnern, so wie ich mich an die ersten Schritte meiner Söhne erinnern kann. Ich werde die gewaltigen Wolkenformationen und satten Herbstfarben vor meinen Augen haben, als ich mit der Kodex auf dem Ohr wanderte.

Ich werde mich daran erinnern, wie ich vielleicht beim 3. Durchlauf bei The Innermost Light mitten im Wald stehen bleiben und für 3 Minuten die Augen schließen musste, weil ich echt kaputt gegangen bin.

Ich werde mich daran erinnern, wie ich beim 5. Durchlauf oder so erstmals mit dem großen Booklet und ein paar Bier gesessen hab und der Platte gelauscht habe.



Ich habe unmittelbar verstanden, Zeuge von etwas nicht alltäglichem zu werden.

Und ja, in Ihrer Gesamtheit finde ich die Platte sogar noch stärker als die White Goddess. Auf dem Weg zum Hessen Grillen hatte ich bei 12 Stars auf der A 45 einen minutenlang anhaltenden Gänsehautschauer, so dass ich kaum noch vernünftig fahren konnte. Hier also keine Spur von Ermüdung oder sattgehört.



Leider konnte ich Euch das jetzt nicht ersparen, weil das unbedingt raus musste. Der ein oder Andere hat das ja schon von mir per PN mitbekommen. ;)
Salú
Wunderschön!! Bei TWG geht es mir genauso. Da habe ich auch noch ganz genau vor Augen, wie ich die damals nach und nach kennengelernt habe.
Und ich habe es tatsächlich immer noch nicht geschafft, das neue Album in Gänze zu hören. Irgendwie warte ich immer auf den passenden Augenblick und Ruhe, aber dann kommt immer wieder was dazwischen.
 
Zurück
Oben Unten