Abartigkeiten der Konzertentwicklung

Wie gesagt: Die von gestern die scheinbar großes Interesse hat, lässt du dann eiskalt links liegen?
Nö: die hätte gestern meine Telefonnummer nicht bekommen. Aber ich hätte ihr gesagt, dass sie mich auf dem Konzert antreffen kann und ich mich freuen würde, wenn sie auch hinkommt. ;)

Aber mal im Ernst: natürlich gibt es viele denkbare gute Gründe, erreichbar sein zu wollen oder müssen. Da muss man gar keine Beispiele an den Haaren herbei ziehen. Tatsache ist aber auch, dass inzwischen viele Leute das Abschalten verlernt haben. Und verlernt haben, sich auch mal einfach im Hier und Jetzt mit ihrer Umgebung und den Leuten darin auseinanderzusetzen. Das ist aber ein generelles Problem, und nicht auf Konzerte beschränkt: sehe ich täglich auf der Arbeit, wenn diverse Personen in der Pause zusammenhocken, und jeder sich nur mit seinem Telefon beschäftigt. Geht mir total auf den Zeiger.

Ich selbst lasse auf Festivals & Konzerten das Telefon für gewöhnlich im Wagen; nur wenn ich tatsächlich eine Nachricht erwarte (da vorher also schon entsprechend Kommunikation stattgefunden hat), hab ich es in der Tasche, und schaue ab und an (in der Regel in den Pausen) mal drauf. Und ansonsten bin ich erst wieder zu sprechen, wenn ich gut Zuhause angekommen bin.
 
Naja, ich hab auch schon mal während eines Konzerts in einem anderen Forum einen Post über die "Lindenstraße" verfasst, einfach, weil die Band so fucking öde war.

Und wenn ich so das Gegenteil betrachte: wenn mich eine Band völlig weghaut, dann kriege ich gar nicht erst mit, ob bei meinem Konzertnachbarn ein Lichtlein an ist. Komisch, was so Mancher als störend empfindet.
 
Das ist aber ein generelles Problem, und nicht auf Konzerte beschränkt: sehe ich täglich auf der Arbeit, wenn diverse Personen in der Pause zusammenhocken, und jeder sich nur mit seinem Telefon beschäftigt. Geht mir total auf den Zeiger.

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Kann mir als Teilzeit-Mysanthrop zum Glück nicht passieren. Entweder verpiss ich mich mit einem Buch hinter meinem Bildschirm oder gehe direkt mit Musik auf dem Ohr spazieren. :)
Dafür ist mir meine Pause zu wertvoll, als daß ich davon auch nur eine Sekunde mit Random-Pack verbringen würde. :D
 
Kann mir als Teilzeit-Mysanthrop zum Glück nicht passieren. Entweder verpiss ich mich mit einem Buch hinter meinem Bildschirm oder gehe direkt mit Musik auf dem Ohr spazieren. :)
Dafür ist mir meine Pause zu wertvoll, als daß ich davon auch nur eine Sekunde mit Random-Pack verbringen würde. :D
Ich hab es auch schon vor geraumer Zeit aufgegeben, und verbringe die Pausen seitdem in meinem Auto. ;)
 
Aber mal im Ernst: natürlich gibt es viele denkbare gute Gründe, erreichbar sein zu wollen oder müssen. Da muss man gar keine Beispiele an den Haaren herbei ziehen. Tatsache ist aber auch, dass inzwischen viele Leute das Abschalten verlernt haben. Und verlernt haben, sich auch mal einfach im Hier und Jetzt mit ihrer Umgebung und den Leuten darin auseinanderzusetzen. Das ist aber ein generelles Problem, und nicht auf Konzerte beschränkt: sehe ich täglich auf der Arbeit, wenn diverse Personen in der Pause zusammenhocken, und jeder sich nur mit seinem Telefon beschäftigt. Geht mir total auf den Zeiger.
Genau aus diesem Grund gehe ich schon gar nicht mehr in den Pausenraum. Da ich aufgrund eines Pflegefalls zuhause so gut wie keine Zeit mehr zum Lesen habe, verbringe ich die 30 Minuten Pause lieber an meiner Maschine, um mich meinen zwei Lieblingslektüren, dem Deaf Forever und dem Rock Hard zu widmen.

Habe ein 13 Jahre altes Handy, manche hier nennen es liebevoll einen alten Knochen, das ich nur dabei habe, wenn ich mit meinem 29 Jahre alten Auto (Audi 100) unterwegs bin. War leider schon zweimal auf den ADAC angewiesen und da hat mir das Handy gute Dienste geleistet. Möchte es deshalb nicht missen. Gerne nutze ich es auch mal in der Pause im Geschäft, um kurz zuhause anzurufen, ob alles in Ordnung ist. Das war's dann aber auch schon.

Wenn ich auf ein Konzert gehe, nehme ich es grundsätzlich nie mit, da ich meine Mutter in dem Fall in gute Hände weiß. Stehplatz kaufe ich mir nur noch selten, weil ich auf diese ganzen Smartphones keinen Bock mehr habe und wenn ich dann keinen Sitzplatz mehr in der ersten Reihe nahe der Bühne bekomme, dann habe ich auch schon mal ein Konzert sausen lassen. Klar, bei einem Konzert in einer kleinen Location geht nur Stehplatz, da nehm ich die Handys halt in Kauf. Ich weiß, Sitzplatz ist kein Metal, aber ich werde jetzt 51 Jahre alt und war davon 30 Jahre bei Konzerten an vorderster Front dabei. Da darf ich es dann manchmal auch etwas ruhiger angehen lassen, sowieso wenn man ein künstliches Hüftgelenk schon sein Eigen nennen darf und wenn mich jetzt einer, einen Eventfan nennt, dann hau ich ihm auf die Glocke. :D

P.s.: Bei meinen absoluten Lieblingsbands Iron Maiden und Manowar ist ein Stehplatz an vorderster Front natürlich Pflicht. :cool:
 
Kann mir als Teilzeit-Mysanthrop zum Glück nicht passieren. Entweder verpiss ich mich mit einem Buch hinter meinem Bildschirm oder gehe direkt mit Musik auf dem Ohr spazieren. :)
Dafür ist mir meine Pause zu wertvoll, als daß ich davon auch nur eine Sekunde mit Random-Pack verbringen würde. :D
Hier das Gleiche. Müsste ich eine Pause mit Kollegen verbringen, käme ich danach in den Knast. Für immer.
 
Auf Konzerten mache ich mir gern ein Paar Erinnerungsfotos mit meinem Phone. Diese schaue ich mir gerne später an. Sehe die magischen, schönen Momente wieder, zapfe noch lange daran, am Erlebnis, an der Zusammenkunft.
Sehe auch nichts verwerfliches daran, n Paar Bilder zu machen. Dann verschwindet dat Ding mit der Kamera in der Tasche.

Dennoch habe auch ich oft die "Dauerfilmer" erlebt, die fast den ganzen Abend am Filmen waren. Oder Mädels, die sich mit dem Rücken zu Bühne drehen und sich selbst filmten, während die Band im Hintergrund spielte, um dies als live bei fb direkt online zu stellen.

Frage mich oft, wie es denn dabei den Künstlern geht, mit dem Handywald im Publikum und mit den "Fans", die sich selbst auf Ihrem Auftritt filmen.

Bestimmt nicht toll.
 
Oder Mädels, die sich mit dem Rücken zu Bühne drehen und sich selbst filmten, während die Band im Hintergrund spielte, um dies als live bei fb direkt online zu stellen.
Ah, das sah ich tatsächlich vorgestern bei RAM, sie standen in der ersten Reihe mit dem Rücken zur Bühne. Von einem bösen Black-Metal-Sänger hätten sie einen Tritt in den Nacken bekommen.
 
Ich sehe die Handyfilmerei auch äußerst kritisch. Zumal ich hobbymäßig mit ner Kamera fotografiere (keine Konzertfotografie) und mir dann oft denke: Mensch Leute, die Bilder rauschen doch nur noch, wenn ihr sie dann daheim auf einem PC anschaut. Aber gut. Gegen ein paar Erinnerungsfotos ist absolut nix zu sagen, aber es sollte sich meiner Meinung nach schon auf ein Minimum beschränken. Gerade bei stimmungsvoller Musik (Progrock etc.) sollte man doch den Moment genießen und das Konzert nicht auf dem Handy verfolgen.
 
Ah, das sah ich tatsächlich vorgestern bei RAM, sie standen in der ersten Reihe mit dem Rücken zur Bühne. Von einem bösen Black-Metal-Sänger hätten sie einen Tritt in den Nacken bekommen.
Habe sogar schon bei Kerasphorus gesehen, wie Leute so verliebte Pärchenfotos mit der Band im Rücken machen. Dachte sowas macht man am Eifelturm oder ähnlichen Locations...
 
Ah, das sah ich tatsächlich vorgestern bei RAM, sie standen in der ersten Reihe mit dem Rücken zur Bühne. Von einem bösen Black-Metal-Sänger hätten sie einen Tritt in den Nacken bekommen.

Jo.

Weisst Du, es ist nur eine Vermutung, aber ich denke, dass kein Künstler was dagegen hat, wenn er fotografiert wird, denn man möchte sich an ihn weiter erinnern, ihn anschauen, Freude am Konzert immer und immer bei sich entfachen, wenn man die Bilder anschaut.
Aber es sollen doch echt die Künstler ins Rampenlicht, um die geht es ja, um die, die monatelang diese magischen Momente zusammenweben und den Zauber der Musik zu uns tragen...
 
Nö: die hätte gestern meine Telefonnummer nicht bekommen. Aber ich hätte ihr gesagt, dass sie mich auf dem Konzert antreffen kann und ich mich freuen würde, wenn sie auch hinkommt. ;)

Aber mal im Ernst: natürlich gibt es viele denkbare gute Gründe, erreichbar sein zu wollen oder müssen. Da muss man gar keine Beispiele an den Haaren herbei ziehen. Tatsache ist aber auch, dass inzwischen viele Leute das Abschalten verlernt haben. Und verlernt haben, sich auch mal einfach im Hier und Jetzt mit ihrer Umgebung und den Leuten darin auseinanderzusetzen. Das ist aber ein generelles Problem, und nicht auf Konzerte beschränkt: sehe ich täglich auf der Arbeit, wenn diverse Personen in der Pause zusammenhocken, und jeder sich nur mit seinem Telefon beschäftigt. Geht mir total auf den Zeiger.

Ich selbst lasse auf Festivals & Konzerten das Telefon für gewöhnlich im Wagen; nur wenn ich tatsächlich eine Nachricht erwarte (da vorher also schon entsprechend Kommunikation stattgefunden hat), hab ich es in der Tasche, und schaue ab und an (in der Regel in den Pausen) mal drauf. Und ansonsten bin ich erst wieder zu sprechen, wenn ich gut Zuhause angekommen bin.

Jetzt könnte es aber sein, dass manche Personen schlicht und einfach wollen, was sie da gerade machen. Wenn es nicht schon einige hier getan hätten, hätte ich ebenfalls noch Situationen geschildert, bei denen ich so froh gewesen wäre, ein Smartphone zu haben. Einfach um eben nicht gezwungen zu sein, mir der Müll reinzuziehen, der da von sich gegeben wird. Keine Frage: Wenn man sich mit jemandem trifft und mehr auf seinem Handy rumschreibt, als mit der Person zu sprechen mit der man verabredet hat, ist das ziemlich unhöflich. Aber ansonsten braucht man nicht verlernt haben, sich mit dem "Hier und Jetzt" auseinander zu setzen. Man kann (offensichtlich) auch einfach froh darüber sein, dass man es nicht mehr muss. Das "Jetzt" ist einfach nicht mehr örtlich beschränkt. Das ist für viele ein Segen. Wenn ich da an meine dörfliche Vergangenheit denke, kann ich das auch sehr gut nachvollziehen.

Für mich bedeutet das Telefon auf dem ich Erreichbar bin auch irgendwie absolut nicht diesen Stress, dass ich es in meinem Auto lassen müsste, oder so.
 
@Ijon Tichy : ich will dich von nix überzeugen, sondern hab einfach nur geschildert, wie ich das handhabe. Hat auch nix mit Stress zu tun: auf meinem Handy ruft sehr selten jemand an (und das ist gut so), daher sehe ich einfach keine Notwendigkeit, es bei mir zu tragen. Könnte beim Stagediven auch aus der Tasche fallen. :)

Und wenn ich keinen Bock auf die Band habe die gerade spielt, geh ich vor die Tür (bzw. auf den Zeltplatz) und bin in der Regel in Nullkommanix mit jemand am Erzählen, dem die Band ebenfalls nicht gefällt (oder doch, aber er quasselt grad lieber ;)). Die Gespräche reichen von belanglos und (selten) nervig bis zu wirklich cool mit Leuten, denen man später immer wieder gern über den Weg läuft. Ungeschlagener Höhepunkt was das betrifft war Olli, der mir mit einem 'hab mir schon gedacht, dass du hier bist!' eine Einladung zu seiner Geburtstagsparty überreicht hat. Und da stand dann tatsächlich auch seine Telefonnummer drauf... ;)
 
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