Ich finde Nicks Gesang speziell auf ,,Medusa" alles andere als schwach. Das war schon eine Steigerung zum Vorgänger, wo man ihm mitunter noch etwas anmerkte, dass er sich nach zwei Jahrzehnten Abstinenz erst wieder vollständig eingrunzen musste.
Diesen rauen, auch von mir heiß und innig geliebten ,,Icon"-Gesang, der ja wirklich ein Mittelding zwischen Grunzen und Klargesang ist, bekommt Nick wohl nicht mehr so hin wie 1993. Vor einigen Jahren hat er dazu auch mal geäußert, dass dieser Gesangsstil bei weitem der anstrengendste bzw. schädlichste für seine Stimmbänder sei. Aber zumindest ein paar Passagen in der Art dürfen es beim neuen Scheibchen dennoch sehr gerne sein.
Und wenn ich mal kurz träumen darf, dann sollte das neue Album als eine schön kontrastreiche Quintessenz der ersten sechs Alben in etwa so werden:
1.) Ein epischer Türöffner im ,,Icon"-Stil, Richtung ,,Embers Fire" (6 Minuten)
2.) Ein richtig flotter Brecher, ebenfalls im ,,Icon"-Stil (3 Minuten)
3.) Eine epische Doom-Death-Nummer mit Gegrunze, stilistisch irgendwo zwischen "Shades of God" und "Gothic" (8 Minuten)
4.) Ein längeres, schön atmosphärisches Instrumentalstück (4 Minuten)
5.) Ein leicht experimentelles Lied im ,,Icon"-Stil, Richtung ,,Colossal Rains", gerne mit Sprach-Samples und unerwarteten Einflüssen (6 Minuten)
6.) Eine majestätische Hymne im ,,Icon"-Stil, Richtung ,,True Belief" (5 Minuten)
7.) Ein frisch wirkender Death-Metal-Klopper der alten Schule, Richtung ,,Our Saviour" (5 Minuten)
8.) Ein ruhiges, mäandrierendes Lied mit Klargesang als Rausschmeißer, rein stilistisch Richtung "Disappear" oder "Another Day" (7 Minuten)
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Gesamtspielzeit: 44 Minuten (nicht zu kurz, aber auch nicht zuuu lang)