Where no man has gone before - Der STAR TREK-Thread

kann man in beiden Fällen so sehen. Aber SW spielt ja auch im All, Raumschiffe, Roboter, Lichtschwerter, kann man schon auch als SciFi sehen. Tripods alas außerirdische Herrscher, postapokalyptische Welt im jahr 2089.. find ich schn genretypisch.
ich mein halt jetz wirklich Science!
come on:
Parsec als Zeiteinheit ?
Der Todes-Stern holt an einem Tag den Millennium Falcon ein und braucht dann Stunden um nen Planeten zu umkreisen ?
 
Um wieder zurück zum Topic zu kommen: Heute Abend gönn ich mir wieder eine schöne Episode TOS, TNG oder DS9 und leg dann wieder ein kleines Rezensiönchen nach :cool:

Empfehlungen? Anregungen?
 
Wie wäre es mit einer schönen Charakterstudie, z.B. DS9 4x19 "Hard Time" ("Strafzyklen") oder 4x24 "The Quickening" ("Hoffnung")?

Warum eigentlich nicht...?


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Die Episode "Hard Time" (dt. Strafzyklen) aus der 4. Staffel von Deep Space Nine steht inhaltlich in keinem Zusammenhang mit einer anderen Episode aus Star Trek, man kann sie also vollkommen ohne Vorwissen genießen. Keine Klingonen, keine Cardassianer, kein Dominion.

Dafür eine herrliche und unfassbar tief zu Herzen gehende Charakterschau von Chief O'Brien, wundervoll dargestellt von Colm Meaney.

Statt jemanden für ein Verbrechen hinzurichten oder jahrelang wegzusperren, hat das ausgebuffte und paranoide Volk der Agrathi aus dem Gammaquadranten die Methode entwickelt, künstliche Erinnerungen einer jahrelangen und entbehrungsreichen Haft im Zuchthaus in das Gedächtnis des Delinquenten zu implantieren. Das ist ressourcenschonend und genauso effizient.

Dummerweise kann das schon für lächerliche Vergehen passieren, wie etwa zu viele technische Fragen stellen, wie unser neugieriger Chefingenieur O'Brien.

Für den Zuschauer sind nur einige Tage vergangen, für O'Brien aber mehrere Jahrzehnte eingesperrt in einem dunklen Loch ohne Nahrung oder Möglichkeiten, sich zu waschen. Dazu ein etwas exzentrischer, aber grundsätzlich liebenswerter Zellengenosse, über dessen weiteres Schicksal ich hier nicht zu viel verraten möchte.

Vom Stil erinnert diese unfassbar traurige und düstere Episode an "The Inner Light" (dt. "Das zweite Leben") aus der 5. Staffel von Next Generation, nur mit einem sehr dunklen Unterton.

An den künstlichen Erinnerungen an seine Haft droht O'Brien zu zerbrechen, schläft statt im Bett seiner Frau eingekauert auf dem Boden, schnappt sich Fragmente des Mittagessens vom Teller und wickelt sie in eine Serviette, blafft seine Frau und seine Tochter an und ist generell vollkommen am Boden zerstört über Dinge, die er eigentlich nie wirklich erlebt hat, für ihn aber vollkommen real waren.

Die Handlung findet auf zwei Ebenen statt: Im verranzten Drecksloch von Knast ohne Nahrung und Zerstreuung und in der "Wiedereingliederung" in den Alltag auf der Station mit den resultierenden Konflikten eines seelisch zerbrochenen Mannes.

Jede Sekunde dieser Episode nimmt einen Gefangen und zieht einen in seinen Bann, O'Brien scheint bei Deep Space Nine wirklich der Charakter zu sein, der am meisten Scheiße fressen musste (siehe die vorangegangenen Episoden "Das Harvester Desaster", "Das Tribunal", "O'Briens Identität", "Das Paradiesexperiment", "Der Visionär") und psychisch und physisch wirklich mehr einstecken musste, als jeder andere zentrale Charakter der Serie.

Das Ende ist wirklich herzzerreißend und man hat einen Klos im Hals.

Die musikalische Untermalung ist ergreifend, Spezialeffekte absolut Mangelware (braucht es hier auch gar nicht) und die Schauspielerische Leistung von Colm Meaney überragend.

10/10
 
Zuletzt bearbeitet:
So, einen hab ich noch:

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Trekkies aller Nationen vereinigt Euch und lest dieses Buch:

Forged In Fire von Michael A. Martin und Andy Mangels ist bisher noch nicht auf Deutsch erschienen, aber jeder eingefleischte Trekkies sollte es sich zur Gemüte führen.

Zentrale Handlung: Klingonischer Weltraumpirat und Biowaffenterrorist mit angeborenem Albinismus (Deep Space Nine Fans wissen jetzt schon, wer es sein könnte) sorgt für reichlich Unruhe bei den Friedensverhandlungen zwischen den Klingonen und der Föderation.

Drei erfahrene Klingonencaptains (Kang, Kor und Koloth, auch hier müsste es bei DS9 Fans klingeln) jagen ihn, unterstützt von Botschafter Sareks Assistenten Curzon Dax (hello DS9 again) und Commander Sulu, der nach dem Tod seines Vorgängers Captain Styles ("Alarmstufe Rot? Wie ist denn das möglich im Raumdock" - Star Trek III) das Commando der USS Excelsior übernommen hat.

Zahlreiche Querverweise durch das gesamte Star Trek Universum (ok, außer Voyager und Discovery), faszinierende Sozialstudie der gespaltenen Klingonischen Gesellschaft des 23. Jahrhunderts (Klingonen mit glatter Stirn vs. Klingonen mit Klingonenstirn) und ein spannender, actiongeladener Krimi / Thriller über Biowaffen, Genetik, Weltraumpolitik, Diplomatie und darüber, wie aus Commander Sulu Captain Sulu (siehe Star Trek 6) wurde: Der Roman hat alles, setzt aber auch viel Vorwissen voraus. Mindestens 12 bestimmte Star Trek Episoden gehören zum Pflichtprogramm, bevor man hier durchsteigt, wie etwa so ziemlich alle Star Trek Kinofilme von 1 bis 7, einige Episoden der Classic-Serie ("Das Jahr des Roten Vogels" / "Kennen Sie Tribbles?" "Kampf um Organia", "Das Gleichgewicht der Kräfte", "Das Letzte Seiner Art"), einiger Deep Space Nine Episoden ("Der Blutschwur", "Das Schwert des Kahless", "Facetten"), sowie einiger Star Trek Romane (etwa "Der Entropie-Effekt"), sogar der Zeichentrickserie aus den 70ern. Die Autoren kennen sich aus.
Der Albino aus der DS9-Episode "Der Blutschwur" ist übrigens ein Cousin von Kor, allerdings aufgrund seiner Mutation von der Familie verstoßen und zum Sterben ausgesetzt, aufgefunden von orionischen Weltraumpiraten und seine zahlreichen Erbkrankheiten durch gewieften Einsatz von Gentechnik kurierend. Tribbles kommen vor und die Re-Mutation der glattstirnigen Klingonen im späten 23. Jahrhundert ist eine Art von allergischer Reaktion auf Tribbles. Captain Koloth ist der erste, den es erwischt.

Ein echter Page-Turner. 9,5/10 (die Charaktere bleiben zum Teil etwas blass, aber hier steht eben die Spannung im Vordergrund)
 
Heute Abend gab es wieder eine kleine Prise Garak:

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"Improbable Cause / The Die Is Cast" (dt. "Der Geheimnisvolle Garak Teil 1+ 2")

Ein sehr spannender Space-Krimi mit vielen zu Anfang falsch gelegten Fährten des Meisterlügners und -spions Garak, tollen Dialogen und im zweiten Teil einer bis dahin bei Star Trek nie gesehenen Raumschlacht zwischen der Flotte des cardassianischen Obsidianischen Ordens und dem romulanischen Tal'Shiar mit den Jem'Hadar und ordentlicher Ballerei. Nur wenige Episoden später zu Beginn der 4. Staffel wurde das erneut getoppt, aber bis dato war das schon Top Of The Notch für das ganze Franchise.

Was die Doppelepisode so spannend macht ist vor allem der erste Teil, diese Chemie zwischen Odo und Garak, den falschen Spuren, denen Odo hinterher jagt, dem Wortwitz zwischen den beiden und dem Gefühl, dass da was Bedrohliches in der Luft liegt, ohne dass es im ersten Teil wirklich viel Action gibt.

Garak sprengt seinen eigenen Laden in die Luft, weil er weiß, dass man ihm nach dem Leben trachtet und deswegen die Attentäter verwirren und zugleich Odo in eine Ermittlung hineinziehen will. Sein ehemaliger Gönner (und wohl auch Vater) Enabran Tain plant eine geheime Offensive und Garak willigt der alten Zeiten wegen in das Bündnis mit dem Mann ein, dem er nicht nur das Exil zu verdanken hat, sondern auch viele andere Unannehmlichkeiten. Odo bekommt Heimweh und man sieht endlich, was mit Formwandlern passiert, wenn man sie zu lange zwingt, ihre Form zu behalten und daran hindert, sich alle 16 Stunden in Form von intelligenter Marmelade zu regenerieren und Enabran Tain hat echt eine Aura des lieben alten Onkels von nebenan, der es aber wirklich faustdick hinter den Ohren hat.

"Kein Wunder dass es den Romulanern nie gelungen ist, den Quadranten zu erobern. Niemand verträgt ihre Küche..."

Schöner Cameo-Auftritt auch von Joseph Ruskin, den hartgesottene Trekkies als Meister der Sklaven von Triskellion kennen. Da Garak und Odo so stark im Rampenlicht stehen, verkommen fast alle Hauptdarsteller in dieser Doppelepisode zu Komparsen.

Insgesamt 9,5 / 10 Punkte
 
Meinst Du die Episode "Die Verschwörung"?

Ja, meine ich. Die letzte Szene mit Lt. Remmick.


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Kam voll überraschend (konnte mich nimmer dran erinnern) und hat mich hocherfreut. Bin ja noch immer ein bisschen nostalgisch, was so 1980er Gore angeht.

War übrigens eine weise Entscheidung, TNG nochmal zu schaun. Ist saugut! Mit DS9, was ich nochmal parallel versuchen wollte, werde ich nicht warm. Gibt es eigentlich irgendwas, was nach TNG und Ableger handelt?
 
Kam voll überraschend

In der ursprünglichen deutschen TV-Fassung war die Szene so auch nicht zu sehen. Dementsprechend erstaunt war ich bei der ersten DVD-Sichtung. :D


Schade, ist für mich der beste Ableger. Dafür funktioniert Voyager bei mir auch nach zig versuchen nicht.

Gibt es eigentlich irgendwas, was nach TNG und Ableger handelt?

Leider nein, dabei wäre eine desolate Föderation nach dem Dominion-Krieg eine so spannende Ausgangssituation.
 
Die Antwort ist ja auch "noch nicht". Anfang 2020 kommt ja Star Trek: Picard, das 20 Jahre nach dem letzten TNG-Auftritt "Star Trek Nemesis" spielen wird.
 
Die Szene mit dem explodierten Schädel wurde zwar in der ursprünglichen deutschen Fassung geschnitten, wurde aber in "Kraft der Träume" zum Abschluss der 2. Staffel nochmal recycled, als Riker im Koma liegt.

Ich werde mit Raumschiff Voyager bisher insgesamt auch nicht warm, bzw. es hat sich bei mir vollkommen abgenutzt. In den 90ern habe ich Voyager gern geguckt, weil es neu war und visuell die spannendste Serie (neue Raumschiffe, ganz neue Rassen).

Aber in der Rückschau sind alle Charaktere doch sehr blass im Vergleich zu TNG oder DS9. Lediglich der Holodoc oder Tuvok und mit Abstrichen noch Chakotay ragen für mich charakterlich und von der darstellerischen Leistung heraus.

Captain Janeway, Tom Paris und Harry Kim, sowie Belanna Torres finde ich unfassbar eindimensional und klischeehaft.

Außerdem haben die Borg in Voyager ihre Aura des Bedrohlichen und Geheimnisvollen vollkommen verloren, die sie noch in TNG oder in First Contact hatten. Statt existentiell bedrohlich waren sie nur noch lästig. Einzige Borg-Episoden, die ich mag, sind "Drone" (Season 5, Ep. 2) und "Überlebensinstinkt" ("Survival Instinct", Season 6, Ep. 2).

Beste Voyager Episoden sind für mich "Nothing Human" aus der fünften Staffel mit dem Hologramm des cardassianischen Wissenschaftlers und Dr. Mengele-Verschnitts Crell Moset, der dem Holodoc helfen soll, einen überdimensionalen Urzeitkrebs von Belanna Torres zu entfernen, sowie die wirklich überragende Episode "Der Zeitzeuge" ("Living Witness, 4. Staffel), wo man eine Kopie des Holodocs 700 Jahre in der Zukunft findet.

Dafür ist der Voyager-Pilotfilm "Caretaker" der beste Pilotfilm aller Star Trek Serien. Spannend, beinahe auf Kino-Level.
 
Zu Voyager nahezu nur Zustimmung, lediglich den Chakotay-Darsteller fand ich einen der gruseligsten des gesamten Franchise. Der konnte auch selber absolut nix mit der Serie anfangen, wenn ich mich recht entsinne. (Kann ich ihm aufgrund des Klischee-Indianer-Krams, den er regelmäßig spielen musste, aber auch nicht weiter übelnehmen.)

Holodoc, Tuvok, Seven (und ja, gelegentlich auch Janeway) haben die Serie für mich noch gerettet. Wirklich sehen muss ich die anno 2019, anders als TOS oder TNG, allerdings nicht mehr wirklich.
 
Ich fühle noch von VOY gut unterhalten. Klar die meisten Charaktere sind relativ blass, aber es hat einen netten Soap Charakter, durch das zusammenleben auf dem Schiff, und mit dem Holodoc einen der besten Trekcharaktere überhaupt.

Natürlich gibt es auch viele schwache Folgen, davon sind aber auch die frühen Staffeln von TNG und DS9 gestraft.

Wenn es eine Serie aus dem Franchise gibt die ich nicht brauche dann ist es TOS.
 
Captain Janeway, Tom Paris und Harry Kim, sowie Belanna Torres finde ich unfassbar eindimensional und klischeehaft.

Ja, alles sehr schlimm (Chakotay aber auch). Nach DS9 war das schon alles sehr enttäuschend. Bei meinem letzten Versuch vor knapp 2 Jahren oder so (ich glaube ich habe die ersten beiden Staffeln geschafft), war ich von Neelix positiv überrascht. Den konnte ich damals überhaupt nicht ab.

Vielleicht mach ich demnächst einfach mal mit Staffel drei weiter. Und gib mir die Serie häppchenweise. Neugierig bin ich schon noch immer.
 
VOY hat vor allem etwas geschafft, was noch keiner anderen Trek-Serie gelungen ist, nämlich mit Naomie Wildman einen guten Kindcharakter zu integrieren. Davor waren die Plagen bei TNG (Wesley) und DS9 (Jake und NOK) meistens unerträglich.
 
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