CRYO CHAMBER / Dark Ambient Label (CAN)

G0ri

Till Deaf Do Us Part
Moin! Manche von euch werden bestimmt schon gemerkt haben, dass ich mich zurzeit intensiv durch dieses Label höre. Dadurch, dass ich daran ne riesen Freude habe und schon die ein oder andere Perle entdeckt habe, dachte ich mir, ich beglücke euch mit einem Thread dazu. Ja, ich weiß 'Dark Ambient - schnaaarch!' - nene, hier nicht! Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr, wie ich auf das Label gestoßen bin, bin nun aber umso glücklicher, es entdeckt zu haben und im gleichen Zug für mich dieses Genre!

Also erstmal ein paar Daten:

CRYO CHAMBER

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Bandcamp: https://cryochamber.bandcamp.com/
Website: https://www.cryochamberlabel.com/
Facebook: https://www.facebook.com/CryoChamber
Herkunft: Canada (seit 2003)

Cryo Chamber is a record label with a collaborative focus run by Simon Heath (Atrium Carceri) focusing on high quality dark ambient with a cinematic edge.

Kostenlose Label-Jahressampler:

2014: https://cryochamber.bandcamp.com/album/dark-ambient-of-2014
2015: https://cryochamber.bandcamp.com/album/dark-ambient-of-2015
2016: https://cryochamber.bandcamp.com/album/dark-ambient-of-2016
2017: https://cryochamber.bandcamp.com/album/dark-ambient-of-2017
2018: https://cryochamber.bandcamp.com/album/dark-ambient-of-2018
2019: https://cryochamber.bandcamp.com/album/dark-ambient-of-2019

Übrigens: Labelinhaber Simon Heath erstellt ziemliche viele Artworks der Releases selbst und das sogar ziemlich gut! Wie bspw. das Artwork der ersten Scheibe, die ich euch vorstellen mag, nämlich:

IN QUANTUM - MEMORY 417

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"Early Spring 2074
Some say the old days were different. Before cybernetics and the transhumanist revolution. Before the megacorps bought us and our nations, our hopes and our dreams. People back then did not live, work, eat and sleep their lives away within the towering megacorp arcologies. These days only the lucky do so.

Before the megacorps developed the semantic networks, there were us - soulless prototypes with imprinted memories and so cybernetically enhanced that we verge ever on cyber-psychosis. Due to our post-human DNA, programmed for resilience, we work and live in areas where Humans cannot - like Sector 417. A quarantined and irradiated zone where we protect and maintain the filtration, power and sewage systems of the Mega-City. The nuclear fallout from the conflicts of the 50's is mostly cleaned up thanks to us, though you would never know it.

Water is scarce, and the first war over it is already brewing. We see, but lack the capacity to care. The word Humanity now feels on the tongue like some long-lost dream. A vision of freedom and serenity, turned to coarse sand on our pallets.

We see the riots from up here, red smoke and gunfire as anti-transhumanist chants peal through the city. Humans that are disenfranchised, without value in a new world where semantic networks connect the soulless, making them smarter and more effective. What is a single brain compared to thousands? Sometime recently we diverged from the evolutionary path of the many, and now seem land-locked into evolving into a single mind. A single mind at war with itself and all of creation. A single mind ready to disembowel itself to cut the cancer out.

To cut us out."
Bandcamp: https://cryochamber.bandcamp.com/album/memory-417
Anspieltipps: DREAM ; SUICIDUM

Ist bisher meine liebste Scheibe, die ich auf dem Label entdeckt habe. Das Teil fühlt sich irendwie, wie 'Zukunft Endzeit' an. Die Tatsache, dass die Scheibe vom erfahrenen Eric Peterson stammt, welcher unter anderem schon Filmmusik mitproduzierte, gibt der Musik einiges an Substanz. Nichts zum Wohlfühlen, viel mehr ein dunkler, aber erfrischender Trip mit ner Menge Detailreichtum. Manchmal hängt das Teil etwas durch, jedoch wird das gut durch die starken alleinstehenden Tracks (bspw. Dream oder Suicidum) wieder kompensiert. Klar, empfehle ich euch die Scheibe von Anfang an durchzuhören, wer aber Anspieltipps mag, hört in die beiden genannten Songs rein, die beschreiben die Scheibe ziemlich gut!

Viel Spaß beim abtauchen. ;)
 
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BEYOND THE GHOST - YOU DISAPPEARED

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The world as you know it has fallen apart, it is but here in the afterlife you might find comfort, if you can find her, you have to. The city mourns with you as the fog rolls in over rusted docks. Shadows crawl across boarded up windows and dilapidated store fronts. Empty streets and frozen winds echo in the void and in your orphaned soul. You were loved once but now walk alone, drifting slowly with a heartache that shatters worlds.

Using synths, drones, live instruments and field recordings, the album takes us on a journey that's both dreamy and harrowing. Recommended for fans of emotional piano movements and the foggy atmospheres of Silent Hill.

Bandcamp: https://cryochamber.bandcamp.com/album/you-disappeared
Anspieltipp: QUICKSAND

Auch durch das tolle Cover auffallend, entführt uns 'BEYOND THE GHOST' in eine klagende Leere, welche arg unterschwellig und doch so direkt an den Nerven zehrt. Auch lt. der Beschreibung wirkt dieses Album sehr wie die Verarbeitung eines herben Verlustes seitens des Künstlers. Die Kombination aus Klavier und bedrückenden Synthies ziehen einem leicht den Boden unter den Füßen weg. Ich kann mich sehr gut in die Musik einfühlen. Für jeden wird mal die Zeit kommen - wenn sie nicht schon gekommen ist - an welcher ein wichtiger Mensch die eigene Welt verlässt und diese sich nicht mehr so anfühlt, wie sie einmal war. Das Album drückt genau diese Stimmung sehr gut aus.

Das Album wirkt in der Mitte etwas 'langatmig'. "Hö, lol. Das ist auch Dark Ambient, du Vogel!" Mit 'Quicksand' beinhaltet es aber einen richtigen Hit und rettet sich so gegen Ende des wieder, was die Scheibe somit sehr gut hörbar macht.
 
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SPHÄRE SECHS - TRANSIENT LUNAR PHENOMENON

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The fourth Sphäre Sechs album was recorded during improvised studio sessions. Using a selected set of analog instruments Christian Stritzel and Martin Stürtzer have put together a mystic, slowly evolving ambient sound. A warm cocoon in cold space longing for the enigmas of the solar system and beyond.

Transient Lunar Phenomena are changes in appearance on the lunar surface of unknown origin. Light signals and color changes have been observed since the 6th century. The lunar events were officially cataloged in NASA technical report TR R-277 in 1968.

Bandcamp: https://cryochamber.bandcamp.com/album/transient-lunar-phenomenon
Anspieltipps: METEOR ; ARISTARCHUS PLATEAU

Ja, Potzblitz! Vorhin hörte ich mir während der Maloche dieses Teil an und mein Eindruck war dabei zwiespältig. Es riss mich schon mit, aber so ganz entfaltet hat sich das Teil nicht. Doch die dichte Atmosphäre erweckte bei mir ein starkes Interesse, sodass ich mir das Teil nochmal einigermaßen aufmerksam, mit Kopfhörern (so wie es sich für Dark Ambient gehört) anhörte.

Eine Reise durch das All. Das Gefühl, das bei einem aufkommt, wenn man das gleißende Mondlicht dabei beobachten kann, wie es die von Frost überzogenen Gräser kitzelt. Eine Scheibe, die diesem Genre seine Daseinsberechtigung gewährt.

Hier braucht man wenig Worte, hier findet man wenig Worte. Kopfhörer auf, anschalten, Zimmer abdunkeln und abtauchen. Ganz großes Kino!
 
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PHONOTEK - LOST IN FOG

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Smokey rooms of jazz clad drones emerges from Phonothek. The Female/Male duo splices electronics and acoustics together out of Georgia (Europe).

Echoing muted trumpets sing songs of times past on chilly nights. Acoustic layering create dark geometric imagery for your third eye. Haunted voices pulls you into a sea of vinyl crackles turned reverberating drone. The scent of wax candles fill the room as warm sounds contrast the cold.

Bandcamp: https://cryochamber.bandcamp.com/album/lost-in-fog
Anspieltipp: CLOWN IS DEAD

Uffächzpuh. Da liegt man aus unerklärlichen Gründen ganz hibbelig im Bett und möchte eigentlich nur pennen und denkt sich dann: 'Ach, ich schau mal bei Cryo Chamber weiter... Dark Ambient wirkt ja oftmals beruhigend aufs eigene Gemüt.' Mein einziger Fehler war nur, dass ich nicht die Beschreibung gelesen habe.

Wenn man sich einfach nur den Track 'Clown is Dead' gibt, weiß man, welche Stimmung sich durch das ganze Album zieht. Hat auch stellenweise was von Dark Jazz. Das ist absolut abgefucktes und ungemütliches Zeug. Und ich denke gerade so abgefuckt, dass es den Usern @Fire Down Under & @avi munden könnte. Mir ist's zu arg. Echt jetzt. :D
 
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PHONOTEK - LOST IN FOG

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Bandcamp: https://cryochamber.bandcamp.com/album/lost-in-fog
Anspieltipp: CLOWN IS DEAD

Uffächzpuh. Da liegt man aus unerklärlichen Gründen ganz hibbelig im Bett und möchte eigentlich nur pennen und denkt sich dann: 'Ach, ich schau mal bei Cryo Chamber weiter... Dark Ambient wirkt ja oftmals beruhigend aufs eigene Gemüt.' Mein einziger Fehler war nur, dass ich nicht die Beschreibung gelesen habe.

Wenn man sich einfach nur den Track 'Clown is Dead' gibt, weiß man, welche Stimmung sich durch das ganze Album zieht. Hat auch stellenweise was von Dark Jazz. Das ist absolut abgefucktes und ungemütliches Zeug. Und ich denke gerade so abgefuckt, dass es den Usern @Fire Down Under & @avi munden könnte. Mir ist's zu arg. Echt jetzt. :D
Das Phonothek-Album besitze ich sogar als Tonträger. Fand ich damals beim Bandcamp-Reinhören gut genug, dass ich mir das gleich zugelegt habe. Allerdings hat es mich dann im weiteren Verlauf irgendwie nicht mehr so überzeugt wie beim ersten Hören.
Ein Stück weit trifft das sicher generell aufs Musikhören zu, aber gerade bei (Dark-)Ambient geht es mir besonders oft so, dass das Hörerlebnis sehr stark von der Tagesform abhängig ist.

Auf Cryo Chamber bin ich damals übrigens gestoßen, als ich beim belgischen Label Consouling Sounds (veröffentlichen z. B. auch bekanntere Sachen wie Amenra, Nadja, etc.) gestöbert habe. Die haben auch Cryo Chamber im Vertrieb.
Vielleicht findest du bei Consouling Sounds noch Sachen, die in eine für dich interessante Richtung gehen.
Das deutsche Label Denovali hat auch einiges in der Ambient-Richtung (wobei sich da bei mir nach einer Phase intensiveren Hörens eine gewisse Übersättigung eingestellt hat...)

Neben der Phonothek hatte ich mir damals von Cryo Chambers noch ein Album der Ukrainerin protoU geholt (wobei ich auch das dann nur noch selten gehört habe). Hier: https://cryochamber.bandcamp.com/album/khmaoch
Müsste beide Alben mal wieder hören, denn ganz schlecht sind sie auch nicht.


Als gutes Dark-Ambient-Album aus den letzten Jahren fällt mir spontan noch Lustmord "Dark Matter" ein. https://touch333.bandcamp.com/album/dark-matter
Lustmord (aka Brian Williams) ist anscheinend eh ein Dark-Ambient-Urgestein, mit dessen Diskografie ich mich selbst noch etwas genauer beschäftigen muss...
 
@Der böse Och Bei mir ist es derzeit ganz komisch. Hab irgendwie total Bock auf Dark Ambient. Was mir die Lust losgetreten hat, war das diesjährig erschienene Album von ANTELOGOS. Da passiert aber auch im Schnitt wesentlich mehr, als ich bisher bei den Releases auf Cryo Chamber vernommen habe.

Von protoU habe ich nur einmal das, erst in diesem Monat erschienene, Album gehört. Aber blieb trotz aufmerksamer Hörsession nicht viel hängen.

Habe heute auch bisschen recherchiert und mir schon Lustmord notiert. Umso besser, einen Tipp von dir diesbezüglich erhalten zu haben. Macht mir das Reinhören leichter. Werde dann berichten! Gerne auch per PN. :top:
 
DAHLIA'S TEAR - ACROSS THE SHIFTING ABYSS

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This album takes you on a mysterious journey from the abyss to the portal of the stars. Come drown in ancient knowledge and technology at the end of humanity's beginning.

"In 1901 AD an extraordinary mechanism was recovered by divers at the bottom of the sea near the island of Antikythera. It astonished the whole international community of experts on the ancient world. Was it an astrolabe? Was it an orrery or an astronomical clock that calculated the position of the moon and planets, times of eclipses and the cycles of the Solar System? Or something else entirely?"

Bandcamp: https://cryochamber.bandcamp.com/album/across-the-shifting-abyss
Anspieltipp: CRYSTALLINE; THE WRECK OF THE FORGOTTEN

Wird auch mal Zeit dass ich über meinen liebsten Cryo Chamber-Release des letzten Jahres was schreibe. Dahlia's Tear entführt uns in die tiefsten Tiefen des Ozeans. Eine Mysteriöse Reise durch einen lichtlosen Ort. Bei jedem Track hat man das Gefühl, es öffnet sich durch einen komplizierten Mechanismus ein neues Tor, welches eine scheinbar endlose Welt mit unzähligen Geheimnissen verbirgt. Und getrieben von der Lust des Entdeckens wandert ihr durch eine nasse Höhle mit riesigen Säulen und sucht vergebens nach Antworten auf Fragen, die sich die Menschheit schon ewig stellt.

Dahlia's Tear verbinden hier verträumten Ambient mit stellenweise Dungeon Synth Elemente. Wobei der Dungeon Synth hier wirklich nur zur Untermalung der allgemeinen Stimmung dient. Es gibt viel zu entdecken und nicht nur musikalisch, sondern die gesamte Ausstrahlung erweckt in mir eine riesige Lust, mich in ferne Welten zu begeben und einsame Orte zu erkunden. Und genau weil das Album solch ein spannendes Gefühl in mir auslöst, ist es für mich der beste Release auf dem Label des letzten Jahres.

Übrigens ist das schon das sechste Machwerk vom Schweden Anile D., welcher hinter diesem Projekt steckt. Es wirkt aber keinesfalls undurchdacht oder wie ein Schnellschuss. Hier wurde sich vollends in die Gefühle der Menschen versetzt, die dem Konzept des Albums angelehnt sind, und genau diese Gefühle wurden mit einem tollen Ambient Album wiedergegeben.

Das Cover, ja, scheint ich hätte es schon in zwei verschiedenen Variationen hier gepostet. Stimmt ja auch, ist halt irgendwie der Stil von Simon Heath... aber diese Art lässt das Album definitiv schonmal vom ersten Eindruck stark und kolossal wirken. Und irgendwie isses ja schon geil.
 
DAHLIA'S TEAR - ACROSS THE SHIFTING ABYSS

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Bandcamp: https://cryochamber.bandcamp.com/album/across-the-shifting-abyss
Anspieltipp: CRYSTALLINE; THE WRECK OF THE FORGOTTEN

Wird auch mal Zeit dass ich über meinen liebsten Cryo Chamber-Release des letzten Jahres was schreibe. Dahlia's Tear entführt uns in die tiefsten Tiefen des Ozeans. Eine Mysteriöse Reise durch einen lichtlosen Ort. Bei jedem Track hat man das Gefühl, es öffnet sich durch einen komplizierten Mechanismus ein neues Tor, welches eine scheinbar endlose Welt mit unzähligen Geheimnissen verbirgt. Und getrieben von der Lust des Entdeckens wandert ihr durch eine nasse Höhle mit riesigen Säulen und sucht vergebens nach Antworten auf Fragen, die sich die Menschheit schon ewig stellt.

Dahlia's Tear verbinden hier verträumten Ambient mit stellenweise Dungeon Synth Elemente. Wobei der Dungeon Synth hier wirklich nur zur Untermalung der allgemeinen Stimmung dient. Es gibt viel zu entdecken und nicht nur musikalisch, sondern die gesamte Ausstrahlung erweckt in mir eine riesige Lust, mich in ferne Welten zu begeben und einsame Orte zu erkunden. Und genau weil das Album solch ein spannendes Gefühl in mir auslöst, ist es für mich der beste Release auf dem Label des letzten Jahres.

Übrigens ist das schon das sechste Machwerk vom Schweden Anile D., welcher hinter diesem Projekt steckt. Es wirkt aber keinesfalls undurchdacht oder wie ein Schnellschuss. Hier wurde sich vollends in die Gefühle der Menschen versetzt, die dem Konzept des Albums angelehnt sind, und genau diese Gefühle wurden mit einem tollen Ambient Album wiedergegeben.

Das Cover, ja, scheint ich hätte es schon in zwei verschiedenen Variationen hier gepostet. Stimmt ja auch, ist halt irgendwie der Stil von Simon Heath... aber diese Art lässt das Album definitiv schonmal vom ersten Eindruck stark und kolossal wirken. Und irgendwie isses ja schon geil.

gerade mal reingehört - ziemlich wunderbar :) Ich denke, da muss ich mich mehr mit beschäftigen und es erwerben. Toll, monatelang bin ich hier nur sehr sporadisch unterwegs, dann heute zum ersten Mal wieder etwas länger und sofort zwei Sachen aufm Zettel...
 
gerade mal reingehört - ziemlich wunderbar :) Ich denke, da muss ich mich mehr mit beschäftigen und es erwerben. Toll, monatelang bin ich hier nur sehr sporadisch unterwegs, dann heute zum ersten Mal wieder etwas länger und sofort zwei Sachen aufm Zettel...
Ist halt gewissermaßen der Fluch und Segen an diesem Forum! :)
 
AGER SONUS - MITHRA

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Bandcamp: https://cryochamber.bandcamp.com/album/mithra
Anspieltipps: CARPE NOCTEM; INITIATION

On this atmospheric ambient album Ager Sonus takes us back in time as we join the Cult of Mithras.

"The cinnamon scented scroll lies perfectly aligned on your silken bed sheet, the black seal of a lion's head catches your gasp as it stares you down. The test has begun!

You stumble through the dark, your path a reflection of moonlight periodically piercing the clouds. Bare feet scrape rain soaked ground, the smell of wet earth and blood fills your exhausted breath. A faint glow signals you in the distance. Is this the beckoning you have been waiting for?"

The Roman deity “Mithras” appears in historical records of the late 1st century A.D., and disappears from it in the late 4th century A.D. Unlike the major mythological figures of Graeco-Roman religion no ancient source preserves the mythology of the god. All the information is therefore derived from depictions on monuments, and the limited mentions of the cult in literary sources.

The ancient cult of “Mithras” were especially popular among the Roman military who were intrigued by its mysteries. Worshippers of Mithras met in underground temples, now called “Mithraea”, which survived (to this day) in large numbers. The cult is rumored to have had its centre in Rome and was popular throughout the western half of the empire, as far south as Roman Africa and Numidia, as far north as Roman Britain and to a lesser extent in Roman Syria in the east.

Mithraism is viewed as a rival of early Christianity. In the 4th century, Mithraists faced persecution from Roman Christians and the religion was subsequently suppressed and eliminated in the empire by the end of the century.

Es geht weiter im Cryo Chamber-Katalog mit 'Mithra' von Ager Sonus. Wie schon im zitierten Text raus zu lesen entführt uns Kopf des Projekts Thomas L. in die griechisch/römische Welt des Frühmittelalters und erschuf ein konzeptionelles Ambient Album über den Kult der 'Mithras'.

Der Stil von 'Ager Sonus' war schon immer sehr an Elemente von modernen Soundtracks angelehnt. Und auch hier auf seinem '19er Werk weitet er diesen Stil aus und glänzt durch das Einbringen von instrumentalen Elementen zu seinem atmosphärischen Ambient Charakter.

Das Album wirkt sehr passiv und nicht wirklich aufdringlich. Es ist vielmehr eine 'Untermalung'. Man muss sich während man es aufmerksam hört, selbst die Bilder im Kopf erschaffen, damit es sich voll entfaltet. Und ja, das bedarf den ein oder anderen Durchlauf. Der Hörer wird aber durch das Entdecken von vielen kleinen Details mit jedem Durchlauf sichtlich belohnt. Denn auch wenn man sich schon etwas auf der Scheibe auskennt, fällt es leichter, sich in eben jene Lage zu versetzen und sich der Musik vollends hinzugeben. Die volle Magie kommt mit der Zeit.

Auf mich wirkt das Album sehr hypnotisch, aber ich denke das hängt vom Hörer ab. Kommt auch auf die Aufmerksamkeitsspanne an. Man muss Dark Ambient mögen, um sich dieses Teil zu erschließen. Also an all jene, die diese Musikrichtung manchmal gerne, aber eben nicht über Albumlänge hören, empfehle ich die beiden Stand Alone Tracks zu hören, die ich schon als Anspieltipp verlinkt habe.

Und an all jene, die Dark Ambient lieben so wie es ist und sich gut auf ein Album einlassen können: Euch wünsch ich viel Spaß mit einem rundum soliden, atmosphärischen Werk. :)
 
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Ja, ich weiß 'Dark Ambient - schnaaarch!' - nene, hier nicht!
Nicht immer, aber immer öfter. Ich bin zumindest froh, dass du hier eine Vorauswahl präsentierst. Hab einige Nachtschichten hinter mir, bei denen ich wahllos Alben aus dem Labelroster habe laufen lassen und hätte erwartet, dass ich mit meiner Neigung zu Funeral Doom und Ritual Ambient mehr darauf anspringe. Nope. Es ist sicher ein Klischee und ich kenne mich da wenig aus, aber die Veröffentlichungen dieses Labels klingen doch wirklich fast alle gleich und gleich detailarm: Typ findet einen dunklen Akkord, legt ordentlich Delay drauf, drückt auf Record, geht dann einkaufen, kommt nach einer Stunde wieder, drückt auf Stopp und hat ein Album.
Ager Sonus fand ich bis jetzt gut und die Kollaborationen, in denen Simon Heath selbst mit Artrium Carceri mitwurschtelt, also Onyx , Echo, Black Corner Den, besonders aber Miles to Midnight (Dark Ambient meets Lounge-Jazz) und die Zusammenkunft mit Herbst9 (die halt einfach wie Herbst9 klingt). Da ist mehr an Details, Sounds, Melodien, Harmonien und auch rhythmischen Elementen vorhanden.
Bin gespannt auf deine weiteren Inputs.
 
Nicht immer, aber immer öfter. Ich bin zumindest froh, dass du hier eine Vorauswahl präsentierst. Hab einige Nachtschichten hinter mir, bei denen ich wahllos Alben aus dem Labelroster habe laufen lassen und hätte erwartet, dass ich mit meiner Neigung zu Funeral Doom und Ritual Ambient mehr darauf anspringe. Nope. Es ist sicher ein Klischee und ich kenne mich da wenig aus, aber die Veröffentlichungen dieses Labels klingen doch wirklich fast alle gleich und gleich detailarm: Typ findet einen dunklen Akkord, legt ordentlich Delay drauf, drückt auf Record, geht dann einkaufen, kommt nach einer Stunde wieder, drückt auf Stopp und hat ein Album.
Ager Sonus fand ich bis jetzt gut und die Kollaborationen, in denen Simon Heath selbst mit Artrium Carceri mitwurschtelt, also Onyx , Echo, Black Corner Den, besonders aber Miles to Midnight (Dark Ambient meets Lounge-Jazz) und die Zusammenkunft mit Herbst9 (die halt einfach wie Herbst9 klingt). Da ist mehr an Details, Sounds, Melodien, Harmonien und auch rhythmischen Elementen vorhanden.
Bin gespannt auf deine weiteren Inputs.
Vielen Dank für dein ehrliches Feedback. Ich kann deine Meinung zum Labelroster auch sehr gut nachvollziehen, denn mittlerweile denke ich ähnlich darüber. Viele Alben verlieren mit der Zeit ihren Charme. Da freut mich auf jeden Fall, dass dir Ager Sonus zugesagt hat! Die Dahlia's Tear war auch nix für dich? Ist für mich der beste Release des letzten Jahres. Hat bei mir sofort eingeschlagen und klingt in meiner Ohren immer noch absolut überragend. Aber Geschmackssache halt. ;)

In deine genannten Projekte werde ich auch noch reinhören, sobald es die Zeit zulässt. V. a Atrium Carceri steht schon länger in meinem Fokus. Grimdalv empfahl mir letztens auch Treha Sektori aus der Ecke, welche auch noch ne Menge Aufmerksamkeit benötigen.

Momentan bin ich an einem weiteren Cryo Chamber Release des letzten Jahres dran. 'Flowers for Bodysnatchers' ist mega experimentell und teils verwoben mit Industrial. Dazu aber mehr sobald mein Beitrag dazu kommt!

Danke dir, dass du hier im Thread mitliest. Hab ne Freude den Thread zu führen und freue mich, wenn die Handvoll weiterer Fans des Genres hier im Forum sich hier her verirrt! Beiträge von dir sind natürlich auch sehr willkommen. Vielleicht könnte man den Thread ja auch komplett auf das Genre umschmeißen, sodass der Input größer wird, ist aber nur ein Gedanke.
 
ATRIUM CARCERI & HERBST9: Ur Djupan Dal
Während mich die Soloalben von Atrium Carceri, dem Projekt des Labelinhabers, noch nicht so recht zu packen vermögen, finde ich seine Kollaborationen mit anderen Künstlern ziemlich gelungen. „Ur Djupan Dal“ erweckt von Titel und Cover her schonmal den Eindruck eines Herbst9-Albums und ist dann auch eine Zusammenarbeit mit Herbst9. Die typische Handschrift des Leipziger Duos findet sich in den flirrenden Bass-Teppichen, den verzerrten Voice-Samples, den Weltmusik-Vibes und hier und dort den tribalistischen Percussions. Insgesamt geht es aber ruhiger und weniger rhythmisch akzentuiert als bei Herbst9 zu und die aggressiven, negativen Vibes machen einem Mehr an Verträumtheit, wohlklingenden Akkorden und Melodiefetzen Platz. Vereinzelt wird es mal etwas beklemmender („Drakhuvud“), insgesamt ist „Ur Djupan Dal“ aber durchaus angenehm zu hören. Ein Album voller Geheimnis und Sehnsucht, das am Ende eher die Softie-Fraktion a la Dahlia's Tear bedient, zu der ich auch gehöre. Die Dark-Ambient-Variante, bei der du das Gefühl bekommst, in einem sinkenden U-Boot zu sitzen, das gleich unter dem Druck des Ozeans zerberstet, ist nicht meins.

Vielleicht könnte man den Thread ja auch komplett auf das Genre umschmeißen, sodass der Input größer wird, ist aber nur ein Gedanke.
Ist natürlich deine Entscheidung, aber ich finde gerade die thematisch fokussierten Threads interessanter und besser zu verfolgen als die weitläufigen zu Genre xy, bei denen irgendwann nur noch Linkberge zurückbleiben.
 
Ist natürlich deine Entscheidung, aber ich finde gerade die thematisch fokussierten Threads interessanter und besser zu verfolgen als die weitläufigen zu Genre xy, bei denen irgendwann nur noch Linkberge zurückbleiben.
Du hast absolut Recht. Führen wir lieber den Thread wie bisher weiter.

ATRIUM CARCERI & HERBST9: Ur Djupan Dal
Super, erster Beitrag hier. Und ich hab mir gestern Nacht das Teil schon angehört. Das hat ja mal ne richtige Dichte! Ich liebe diese bedrohlich, unterschwelligen Beats. Hat mich sofort mitgenommen! Und ich sehe dass dir Dahlia's Tear auch getaugt hat. :top:
 
METATRON OMEGA: Gnosis Dei/Sanctum/Illuminatio/Evangelikon
Kennt jemand Gregorian? Schnulligung vorab für den Vergleich. Das ist ein kleiner britischer Männerchor, der Rock- und Pop-Schnulzen mit dem sakralen Duktus von Mönchsgesängen darbietet. Gregorianisch, wie der Projektname insinuiert, ist es schon wegen der Mehrstimmigkeit und der verwendeten Tonleitern nicht, und gut schon gar nicht, aber ist ja auch wurscht.
Das Projekt Metatron Omega hat sich den sakralen Duktus von Mönchsgesängen ebenfalls vorgenommen, verknüpft ihn aber nicht mit Pop, sondern, klaro, mit Dark Ambient, hier in einer Drone-lastigen Variante. Also jedes Lied besteht im Prinzip aus einem einzigen Akkord, der sich auf- und abbaut.
Die Projekte, die sich bei Cryo Chamber versammeln, zeichnen sich ja häufig durch einen konzeptionellen Überbau aus. Bei Metatron Omega ist es die mittelalterliche Mystik, die Suche nach Erleuchtung und Verbindung mit den Sphären des Göttlichen. Die Gestaltung der Tonträger und Liedtitel wie „Kosmokrator“ oder „Mysteriis De Sanguine“ sind schon reichlich Metal, White Metal freilich. Musikalisch ist es aber ganz unwhite, wird von Album zu Album sogar immer finsterer, was sich strukturell darin niederschlägt, dass erstens die Mönchschöre zugunsten des Drone ins Hintertreffen geraten, zweitens die Dissonanzen zunehmen. Im Ergebnis ist Album Nummer eins, „Gnosis Dei“, die melodischste und deshalb zugänglichste der bisherigen Veröffentlichungen, während die Nummer vier, „Evangelikon“, mit einer Wall of Dröhn schon eine gewisse Einarbeitung in die musikalische Materie voraussetzt.
Gemeinsam ist allen Alben eine kunstvolle Dynamik und das Feeling, als kleine Wurst in einer verwunschenen Kathedrale von der Urkraft des Allmächtigen durchgerüttelt zu werden. Die Kombination aus Choral und Ambient funktioniert jedenfalls richtig, richtig gut. Mein Liebling aus dem Quartett ist Album Nummer drei, „Illuminatio“, zu empfehlen sind sie aber alle.
Hörbeispiel Choral: "Transductio"
Hörbeispiel Drone: "Ad Lucem"
Hörbeispiel "Illuminatio": „Sacrum Noctis“
 
RANDAL COLLIER-FORD: Promethean
@G0ri , ich hijacke deinen Thread, sorry. Aber dieses Label hat allen Unkenrufen (von mir) zuwider ein paar Top-Leute am Start. Randal Collier-Ford gehört auch dazu. „Promethean“ ist der Abschluss einer Trilogie zum Weltuntergang und beschreibt eine postapokalyptische Welt vor einem irgendwie religiösen Deutungshorizont, zumindest deute ich die Liedtitel so. Musikalisch geht das überaus facettenreiche Album an die Grenze dessen, was man noch unter Dark Ambient verbuchen kann. Es gibt viele Melodiebögen, Klavier und Geige hier, was Dark-Jazziges dort, eine kleine Noise-Orgie da und obendrauf nen Trip-Hop-Beat. Das alles – und das finde ich am markantesten – komplett ohne große Gesten. Es gibt keine Soundberge aus x Elementen, keine alles niederbrummenden Bässe, nichts, wo man sich einfach aufgrund der aufgemachten Weite drin verliert, stattdessen Unterbrechungen, Neuansetzungen, kleine und sanfte Bewegungen, viel Struktur und Kopf. Alles klingt wie durch einen Schleier aufgenommen, hintergründig. Selbst „Reverence Of Wounds“, das eine durchgängige Synthiefläche bietet, wirkt gebremst und zerbrechlich in seiner zaghaften Modulation der Akkorde und bewegt sich klangtechnisch komplett im mittigen Bereich, nichts Schrilles, nichts Tiefes.
Ein sehr ungewöhnliches Album, das durch seine ausgeprägten Zwischentöne lebt und einen sonderbar berührt zurücklässt. So ziemlich das letzte, was ich unter der Überschrift Postapokalypse erwartet hätte.
Hörbeispiel: „Rebirth Through Fire“.
 
APOCRYPHOS, KAMMARHEIT, ATRIUM CARCERI: Onyx/Echo
Ein umwerfendes Doppel, das mich sanft, aber bestimmt in Trance-Zustände schiebt. Die bisher zweischrittige Kollaboration der drei Genannten klingt in meinen Ohren – ohne dass ich mich jetzt in dem Genre großartig auskennen würde – wie der verworfenere, düsterere Zwilling des Ambient-Classic „Twentythree“ von CBL. Sehr introspektiv, sehr meditativ, sehr Soundscape, dabei reich an Textur und Details. Bei jeder Wiederholung ändert sich eine Kleinigkeit, auf der Oberfläche passiert gar nicht viel, aber im Untergrund brodelt es subtil. Und dieses Brodeln zielt direkt und vom Geist unbemerkt ins Gemüt. Mich entspannt es, diese beiden Alben zu hören, aber sie ziehen einen auch ein Stück an den Abgrund. Ihre häufige Sanftheit täuscht.
Ich bevorzuge „Echo“, die melodiösere Hälfte, weil mich „Drawn Like a Moth“ so an „Quickening“ von den göttlichen Esoteric erinnert.
Hörbeispiel „Onyx“: Aphotic
Hörbeispiel „Echo“: Drawn Like a Moth
 
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