Der BLIND GUARDIAN-Thread ("The God Machine", 02.09.2022)

Ich bin jetzt nach dem ersten mal hören vom Album sehr angetan, die Orchestermusik weiß zu gefallen und Hansi klingt wie immer großartig. Das ganze erinnert mich aber irgendwie mehr an eine Oper anstatt an einen Soundtrack. Damit haben Blind Guardian nun die erste Oper geschrieben die mich nicht irgendwann aufgrund des typischen Opern Frauengesangs oder quietschender Geigen nervt und allein dafür ziehe ich schon meinen imaginären Hut vor dem Album.
 
Erstdurchlauf hat Spaß gemacht. Mein Highlight ist der völlig überragende Gesang. Wenn Hansi singt kommt Freude auf. Und ich find ihn sehr stark, emotional und auch aggressiv beim ersten Hördurchgang.
 
Freut mich sehr für Hansi und Co., dass sie dieses Projekt endlich abgeschlossen haben. Eine Einschätzung will ich nach einem Durchgang noch nicht wagen, aber dass "Legacy ... " technisch und vom Gesang her auf dem allerhöchsten Level rangiert, dürfte keinen überraschen.
 
Mich interessieren Soundtracks überhaupt nicht. Musicals genau so (als Kind war ich mit meiner Tante im Starlight Express, das reicht). Habe mir, als Hansi-Fan, die LP trotzdem ungehört gekauft und überhaupt nix erwartet. Für am Stück anhören ist mir das Ganze noch too much, trotzdem wurden meine Erwartungen (auch nicht schwer) übertroffen: Gesang ist saugut und es stellt sich schnell ein wohliges BG-Feeling ein. Ich finde das Twilight Orchester fast zugänglicher und guardianmäßiger als alle Scheiben seit dem Twist. Wahrscheinlich, weil sie sich hier für eine Richtung (Orchester statt Gitarre) entschieden haben, und es sich in seiner Überladenheit irgendwie weniger überladen anfühlt. Habe mir oft vorgestellt, wie sich einzelne Passagen in der klassischen Besetzung ohne Orchester anhören würden. Dann wär's richtig geil. So freue ich mich trotzdem, dass ich's mir gekauft hab. Und gebe die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann doch noch ein neues, trockenes Metal-Album von BG gibt.
 
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Gestern ist die Orchester-CD nun hier angekommen und sie lief auch schon einige Male durch. Witzig finde ich, dass man - wenn man bewusst darauf achtet - natürlich schon merkt, dass hier keine Metalband spielt, sondern ein Orchester. Trotzdem unterscheidet sich für mich das Gefühl beim Hören mit der Seele statt mit dem Hirne im Prinzip überhaupt nicht von dem eines regulären Blind-Guardian-Albums. So gar nicht. Funktioniert für mich tatsächlich ungeachtet des Instrumentariums nahezu identisch.
 
Bezüglich Zielgruppen und Blindkäufer: Vergesst mir die Prog Rock und Classic Rock Hörer nicht. Gerade erstere sind mittlerweile treue Guardian Hörer. Spätestens mit der Red Mirror Scheibe sind da nochmal einige hinzugekommen. Auch Fachmagazine wie die „Eclipsed“ loben das Album und zwar ohne alte Großtaten vergangener Helden zu zitieren, sondern grade wegen seiner letztendlichen Beispiellosigkeit.
Persönlich hätte ich nie gedacht eine solche Bauerfeind Produktion zu hören. Da muss er Hilfe gehabt haben, aber mal genug des Spotts, das Teil macht mir viel Spaß und gibt mir nen harmonischen Rückzugsort wenn mich mal meine „Daemonen“ Platten der letzten Zeit überfordern. Der Hansi ist unfassbar auf dem Album! Wenn man sich mal “Majesty“ anhört und was aus dem für ein Vocalist geworden ist!

Ich höre sehr, sehr gerne sowohl Prog, als auch Classic- und Hardrock, aber schon "Beyond the Red Mirror" ist für mich - Schrott. Künstlerisch anspruchsvoller Schrott meinetwegen, aber es hat nur noch schiere Technik und Bombast ohne jegliche Emotion. So, wie es aktuell ausschaut werde ich mir weder das Orchesteralbum, noch ein weiteres Werk von den "normalen" Gardinen zulegen. Tut mir selbst irgendwie leid, ist aber nicht zu ändern.
 
Ich höre sehr, sehr gerne sowohl Prog, als auch Classic- und Hardrock, aber schon "Beyond the Red Mirror" ist für mich - Schrott. Künstlerisch anspruchsvoller Schrott meinetwegen, aber es hat nur noch schiere Technik und Bombast ohne jegliche Emotion. So, wie es aktuell ausschaut werde ich mir weder das Orchesteralbum, noch ein weiteres Werk von den "normalen" Gardinen zulegen. Tut mir selbst irgendwie leid, ist aber nicht zu ändern.

"Beyond the red mirror" ist schon harter Tobak, keine Frage.
Oft höre ich das Teil nicht. Dafür den Vorgänger "At the edge of time" um so mehr, das ich sehr mag und mir gut ins Ohr geht.

Das neue Orchesterwerk muss ich noch öfter hören. Es gefällt mir allerdings besser als zu Anfang und bietet unfassbare Liebe zum Detail.
 
Hier mal meine Einschätzung zum Orchester Album: Ich habe mir bewusst lange Zeit gelassen mit einem einstweiligen Fazit, da das Material es meiner Meinung nach verlangt. Alles ist sehr komplex und vielschichtig und es benötigt auch mal 2-3 Tage Pause um alles auf sich wirken lassen zu können. Manches erschliesst sich nämlich hier sofort, manches muss man sich aber erst ein wenig 'erarbeiten'. Bevor ich jetzt hier weiter schreibe nehme ich schon mal meinen Schlußsatz vorweg: In meinen Augen ist diese Platte PERFEKT! Ein absolut makelloses 10 Punkte Meisterwerk!!
Ich finde hier hört man zu jeder Sekunde die lange Entstehungszeit (meine Befürchtungen das könnte sich negativ auswirken waren absolut unbegründet), all die Mühe, die Akribie und all die vielen, vielen Stunden Arbeit die hier über die Jahre hinweg hineingeflossen sein müssen. Gott sei Dank ist die Platte aber nicht totproduziert und, bei aller Komplexität, überfrachtet, sondern schön lebendig und kein bisschen steril. Alleine wie hier mit einer geschickt eingesetzten laut/leise Dynamik die verschiedenen Stimmungen unterstrichen werden ist meisterhaft.
Von der Stimmung her deckt das Album meines Erachtens die Phase der Somewhere/Imaginations/Nightfall ab. Wohl gemerkt aber nur von der Stimmung her, musikalisch ist es für mich eine ziemlich skurile Mischung aus Willow Soundtrack (man einnere sich an Escape from the Tavern :D), so eine Art unplugged Blind Guardian ohne Metal-Anteil und Phantom der Oper Musical.
Über dem Ganzen thront der phänomenale Gesang von Hansi Kürsch. Ich finde das sowohl technisch, als auch von der erzeugten Stimmung her Hansis beste Gesangsleistung seiner mittlerweile schon lang andauernden Karriere.
Ich für meinen Teil hab mich immer auf dieses Album sehr gefreut und bin fast ein bisschen überrascht, dass es meiner hohen Erwartungshaltung standhalten kann.
Einzelne Songs herauszupicken oder Anspieltips erübrigen sich hier, da sich einem dieser wunderbare Klangkosmos nur erschließt, wenn man das Album von vorne bis Hinten in Gänze genießt.
Fazit: Naja, siehe oben.
 
Seit der Night at the Opera zündet BG nicht mehr bei mir, obwohl ich es alleine aus Nostalgie immer wieder versucht habe. Vom Orchester Album habe ich zum ersten Mal gehört als ich Die Hard Fan war (müsste so 99 gewesen sein), damals kursierten ja Gerüchte dass BG den Herr der Ringe Soundtrack machen würden. So in etwa hatte ich mir das dann auch vorgestellt.

Jedenfalls geht es mir nach nur 2 mal Hören wie bei allen Neuen BG Sachen: sehr verschachtelt, gewollt komplex, wenig Tiefe, man lässt sich keine Zeit Themen zu entwickeln. Mir ist das echt zu hektisch. Aber man muss ihnen zu Gute halten dass sie den neuen Kurs wohl recht gut auf Orchester adaptiert haben, bei mir zündet halt beides nicht.

Klassik und Prog mag ich sehr, aber hier hat man m. E. Die Möglichkeit des Orchesters etwas vertan.
Zum Vergleich mal Wagner Ouvertüren hören...
Positiv fand ich Hansis Vocals.
 
Ich fänds schön, wenn die mal wieder nen simplen, straighten, unverschachtelten und überproduzierten Track schreiben und releasen würden. Einen mit Dampf, Speed...was weiss ich. Das sind so, momentan und das seit langem, leider nicht mehr "meine" Blind Guardian.
Was Orchesteralben angeht, fand ich die allererste Lingua Mortis am interessantesten, unterhaltsamsten.
 
Was Orchesteralben angeht, fand ich die allererste Lingua Mortis am interessantesten, unterhaltsamsten.
Davon gab es streng genommen auch nur eins. Und ich finde ist von allen Alben aus diesem Sektor am ehesten mit dem Guardian Orchester Album vergleichbar.
Oder meinst du das, was Später als Lingua Mortis Orchestra (LMO) erschien? Das war für mich dann aber eher so ne Art Avantasia mit Klassik anleihen...
 
Ich hab mit meinem Review nun auch ein paar Tage gebrauchtbfür das Album. Es gibt etliche positive Aspekte und einen dicken negativen.

Zuerst das positive Vorweg:
Ich bin zwar kein Crack auf dem Gebiet der klassischen Musik, denke aber, dass das was gewollt is erreicht wurde. Die Platte klingt groß, wuchtig, und in meinen Ohren aich emotional. Ich kann im Gesang verschiedene Charaktere ausmachen, verschiedene Stimmungen... Und ich fand es toll in den Hörspiel-Passagen, bekannte Stimmen wieder zu hören.

Hansi hat hier wirklich eine große Leistung dargeboten, und ich find es toll, wieviel Dynamik und Anwechslung es in seinen Gesangslinien gibt. Mal ehrlich, jeder Sänger hat so seine Stilmittel beim Singen, Phrasierungen die immer wieder benutzt werden... Klar klingt Hansi mit seiner Stimme im.er sofort nach Hansi, was gut ist, und natürlich gibt es auch die typischen Momente hier. Genauso oft finde ich aber auch neue Elemente in seinem Gesang, die ich so noch nicht gehört habe. Das ist super.

Bleiben wir bei Hansis Gesang und kommen zum negativen Aspekt. Ich hab mich den einen Tag mit meinen guten Kopfhörern auf nen Spazoergang begeben, und die Platte dabei gehört. Unter den Kopfhörern musste ich leider mit Schrecken feststellen, das Hansis Gesang in Mix echt beschissen eingebunden wurde. Orchester und Chöre bilden eine wundervolle klangliche Einheit, der Hauptgesamg ist leider nicht Teil dieser Einheit. Man hört, dass es ein anderer Raum ist, in dem sein Gesang aufgenommen wurde, und somit klingt es dann wie draufgeklatscht. Ich weiß nicht ob man beim Mix keine Zeit mehr hatte, oder es schlichtweg nicht besser hinbekommen hat.
Unterm Kopfhörer genießen und genau hinhören kann ich jedenfalls nicht. Über einfache Lautsprecher, oder ein Echo Plus fällt es nicht so auf.

Ich muss sagen, dass mir das jedenfalls die Wertung etwas verhagelt hat, ob's für ne 10er gereicht hätte weiß ich nicht...

So sind's am Ende 8/10
 
Habe wieder mal ne kleine Gardinen-Phase, deswegen mal wieder Listenwahn ;D

Battalions Of Fear 6/10
Follow The Blind 8,5/10
Tales From The Twillight World 8/10
Somewhere Far Beyond 9/10
Imaginations From The Other Side 10/10
(Forgotten Tales 7/10 )
Nightfall In Middle-Earth 9/10
A Night At The Opera 7/10
A Twist In The Myth 5/10
At The Edge Of Time 7/10
Beyond The Red Mirror 8,5/10

In die Neue noch gar nicht rein gehört, lohnend?
 
Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Ne Platte die mit nem 10/10 Song beginnt, ferner noch nen geilen Titeltrack, Run for the night und Wizard's Crown enthält, die muss doch mindestens 7/10 haben.

Habe zwar länger gar keine Gardinen mehr gehört, aber wenn man mich spontan fragen würde, es gäbe mindestens 8/10 für das Debüt. Da waren die noch voller Energie und geil.
Kommt direkt auf meinen CD Stapel für heute abend
 
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