Dann hier mal mein kleiner Bericht zu 2019!
Von Dortmund mit dem Auto ist es ein Stück, aber Dank der Hinfahrt am Freitag Vormittag bis Mittag keine Staus auf der A2 und wenn man nach der Schnellstraße hinter Magdeburg runter ist, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Hier und da wirklich noch DDR-Flair, landschaftlich wunderschön und sehr ruhig. Kurz vor der Ankunft fährt man 5km nur geradeaus auf einer Panzerstraße mitten durch den Wald. Dann kommt man plötzlich an.
Es gibt wohl drei sehr kleine Campingplätze, gezeltet wird neben dem Auto und es sind sogar Glasflaschen erlaubt. Nachts ist es sehr ruhig auf dem Campingplatz, tagsüber trifft man nette Metaller.
Das eigentliche Festivalgelände ist nur einmal über die Dorfstraße. Zwischen mächtigen Eichen und anderen Bäumen, die fast immer Schatten spenden liegen durch einen winzigen Hügel die Hauptbühne und die Nebenbühne, die in den Umbaupausen mittags rum von lokalen Bands und später freitags von einer Acceptcoverband und samstags von einer Slayercoverband bespielt wird. Man hat immer also beste Sicht, keine Überschneidungen, der Sound ist stets top.
Der Bierpreis ist mit 0,4l für 3€ fair, das Essen wird frisch zubereitet und ist auch sehr lecker.
Zu den Bands, die ich gesehen habe:
Metall: bester Bandname, alte DDR Band, verstärkt durch einen jungen Sänger, spielen Heavy Metal, vielleicht kennt irgendwer ihren "Hit" "Easy Rider", sehr schöner persönlicher Opener
Gateways to Selfdestruction: Black Metal mit Frauengesang, macht Laune, schöne Melodien, aber keineswegs kitschig
Endseeker: guter Death Metal, sind ja schon etwas bekannter
Metal Heart: Accept Coverband, spielen nur alte Acceptsongs, der Sänger klingt wie Udo, hat also insgesamt 5x20 Minuten mega Bock gemacht
Dekadent: Slowenischer, melodischer Death Metal, waren gut, aber ich habe auch ein wenig am Hang gechillt.
Tribulation: Hauptaugenmerk lag auf den letzten zwei Alben, war schon echt gut, vor ein paar Jahren im kleinen Club natürlich geiler
Benediction: Vorletzter Gig mit Hunt, irgendwie war die Songauswahl nicht ganz so geil, hat aber schon Spaß gemacht
Sodom: alles top wie immer, schöne Oldschool Setlist mit ein paar Überraschungen, vielen Dank an Yorck!!!
Nach den Bands hat man noch ordentlich Zeit zum Quatschen und Bier trinken, man wird also nicht gleich vom Gelände geschmissen, irgendwann dann um 1 ins Zelt, müde, glücklich, kaputt und pennen!
Vormittags dann drei sympathische Männer kennengelernt, die nicht nur interessante Geschichten aus den 80ern aus der DDR kannten, sondern mit mir ins Dorf gegangen sind, wo wir für 3,50 Nudeln mit hausgemachter Tomatensoße und lecker Pilschen für 1,5 0,5er(!) verputzt haben. War irgendsoein Ökohof. Dann aber irgendwann ab zum Gelände.
Archaic: Mittagspäuschen, aber ganz guter Thrash aus Ungarn!
Atomwinter: Überraschung des Festivals, war ein amtlicher Abriss! Geil.
Slayerensemble: Slayercoverband, auch jedes Mal gesehen, hat fast genauso Spaß wie Accept am Tag zuvor gemacht.
Traitor: kennt man ja mittlerweile, immer wieder gut
Humiliation: Die Exoten aus Malaysia, kamen etwas stumpf daher, aber keineswegs verkehrt
RAM: Es kündigte sich wohl ein Unwetter an von dem ich nichts mitbekommen habe und kaum spielte die Band, begann es wie aus Eimern zu schütten. Beim dritten Song "Gulag" viel dann kurz der Strom aus. Eine Wahnsinnstimmung herrschte vor der Bühne! 13 Leute vor der Bühne der totale Abriss, auch seitens der Band auf der Bühne! Der Rest der Zuschauer suchte irgendwo Schutz vor Regen. Bester Festivalgig des Jahres!!!
Debauchery: braucht man nicht wirklich, noch kurz den Anfang gesehen. Dann aber einmal im Zelt komplett umgezogen.
Mit Slayerensembles Raining Blood und Angel of Death ging dann für mich das Festival übrig, den Headliner mit dem doofen Namen und auch nicht besserer Musik brauche ich nicht. Nachts dann etwas eher pennen gegangen und morgens dann früh wieder auf die Piste.
War geil! Von der Location her auf jeden Fall das beste Festival, watt ich kenne!