Pendragon

Recht alberne Bezeichnung da bei Prog die Progression des Stils ja schon im Namen steckt. Quasi das einzige Genre das keine erweiterten Begrifflichkeiten benötigt.

Eine seit vielen Jahren gängige Genre-Schublade, bei der man und frau weiss, welche Art von Musik sich in etwa dahinter verbirgt. Von daher erschliesst sich mir die Sinnhaftigkeit deines Posts nicht so ganz.
 
Eine seit vielen Jahren gängige Genre-Schublade, bei der man und frau weiss, welche Art von Musik sich in etwa dahinter verbirgt. Von daher erschliesst sich mir die Sinnhaftigkeit deines Posts nicht so ganz.
Die Sinnhaftigkeit meines Posts besteht darin aufzuzeigen dass die Begrifflichkeit keinen Sinn ergibt.
 
Die Sinnhaftigkeit meines Posts besteht darin aufzuzeigen dass die Begrifflichkeit keinen Sinn ergibt.

Das fällt dir mit ca. 25 Jahren Verspätung aber ziemlich früh auf oder googelst du grad Untergenres und überlegst dabei, welche für dich persönlich Sinn ergeben umd welche nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Cover schaut mal sehr "Old-School-Pendragon" mit entsprechender Kitsch-Note aus:

29804_1_1.jpg


Gem. JFK in folgenden Formaten:

PENDRAGON
Love Over Fear

VÖ: 14.02.2020
Deluxe Artbook: A stunningly beautiful 28cm x 28cm Hardcover book featuring a collection of stunning Liz Saddington paintings to illustrate all the album tracks plus a wealth of photographs, this book [32 pages of lyrics, artwork and photos] also contains 3 CD’s:
CD1: Love Over Fear
CD2: Love Over Fear Acoustic
CD 3: Love Over Fear Instrumental

CD Digi#2929806 - 15,99€
2LP splatter#29805 - 39,99€
Love Over Fear (plus bonus tracks) in a glorious textured gatefold sleeve, on 2 splattered coloured vinyls.
Deluxe Artbook 3CD#29804 - 66,99€
 
Ich kenne Pendragon erst seit ein paar Tagen und höre gerade ständig "Window " und "Overture". Danke für den vielfachen Hinweis auf "Pure", das Album habe ich mir gerade bestellt. Insgesamt muß auch ich sagen, bisher kann ich nicht erkennen, daß Pendragon auch nur von ferne an IQ oder sogar Pallas heranreichen, dennoch wälze ich mich momentan ganz gern in dem bisweilen etwas sülzigen Wohlklang, der ja mit vielen kleinen hübschen Prog-Elementen angreichert ist.

Die neue Platte möchte ich mir auch kaufen (zumal sie am selben Tag wie die Psychotic Waltz erscheinen wird), in einer engl. Zeitschrift hat Barrett viel vom maritimen Flair erzählt, das Cover gefällt mir auch! Schön ohne Plastikmüll im Meer. ;)
 
Ein erster Höreindruck auf YT:


Das lässt in der Tat auf eine Rückbesinnung schließen. Wird spannend, ob man hier die eigene Referenz in dieser Richtung schlagen kann.

Mit "Truth and Lies" habe ich schon einen kompletten Song hören können, knapp achteinhalb Minuten lang, sehr ruhig gehalten. Barretts Gitarrenspiel ist phantastisch hier, speziell zum Ende des Stückes hin, Emotion pur!
 
Mit "Truth and Lies" habe ich schon einen kompletten Song hören können, knapp achteinhalb Minuten lang, sehr ruhig gehalten. Barretts Gitarrenspiel ist phantastisch hier, speziell zum Ende des Stückes hin, Emotion pur!
Ja, den habe ich auch schon gehört, eine starke Rückbesinnung auf die 90er, insbesondere "Window Of Life". Ich freue mich sehr auf die neue und finde das Cover immer schöner. Hat was von Aubrey Beardsley, nur in grellen Farben.
 
Die VÖ wurde eine Woche vorverlegt, wie´s scheint. Das Album wird also schon morgen zu bekommen sein. Ich werde es aber dennoch erst nä. Woche erhalten, weil ich es mit der Psychotic-Waltz-LP zusammen geordert habe...

Das 3CD-Buch soll wunderschön sein, wie mir jemand erzählt hat, der es aus irgendwelchen Gründen schon letzte Woche bekam. Aber halt sehr teuer. Auch die Doppel-LP ist nicht gerade günstig und außerdem nur auf koloriertem Vinyl erhältlich.
 
Tja, da hat sich ja nun einiges verzögert. "Sounds" in Venlo nennen auf ihrer Seite den 21.2. als neuen VÖ-Termin, die meisten anderen aber sogar den 28.2., auch mein Plattenhändler, der mir zudem erzählt hat, die Verzögerung läge wohl am Umzug der Distributionsfirma (!). JFK schreiben auf ihrer Hauptseite, das Album sei erschienen, ausgeliefert wird es dennoch nicht, ich warte vergeblich.

Wie auch immer, es wird knapp, das neue Album noch kennenzulernen, bevor im März die Deutschlandkonzerte kommen. Nick hat vor wenigen Monaten in der engl. PROG gesagt, sie wollten zum ersten Mal ein neues Album GANZ spielen und die Leute hätten, wenn die Scheibe Anfang Februar erscheine, ja genügend Zeit sich einzuhören und "vorzubereiten".

Dem ist nun nicht mehr so und ich kann mir nur denken, daß Pend dann ihre Setlist anpassen und doch mehr ältere Sachen spielen werden. Alles andere wäre zumindest gewagt, wenn auch nicht uninteressant.
 
Habe gestern eine Mail mit Versandbestätigung von JFK erhalten und bin in gut einer Stunde daheim - und somit sehr gespannt. Ich hab das gar nicht mitbekommen mit den VÖ-Verschiebungen...

Edit: Sie ist DA - und ein klein wenig ärgere ich mich, "nur" die Einzel-CD erworben zu haben (weil: wozu brauche ich das Ganze noch akustisch bzw. Instrumental?), deren Aufmachung ist m.E. nach sehr - äh - "reduziert" von der Aufmachung her...
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe jetzt auch Versandbestätigung. @RageXX, mind you, dieses Art-Book kostet 70 Ocken...! Bin musikalisch leider nicht privatversichert.

Geht mir ähnlich und für die Differenz von der normalen CD-Edition zur Special Edition kann ich mir lieber noch andere CD's kaufen. Natürlich macht das Ding optisch immens was her, aber letztlich ist es ja der musikalische Inhalt der zählt und da reicht es für mich, ein reguläres Album zu hören. War mal anders, bis mir irgendwann auffiel, dass ich in den seltensten Fällen Bonus-Discs mit instrumentalem oder akustisch aufbereitetem Inhalt höre, solche Aktionen sind ja auch bei anderen Bands ja ab und an mal angesagt.

Dennoch: für die Einzel-Edition hätte man sich gerne mehr Mühe geben dürfen, dafür hätte ich dann auch so € 2,00 - 5,00 mehr gezahlt, gar kein Ding.
 
Geht mir ähnlich und für die Differenz von der normalen CD-Edition zur Special Edition kann ich mir lieber noch andere CD's kaufen. Natürlich macht das Ding optisch immens was her, aber letztlich ist es ja der musikalische Inhalt der zählt und da reicht es für mich, ein reguläres Album zu hören. War mal anders, bis mir irgendwann auffiel, dass ich in den seltensten Fällen Bonus-Discs mit instrumentalem oder akustisch aufbereitetem Inhalt höre, solche Aktionen sind ja auch bei anderen Bands ja ab und an mal angesagt.

Dennoch: für die Einzel-Edition hätte man sich gerne mehr Mühe geben dürfen, dafür hätte ich dann auch so € 2,00 - 5,00 mehr gezahlt, gar kein Ding.

Ich sehe das ähnlich wie Du. Früher musste es immer das Superduper-Sorglospaket meiner Faves sein.
Im Alter wird man wohl genügsamer. Zumindest ist es bei mir so. Da reicht mir die einfache Edition ohne viel Schnick Schnack.
Irgendwann wird es mir vielleicht jemand danken, der nach meinem Ableben den ganzen Mist beseitigen muss:D.
 
[...] für die Einzel-Edition hätte man sich gerne mehr Mühe geben dürfen, dafür hätte ich dann auch so € 2,00 - 5,00 mehr gezahlt, gar kein Ding.
Ich mag keine Slip-Cases. Das wirkt auf mich wie ein Briefumschlag und die CD verkratzt immer mit der Zeit, wenn sie nicht schon beim Auspacken Kratzer aufweist, was aber bei mir und der LOF glücklicherweise nicht der Fall war. :)

Ansonsten gefällt mir das starke Pappmaterial eigentlich, der Druck ist doch ausgezeichnet. Im Booklet steht als Produktionsjahr 2019, ich mag es lieber, wenn man sich da am voraussichtlichen VÖ-Datum orientiert. "Soul and the sea" ist ein wahnsinnig schöner Song. "360 Degrees" sehr witzig. Viel weiter bin ich noch nicht, aber bislang tolles Album.
 
Ich habe das neue Album "Love Over Fear" nun etliche Male gehört und es gefällt mir ausnehmend. Ich hatte ja schon gebeichtet, daß ich die Band und damit ihre Alben erst seit ein paar Wochen kenne, und auch wenn ich wirklich viel Pendragon gehört habe in dieser Zeit, mag es nichts bedeuten, wenn ich das sage, aber momentan ist LOF sogar mein Lieblingsalbum der Band.

Ich finde die Kompositionen auf "Love Over Fear" reifer und mit mehr interessanten Details angereichert als die Songs auf "Masquerade" oder "Window", die ich beide aber auch sehr liebe. Auch glaube ich, daß sich die (wunderschönen) Melodien des 2020er-Albums möglicherweise nicht so rasch abnutzen werden wie die aus den 90ern. Doch ist das vorerst natürlich noch Kaffeesatzleserei. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, daß ich die Melodien auf LOF für gehaltvoll und sogar teilweise richtig nobel halte. Das instrumentale Arrangement ist stimmig, pfiffig, luftig, maritim. :cool:

Zum Kernbestand der Platte gehören für mich sieben großartige Songs, allein auf "Starfish", "360 degrees" und wohl auch "Whirlwind" könnte ich durchaus verzichten. "Starfish" ist wirklich eine Nummer zu krass gekitscht, "360 degrees" passt irgendwie nicht so recht in den Spannungsbogen der Platte und "Whirlwind" bringt nichts Neues in dem Kontext herausragender Songs der zweiten Albumshälfte, in dem "Whirlwind" platziert ist.

"Truth and lies", das einige von uns ja schon durch die eclipsed-CD kennen, ist ein fantastischer, abwechslungsreicher Song, ein früher Höhepunkt des Albums. Den liebe ich sehr. Das spätere Ausrufezeichen des Albums setzt dann "Who really are we?", einer der besten Pendragon-Songs, die ich kenne. Hier ist wirklich alles vorhanden, was die Band auszeichnet: Spielfluß, Melodieseligkeit, rauere Passagen, einfach sehr unterschiedliche Songparts mit dem Gitarrensolo als natürlichem Zielpunkt des Geschehens. Ein Meisterstück!

"Soul and the sea" (mehr eine Klangstudie als ein ausgearbeiteter Song), "Eternal light" und "Water" gehören für mich als Einheit zusammen und malen mit Pastellfarben musikalische Bilder von Lichtbrechungen durch Sonne und Wolken auf der Wasseroberfläche in unsere Köpfe. Besonders "Eternal light" ruft herrlich eindringliche Stimmungsbilder ab, man kann das streckenweise vielleicht ein wenig zuviel des Guten finden, man kann aber auch, wie ich, einfach in den vielen hübschen Versatzstücken schwelgen, aus denen dieser Song besteht.

Der erste und der letzte Song könnten treffender nicht angelegt sein. "Everything" beginnt mit reichlich seltsamer Schaustellermusik, eine Art Shakespearehafter Prolog, der quasi durch einen der "Darsteller" des Albums vorgetragen wird und währenddessen sich das Publikum nochmal zurechtarrangieren kann, bevor es dann nach ca. einer Minute richtig losgeht. "Afraid of everything" schließlich fasst zum Ende den geradezu therapeutischen Ansatz vieler Lyrics des Albums nochmal sehr hübsch zusammen und transportiert, seines nachdenklichen Textes unbeschadet, enorme Wohlfühlatmosphäre.

Mir sind die vielen Verweise auf Bücher und aufs Lesen stark aufgefallen. Namentlich erwähnt werden Sokrates (der allerdings selbst nichts Geschriebenes hinterließ), Lennon, Hemmingway, Golding (vermittels des Werks "Lord of the flies") und Solschenizyn. Das ganze große Panorama des Lesens als Lebensalternative zum geschäftigen Alltagstreibens wird in der schönen Zeile "Turn off that TV set and read a book instead" zusammengefasst.

Das Coverpainting des Albums ist eines der herrlichsten, die ich je gesehen habe. Recht nah am Kitsch gebaut, das stimmt, aber durch die Jugenstilanleihen auch wieder demselben irgendwie enthoben. Außerdem bin ich schon lange der Ansicht, es müßten viel mehr Biber, Bisamratten, Otter und Wiesel auf Plattencovern abgebildet werden, dann klappt´s gewiß auch mit der Welt im allgemeinen sehr viel besser.

"Love Over Fear" klingt sehr gut auf CD, es hat viel mehr Dynamik als die letzten IQ-Alben oder die beiden jüngsten Outputs von Pallas. Das hat sicher auch damit zu tun, daß viele akustische Instrumente eingesetzt werden und nicht der Großteil aus dem Rechner kommt (Mike Holmes schreibt seine Songs seit etlichen Jahren ja sogar fast vollständig mithilfe eines Computerprogramms, auch seine eigenen Gitarrenparts, brrr*).

Nicks Gesang ist weniger mundartlich gehalten als früher, vielleicht hängt das damit zusammen, daß er jetzt (wieder?) in Cornwall wohnt und sich den Dialekt da täglich um die Ohren schmeissen lassen muß? Die vielen akustischen Gitarrenparts passen hervorragend zum Gesamteindruck der Platte, leicht und locker, ohne trivial zu sein.

Hervorheben muß man unbedingt Clive Nolans exzellentes Keyboardspiel, das keine Spur zu dick aufgetragen daherkommt und immer die jeweilige Stimmung unterstützt, die gerade herrscht. Auch kleistert hier das Keyboard nicht alles zu (wie bei den späteren IQ bisweilen) und vokale Speicherplätze werden dankenswerterweise nicht inflationär eingesetzt, sondern sparsam und nur dann abgerufen, wenn es gilt, ein bißchen Meermädchen-, Nixen- oder meinetwegen auch Sirenen-Stimmung zu verbreiten. Immerhin ist Nick ein surfbretterprobter Seebär und welcher hartgesottene Matrose der Weltmeere könnte schon der Versuchung widerstehen, bei einer Wasserplatte Frauenstimmen aus der Ferne vernehmlich werden zu lassen?

Ohne hier die letzte Bandphase von IQ über die Gebühr dissen zu wollen (ich höre ROB und "Frequency" sogar gern und sehr häufig), stehen die jüngsten Veröffentlichungen von IQ und Pend in denkbar krassem Gegensatz. Während die Mannen um Peter Nicholls ein Weltuntergangswerk mit Durchhalteparole abgeliefert haben, haben Pendragon eine weltzugewandte, wiewohl bisweilen verhalten-melancholische und sicherlich ihrerseits nicht unkritische Feier der Schöpfung und ihres schöpferischten Elements, des Wassers, betrieben. "Resistance" und "Love Over Fear" verhalten sich nicht nur den Albumcovern nach wirklich wie Feuer und Wasser zueinander.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Kompositionen auf "Love Over Fear" reifer und mit mehr interessanten Details angereichert als die Songs auf "Masquerade" oder "Window", die ich beide aber auch sehr liebe. Auch glaube ich, daß sich die (wunderschönen) Melodien des 2020er-Albums möglicherweise nicht so rasch abnutzen werden wie die aus den 90ern. Doch ist das vorerst natürlich noch Kaffeesatzleserei. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, daß ich die Melodien auf LOF für gehaltvoll und sogar teilweise richtig nobel halte. Das instrumentale Arrangement ist stimmig, pfiffig, luftig, maritim. :cool:

Zum Kernbestand der Platte gehören für mich sieben großartige Songs, allein auf "Starfish", "360 degrees" und wohl auch "Whirlwind" könnte ich durchaus verzichten. "Starfish" ist wirklich eine Nummer zu krass gekitscht, "360 degrees" passt irgendwie nicht so recht in den Spannungsbogen der Platte und "Whirlwind" bringt nichts Neues in dem Kontext herausragender Songs der zweiten Albumshälfte, in dem "Whirlwind" platziert ist.

Ich greife mal nur ein wenig was aus Deinem überaus informativen Post heraus, sehr gelungen, sehr lesenswert.

So weit wie Du bin ich mit dem Album definitiv noch nicht, auch fehlt mir als Nichtmusiker da sicherlich der Weitblick für die absoluten Feinheiten, dennoch: unsere Wahrnehmung scheint da ganz ähnlich zu sein. Man merkt "Love over Fear" an, dass es aus der Leidenschaft des Musikers für eben jene Musik heraus entstanden ist, die ganze Platte wirkt in sich und mit sich im Reinen. Das ist die größte Stärke, die der aktuelle Pendragon-Dreher aus meiner Sicht vorzuweisen hat.

Allein dieses absolut an frühe Genesis erinnernde Keyboard im Eröffnungsteil von "Everything" gibt klar die Marschroute vor, es wird in klassischer Prog-Manier musiziert, die modernen und härteren Einflüsse sind in Gänze verschwunden - ein Umstand, den ich in Anbetracht von so starken Alben wie "Pure" und "Passion" durchaus auch bedauere. Und doch: "Love over Fear" klingt so, wie Barret gern klingen will, was auch in seinen Interviews offenbar wird. Daraus folgt für das ganze neue Werk eine Art Leichtigkeit, die speziell dem Vorgängerwerk noch ab ging, zumal "LoF" dennoch kein Abklatsch früherer Progressive-Rock-Alben wie "Masquerade Overture" geworden ist. Im Rahmen seiner progressiven Spielwiese erlaubt sich Barret durchaus viel offensichtlicher den durchaus ehrfürchtigen Umgang mit "klassisch-progressiven" Zutaten und scheut gar vor sehr offenen Anspielungen auf die Klassiker der 70er nicht zurück. Das Ergebnis ist ein in sich schlüssig wirkendes, ja, fast schon federleichtes Album, deren Star nicht einmal die Songs, sondern einfach das Gesamtbild ist. Auffällig ist zudem, dass sich sein Gesang verbessert hat, er ist bei weitem nicht mehr so gezwungen in die Songs eingearbeitet, Barret bleibt hier im Rahmen seines Stimmspektrums, was die Angestrengtheit auf früheren Werken verschwinden lässt.

"Stimmig, pfiffig, luftig, maritim" - genau! Das ist es, was Barrett erreichen wollte und was er erreicht hat. Für mich möchte ich anmerken, dass ich "360 Degrees" durchaus gelungen finde, in Sachen "Starfisch" gehe ich absolut pari mit Dir, da ist tatsächlich der Kitsch König. "Whirlwind" habe ich für mich noch nicht so recht einsortiert.

Aktuell sehe ich das Album als Gesamtwerk - und da kann es auch punkten. Um auch auf Deinen Vergleich mit IQ zu kommen: Barrett verzichtet darauf, etwas zu beweisen, wohingegen IQ mit jedem neuen Werk ihre Daseinsberechtigung unterstreichen möchten, neue Wege ausloten und immer ein echtes Kunstwerk in Form von nachdenklich/hochmusikalischen und teils auch sehr komplexen Soundlanschaften kreiiren. Speziell im Livekontext zünden diese Zutaten immens, so man sich im Vorfeld gerade mit den jeweils aktuellen Songs auch ausreichend beschäftigt hat. Um einen sehr kurzen Vergleich zu bemühen: ein Song wie "The Road of Bones" wäre sowohl in seiner Machart, als auch seiner Aussage von Pendragon schlicht undenkbar.

Barrett setzt auf seine Stärken und eher auf eine wohlige Atmosphäre. Ob mir das für meinen aktuellen Musikgeschmack so noch ausreicht hätte ich vor der Veröffentlichung von "LoF" stark bezweifelt. Die Tatsache, dass es gelungen ist, mit eben diesem Album den eigenen, ursprünglich klassisch-progressiven Klangkosmos einerseits kompromisslos und dennoch offener zu gestalten hat mich letztlich positiv überrascht, die bereits erwähnte Leichtigkeit und Ausgeglichenheit kann man spüren, es scheint speziell in den Gitarrensoli so, als schüttle sich der gute Nick hier die Emotionen einfach so aus dem Handgelenk - stark. Ein endgültiges Urteil kann man ohnehin erst in einigen Jahren fällen, momentan freut es mich einfach, ein so homogenes Alben bekommen zu haben, das überdies nicht wie ein Abklatsch der alten Zeiten wirkt - das ist schon mal eine Menge wert.
 
Zurück
Oben Unten