Anvil

Speed of Sound lief jetzt auch 3x, sind auch sehr schöne Granaten drauf, insgesamt aber etwas schwächer als die Plugged in Permanent.

Sehe ich genauso!
Absolutely No Alternative sehe ich hingegen auf Augenhöhe mit Plugged In Permanent und ist auch stylistisch noch näher dran.
 
Mir gefällt gerade soundcheckenderweise die neue ANVIL deutlich besser als ich es erwartet hätte.
 
Da sich Neudis Geschmack doch sehr umfassend mit meinem überschneidet und mich sein Review der göttlichen Dragonlore auf eine mir bislang völlig unbekannte Band gestoßen hat, der ich vor lauter Verehrung am liebsten hinterherreisen wollte, hab ich mir Legal at Last aufgrund seiner wohlwollenden Besprechung jetzt doch mal angehört. Nee, mit Anvil und mir, das wird wohl einfach nichts mehr. Den Titelsong könnte ich mir mit etwas kaputteren Vocals bestens als astreinen GWAR-Hit vorstellen, aber ansonsten packt mich das alles nicht so recht.

Allerdings muss ich doch meine Bewunderung für Lips als echten Metal-Gitarristen aussprechen. Also, METAL. Es gibt sicher virtuosere und filigranere Vertreter seines Fachs, schön mit Rüschenhemd und geschmeidigen Fingerchen und anständig Quintenzirkeln im Kopp, aber was dieser Mann macht, klingt einfach so geil nach Schweiß und Dreck und Maloche, als würde der sein Instrument mit Arbeitshandschuhen, grober Feile, Schmiedehammer und Bierbuddeln bearbeiten. Außerdem mag ich die sprachliche Schlichtheit, ja, Naivität, die seine Texte ausmacht. Manchmal klingen die Syntax und das Reimschema so sympathisch unbeholfen, dass man kaum glauben kann, es hier mit einem Muttersprachler zu tun zu haben. Das liest sich jetzt natürlich irgendwie herablassend, ist aber ganz aufrichtig positiv gemeint.

Schade nur, dass mich die Songs als solche nicht richtig anmachen, wobei ich die Scheibe hier tatsächlich etwas besser finde, als so ziemlich alles, was Anvil in den letzten Jahren so gemacht haben...!
 
Allerdings muss ich doch meine Bewunderung für Lips als echten Metal-Gitarristen aussprechen. Also, METAL. Es gibt sicher virtuosere und filigranere Vertreter seines Fachs, schön mit Rüschenhemd und geschmeidigen Fingerchen und anständig Quintenzirkeln im Kopp, aber was dieser Mann macht, klingt einfach so geil nach Schweiß und Dreck und Maloche, als würde der sein Instrument mit Arbeitshandschuhen, grober Feile, Schmiedehammer und Bierbuddeln bearbeiten.
Da muss ich zugegeben ein wenig verwundert schmunzeln, da du den Kern des Ambosses damit klar aufgedeckt hast, aber trotzdem nicht so richtig an die Band rankommst. Das klingt jetzt wie zwei Königskinder namens Ulf und Lips, die einander so lieb hatten, aber das Wasser halt doch viel zu tief war.
 
Da muss ich zugegeben ein wenig verwundert schmunzeln, da du den Kern des Ambosses damit klar aufgedeckt hast, aber trotzdem nicht so richtig an die Band rankommst. Das klingt jetzt wie zwei Königskinder namens Ulf und Lips, die einander so lieb hatten, aber das Wasser halt doch viel zu tief war.

Die Soli von dem Vogel und so ziemlich jedes Riff (vor allem, wenn die Gitarre mit entsprechend drahtigem, aber organischem Sound brät und schrillt) könnte ich mir den ganzen Tag lang anhören. Allein die Kompositionen entschlüppern mich nur in den seltensten Fällen. Ist ungefähr so, als wenn man sich auf seinen alten Fendt Trecker ein Sportlenkrad montiert. Man kriegt rein vom Angucken den Geschwindigkeitsrausch und wird trotzdem links und rechts von Exciter und Razor auf'm Klapprad überholt, um es mal philosophisch zu formulieren...!
 
So, CD für Montag zur Abholung reserviert, bin heiß wie Frittenfett.

@Iron Ulf
Alter Fendt mit Sportlenkrad, Ketzerei der aller übelsten Sorte! ;):D
 
Ich habe mir die neue Scheibe aus Anhänglichkeit zur Band gekauft; ausserdem ging es wohl auch ums Komplett-Halten der Sammlung. Und muss sagen, dass ich weitgehend die Rezension von Neudi im Magazin unterschreiben würde. Auch vieles von dem, was @Iron Ulf hier darlegt, deckt sich mit meiner Einschätzung. ANVIL is ANVIL is ANVIL. An den Status, den die frühen Alben der Band für mich haben, wird diese Scheibe wohl nicht herankommen. Zumal mich die ganze Gras-Thematik so gar nicht abholt. Aber vielleicht wächst das Ganze ja mit der Zeit... Fazit: Für mich weder ein Totalausfall noch ein Überflieger. Zurzeit: 7.5 von 10.
 
... Außerdem mag ich die sprachliche Schlichtheit, ja, Naivität, die seine Texte ausmacht. Manchmal klingen die Syntax und das Reimschema so sympathisch unbeholfen, dass man kaum glauben kann, es hier mit einem Muttersprachler zu tun zu haben. Das liest sich jetzt natürlich irgendwie herablassend, ist aber ganz aufrichtig positiv gemeint....

Ich glaube einfach Lips ist selbst auf nem sehr kleinen Kuchen einfach nicht die hellste Kerze. Und wenn ich Songtitel wie "Chemtrails" nur lese, befürchte ich selbst ohne den Text gelesen zu haben erst mal schlimmstes. :D Ansonsten ist das Album erst mal wieder Anvil, basierend auf einem ersten kurz-durch-zappen im Saturn. 1-3 coole Songs und ganz viel mit "Oh ja, geiler Riff,... ah, so hätte ich den Song jetzt nicht weiter gemacht". Aber da Anvil eine der Bands ist, der ich liebend gerne auch hunderttausend Chancen geb, probier ich's einfach ein andermal wieder. :D:)
 
Ich bin sicherlich kein Anvil-Profi aber noch 2-3 Durchläufen kann ich den Ausführungen von @Iron Ulf nur bestätigen. Ein Nobelpreis für Innovationen kann man hier nicht erwarten aber die Einfachheit und die Stimme von Lips entfalten hier ihr ganz eigenes Flair. Live sind sie sicher auch immer eine solide Nummer. Schade, dass ich auf der folgenden Tour nicht kann.

als würde der sein Instrument mit Arbeitshandschuhen, grober Feile, Schmiedehammer und Bierbuddeln bearbeiten.
Dies tat er im Dezember in Leer mit einem Spielzeug, welches sich einsamer Frauen gerne bedienen und ich mein keinen Thermomix.

Ich sehe ein Plakat vor mir. Big Canadian Four: Exciter, Razor, Annihilator, Anvil
Warum organisiert sowas keiner?
 
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