Aaaalso …
Ich hatte gestern auch schon mal überlegt, so einen Thread zu eröffnen, dachte aber (und gehe immer noch davon aus), dass das kaum über 2,5 Seiten Nostalgie hinausgehen wird.
Ich lernte Waltari zu seligen Schulzeiten kennen, muß wohl kurz nach der Torcha! gewesen sein. Selbst die neuerdings beinharten Death Metaller aus meiner Stufe (und der Stufe darüber) waren hin und weg von diesem musikalischen Wasauchimmer. Allein, wenn ich an The Lie Of The Zombie denke freue ich mir den Wolf (oder besser den Besagten aus dem Lied).
Die So Fine! brachte bei mir und meinen Kumpels dann den Durchbruch. Zu der Zeit waren definitiv RATM und Faith No More meine Helden. Alles war erlaubt, hauptsache einigermaßen durchgeknallt. Urban Dance Squad, 24-7 Spyz, lauter Zeug, das weiten Teilen des Forums den Ekel ins Gesicht treibt.
Aber egal, das passte ganz wunderbar zwischen die alten Maiden, Priest oder Paradise Lost, Type O Negative, Mind Funk, Voivod. Ich kann mich kaum erinnern, dass dieses Schubladendenken unter uns weit verbreitet war. Gut, ich mochte Grunge eher nicht. Bleach und Nevermind waren ok, das Gejammere danach konnte mir gepflegt den Buckel runterrutschen. Aber die Leute in meinem weiteren Dunstkreis waren tatsächlich offen für alles, was aggressive Gitarren beinhaltete.
Zurück zu So Fine! Die Platte war in den nächsten Jahren der totale Partykracher. Selbst während des Studiums kann ich mich erinnern, dass bei Parties in der KFH, wo mein Mitbewohner studierte, die Tanzfläche beim Cover von A Forest förmlich explodierte. Celtic Funk, Piggy In The Middle - das waren unsere Hits.
Dann kam Big Bang mit einem etwas futuristischeren Sound, kam auch total gut an. Atmosfear, Follow Me Inside(!), Color TV … Zwischendurch kam noch mit Pala Leipää eine Complation der alten Demos oder EPs raus und irgendjemand trieb Monk Punk (mit Help in einer Grindcore-Version) auf, die uns bis dato völlig unbekannt war.
Und dann kam schließlich Yeah! Yeah! Die! Die! - Death Metal Symphony In Deep C raus. Durch die zweite Rock Hard CD (die wir in der Anfangszeit bei ein, zwei Bier mit viel Freude jeden Monat gemeinsam hörten) angefixt erwarteten wir Großes und wurden belohnt. Ein absoluter Treffer, wunderbar abgedreht, alles enthalten was man sich wünschen konnte und dann musste man das verfluchte Ding auch noch immer komplett hören, weil die Erstauflage aus nur einem einzigen Track bestand. War aber kein Problem. Spätere Käufer wurden verunglimpft, weil sie die Pussy-Version der CD hatten, wo man einfach Vorspulen konnte. Loser!
Ein Jahr später kam Space Avenue raus, die dann ja tatsächlich etwas weniger durchgeknallt war. Kam nicht schlecht an, irgendwie war es eine Abwechslung, dass Waltari jetzt weniger abwechslungsreich waren. Hört sich komisch an, ist aber so. Kurze Zeit später war die Luft aber raus. Der Nachfolger hatte irgendwie keine Chance bei mir. Vielleicht hat mich die Rezension in der Rock Hard abgehalten, vielleicht war es aber auch einfach genug. Wer weiß …
Dann habe ich lange kein Waltari gehört. Richtig bewusst und mit Begeisterung tatsächlich erst gestern wieder. Nach Kurzdurchlauf der Phase Torcha! bis Yeah! Yeah! Die! Die! (warum heißt die Platte eigentlich Big Bang ohne Ausrufezeichen?) bin ich tatsächlich bei der Death Metal Symphony hängen geblieben und hatte eine Menge Spaß. Ich bezweifele, ob das für ein nachhaltiges Revival sorgt, aber es macht Spaß, die Platten ein wenig wiederzuentdecken. Das ganze Crossoverzeug ist auch irgendwie in meiner DNA, wird aber in den letzten Jahren nicht so oft gehört. Mit Ausnahme von Faith No More und den Chili Peppers, die für mich immer zu den ganz Großen gehören werden.