Irgendwie wundert es mich nicht, dass die Szene in einer Stadt der Größe von Köln sich ein wenig zersplittert, wenn eine Art gemeinsamer veranstalterischer und ideeller Fokus fehlt, der die Protagonisten der unterschiedlichen Strömungen zumindest temporär zusammenbringt. Was ich meine, ist, dass eine Szene von überschaubarer Größe womöglich eher zusammenfindet, einfach, weil man sich untereinander kennt, die selben Läden besucht und ähnliches. Da kann ich mir schon vorstellen, dass es in größeren Großstädten entweder besagten Zentrums bedarf, oder aber die jeweiligen Sub-Szenen über die Stilgrenzen hinweg personelle Querverbindungen untereinander aufweisen. Insgesamt scheint mir aber auch, dass man mittlerweile ohnehin eher von Sub-Szenen sprechen muss, die zusammengenommen zwar über gewisse Schnittmengen verfügen, sich daraus jedoch kein so fester und einheitlicher Verbund ergibt, wie seinerzeit, als der Metal noch frisch und neu und die schiere Anzahl an Bands, Veröffentlichungen und Events zumindest noch einigermaßen zu überblicken war. Keine Ahnung, ich denke,
@Dominik2 ist da auf einer heißen Spur, wenn er Metal als eher der Provinz zuzuordnendes Phänomen verortet.
Aber eigentlich ist es ja auch sehr spannend, wenn eine lokale Szene sich nicht so ohne weiteres definieren und festmachen lässt, denn ein gewisses Feeling hat eine Stadt ja dann trotzdem immer noch irgendwo, das sie von anderen absetzt. Dieses schwer greifbare Moment mag ich im Grunde sehr gerne. Es hält das Empfinden und das Denken frisch, wenn man nicht immer und überall sofort weiß, woran man ist. Kann natürlich auch frustrierend und ermüdend sein, wenn es zu nebulös wird.
Danke dir für deine Eindrücke und danke auch an
@Dominik2 und
@Thalon - ein spannendes Thema, das ihr mit euren Einsichten sehr bereichert habt...!