Dass Frank freier Mitarbeiter bei uns bleibt, bedeutet in erster Linie: Für unsere Leserschaft da draußen ändert sich nichts.
Insofern sind alle Trauerbekundungen nicht nötig, denn das DF-Personal inkl. Frank hat sich überhaupt nicht geändert.
Ich liebe diese Momente, in Horrorfilmen (der Sargdeckel hebt sich langsam...), aber auch auf Firmenmeetings. Alle heulen sich die Augen aus, manche verfluchen abwechselnd den Zeitgeist, Gott oder das Universum, dann kommt wahlweise ein enger Freund des "Verblichenen" oder er selbst, stellt sich vor die Trauergemeinde hin und sagt: "Dummer Fehler mit der neuen Firmensoftware. Herr X bleibt unserem Unternehmen natürlich erhalten, nur in leicht veränderter Position...".
Was ein Freier Mitarbeiter wirklich ist, weiß man wahrscheinlich nur, wenn man es selbst gewesen war. Es gibt allerdings zwei Sorten von Freien Mitarbeitern. Also mindestens zwei. Die eine, größere Gruppe hatte nie eine Festanstellung, schreibt aber die gehaltvollsten Beiträge, die visionär sind, stilistisch bahnbrechend und herzzerreissend originell und lediglich den einen Fehler haben, daß sie in dieser Form unmöglich gedruckt werden können. Diese Freien Mitarbeiter fluchen viel und der Satz "Dann gehe ich damit zu Eurer Konkurrenz, die wissen so etwas zu schätzen" fällt recht häufig. Für beide Seiten oft ein Abnutzungskampf, der gewöhnlich damit endet, daß die Beiträge dieser Freien Mitarbeiter in stark gekürzter und bearbeiteter, somit recht entstellter Form den Weg in eine Öffentlichkeit findet, welche anhand des Publizierten unmöglich zu schätzen wissen kann, welche Sisyphus-Arbeit den wenigen Zeilen zugrunde liegt, die sie da vor sich sieht.
Die zweite Gruppe Freier Mitarbeiter hat es bedeutend einfacher. Sie sind schon arriviert und haben in der Branche bereits eine achtbare Karriere hingelegt.
Diese Freien Mitarbeiter brauchen um gar nichts mehr zu kämpfen, sie fungieren, im Gegenteil, nicht selten als heimliche Drahtzieher hinter den Kulissen, wissen genau, welche Knöpfe sie bei welchem Kollegen drücken müssen und können seelenruhig Redaktionsbesprechungen bis zum Ende abwarten, um dann mit einer achtlos hingeworfenen Seitenbemerkung alles wieder umzuschmeissen. Hier fallen Sätze wie: "Horst, du weißt genauso gut wie ich, daß diese Story niemand schreiben kann außer mir..." oder "Ich hab nur zwei Absätze, damit ist bei dieser Kack-Band eigentlich alles gesagt."
Mit andern Worten: Eine entspannte Selbstgewißheit macht sich breit. Möge sie auch Dir beschieden sein, Frank.
Alles Gute für die berufliche Zwei... paß auf, jetzt kommtet!...
gleisigkeit! Du bist der einzige in dem Laden, der weiß, welcher Rush-Song tatsächlich der allerbeste ist, und auch ich freue mich, daß Du uns erhalten bleibst.