Sentinels Classic Reviews - Neuauflage

Find ich interessant. Kannst du das noch genauer erläutern?

Kennst du "The Laws Of Scourge"? "Midnight Queen" fällt da schon sehr aus dem Rahmen - ich kann ihn mir wirklich wahnsinnig gut als Zusatzsong auf "Clouds" vorstellen, wenn auch eventuell in einer gekürzten Version. Schon der Beginn gemahnt an Tiamat, auch der Gesang klingt extrem nach dem Johan Edlund jener Tage. Am Ende hat dann aber für mich persönlich natürlich noch diese einfach irre Korrelation von Sarcofago-Albumcover einerseits und Tiamat-Songtitel andererseits diese Verbindung in meinem Kopf - wohl bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag - zementiert. Für mich gehören die einfach zusammen. (Gut, lyrisch jetzt nicht so... "Midnight Queen" handelt von einer jugendlichen Prostituierten.) Außerdem meine ich, dass Robert Müller in seinem "The Laws Of Scourge"-Review im Metal Hammer 6/1992 ebenfalls eine Verbindung zu Tiamat gezogen hatte (ich bin nur gerade zu faul, um nachzuschauen). Falls dem so gewesen sein sollte, dann war alleine dadurch natürlich bereits diese Verbindung in meinem Kopf vorprogrammiert.

Was die späteren, "randlosen" "Clouds"-Cover anbelangt: ja, die kenne ich natürlich auch. Nur bin ich da dann inkonsequent: obwohl der Rahmen immer ein Fremdkörper war, gehört er halt doch dazu. Ich weiß, ich hab' 'nen Knall... :D Ich mag es aber allgemein nicht, wenn Neuauflagen mit neuen Covern einhergehen. Aktuell stößt es mir ganz übel bei den ersten beiden Satyricon-Platten auf; das allerschlimmste Beispiel überhaupt ist wohl die Neuauflage von "Realm Of Chaos" (Bolt Thrower). Wann immer ich das sehe, bin ich fassungslos über diese Vergewaltigung.

Die LSD-Referenz in "The Scapegoat" ist mir nicht von alleine aufgefallen, das habe ich aus einem alten Tiamat-Interview. Ich habe aber leider keine Ahnung, in welcher Zeitschrift das war und wann genau.
 
Kennst du "The Laws Of Scourge"? "Midnight Queen" fällt da schon sehr aus dem Rahmen - ich kann ihn mir wirklich wahnsinnig gut als Zusatzsong auf "Clouds" vorstellen, wenn auch eventuell in einer gekürzten Version. Schon der Beginn gemahnt an Tiamat, auch der Gesang klingt extrem nach dem Johan Edlund jener Tage. Am Ende hat dann aber für mich persönlich natürlich noch diese einfach irre Korrelation von Sarcofago-Albumcover einerseits und Tiamat-Songtitel andererseits diese Verbindung in meinem Kopf - wohl bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag - zementiert. Für mich gehören die einfach zusammen. (Gut, lyrisch jetzt nicht so... "Midnight Queen" handelt von einer jugendlichen Prostituierten.) Außerdem meine ich, dass Robert Müller in seinem "The Laws Of Scourge"-Review im Metal Hammer 6/1992 ebenfalls eine Verbindung zu Tiamat gezogen hatte (ich bin nur gerade zu faul, um nachzuschauen). Falls dem so gewesen sein sollte, dann war alleine dadurch natürlich bereits diese Verbindung in meinem Kopf vorprogrammiert.

Was die späteren, "randlosen" "Clouds"-Cover anbelangt: ja, die kenne ich natürlich auch. Nur bin ich da dann inkonsequent: obwohl der Rahmen immer ein Fremdkörper war, gehört er halt doch dazu. Ich weiß, ich hab' 'nen Knall... :D Ich mag es aber allgemein nicht, wenn Neuauflagen mit neuen Covern einhergehen. Aktuell stößt es mir ganz übel bei den ersten beiden Satyricon-Platten auf; das allerschlimmste Beispiel überhaupt ist wohl die Neuauflage von "Realm Of Chaos" (Bolt Thrower). Wann immer ich das sehe, bin ich fassungslos über diese Vergewaltigung.

Die LSD-Referenz in "The Scapegoat" ist mir nicht von alleine aufgefallen, das habe ich aus einem alten Tiamat-Interview. Ich habe aber leider keine Ahnung, in welcher Zeitschrift das war und wann genau.
Das grandiose Sarcofago Album kenne ich natürlich (Das Album Cover hatte ich hier mal einige Zeit als Avatar). Wenn ich drüber nachdenke kann ich die genannten Ähnlichkeiten nachvollziehen, wäre aber selbst nie selbst darauf gekommen. Midnight Queen nimmt wie genannt schon eine Sonderstellung auf dem Album ein.; gerade auch durch das genannte ruhige Intro, etwas vergleichbares findet sich auf dem Album nur noch am Ende von Secrets of a Window. Ich finde die Stimmung/Atmosphäre zwischen Cloud und dem Sarcofago Song jedoch deutlich verschieden (auch durch den Text bedingt.)
Ein Einfluss von Tiamat in dieser Beziehung auf Sarcofago würde ich eher nicht sehen, da The Laws Of Scourge ja sogar noch vor The Astral Sleep veröffentlicht wurde.


Was die Cover betrifft bin ich grundsätzlich bei dir. Es gibt jedoch einige Fälle, bei denen ich das neue Cover besser (und auch passender) finde. Das Unanimated Debüt wäre so ein seltenes Beispiel.
 
Ein Einfluss von Tiamat in dieser Beziehung auf Sarcofago würde ich eher nicht sehen, da The Laws Of Scourge ja sogar noch vor The Astral Sleep veröffentlicht wurde.

Das ist korrekt. Ich kann mir aber gut einen umgekehrten Einfluss vorstellen, also von "Midnight Queen" Richtung Tiamat ausgehend. Wer weiß...

Stimmt, "In The Forest Of The Dreaming Dead" hat die Neugestaltung tatsächlich gut getan. Ich weiß noch gut, wie konsterniert ich in den Neunzigern war, als ich die CD aus irgendeinem Mailorder-Päckchen gefischt habe - aufgrund des Titels hatte ich ein deutlich anderes Cover erwartet.
 
Tiamat – Wildhoney
VÖ: 01.09.1994

2232.jpg



1. Wildhoney 00:53
2. Whatever That Hurts 05:49
3. The Ar 05:04
4. 25th Floor 01:50
5. Gaia 06:28
6. Visionaire 04:19
7. Kaleidoscope 01:20
8. Do You Dream Of Me? 05:07
9. Planets 03:13
10. A Pocket Size Sun 08:05


Die Welt des Johan Edlund, gegossen in tiefste Gefühle, ausgemalt mit den wundervollsten Klängen seit langer Zeit. Eine Platte, für die Pink Floyd als Referenz keineswegs zu hoch gegriffen scheint; wenngleich man „Wildhoney“ auch als Mischung der letztjährigen Werke von My Dying Bride, Type O' Negative und Paradise Lost umschreiben könnte. Drei Bands, welche alle bedenkenlos mit der Höchstnote ausgezeichnet wurden – ebenso wie dieses mächtige Werk.

Bereits beim ersten Hören von „Wildhoney“ standen mir die Tränen der Ehrfurcht in den Augen, lediglich das schlichte „A Pocket Size Sun“ bereitete mir zunächst einige Schwierigkeiten, was sich aber natürlich mittlerweile grundlegend geändert hat.

Alle sechs Songs dieses Albums (plus vier Instrumentals) sind von so hoher Qualität, dass Tiamat sich bald in einer Reihe mit Bands wie Paradise Lost wiederfinden werden. Wir werden auf jeden Fall sehen – und vor allem: hören.

(19.11.1994)

Anmerkungen: Zum ersten Mal hier nun wieder eines der Reviews aus meiner Jugend, welche damals exklusiv dem originalen „Sentinels Classic Reviews“-Thread vorbehalten waren. Bislang hatte ich seit der Neuauflage im vergangenen Herbst so gar keine Muse, erneut handschriftliche Notizen von damals abzutippen. Nun aber ist es an der Zeit, weil es schlicht passt, nach „Clouds“ direkt noch „Wildhoney“ mitabzufrühstücken. Natürlich ist mir mein aktuelles „Clouds“-Review lieber als dieser vorsintflutliche Texthaufen. Was rolle ich immer innerlich mit den Augen, wenn Begriffe wie „mächtig“ oder „Ehrfurcht“ im Zusammenhang mit Musik fallen – und sehe nun, dass ich solch einen Blödsinn mit 15 Jahren selbst verzapft habe. Ganz zu schweigen von dieser Pink Floyd-Klugscheißerei, wo ich doch zum damaligen Zeitpunkt gerade erst „The Division Bell“ besessen habe – „High Hopes“ in Dauerschleife hin oder her.

Meine liebsten Songs auf „Wildhoney“ sind „Whatever That Hurts“ und „Visionaire“. „Gaia“ finde ich im Vergleich überbewertet, aber das macht eigentlich gar nichts, weil das Album natürlich ein Gesamtkunstwerk ist und das eben genannte Lied für mich nur als Einzelsong, also jenseits des verbindenden Gesamtkontextes, minimal abfällt. Eine Spezialstory zu diesem Lied habe ich noch auf Lager: ich erinnere mich, dass ich im Englisch-Unterricht der Oberstufe (1997?) den auf "Headbangers Ball" aufgezeichneten Videoclip vor versammeltem Kurs abspielen durfte. Danach musste ich auf Englisch Fragen zu Tiamat beantworten. Das war eigentlich ganz lustig, manche Kursteilnehmer fanden es aber natürlich ganz furchtbar. :D Ihnen zum Trotz bleibt "Wildhoney" auf jeden Fall einer der ganz großen Klassiker des Jahres 1994.

„Whatever That Hurts“ versteckte die Liebe zu halluzinogenen Drogen nicht mehr länger (wie auf „Clouds“ seinerzeit noch geschehen) sondern stellte sie ganz offen zur Schau – es war einer der faszinierendsten Texte, welche ich bis dahin erlebt hatte – und selbst heute noch macht er etwas mit mir. Ebenso faszinierend war und ist der Text zu „A Pocket Size Sun“: hier sehe ich beim Hören sogar noch sehr viel versponnenere, tripmäßigere Bilder im Geiste als bei „Whatever That Hurts“.

Robert Müller schrieb zu „Wildhoney“ damals eines seiner emotionalsten Reviews überhaupt, und es war sehr schön, dass er seinerzeit im Deaf Forever-Special zu diesem Werk ebenfalls zu Worte kam – für mich in etwa eine der unerwartetsten, aber schönsten Überraschungen in acht Jahren DF-Geschichte, denn, wie ich auch oft in meinen alten Threads betont habe: für mich ist er der beste Rezensent, den Metal-Deutschland je erlebt hat. Seine Reviews in den Neunziger Jahren waren nichts weniger als Meisterwerke, seine Höchstnoten stets Pflichtkäufe – und ich hüte die alten Magazine wie meinen Augapfel. Danke, Robert!
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, die Schulstory ist sehr geil :D

Ansonsten ein Album, welches sich mir auch nach 10 Jahren nicht erschließt. Ich finds ... nett. Alles danach von Tiamat liegt mir wesentlich mehr, einfach weil songorientierter... ach komm. Stumpfer halt. Hier wollen sie eine ganze Menge und das spricht halt eine große Menge da draußen an. Läuft hier 1x alle paar Jahre, wird zu gewippt, ist nett, tut nicht weh, ist danach direkt wieder vergessen.
 
Okay, die Schulstory ist sehr geil :D

Ansonsten ein Album, welches sich mir auch nach 10 Jahren nicht erschließt. Ich finds ... nett. Alles danach von Tiamat liegt mir wesentlich mehr, einfach weil songorientierter... ach komm. Stumpfer halt. Hier wollen sie eine ganze Menge und das spricht halt eine große Menge da draußen an. Läuft hier 1x alle paar Jahre, wird zu gewippt, ist nett, tut nicht weh, ist danach direkt wieder vergessen.

Naja, die Geschmäcker sind verschieden... Kann man mache nix. ;)

"Meine" Tiamat-Phase ist die von "The Astral Sleep" bis "A Deeper Kind Of Slumber" - das waren echt tolle Zeiten. Die Platten laufen bei mir aktuell auch wieder sehr oft und ich genieße sie enorm, inklusive der schönen Erinnerungen an damals. Derzeit ist "Clouds" mein Liebling, das schwankt aber schon seit jeher. Zu anderen Zeiten war es beispielsweise "Wildhoney".
 
Naja, die Geschmäcker sind verschieden... Kann man mache nix. ;)

"Meine" Tiamat-Phase ist die von "The Astral Sleep" bis "A Deeper Kind Of Slumber" - das waren echt tolle Zeiten. Die Platten laufen bei mir aktuell auch wieder sehr oft und ich genieße sie enorm, inklusive der schönen Erinnerungen an damals. Derzeit ist "Clouds" mein Liebling, das schwankt aber schon seit jeher. Zu anderen Zeiten war es beispielsweise "Wildhoney".


Bei mir war es nach Wildhoney vorbei, bis dahin alles von Tiamat massiv abgefeiert.:top:
 
Bei mir war es nach Wildhoney vorbei, bis dahin alles von Tiamat massiv abgefeiert.:top:

Ich habe bis zum heutigen Tag EINE klaffende Bildungslücke in diesem Reigen - zwar liebe ich "Sumerian Cry (Part III)" auf "The Astral Sleep", aber das gleichnamige Album fehlt mir nach wie vor bzw. ist bis zum heutigen Tag ungehört geblieben. Damals war ja der Tenor in der Presse nahezu einhellig, dass die noch extremst rumpelig und wenig essenziell wäre. Heutzutage habe ich demgegenüber oft das Gefühl, dass sich der Wind dahingehend gedreht hat und sie als gutes, wenn nicht gar sehr gutes Werk eingeschätzt wird und mithin rehabilitiert ist. Irgendwann muss ich da auf jeden Fall mal ran. ;) Das Cover hat mir aber immer schon gefallen.
 
Die fehlen mir leider durch das späte Entdecken komplett.

Naja, schöne Erinnerungen kann man ja trotzdem haben - dann eben an die Zeit, in der man das jeweilige Album kennengelernt hat, unabhängig von dessen tatsächlicher Erstveröffentlichung. ;) Aber ich verstehe natürlich, was du meinst - was gäbe ich nicht beispielsweise alles dafür, 1977 miterlebt haben zu dürfen, wie Fleetwood Mac mit "Rumours" plötzlich die größte Band der Welt waren. Oder die ganz frühen Van Halen mit David Lee Roth, die hätte ich liebend gerne zu ihrer Zeit mitverfolgt. Oder oder oder... Seufz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tiamat – Wildhoney
VÖ: 01.09.1994

2232.jpg


Die Welt des Johan Edlund, gegossen in tiefste Gefühle, ausgemalt mit den wundervollsten Klängen seit langer Zeit. Eine Platte, für die Pink Floyd als Referenz keineswegs zu hoch gegriffen scheint; wenngleich man „Wildhoney“ auch als Mischung der letztjährigen Werke von My Dying Bride, Type O' Negative und Paradise Lost umschreiben könnte. Drei Bands, welche alle bedenkenlos mit der Höchstnote ausgezeichnet wurden – ebenso wie dieses mächtige Werk.

Bereits beim ersten Hören von „Wildhoney“ standen mir die Tränen der Ehrfurcht in den Augen, lediglich das schlichte „A Pocket Size Sun“ bereitete mir zunächst einige Schwierigkeiten, was sich aber natürlich mittlerweile grundlegend geändert hat.

Alle sechs Songs dieses Albums (plus vier Instrumentals) sind von so hoher Qualität, dass Tiamat sich bald in einer Reihe mit Bands wie Paradise Lost wiederfinden werden. Wir werden auf jeden Fall sehen – und vor allem: hören.

(19.11.1994)

Anmerkungen: Zum ersten Mal hier nun wieder eines der Reviews aus meiner Jugend, welche damals exklusiv dem originalen „Sentinels Classic Reviews“-Thread vorbehalten waren. Bislang hatte ich seit der Neuauflage im vergangenen Herbst so gar keine Muse, erneut handschriftliche Notizen von damals abzutippen. Nun aber ist es an der Zeit, weil es schlicht passt, nach „Clouds“ direkt noch „Wildhoney“ mitabzufrühstücken. Natürlich ist mir mein aktuelles „Clouds“-Review lieber als dieser vorsintflutliche Texthaufen. Was rolle ich immer innerlich mit den Augen, wenn Begriffe wie „mächtig“ oder „Ehrfurcht“ im Zusammenhang mit Musik fallen – und sehe nun, dass ich solch einen Blödsinn mit 15 Jahren selbst verzapft habe. Ganz zu schweigen von dieser Pink Floyd-Klugscheißerei, wo ich doch zum damaligen Zeitpunkt gerade erst „The Division Bell“ besessen habe – „High Hopes“ in Dauerschleife hin oder her.

Meine liebsten Songs auf „Wildhoney“ sind „Whatever That Hurts“ und „Visionaire“. „Gaia“ finde ich im Vergleich überbewertet, aber das macht eigentlich gar nichts, weil das Album natürlich ein Gesamtkunstwerk ist und das eben genannte Lied für mich nur als Einzelsong, also jenseits des verbindenden Gesamtkontextes, minimal abfällt. Eine Spezialstory zu diesem Lied habe ich noch auf Lager: ich erinnere mich, dass ich im Englisch-Unterricht der Oberstufe (1997?) den auf "Headbangers Ball" aufgezeichneten Videoclip vor versammeltem Kurs abspielen durfte. Danach musste ich auf Englisch Fragen zu Tiamat beantworten. Das war eigentlich ganz lustig, manche Kursteilnehmer fanden es aber natürlich ganz furchtbar. :D Ihnen zum Trotz bleibt "Wildhoney" auf jeden Fall einer der ganz großen Klassiker des Jahres 1994.

„Whatever That Hurts“ versteckte die Liebe zu halluzinogenen Drogen nicht mehr länger (wie auf „Clouds“ seinerzeit noch geschehen) sondern stellte sie ganz offen zur Schau – es war einer der faszinierendsten Texte, welche ich bis dahin erlebt hatte – und selbst heute noch macht er etwas mit mir. Ebenso faszinierend war und ist der Text zu „A Pocket Size Sun“: hier sehe ich beim Hören sogar noch sehr viel versponnenere, tripmäßigere Bilder im Geiste als bei „Whatever That Hurts“.

Robert Müller schrieb zu „Wildhoney“ damals eines seiner emotionalsten Reviews überhaupt, und es war sehr schön, dass er seinerzeit im Deaf Forever-Special zu diesem Werk ebenfalls zu Worte kam – für mich in etwa eine der unerwartetsten, aber schönsten Überraschungen in acht Jahren DF-Geschichte, denn, wie ich auch oft in meinen alten Threads betont habe: für mich ist er der beste Rezensent, den Metal-Deutschland je erlebt hat. Seine Reviews in den Neunziger Jahren waren nichts weniger als Meisterwerke, seine Höchstnoten stets Pflichtkäufe – und ich hüte die alten Magazine wie meinen Augapfel. Danke, Robert!
Hör sie grad, angeregt durch dein Review, seit längerem mal wieder. An manchen Tagen die beste Platte der Welt. Eigentlich an den meisten.

War bisher die erste und einzige Platte bei deren Erstlauschung ich tatsächlich Pipi in den Augen hatte. Weiß ich noch genau, wie ich sie damals, nach dem Kauf, bei einem Kumpel unterm Kopfhörer gehört hab, während er ferngesehen und sich plötzlich gewundert hat was denn mit mir los sei. Verständnis dafür hatte er leider nicht so wirklich, er war musikalisch komplett anders gepolt.

Und jetzt lieg ich grad auf dem Sofa, meine Frau ist eben übernächtigt ins Bett gegangen, mein zwei Wochen alter Sohn liegt neben mir und atmet ruhig, während ich ihn anhimmle denke ich gleichzeitig an Tolpan und Fleshcrawl-Sven, an meine ungewisse berufliche Zukunft, daran, daß diese bekackte Seuche endlich so langsam zu einem Ende kommt und noch tausend andere Dinge. Und nebenbei läuft jetzt "A Pocket Size Sun", macht die düsteren Gedanken ein klein wenig weniger düster und die guten noch ein bisschen schöner.

Und heute ist sie dann mal wieder die beste Platte der Welt.
 
Jepp, die "Wildhoney" ist schon eine kleine Wundertüte, und in meinen Ohren der Höhepunkt des Tiamat'schen Schaffens. :verehr:
So was von warm, und süß, und lecker, und doch eine deutlich herbe Note im Buket - wilder Hong eben. Die Platte lief seinerzeit rauf und runter - bei den ersten Durchläufen fand ich
die noch voll Panne (war ja damals noch recht frisch auf dem Black Metal-Trip), aber nicht hören war auch keine Option. Und danach lief sie halt und lief und lief und mundete mit jedem Mal
noch ein bisschen besser.
Auch sehr gut gealtert, das Teil! :)

Und was du da über Robert "Todbert" Müller schreibst stimmt ebenfalls bis auf's i-Tüpfelchen. Was habe ich nur seiner Rezis wegen für geniale Bands und Alben kennengelernt ... My Dying Bride, Paradise Lost, Anathema,
Impaled Nazarene, Samael, Rotting Christ und und und ... :verehr:
 
Zurück
Oben Unten