Der allgemeine Fußballthread II

Ja... mein Gefühl von "früher" ist einfach weg. 86-96 bzw. 06-16 war einfach dieses Grundvertrauen des "wir schaffen das immer irgendwie" bzw. "wir wissen vorher schon, dass wir die Kleinen wegballern" da. Ich bin in den 80ern damit aufgewachsen und wurde dann 1998 bitter enttäuscht und des-emotionalisiert. Ich werde nie vergessen, wie ich das Spiel in meiner Heimatstadt Mannheim geschaut habe und die kroatische Fanbase schon VOR dem Schlusspfiff nach dem 3:0 von Suker Autokorso durch die Quadrate (=Innenstadt) gemacht hat. Was eine Demütigung. 2000 und 2004 haben mich dann nicht wirklich gewundert, 2002 war ne willkommene Abwechslung in einem Turnier der Blinden und zwei einäugigen Teams (eins davon wurde Weltmeister). 2006 ging es dann wider Erwarten wieder los, dieses Gefühl. Und bis zum Halbfinale 2016 blieb es dann. Und seitdem ist es weg... bei dieser EM hat mich NICHTS gewundert, war ich aber 2018 schon verloren gegangen, als meine Tochter just in dem Moment im Kreissaal, kurz vorn 23:oo Uhr ihren ersten kraftvollen Schrei los ließ, als Toni Kroos mit seinem Freistoß gegen Schweden das Ende des Elends um ein Spiel hinauszögerte. Das Spiel gegen Südkorea habe ich beiläufig und ohne Emotionen mitverfolgt - ich, der ich noch 1988/1992/2006 nach den bitteren Niederlagen ohne jegliche Hemmung geheult habe :D:D:D:D:D

Also.... der DFB hat mit Stefan Kuntz einen völlig unerwarteten Glücksfall der Geschichte auf der Trainerbank der U21 sitzen. Ein Mann, über den sich ganz England ob seines Namens 1996 im Vorfeld der EM noch schlapp gelacht hat, und über den seit dem Halbfinale NIEMAND auf der Insel der Affen mehr lacht. Southgate hätte sich gestern wahrscheinlich auf der Bank in die Hose geköttelt, wenn da nicht Jogi sondern cunts ein paar Meter entfernt von ihm gestanden hätte... hätte, hätte, Schlandkette.

Jetzt also Hansi Flick. Was ist zu tun?
1. Er muss Oli Bierhoff einfangen. Nur wenn Flick der wahre starke Mann beim DFB wird und diese unsinnigen MNNSCHFT-Marketing-Scheiße einfängt, kehrt wieder Ruhe ein. Und wenn mit Almuth
Schult oder zumindest Silvia Neid eine autentische und FACHKOMPETENTE DFB-Präsidentin in Frankfurt durchfegen wird:)
2. Er muss, Hansi bitte unbedingt lesen, DU MUSST Tiger und Miro als Co-Trainer mitbringen. Sorg und auch Schneider davor haben gezeigt, dass sie es nicht können und mein ewiges Jugendidol und der zweitbeste Glubbgoali aller Zeiten Andy Köpke, der inzwischen wahrscheinlich Trauzeuge, Patenonkel und heimliche Affäre von Manuel Neuer ist, muss das Team verlassen. Hansi, Du weißt, dass Du die Bayern nicht alleine innerhalb von 5 Monaten zu 32 Titeln geführt hast. Der knorrige Tiger erreicht die jungen Spieler und macht sie erwiesenermaßen besser. Miro Klose kann "Stürmer" und wäre auch ein idealer Nachfolger, denn...
...3. NIEMALS mehr darf ein Bundestrainer über drei(!) Jahrzehnte hinweg im Amt bleiben. Spätestens 2026 musss Finito sein. Und dann dürfte Miro Klose übernehme;)
4. Neuer, Gündogan, Kroos, Müller und Hummels müssen zurücktreten. Eine neue Hierarchie kann nur entstehen, wenn die nächste Generation dass Ruder übernehmen kann. Ich schätze vor allem Neuer, Kroos und Müller immer noch sehr, aber die Vergangenheit zeigt (1974 -> 1980; 1990-> 1996; 2008 ->2014), dass nur unter neuen Hierarchien alte Erfolge wiederholt werden können.
4.5 Der Irrglaube, zwei erfolgreiche Teams zu verheiraten, wie Löw in völliger Hybris 2014 und 2017 für 2018 zusammenwürfeln wollte... das haben schon 1938 (DR und AUT) bzw. 1992/94 (D90 + DDR) widerlegt. Alte Zöpfe müssen weg, denn...
...5. Mit Goretzka, Kimmich und Havertz haben wir ein Mittelfeld, um das uns alle Nationen beneiden würden, wenn alle drei ihr volles Potenzial ausschöpfen würden. Die Kapitänsbinde und Verantwortung für das Team gehört genau in die Hände dieses Trio gelegt. Darum herum Spieler wie NMecha, Baku, Rüdiger, Süle, Gnabry, Wirtz und ein paar 18- bis 21-jährige, die ich hier vergessen habe - und schon passt es. Und hinten ter Stegen bitte.
6. Sané... für ihn gilt dasselbe wie für Müller, Gosens und Gündogan: Man kann Spieler nur bedingt in Systeme pressen. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Hansi, schau in die Köpfe von z.B. Sané und Gosens und finde heraus, wie man sie am besten einsetzen kann. Bei Kimmich ist die Sache ja mittlerweile hoffentlich eh klar (siehe 5.) Oder lass sie notfalls besser ganz weg... so wie auch Reuß.
7. Deutsche Tugenden: Wer hat denn in diesem Turnier 2-Tore-Rückstände in unter 15 Minuten wett gemacht? Die D... nee... die Schweiz und die Kroaten. Planloses "Kämpfen" mit hohen Bällen alleine reicht heute nicht mehr. Und das alte Gequake von der Turniermannschaftt, die sich irgendwie ins Finale durschwurschtelt, funktioniert im Laptop-Trainer-Zeitalter nicht mehr. Es fliegt tatsächlich im Großen und Ganzen und über den Turnierverlauf der raus, der nicht liefert. Der eine früher, der andere später. Siehe Frankreich, die in KEINEM Spiel durch eigene Tore gewonnen haben...
8. Abwehr: Egal ob 3er- oder 4er-Kette - KP Boateng hat es gestern trefflich formuliert: Es wurde einfach schlecht und unpräzise verteidigt. Fakt ist, dass alle Verteidiger der N11 im Verein 4er-Kette spielen und dieses System blind können. Denn eine goldene Regel gilt heute und für alle Zeiten: Mit starkem Sturm gewinnste Spiele. Mit starker Abwehr Titel. Noch Fragen Hansi? Nein, Kienzle. Danke. Bitte.
9. und letztens: Es macht keinen Sinn jetz alleineauf eine Heim-EM 2024 hin aufzubauen. Das hat im Vorfeld von 2006 auch nicht funktioniert, als man in der Diskussion, ob man junge Spieler in die N11 integrieren sollte, sogar öffentlich spekulierte, ob man dafür "mal eine WM/EM-Qualifikation sausen lassen sollte." Härte und Praxis gibt es nur im Pflichtspielwettkampf. Und der Druck, den eine Heinmannschaft ob völlig überzogener Erwartungshaltungen auszuhalten hat... fragt mal in Holland (00), Portugal (04), bei Ballack&Co. (06), Neymar (14) oder Frankreich (16) nach. Nach 1998 mit Zidane, war das Heimrecht eher Bürde denn 12.Mann.

Deshalb: Schnute abputzen und mit voller Kraft an die WM in "man sieht sich bei Freunden in Quatar, oder so" ranpirschen. Warum nicht schon an Weihnachten 2022 nicht wieder eine WM-Medaille vom Weihnachtsbaum pflücken wollen? Das Spielerpotenzial ist doch da.

Ein sehr trefflicher Post, in der Tat. Im Grunde muss ein Herr Bierhoff verschwinden, er ist der König im Schönreden von "schlecht" und sonnt sich ansonsten in den Erfolgen, für die er so recht nichts kann/konnte. Kann ich ihm so nicht verdenken, ich finde es halt nur nervig.

Zum Spiel von gestern Abend: ich denke, das wird jetzt ein wenig hoch gehangen, was auch zu erwarten war im Falle eines englischen Sieges. Für mich war das - losgelöst von jeglicher Brisanz abseits des Spielfelds und der Statistik (jede Serie reißt einfach irgendwann mal...) - ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe, von denen diejenige das Spiel gewinnt, die als erstes ein Tor schießt - und so war es ja letztlich auch.

Gerade auch jetzt bei der EM ist es auffällig, dass sich alle modernen Fußballsysteme irgendwie ähnlich sind, "Rasenschach" war nie so passend für Fußball wie momentan. Es ist immer noch spannend, aber in weiten Teilen ermüdend, im Grunde wird ein Spiel immer erst dann auch ansehnlich, wenn eine Mannschaft einen Rückstand aufholen muss, ansonsten ist das immer auf "Bloss keinen fangen und Ballbesitz" ausgelegt.

Löw hat den Ansatz verfolgt, nach dem WM-Sieg einen Umsturz zu machen, was aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert hat - der für mich hierbei wichtigste Grund ist einfach, dass man ihn nicht hat machen lassen. Allein diese permanente Boateng-Müller-Hummels-Diskussion hat das Ganze sehr belastet. Der Confed-Cup-Gewinn war im Grunde ein Beleg dafür, dass das aber auch durchaus hätte klappen können.

Wichtig wäre, dass wieder ein "WIR"-Gefühl aufgebaut wird, das die Mannschaft trägt, dann wäre der Trainer bei aller Taktik und Wichtigkeit nicht mehr das wichtigste Rädchen im System.

Im Übrigen bin ich mir längst nicht so sicher, dass Flick hier der "Heilsbringer" ist, das nur am Rande. Dazu fehlt uns schlicht auch ein ordentlicher Sturm, ein Klose, ein Klinsmann, ein Rumenigge, ein Völler - so Jemand war immer wichtig und sollte es auch wieder sein. Dazu Jemand, der auf dem Feld auch führt - ok, eine Qualität, die ein Müller sicher hat, aber durch dieses Hickhack und dieses erst späte wieder "Rückeinbinden" war das jetzt auch nicht so der Knaller.

Neuer würde ich im Übrigen durchaus im Team lassen, Torhüter sind immer eine Sache für sich - und für die WM ist er sicher noch eine echte Bank.

Der DFB als Solches braucht im Übrigen erstmal eine Reformation von Grund auf - allerdings habe ich da wenig Hoffnung, denn das ist schlicht ein derart verfilzter Haufen....
 
Ja... mein Gefühl von "früher" ist einfach weg. 86-96 bzw. 06-16 war einfach dieses Grundvertrauen des "wir schaffen das immer irgendwie" bzw. "wir wissen vorher schon, dass wir die Kleinen wegballern" da. Ich bin in den 80ern damit aufgewachsen und wurde dann 1998 bitter enttäuscht und des-emotionalisiert. Ich werde nie vergessen, wie ich das Spiel in meiner Heimatstadt Mannheim geschaut habe und die kroatische Fanbase schon VOR dem Schlusspfiff nach dem 3:0 von Suker Autokorso durch die Quadrate (=Innenstadt) gemacht hat. Was eine Demütigung. 2000 und 2004 haben mich dann nicht wirklich gewundert, 2002 war ne willkommene Abwechslung in einem Turnier der Blinden und zwei einäugigen Teams (eins davon wurde Weltmeister). 2006 ging es dann wider Erwarten wieder los, dieses Gefühl. Und bis zum Halbfinale 2016 blieb es dann. Und seitdem ist es weg... bei dieser EM hat mich NICHTS gewundert, war ich aber 2018 schon verloren gegangen, als meine Tochter just in dem Moment im Kreissaal, kurz vorn 23:oo Uhr ihren ersten kraftvollen Schrei los ließ, als Toni Kroos mit seinem Freistoß gegen Schweden das Ende des Elends um ein Spiel hinauszögerte. Das Spiel gegen Südkorea habe ich beiläufig und ohne Emotionen mitverfolgt - ich, der ich noch 1988/1992/2006 nach den bitteren Niederlagen ohne jegliche Hemmung geheult habe :D:D:D:D:D

Also.... der DFB hat mit Stefan Kuntz einen völlig unerwarteten Glücksfall der Geschichte auf der Trainerbank der U21 sitzen. Ein Mann, über den sich ganz England ob seines Namens 1996 im Vorfeld der EM noch schlapp gelacht hat, und über den seit dem Halbfinale NIEMAND auf der Insel der Affen mehr lacht. Southgate hätte sich gestern wahrscheinlich auf der Bank in die Hose geköttelt, wenn da nicht Jogi sondern cunts ein paar Meter entfernt von ihm gestanden hätte... hätte, hätte, Schlandkette.

Jetzt also Hansi Flick. Was ist zu tun?
1. Er muss Oli Bierhoff einfangen. Nur wenn Flick der wahre starke Mann beim DFB wird und diese unsinnigen MNNSCHFT-Marketing-Scheiße einfängt, kehrt wieder Ruhe ein. Und wenn mit Almuth
Schult oder zumindest Silvia Neid eine autentische und FACHKOMPETENTE DFB-Präsidentin in Frankfurt durchfegen wird:)
2. Er muss, Hansi bitte unbedingt lesen, DU MUSST Tiger und Miro als Co-Trainer mitbringen. Sorg und auch Schneider davor haben gezeigt, dass sie es nicht können und mein ewiges Jugendidol und der zweitbeste Glubbgoali aller Zeiten Andy Köpke, der inzwischen wahrscheinlich Trauzeuge, Patenonkel und heimliche Affäre von Manuel Neuer ist, muss das Team verlassen. Hansi, Du weißt, dass Du die Bayern nicht alleine innerhalb von 5 Monaten zu 32 Titeln geführt hast. Der knorrige Tiger erreicht die jungen Spieler und macht sie erwiesenermaßen besser. Miro Klose kann "Stürmer" und wäre auch ein idealer Nachfolger, denn...
...3. NIEMALS mehr darf ein Bundestrainer über drei(!) Jahrzehnte hinweg im Amt bleiben. Spätestens 2026 musss Finito sein. Und dann dürfte Miro Klose übernehme;)
4. Neuer, Gündogan, Kroos, Müller und Hummels müssen zurücktreten. Eine neue Hierarchie kann nur entstehen, wenn die nächste Generation dass Ruder übernehmen kann. Ich schätze vor allem Neuer, Kroos und Müller immer noch sehr, aber die Vergangenheit zeigt (1974 -> 1980; 1990-> 1996; 2008 ->2014), dass nur unter neuen Hierarchien alte Erfolge wiederholt werden können.
4.5 Der Irrglaube, zwei erfolgreiche Teams zu verheiraten, wie Löw in völliger Hybris 2014 und 2017 für 2018 zusammenwürfeln wollte... das haben schon 1938 (DR und AUT) bzw. 1992/94 (D90 + DDR) widerlegt. Alte Zöpfe müssen weg, denn...
...5. Mit Goretzka, Kimmich und Havertz haben wir ein Mittelfeld, um das uns alle Nationen beneiden würden, wenn alle drei ihr volles Potenzial ausschöpfen würden. Die Kapitänsbinde und Verantwortung für das Team gehört genau in die Hände dieses Trio gelegt. Darum herum Spieler wie NMecha, Baku, Rüdiger, Süle, Gnabry, Wirtz und ein paar 18- bis 21-jährige, die ich hier vergessen habe - und schon passt es. Und hinten ter Stegen bitte.
6. Sané... für ihn gilt dasselbe wie für Müller, Gosens und Gündogan: Man kann Spieler nur bedingt in Systeme pressen. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Hansi, schau in die Köpfe von z.B. Sané und Gosens und finde heraus, wie man sie am besten einsetzen kann. Bei Kimmich ist die Sache ja mittlerweile hoffentlich eh klar (siehe 5.) Oder lass sie notfalls besser ganz weg... so wie auch Reuß.
7. Deutsche Tugenden: Wer hat denn in diesem Turnier 2-Tore-Rückstände in unter 15 Minuten wett gemacht? Die D... nee... die Schweiz und die Kroaten. Planloses "Kämpfen" mit hohen Bällen alleine reicht heute nicht mehr. Und das alte Gequake von der Turniermannschaftt, die sich irgendwie ins Finale durschwurschtelt, funktioniert im Laptop-Trainer-Zeitalter nicht mehr. Es fliegt tatsächlich im Großen und Ganzen und über den Turnierverlauf der raus, der nicht liefert. Der eine früher, der andere später. Siehe Frankreich, die in KEINEM Spiel durch eigene Tore gewonnen haben...
8. Abwehr: Egal ob 3er- oder 4er-Kette - KP Boateng hat es gestern trefflich formuliert: Es wurde einfach schlecht und unpräzise verteidigt. Fakt ist, dass alle Verteidiger der N11 im Verein 4er-Kette spielen und dieses System blind können. Denn eine goldene Regel gilt heute und für alle Zeiten: Mit starkem Sturm gewinnste Spiele. Mit starker Abwehr Titel. Noch Fragen Hansi? Nein, Kienzle. Danke. Bitte.
9. und letztens: Es macht keinen Sinn jetz alleineauf eine Heim-EM 2024 hin aufzubauen. Das hat im Vorfeld von 2006 auch nicht funktioniert, als man in der Diskussion, ob man junge Spieler in die N11 integrieren sollte, sogar öffentlich spekulierte, ob man dafür "mal eine WM/EM-Qualifikation sausen lassen sollte." Härte und Praxis gibt es nur im Pflichtspielwettkampf. Und der Druck, den eine Heinmannschaft ob völlig überzogener Erwartungshaltungen auszuhalten hat... fragt mal in Holland (00), Portugal (04), bei Ballack&Co. (06), Neymar (14) oder Frankreich (16) nach. Nach 1998 mit Zidane, war das Heimrecht eher Bürde denn 12.Mann.

Deshalb: Schnute abputzen und mit voller Kraft an die WM in "man sieht sich bei Freunden in Quatar, oder so" ranpirschen. Warum nicht schon an Weihnachten 2022 nicht wieder eine WM-Medaille vom Weihnachtsbaum pflücken wollen? Das Spielerpotenzial ist doch da.
Tosender Applaus aus dem Odenwald :top:
 
4. Neuer, Gündogan, Kroos, Müller und Hummels müssen zurücktreten. Eine neue Hierarchie kann nur entstehen, wenn die nächste Generation dass Ruder übernehmen kann. Ich schätze vor allem Neuer, Kroos und Müller immer noch sehr, aber die Vergangenheit zeigt (1974 -> 1980; 1990-> 1996; 2008 ->2014), dass nur unter neuen Hierarchien alte Erfolge wiederholt werden können.

Schöner Beitrag und ich bin in den meisten Punkten durchaus bei Dir...ausser in Punkt 4: hier finde ich, es soll einfach nach Leistung nominiert und aufgestellt werden. Gerade die unnötige Aussortieraktion von Hummels, Boateng und Müller nach der WM 2018 hat doch das ganze Dilemma gezeigt. Während die drei Jungs bei Bayern und Dortmund überragende Leistungen gebracht haben, hat es Löw in 3 Jahren nicht geschafft in der Nationalelf adäquaten oder gar besseren Ersatz zu finden. Und wenn ich den seit Jahren weltbesten Torhüter im eigenen Land habe und der weiterhin auf diesem Niveau spielt, dann ist es mir doch herzlich egal ob der zur WM in Katar 36 oder 25 Jahre alt ist. Die Besten müssen spielen, das sollte immer der Grundgedanke eines Nationalteams sein.
 
Die Besten müssen spielen, das sollte immer der Grundgedanke eines Nationalteams sein

Ja - und doch mit einer Einschränkung: auch die Besten müssen in ein entsprechendes Teamgefüge passen. So hatte ich z.B. bei einem Sané irgendwie den Eindruck, als sei er ein Fremdkörper innerhalb der Mannschaft. "In den Dienst der Mannschaft stellen" sollte da immer an allererster Stelle stehen.
 
Ich sehe es ähnlich wie @Prodigal Son , dass Flick mich bis 2024 wieder einfangen kann.

Was mich immer wieder ein bisschen amüsiert zurücklässt: Bei einigen "peinlichen" Ausscheiden des DFB-Teams hat mit Ausnahme der WM 2018 nie viel gefehlt, dass das Team weitergekommen wäre. Nerd wie ich bin, habew ich mir mal ein paar der Rumpelspiele Bei der Schmach-EM 2000 spielte Deutschland gegen Portugal sogar eine für damalige Verhältnisse ordentliche und motivierte erste Hälfte, Marco Bode traf den Pfosten. Das wäre das 1:0 geworden. Man stelle sich vor, das Spiel wäre so ausgegangen - was wäre dann in Fußball-Deutschland (nicht) passiert? 1998 war das Spiel gegen Kroatien das beste, was Deutschland bei der WM gezeigt hat.

Nun hätte Timo Werner gegen England für die Führung sorgen können, Thomas Müller für den Ausgleich. Hätte sich Löw bestätigt gefühlt? Ich bin nicht froh, aber irgendwie erleichtert, dass nun seine Amtszeit vorbei ist. Ob Flick nun für Aufbruchstimmung sorgen kann, werden wir abwarten müssen. Mit der WM-Qualifikation hat er durchaus ein Brett zu bohren. Auch wenn die Gruppe den Namen nach nicht schwierig erscheint, ist das DFB-Team momentan schlingernd unterwegs. Das liegt nicht nur an dem 1:2 gegen Nordmazedonien. Flick möchte sicherlich ein anderes Mannschaftsgefüge - und -gerippe aufbauen - und muss das mitten in einer WM-Qualifikation tun. Und diese ist deutlich schwieriger als eine EM-Qualifikation.
 
Toller Artikel über gekränkte, in die Jahre gekommenen "Experten"-Alpha Männchen.

https://www.n-tv.de/sport/fussball/...91.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Ja. Insbesondere "Effe" hätte ohne das Gekläffe null Daseinsberechtigung - und das weiß er vermutlich auch. Als Verantwortlicher in Vereinen allerdings bereits mehrfach gescheitert. Dazu gehört aber nicht nur er, sondern auch die, die ihm eine Plattform geben. Also Sport1, die ihn als "Experten" listen. Mit dieser Art von "Journalismus" kann man eben ein bestimmtes Klientel Ewiggestriger abholen, deren häufigste Phrasen in Kommentarspalten, Diskussionen, etc. die sind, dass sie es doch schon immer gewusst hätten und dass endlich mal jemand die Wahrheit ausspricht. Bis zu einem gewissen Punkt verstehe ich den Romantizismus auch, aber man läuft eben auch sehr leicht Gefahr, die Vergangenheit zu verklären. Mir gefällt die Richtung, in die sich der Fußball entwickelt, ja auch nicht in allen Teilen, aber auch bei Effe und Co. war früher nicht alles Tutti Frutti. Ich bin gespannt, wie Florian König den Doppelpass moderieren wird, dieses ständige "Stefan/Mario, wie war das bei uns früher?"-Gelaber vom Helmer war einfach unerträglich. Genauso wie die lustigen Geschichtchen vom Basler. Irgendwann ist auch mal gut damit. Gibt aber auch positivere Beispiele: Matthäus macht das mittlerweile echt ordentlich. Cool finde ich auch Broich, der meinetwegen sogar vom Co-Kommentator zum Kommentator aufsteigen dürfte. Oder Sandro Wagner, der zwar auch viel plaudert, aber halt immer eine nachvollziehbare Motivation und Leidenschaft für den Sport zeigt.
 
Cool finde ich auch Broich, der meinetwegen sogar vom Co-Kommentator zum Kommentator aufsteigen dürfte. Oder Sandro Wagner, der zwar auch viel plaudert, aber halt immer eine nachvollziehbare Motivation und Leidenschaft für den Sport zeigt.

Ja, die beiden finde ich auch top. Wagner ist bei DAZN sogar noch besser, weil er da einen vernünftigen Patner hat. Die beschreiben dann nicht, was auf dem Platz passiert, als wäre es ein Kommentar für Menschen mit Seheinschränkung ("Neuer, Hummels, Kroos, Pass in den rechten Halbraum auf Havertz..." oder "Kroos und Müller stehen für den Freistoß bereit..."), sondern geben wirklich Hintergründe zu Taktik, was man auf dem Platz ändern könnte etc. - Ist dann immer cool, wenn Spieler nach dem Spiel im Interview Fehler oder ähnliches ansprechen und ein Wagner (oder Gunesch) das vorher schon exakt so beschrieben hat. Ich bin ja schon ganz positiv überrrascht, dass ARD/ZDF jetzt zumindest manchmal einen Co haben, es läuft halt nur noch nicht so flüssig wie bei DAZN. Und dann müssen natürlich Bartels, Rethy, Neumann und noch ein paar mehr weg, die einfach schlimm sind.
 
Michael Ballack und Fredi Bobic haben das auch für mich überraschend gut gemacht finde ich. Ihre kurzen Analysen nach dem Englandspiel waren knackig zutreffend und vor allem ohne Gefloskel
 
Ich guck erst dann wieder #diemannschaftsichab wenn die wieder einen starken Mann als Anführer haben, der auch mal Gegner umknüppelt, um ein Zeichen zu setzen #männersport
Effenberg und Basler als Taktiktrainerduo für den WM-Sieg 2022!!!
 
Ich guck erst dann wieder #diemannschaftsichab wenn die wieder einen starken Mann als Anführer haben, der auch mal Gegner umknüppelt, um ein Zeichen zu setzen #männersport
Effenberg und Basler als Taktiktrainerduo für den WM-Sieg 2022!!!
es würde schon reichen, wenn man wenigstens einen richtigen "Drecksack" im Team hätte, so die Marke Van Bommel..... der würde auf jeden Fall mehr bringen als Schönwetterspieler wie Sane
 
Ewiggestrige ... Romantizismus
:

Ich guck erst dann wieder #diemannschaftsichab wenn die wieder einen starken Mann als Anführer haben, der auch mal Gegner umknüppelt, um ein Zeichen zu setzen #männersport
Effenberg und Basler als Taktiktrainerduo für den WM-Sieg 2022!!!

es würde schon reichen, wenn man wenigstens einen richtigen "Drecksack" im Team hätte, so die Marke Van Bommel..... der würde auf jeden Fall mehr bringen als Schönwetterspieler wie Sane
 
Gibt aber auch positivere Beispiele: Matthäus macht das mittlerweile echt ordentlich.
Eigentlich volle Zustimmung, bis auf den Kommentar zu Matthäus. Mag sein, dass er nicht so ewiggestrig verklärt in die Vergangenheit blickend ist, dennoch empfinde ich die relativ hohe Zahl an getätigten Äußerungen von ihm als ebenso anstrengend wie die der anderen (im verlinkten Artikel) genannten. Egal welches Thema, Matthäus hat eine Meinung dazu. Nun wird auch er sicherlich dafür bezahlt, genau das zu tun (seine Meinung zu äußern, am besten in knackigen, kurzen Sätzen), aber in der Frequenz hat es den Anschein auf mich, dass auch er darum kämpft, relevant zu bleiben, nachdem es mit der Trainerkarriere nicht so geklappt hat, wie er es sich vielleicht gewünscht hat.
 
Mich läßt das Ausscheiden seltsam unberührt zurück. 1990 ist mein Fantum für die N11 geboren worden, was war das für eine geile WM. Und vor allem hatte diese Mannschaft damals Charakter und Typen wie Matthäus, Brehme, Littbarski, Häßler, Klinsmann usw. Es gab dann in den folgenden Jahrzehnten immer wieder ein Auf und Ab, aber ich war immer mit Leidenschaft dabei, v.a. Bei den großen Turnieren.
Seit einigen Jahren ist es auch bei mir zu einem schleichenden Entfremden gekommen. ich kann gar nicht sagen, wann das genau los ging, aber augenfällig war es beim Freundschaftsspiel gegen die Slowakei in Augsburg vor der WM 2018: was da für ein Werbe-Tamtam der Sponsoren rund um das Stadion los war oder dann auch im Stadion, war einfach nur krass und völlig over the top. Noch dazu dieser aalglatte Bierhoff mit seinem BWL-Habitus, der die „Mannschaft“ so dermaßen kommerzialisiert hat, dass es nur noch zum Kotzen ist.
Und irgendwie fehlt mir in dieser Mannschaft auch die Mannschaft. Das war irgendwie nur eine Zusammenstellung von Profis, die in genau einem Spiel ihr volles Potenzial abgerufen hat.
Ich denke auch, dass Flick jetzt einigermaßen radikal aufräumen muss: die ganzen „verdienten“ Weltmeister müssen abdanken, Kroos, Müller oder auch Neuer sind sicherlich immer noch Weltklasse, aber die N11 muss nun erneuert werden. Das kann durchaus einige Jahre dauern, aber um Spieler wie Gnabry, Rüdiger, Werner etc läßt sich eine wettbewerbsfähige Truppe aufbauen.
 
Kennt denn überhaupt jemand noch jemanden, der mit vollem Enthusiasmus Länderspiele der Nationalmannschaft schaut?

Ich habe bei diesem Turnier zwar sämtliche Spiele der Deutschen zu Hause im Kreise der Familie gesehen, aber von Bock auf mit Kumpels schauen oder im Biergarten wie früher weit und breit keine Spur...und das lag nicht an Corona.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kennt den überhaupt jemand noch jemanden, der mit vollem Enthusiasmus Länderspiele der Nationalmannschaft schaut?
Also wenn ich versuche, mich von außen einzuschätzen, wie ich mich beim Spiel gegen Ungarn geärgert habe über das deutsche Team, dann ist da wohl schon noch ne Menge Leidenschaft vorhanden :D Aber ja, diese arg verkrampfte und ängstliche Art und Weise im Spiel gegen England hat mich dann auch eher leer als wirklich mitleidend hinterlassen.
Kroos, Müller oder auch Neuer sind sicherlich immer noch Weltklasse
Da sehe ich es wie einige Posts zuvor von jemandem erwähnt: Es sollte nach Leistung gehen und wenn diese stimmt und der Spieler ins Gefüge passt, warum sollte man dann auf ihn verzichten? Ich denke, Kroos könnte tatsächlich aufhören, egal ob selbstbestimmt oder weil Flick einen anderen Ansatz bevorzugt, bei dem Kroos nicht mehr ins System passt, aber ich würde es nicht so einfach einfordern, denn das dies nicht unbedingt funktioniert, hat der Rausschmiss von Boateng, Hummels und Müller nach der WM2018 gut gezeigt.
 
Kennt denn überhaupt jemand noch jemanden, der mit vollem Enthusiasmus Länderspiele der Nationalmannschaft schaut?
Das Spiel gegen England habe ich mit großem Enthusiasmus verfolgt...und England die Daumen gedrückt. Habe mich sehr über deren Sieg gefreut, auch weil ich weiß wieviel ihnen das bedeutet hat.

Für England kann die EM zu! :D
 
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