Ich habe so ziemlich jedes Jahr meine „Sepultura“ Phasen.
Dabei stellen sich auch immer mal die Lieblinge der zweiten und dritten Reihe in meiner Präferenz um.
Aber eines stelle ich auch jetzt zum wiederholten Male fest: Die „Against“ ist ein Knaller vor dem Herrn und war meinem Empfinden nach ihrer Zeit damals extrem voraus. So traurig ich damals persönlich ob des Weggangs von Max war, so sehr muss man doch bemerken wie nötig ein Split war.
Man kann jetzt wahrlich abendfüllende Diskussionen darüber führen (alles schon durchlebt
), ob beide Parteien besser neue Namen gewählt hätten, aber es wird doch deutlich, dass diese beiden künstlerischen Visionen nicht vereinbar gewesen wären über längere Zeit.
Die komplexeren Songs der „Against“ sind eine perfekte Melange aus Neurosis-artigen Tönen, mit Hardcore, Punk, Thrash, Tribal Einflüssen, verfeinert von der Klasse und Musikalität eines Andreas Kisser.
Derek passt wie die Faust aufs Auge und die Band spielt so frei auf wie seit frühsten Tagen nicht mehr. „Nation“ wird definierender für die zweite Inkarnation der Brasilianer mit ihrem amerikanischen Frontman werden, aber „Against“ ist so kantig, wütend, liberal und agil, dass es eine Wonne ist!
Damals hab ich sowas wie Noise, Hardcore, Powerviolence, Crust, Postmetal usw. noch gar nicht gehört. Heutzutage höre ich es mit ganz anderen Ohren.
Ein echt geiles Album!