Fates Warning

Da du sicher meinen Post meinst, möchte ich dir auch antworten.

Vorneweg, ich bin kein Prog-Metal Fan an sich. Es gibt/gab ein paar Bands die ich gut fand/finde.
Wenn du meinst, ab Album 2 wird es verschachtelter im Sinne von Tempowechsel und Breaks, dann würde ich dir Recht geben. Das ist mir aufgefallen. Was ich aber mit "straighterer" meine, ist das, für mein Empfinden, fehlende Gefrickel.

Vielleicht war ich etwas früh dran mit meiner Meinung, da ich die Awaken the Guardian schon über 100 mal gehört habe und Perfekt Symmetry 2 Mal aber schon der erste Song "Part of the machine" ist für meine Empfinden viel verspielter mit viel mehr prog-typischem Gitarrengefrickel.

Ich maße mir mit meiner Meinung auch kein Urteil über die musikalische Qualität der Perfect Symmetry an, die ist über jeden Zweifel erhaben. Die No Exit beispielsweise läuft mir gut rein. Ich bleibe am Ball.

Die Stimme von Ray Alder im Übrigen kann ich wunderbar leiden. Hoch und kraftvoll, genau mein Ding.
Es geht immer nur um subjektive Empfindungen, wenn wir uns über Musik austauschen. Von daher gibt es da selten ein "falsch" oder "richtig". Ich finde nur gerade die zweite und dritte Fates Warning für ungeübte Ohren viel kniffliger als alles was mit Ray erschienen ist. Das mag an den Gesangsmelodien liegen oder auch an der Klangfarbe der jeweiligen Sänger. Ich liebe beide, würde hete aber Ray tatsächlich bevorzugen. Da ich ein gesangsfixierter Hörer bin, mag es daran liegen, dass ich schwerer Zugang zu den Arch-Götterspeisen gefunden habe als zu irgendeiner Alder-Platte. Klar, als ich damals das erste Mal "Spectre Within" gehört habe, war die Magie spürbar und dadurch der Wunsch ganz tief in dieses Notengeflecht einzutauchen geweckt. Ich habe Abende mit dem Ding - und später seinem Nachfolger - unterm Kopfhörer verbracht und es jedes Mal genossen.
Als "Perfect Symmetry" rauskam wurde das Vinyl auf Kase fürs Autotape gezogen und ab dem zweiten Durchlauf wurde fröhlich "mitgesungen". Instant Wohlfühl AOR-Prog. Vielleicht war ich 4 Jahre später einfach auch besser auf solche Musik vorbereitet. Man wächst ja mit seinen Aufgaben.
Spiele ich heute irgendeinem Unwissenden FW mit Arch vor, ist die erste Reaktion meist Verwirrung oder Abneigung während man mit Alder-Warning meist eher positive Reaktionen erntet. Von daher mag es auch an der Stimme liegen.
 
Wissen die Experten eigentlich ob die Jungs ne Tour anpeilen? Die letzte war wie ich das seh ja noch vor der aktuellen Platte. (Ja googlen kann ich selber, angekündigt ist keine, aber vielleicht haben sie iwann in nem Interview mal was gesagt)
 
Es geht immer nur um subjektive Empfindungen, wenn wir uns über Musik austauschen. Von daher gibt es da selten ein "falsch" oder "richtig". Ich finde nur gerade die zweite und dritte Fates Warning für ungeübte Ohren viel kniffliger als alles was mit Ray erschienen ist. Das mag an den Gesangsmelodien liegen oder auch an der Klangfarbe der jeweiligen Sänger. Ich liebe beide, würde hete aber Ray tatsächlich bevorzugen. Da ich ein gesangsfixierter Hörer bin, mag es daran liegen, dass ich schwerer Zugang zu den Arch-Götterspeisen gefunden habe als zu irgendeiner Alder-Platte. Klar, als ich damals das erste Mal "Spectre Within" gehört habe, war die Magie spürbar und dadurch der Wunsch ganz tief in dieses Notengeflecht einzutauchen geweckt. Ich habe Abende mit dem Ding - und später seinem Nachfolger - unterm Kopfhörer verbracht und es jedes Mal genossen.
Als "Perfect Symmetry" rauskam wurde das Vinyl auf Kase fürs Autotape gezogen und ab dem zweiten Durchlauf wurde fröhlich "mitgesungen". Instant Wohlfühl AOR-Prog. Vielleicht war ich 4 Jahre später einfach auch besser auf solche Musik vorbereitet. Man wächst ja mit seinen Aufgaben.
Spiele ich heute irgendeinem Unwissenden FW mit Arch vor, ist die erste Reaktion meist Verwirrung oder Abneigung während man mit Alder-Warning meist eher positive Reaktionen erntet. Von daher mag es auch an der Stimme liegen.

Ich bin mit der AtG eingestiegen, stand im Saturn für 7,99€ und allein wegen des Covers wollte ich die Scheibe eh mal haben.
Und ja, das war schon sperrig und gerade die Melodieführung im Gesang höchst ungewöhnlich.
Für die Arch Alben muss ich auch heute in der richtigen Stimmung sein, damit ich das genießen kann.
Da sind die Alder Alben m.E. schon zugänglicher.

Und wie bereits ein anderer User erwähnte, "No exit" ist tatsächlich ein wunderbares Übergangsalbum.
Instrumental ist das doch noch näher an den Alben 2 und 3 als an dem, was später folgen sollte.
Und auch bei der Melodieführung im Gesang, hat sich Ray noch eher an seinem Vorgänger orientiert.
Mir geht das super rein, auch weil Ray nicht so eine kauzige Stimme wie John hat.
Auf "No exit" klingen sie eher wie "Professionelle Metal Band" als nach "Underground Kult für Eingeweihte", obwohl die meisten Zutaten gleich sind.

Meine erste mit Ray war die "Inside Out", zusammen mit "The Spectre within" auf dem RHF 2011 gekauft.
Da war ich dann auch erstmal irritiert, wie anders die Band "plötzlich" klang. TSW waren eher die FW, die ich schon kannte.

Letztendlich sind Fates Warning eine Band, bei der man durch den Sängerwechsel eine krasse Zäsur erlebt hat, die den Backkatalog in Teil I und II aufteilt.
 
Hier musste ich mich gerade eben mal gerade hin setzen und meinen Himbeer-Tee abstellen, da ich zwei Mal die Brille putzen musste, um danach glauben zu können, was hier geschrieben wird.
Das einzige (!) Album aus der frühen FW-Phase, welches straighter klingt, ist das Debüt. Direkt mit der "Spectre" wird es doch ziemlich arg verschachtelt. Da sind doch beinahe alle späteren Alder-Scheiben deutlich zugänglicher. Allen voran natürlich "Inside Out" und direkt danach die phantastische "Parallels". Man mag jetzt die Stimme von John Arch abgöttisch lieben und mit Rays Gesang nicht klar kommen oder die modernere Ausrichtung einiger Scheiben aus der Neuzeit nicht gut finden, aber das Argument, früher sei man straighter gewesen finde ich arg seltsam.

Komischerweise hatte mich "Perfect Symmetry" damals sofort am Haken. Ganz wunderbare Scheibe.
Das einzige, was ich an diesem Eintrag komisch finde, ist der Himbeer-Tee! :D
Mir ging es mit der PS sehr ähnlich - und ich gehöre eindeutig zum Team Arch und komme z.B. mit der No Exit bis heute nicht klar.
 
Daß der Gesang auf der AtG das sperrige Element ist kann ich schon so unterschreiben aber bei mir hat das eben sofort gezündet, so daß ich es nicht als sperrig empfand, eher als aussergewöhnlich und besonders. Man wird sofort in einen Bann gezogen. So ging es mir jedenfalls.

Was den Gesang anbetrifft, und da gehe ich mit, sind die Alder Sachen natürlich zugänglicher, sofern man generell mit Prog-Metal etwas anfangen kann.
 
Ich find den Ausdruck Übergangsalbum für die "No Exit" etwas irreführend, damit unterschlägt doch dass es in der FW ein sehr eigenständiges Werk ist - oder wann war das Riffing und Produktion nochmal so Nahe am Thrash?

Aber ja, man hat hier am ehesten noch die Parallelen zu den Arch Alben.
 
Letztendlich sind Fates Warning eine Band, bei der man durch den Sängerwechsel eine krasse Zäsur erlebt hat, die den Backkatalog in Teil I und II aufteilt.

Diesen Satz kann man so eigentlich noch gern erweitern: Fates Warning sind eine Band, die sich permanent und logisch weiter entwickelt hat. Die Alben der Anfangszeit (nicht immer von Herrn Matheos mit lobenden Worten aus seiner heutigen Sicht bedacht) sind im Grunde genommen schon ein Mix aus Epic- und Progressive-Metal, wobei das Debut noch am tiefsten im klassischen Metal verwurzelt ist.

Eine weitere Zäsur nach den über weite Strecken recht baugleichen Alben "Perfect Symmetry", "Parallels", und "Inside Out" machte dann "A Pleasant Shade of Gray" aus: fast so, als hätte sich Matheos gedacht "Scheiß auf Kommerziellen Erfolg, sperrig muss es sein" - die wohl wundervollste Sperrigkeit ever.

"Disconnected" ist dann ein Mix aus eben jenem "Pleasant..." und eigentlich sogar schon dem Nachfolgewerk, "Darkness..." ist mit einem Mal roher, erdiger - eine Stilistik, die für "Theories...." noch einmal derart verfeinert wurde, dass sich bislang kaum ein vergleichbares Gottwerk in den 2000ern findet.

FW sind ein unverrückbares Kunstwerk, stets auf einer Suche, stets kreativ und nicht wirklich auszurechnen, auch, wenn "Long Day, Good Night" ein wenig wirkt wie eine Zusammenfassung des nahezu gesamten Schaffens mit Ray am Mikro.

Es gibt kaum eine Band, die ihr Ding derart makellos durchgezogen hat, abgesehen von "Parallels" und in Teilen "Inside Out" sehe ich da auch kein Schielen auf Kommerz, jeder Schritt wirkt völlig überlegt.

Fates Warning brauch(t)en keine "Trademarks", konsequente Entwicklung ist hier das Stilelement einer der für mich größten Metal- und Rockbands ever.
 
Letztendlich sind Fates Warning eine Band, bei der man durch den Sängerwechsel eine krasse Zäsur erlebt hat, die den Backkatalog in Teil I und II aufteilt.

Letztendlich sind Fates Warning eine Band, die, bis heute, nicht eine schlechte Platte unter 8 Punkten veröffentlicht hat.
Ich kann ohne die meisten Bands sehr gut leben, aber ein Leben ohne FW/AM oder frühe CRIMSON GLORY, ist zwar möglich, aber eben sinnlos.
 
Daß der Gesang auf der AtG das sperrige Element ist kann ich schon so unterschreiben aber bei mir hat das eben sofort gezündet, so daß ich es nicht als sperrig empfand, eher als aussergewöhnlich und besonders. Man wird sofort in einen Bann gezogen. So ging es mir jedenfalls.

Was den Gesang anbetrifft, und da gehe ich mit, sind die Alder Sachen natürlich zugänglicher, sofern man generell mit Prog-Metal etwas anfangen kann.

Ich war mal mit einem Nicht-Metal- und Nicht-Prog-Fan bei der Tour zu "Theories Of Flight' auf einem FW-Warning-Konzert. Der war sofort absolut begeistert von Alders Gesangsleistung und hat auch so Zugang zur für ihn völlig unbekannten Musik gefunden; ich glaube kaum, daß dies bei einem Konzert mit Arch auch so gewesen wäre.
 
Ich war mal mit einem Nicht-Metal- und Nicht-Prog-Fan bei der Tour zu "Theories Of Flight' auf einem FW-Warning-Konzert. Der war sofort absolut begeistert von Alders Gesangsleistung und hat auch so Zugang zur für ihn völlig unbekannten Musik gefunden; ich glaube kaum, daß dies bei einem Konzert mit Arch auch so gewesen wäre.

Da bin ich bei Dir. Anfangs habe ich mich mit dem Gesang von Arch tatsächlich schwer getan, sowohl mit seiner Stimmlage, als auch mit den wirklich ausgetüftelten und ungewöhnlichen Gesangslinien. Letztere sind auch mit den Alder-Alben nicht wirklich verschwunden, aber eher abgemildert und nicht mehr so prägnant wie auf den Arch-Alben. Von daher war das erstmal ein kleiner Schock, wenn man mit "Parallels" (mein erstes FW-Album) begonnen hat.

Somit ist wohl für Außenstehende gerade diese Gesangslinienführung des Herrn Arch eher ein Minus- als ein Pluspunkt. Das Erschließen der Songs ist nicht ganz so einfach, denn wenn selbst das Singen verfrickelt ist, dann ist das schon so eine Sache für sich.

Mittlerweile sehe ich die Phasen Alder/Arch problemlos auf einer Stufe und "Winter Ethereal" ist mir heute sogar lieber als der erweckte Wächter, denn bei dieser wirklich auf den Punkt gebrachten kompositorischen Virtuosität sind diese Gesangslinien derart perfekt eingebettet, dass man gar nicht anders kann, als vor Ehrfurcht in den Staub zu fallen. Sehe ich "Long Day...." quasi als eine Art "Best of mit neuen Songs", so ist sind sowohl "Winter Ethereal" als auch "Theories...." schlicht Monumente des neuen Jahrtausends und das endgültige Statement dafür, dass ein "gutes Alterswerk" nicht aus dem gelungenen Aufguss vergangenen Großtaten bestehen muss, was ja vielfach so ist.

Habe ich eigentlich erwähnt, wie großartig beide Sänger auf ihre Art sind...?
 
Jetzt wo das Poll Theater ja langsam rum ist und man wieder mehr Zeit für nicht-aktuelle Musik hat werd ich mich nochmal mehr in die Arch Alben reinknien - da ist ja kürzlich bei mir der Knoten aufgegangen. Werd ich mir jetzt nach und nach genüßlich und am Stück per Kopfhörer mal alles geben.

edit: damit wollt ich sagen ich werd euch ungefragt mit Einschätzungen und Erkenntnissen dazu auf den Sack gehen die nächste Zeit :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt wo das Poll Theater ja langsam rum ist und man wieder mehr Zeit für nicht-aktuelle Musik hat werd ich mich nochmal mehr in die Arch Alben reinknien - da ist ja kürzlich bei mir der Knoten aufgegangen. Werd ich mir jetzt nach und nach genüßlich und am Stück per Kopfhörer mal alles geben.
Unbedingt auch das Arch-Minisolowerk "A Twist of Fate" sowie die Arch/Matheos-Alben "Sympathetic Resonance" und "Winter Ethereal" folgen lassen. Das ist durchweg auf "Awaken the Guardian"-Niveau, no kiddin'!
 
Ah lol hatte mich oben vertippt - meinte die ich komm immer mehr in die Alder Alben rein. Die kauzigen Arch Sachen feier ich jetzt schon seit paar Jahren :D

wo du aber Arch/Matheos erwähnst: das Album fand ich 2011 (?) bereits richtig stark und dennoch hab ich damals verpeilt mich in alte FW Alben reinzuknien, kam dann erst 2018 zum Durchbruch
 
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