Viel zu wenig Maiden hier... der IRON MAIDEN-Thread

Die Klasse wird wohl keiner Maiden absprechen. Musikalisch ist das ganz großes Tennis.
Aber die Musik gefällt mir einfach nicht mehr.
Und bei mir zählt nichtmal das man ja in seiner Jugend eh anders alles wahrgenommen hat bzw noch mehr mit dem Herzen dabei war.
Ich bin das erste Mal 1995 mit Maiden in Berührung gekommen und trotzdem werde ich immer alle 80er Scheiben allen anderen vorziehen weil mir die damalige Musik einfach besser gefällt.
 
Nein, nicht ok. Das ist das, was ich heute morgen meinte. Finde es absolut in Ordnung wenn einem das neue Material nicht zusagt, aber die Klasse abzusprechen ist meiner Meinung nach etwas drüber. Außerdem gibt ihnen der Erfolg ja recht.
dann gäbe der kommerzielle Erfolg aber auch Justin Bieber oder K-Pop Bands recht:D
Es ist letztlich natürlich eine Geschmacksfrage, was erreicht meine Rezeptoren, was nicht. Aber ich bin da schon bei dir, ich finde z.B. Metallica of today auch schon lange nicht mehr meins, würde ihnen aber nie die Fähigkeiten und Klasse als gute Musiker absprechen. Das Songwriting erreicht mich nur nicht mehr. Von dem her kann ich es schon auch verstehen, wenn das in Bezug auf heutige Maiden anderen so geht. Mir zum Glück nicht;)
 
Echt? Im Ernst? Ok:hmmja:
Ja, im Ernst. Ich spreche Maiden, zumindest was die zweite CD der Senjutsu angeht, ganz klar die Klasse, die sie in ihrer bisherigen Karriere mal mehr, mal weniger auszeichnete, ab. Die Gründe dafür habe ich hier im Thread bereits genannt.
- Riffs, Melodien, Akkorde werden hier und da beinahe 1:1 von eigenen älteren Songs wiederverwendet.
- Immer wiederkehrende ähnliche Melodiebögen, zigmal wiederholt um die Songs über die 10-Minuten-Marke zu strecken. Ergänzt um den immer gleichen, zumindest aber ähnlichen Songaufbau inklusive akkustischem Intro/Einstieg in den jeweiligen Song. In höchstem Maße einfaltslos, unkreativ und einfach nur langweilig.
- Die allgegenwärtigen, ich nenne es mal "irisch-folkloristischen" Einflüsse, öfter auch mal "dudelig" genannt
- Das ewige Wiederkäuen von Refrains, da es zwar auch früher schon gab, aber mit den letzten Alben auf die Spitze getrieben wurde.

Nein, nicht ok. Das ist das, was ich heute morgen meinte. Finde es absolut in Ordnung wenn einem das neue Material nicht zusagt, aber die Klasse abzusprechen ist meiner Meinung nach etwas drüber. Außerdem gibt ihnen der Erfolg ja recht.
Ich bin sicherlich nicht darauf erpicht, dir oder jemand anderem seine Meinung abzusprechen. Aber für mich sind das eindeutig Klassenunterschiede was das Songwriting angeht.
Zum letzten Satz soviel: Für mich ist Erfolg/die Anzahl der verkauften Tonträger kein Maßstab für Qualität. Niemals.
 
Außerdem gibt ihnen der Erfolg ja recht.
Totschlageargument.
Das würde ja bedeuten, dass alles, was sich gut verkauft, automatisch qualitativ hochwertig wäre. Sicherlich ist Qualität bei Musik schwer ermittelbar und zumeist von subjektiven Aspekten wie Geschmack abhängig, aber ich denke, wir sind uns einig, dass es ausreichend Gegenbeispiele für die steile These gibt.

Weiter oben ging es außerdem darum, ob Maiden und Metallica mit ihren letzten Werken auf den Zuhörer hin komponiert hätten. In beiden Fällen handelt es sich um ein gewinnorientiertes Unternehmen. Das meine ich völlig wertfrei. Von daher wird man - wenn auch vielleicht nur unterbewusst - schon daran denken, dass es sich auch verkaufen soll. Während die Jungs von Metallica eher rückwärts gehen und mehr Gas geben, jonglieren die Herren Harris & Co lieber mit längeren Songstrukturen herum. Das machen sie nun schon seit einigen Alben recht erfolgreich. Ein Umstand, der erstaunen mag, wenn man bedenkt, dass das Massenpublikum weder auf lange Songs noch auf mehr als drei Taktwechsel in einem Song steht. Maiden hat da absolute Narrenfreiheit, die aber leider nicht ausgenutzt wird. Lediglich in 'Writings' hatte ich das Gefühl, es würde etwas wirklich Neues ausprobiert werden. Ansonsten ist das für meine relativ neutralen Ohren eher sehr stark an den letzten Alben angelegt. Das ist ja an sich nicht schlimm, heißt für mich aber auch, man schielt schon auf ein erprobtes Erfolgsrezept. Da höre ich bei Metallica zuletzt mehr Frische, auch wenn es da etliche weniger gelungene Songs auf der "Hardwired" gab. Das schwarze Album - welches ich mag - höre ich da eher weniger. Was mich außerdem wirklich massiv stört, dass Maiden bei allÄ der Narrenfreiheit so selten Newcomer aus den eigenen Reihen mt auf Tour nimmt um die eigene Szen zu pushen. Darüber lese ich selten etwas. Stattdessen gibt es lautes Mimimi wenn Mercyful King als Support vom dänischen KäseOnkel unterwegs ist. Alles seltsam. Vor allem dieses für mich komplett unverständliche Heiligstellen der Eisernen Jungfrauen.

Disclaimer (vorsichtshalber, vielleicht schon mehrfach geschrieben, offenbar trotzdem notwendig):
Ich mag Maiden noch immer und beschäftige mich auch mit den ungeliebten Platten, komme halt nur zu einem anderen Ergebnis als viele, die in diesem Thread posten. Ich will der Band auch weder musikalische Klasse noch (8tung, böses Wort) Relevanz absprechen. Es geht mir hier im Faden eigentlich nur um einen Gedankenaustausch zu einer sehr wichtigen Band. Und in so einem Gedankenaustausch müssen eben auch kritische Meinungen erlaubt sein.
 
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Weiter oben ging es außerdem darum, ob Maiden und Metallica mit ihren letzten Werken auf den Zuhörer hin komponiert hätten. In beiden Fällen handelt es sich um ein gewinnorientiertes Unternehmen. Das meine ich völlig wertfrei. Von daher wird man - wenn auch vielleicht nur unterbewusst - schon daran denken, dass es sich auch verkaufen soll.
In dem Zusammenhang erinnere ich mich an die Zeit Ende der 90er/Anfang der 2000er Jahre. Die BNW war gerade veröffenlicht. Maiden wurden zusammen mit Slayer, Motörhead, Dream Theater und weiteren Hochkarätern für das "Metal 2000" Open Air auf dem Maimarktgelände in Mannheim gebucht und hatten dann im Endeffekt Mühe die Maimarkthalle, in die das Festival mangels ausreichend verkaufter Tickets verlegt wurde, voll zu bekommen. Erfolgstechnisch waren Maiden also weit unter den (eigenen) Ewartungen. Dies hat sich dann mit dem Erfolg der BNW und den folgenden Alben in der Folgezeit wieder geändert. Und vielleicht war das wirklich der Knackpunkt an dem die Band gemerkt hat, dass diese "Neuausrichtung" tatsächlich erfolgreich sein kann. Was sie ja auch wurde.

Dislaimer (vorsichtshalber, vielleicht schon mehrfach geschrieben, offenbar trotzdem notwendig):
Ich mag Maiden noch immer und beschäftige mich auch mit den ungeliebten Platten, komme halt nur zu einem anderen Ergebnis als viele, die in diesem Thread posten. Ich will der Band auch weder musikalische Klasse noch (8zung, böses Wort) Relevanz absprechen. Es geht mir hier im Faden eigentlich nur um einen Gedankenaustausch zu einer sehr wichtigen Band. Und in so einem Gedankenaustausch müssen eben auch kritische Meinungen erlaubt sein.
Von der m.E. nicht mehr arg viel vorhandenen Klasse mal abgesehen stimme ich hier 100 % zu.
Ergänzend nochmal von mir: Ich gönne jedem von ganzem Herzen seinen Spaß mit den "neuen" Maiden, mit Senjutsu, was auch immer. Niemand soll sich von meinen Beiträgen davon abbringen lassen. Jeder der mich persönlich kennt weiß, dass das von mir absolut auch so gemeint ist. :)
 
Ob ich wirklich die komplette Senjutsu live hören muss? Das haben sie ja bei AMOLAD auch gemacht.... Mir wäre eine Setlist lieber, welche mal wenig gespielte Songs aus der Bandhistory und 3 oder 4 Senjutsu Songs beinhaltet. Ich würde Flash of the Blade oder Edge of Darkness gerne mal live erleben oder nach Jahren mal wieder Prowler oder Ghost of the Navigator oder To Tame A Land....
 
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Ergänzend nochmal von mir: Ich gönne jedem von ganzem Herzen seinen Spaß mit den "neuen" Maiden, mit Senjutsu, was auch immer. Niemand soll sich von meinen Beiträgen davon abbringen lassen. Jeder der mich persönlich kennt weiß, dass das von mir absolut auch so gemeint ist.
Solche Beiträge wie von Dir (oder auch von @Dogro ) finde ich absolut in Ordnung, Eure Argumente lese ich, kann tatsächlich das ein oder andere zumindest verstehen, manches vielleicht sogar nachvollziehen. Da sachlich vorgetragen, fundiert und unaufgeregt.

Was mir komplett am Pöter vorbeigeht (und das nicht nur in diesem Thread, auch in anderen, bspw. Metallica), ist sinnloses Bashing, meist basierend auf Unzufriedenheiten mit der Welt oder dem eigenen Stuhlgang, oder sogar tatsächlich persönliches "Argumentieren". Was liebe ich Statements wie "Wer Aktuelles von Band xy toll findet, hat keine Ahnung, ist tumber Fanboy, gehört aufgeknüpf" oder ähnliches.

In diesem Sinne: Prost.
 
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Nein, ich denke es ist eine geplante Senjutsu Tour gemeint, die nach der Legacy stattfinden könnte.
Und auf dieser würde ich dann gerne ausschließlich Senjutsu hören wollen, für alle anderen die gerne eine gemischte Setlist bevorzugen, bleibt ja immer noch die Legacy. Auch ich würde mir auf der Legacy eine Setlist wünschen, wo mal Songperlen gespielt werden, die sonst selten oder gar nicht kommen, aber ich habe mittlerweile meinen Frieden damit gemacht, dass der Fall wahrscheinlich nicht mehr eintreten wird.
 
Ob ich wirklich die komplette Senjutsu live hören muss? Das haben sie ja bei AMOLAD auch gemacht.... Mir wäre eine Setlist lieber, welche mal wenig gespielte Songs aus der Bandhistory und 3 oder 4 Senjutsu Songs. Ich würde Flash of the Blade oder Edge of Darkness gerne mal live erleben oder nach Jahren mal wieder Prowler oder Ghost of the Navigator oder To Tame A Land....

Ich fand die A Matter Of Life And Death Tour ja herausragend. Aber erstens liebe ich das Album von vorne bis hinten und zweitens hatten sie zu dem Zeitpunkt ja auch schon eine (oder gar zwei?) Early-Days-Tour gespielt, die das Bedürfnis nach selten gespielten Klassikern bedient hat. Schade eigentlich, dass sie von den Konzerten keine DVDs gemacht haben...

So eine Senjutsu-Komplettaufführung würde ich mir durchaus auch angucken, aber dann auch gerne mal die Klassiker-Alben komplett!
 
Ja, im Ernst. Ich spreche Maiden, zumindest was die zweite CD der Senjutsu angeht, ganz klar die Klasse, die sie in ihrer bisherigen Karriere mal mehr, mal weniger auszeichnete, ab. Die Gründe dafür habe ich hier im Thread bereits genannt.
- Riffs, Melodien, Akkorde werden hier und da beinahe 1:1 von eigenen älteren Songs wiederverwendet.
- Immer wiederkehrende ähnliche Melodiebögen, zigmal wiederholt um die Songs über die 10-Minuten-Marke zu strecken. Ergänzt um den immer gleichen, zumindest aber ähnlichen Songaufbau inklusive akkustischem Intro/Einstieg in den jeweiligen Song. In höchstem Maße einfaltslos, unkreativ und einfach nur langweilig.
- Die allgegenwärtigen, ich nenne es mal "irisch-folkloristischen" Einflüsse, öfter auch mal "dudelig" genannt
- Das ewige Wiederkäuen von Refrains, da es zwar auch früher schon gab, aber mit den letzten Alben auf die Spitze getrieben wurde.

Mittlerweile hat jede Band, die auf eine derart lange Karriere zurückblicken kann wie Maiden in Sachen Sound experimentiert, sich entwickelt, den Sound verfeinert -was auch immer. Mag dann subjektiv gefallen oder nicht. De Facto dürfte aber ganz sicher Niemand mehr ein Maiden-Album in der Güte bis einschließlich "7th Son" noch wirklich erwarten, oder? Soundfragmente, die eben jene Alben ausgemacht haben finden sich aber auch nach wie vor im "New Maiden", wenn man so will.

Im Ernst, mich langweilt das Kalkül der aktuellen Helloween um Längen mehr als die Schlenker, die Maiden so seit spätestens "A Matter of Life and Death" machen, das ist aber völlig subjektiv.

Ich denke, es ist sinnfrei, alles abzufeiern, nur weil es von "der" Band kommt, wo bleibt da die eigene geschmackliche Überlegung? Die von Dir benannten Punkte kann ich objektiv betrachtet so unterschreiben, es gibt auch Tage, wo ich mir aus eben jenen Gründen nicht im Traum ein aktuelles Maiden-Werk einwerfen würde. In Summe aber ist diese Entwicklung für mich schon recht schlüssig und passend, wenn auch bei manchen Songs über das Ziel hinaus.
 
Ich verstehe das ganze Towabowu (schreibt man das so?) nicht.
Abgesehen davon, dass die ersten beiden Alben und zwei dazwischen andere Sänger hatten und mit TNOTB der "punkige" Ansatz sich verabschiedete, hat Iron Maiden doch keine sooo große Kurskorrektur hingelegt, dass man das ein oder andere Album als Katastrophe, Bankrotterklärung, etc. darstellen kann.
Sie sind etwas progressiver geworden. Die Musik wurde halt irgendwo auch mit den Musikern und doch sicher auch mit ihren Hörern erwachsen, älter...das finde ich völlig normal und OK und ist zu 0,0% als Entschuldigung zu verstehen. Denn keines der Alben bietet Grund zur Entschuldigung.

Jedem das Seine, aber ich kann es nicht nachvollziehen, oder anders: ich bin sehr froh, dass ich an solchen Sachen wie Musik einfach mit Freude rangehen kann, ohne irgendwelche Früher/Heute Ära hier Ära da Vergleiche aufkommen zu lassen...

Mensch Freunde! Es ist Iron Maiden - der Heiland, der uns doch Glück und Freude spendet, welcher so viele unterschiedliche Menschen vereint und zusammenschweißt.
 
Mensch Freunde! Es ist Iron Maiden - der Heiland, der uns doch Glück und Freude spendet, welcher so viele unterschiedliche Menschen vereint und zusammenschweißt.

Durchaus von der Aussage her völlig richtig ("Heiland" war ein Album von den Schweissern - und als bekennender Atheist kann ich mit dem Begriff nix anfangen...sonst ok...) - trotzdem muss ich nicht alles abfeiern, bloß, weil Eddie auf dem Cover ist. Für mich bleiben die Blaze-Alben schon allein seines Gesangs wegen absolute No-Gos: ich finde ihn als Typen und auch stellenweise als Solo-Künstler absolut klasse, aber ich kann mir das einfach nicht anhören - und dafür bedarf es auch keiner Entschuldigung.

Natürlich ist die Kurskorrektur bei Maiden stets eher moderat ausgefallen, auch gab es da nie ein Auswimpen oder ein Schielen auf den Zeitgeist. Aber selbst Bands, die in meiner persönlichen Hierarchie weit über Maiden stehen (Queensryche, Dream Theater, Saga, Queen....um mal fix 4 zu nennen) haben Alben "produziert", die schlicht und ergreifend ein Griff ins Klo sind - Queensryche sogar so viele davon, dass ich als "Fan" weinen möchte, trotzdem liebe ich die Band.

Jedem das Seine, aber ich kann es nicht nachvollziehen, oder anders: ich bin sehr froh, dass ich an solchen Sachen wie Musik einfach mit Freude rangehen kann, ohne irgendwelche Früher/Heute Ära hier Ära da Vergleiche aufkommen zu lassen...

So sollte das sein - ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass man das aber auch anders sehen kann und dafür muss man ja nicht zwingend immer alt mit neu vergleichen, obschon sich das einfach bisweilen so ergibt.
 
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