Viel zu wenig Maiden hier... der IRON MAIDEN-Thread

Von der m.E. nicht mehr arg viel vorhandenen Klasse mal abgesehen stimme ich hier 100 % zu.
Ergänzend nochmal von mir: Ich gönne jedem von ganzem Herzen seinen Spaß mit den "neuen" Maiden, mit Senjutsu, was auch immer. Niemand soll sich von meinen Beiträgen davon abbringen lassen. Jeder der mich persönlich kennt weiß, dass das von mir absolut auch so gemeint ist. :)

Hm, ich mache die Klasse jetzt nicht zwingend an meinem Geschmack fest. Klar, mir ist da vieles zu langatmig und ausgefranst, aber ich höre da immer noch hochklassige Stücke. Ich finde sie nur eben nicht mitreißend.

Solche Beiträge wie von Dir (oder auch von @Dogro ) finde ich absolut in Ordnung, Eure Argumente lese ich, kann tatsächlich das ein oder andere zumindest verstehen, manches vielleicht sogar nachvollziehen. Da sachlich vorgetragen, fundiert und unaufgeregt.

Was mir komplett am Pöter vorbeigeht (und das nicht nur in diesem Thread, auch in anderen, bspw. Metallica), ist sinnloses Bashing, meist basierend auf Unzufriedenheiten mit der Welt oder dem eigenen Stuhlgang, oder sogar tatsächlich persönliches "Argumentieren". Was liebe ich Statements wie "Wer Aktuelles von Band xy toll findet, hat keine Ahnung, ist tumber Fanboy, gehört aufgeknüpf" oder ähnliches.

In diesem Sinne: Prost.

Da sind wir uns ja bestimmt alle einig. Genau so dusselig sind natürlich anders herum Kommentare der Sorte :" wer aktuelle Platten von xy nicht mag, hat sie einfach nicht verstanden."


Ich verstehe das ganze Towabowu (schreibt man das so?) nicht.
Abgesehen davon, dass die ersten beiden Alben und zwei dazwischen andere Sänger hatten und mit TNOTB der "punkige" Ansatz sich verabschiedete, hat Iron Maiden doch keine sooo große Kurskorrektur hingelegt, dass man das ein oder andere Album als Katastrophe, Bankrotterklärung, etc. darstellen kann.
Sie sind etwas progressiver geworden. Die Musik wurde halt irgendwo auch mit den Musikern und doch sicher auch mit ihren Hörern erwachsen, älter...das finde ich völlig normal und OK und ist zu 0,0% als Entschuldigung zu verstehen. Denn keines der Alben bietet Grund zur Entschuldigung.

Jedem das Seine, aber ich kann es nicht nachvollziehen, oder anders: ich bin sehr froh, dass ich an solchen Sachen wie Musik einfach mit Freude rangehen kann, ohne irgendwelche Früher/Heute Ära hier Ära da Vergleiche aufkommen zu lassen...

Mensch Freunde! Es ist Iron Maiden - der Heiland, der uns doch Glück und Freude spendet, welcher so viele unterschiedliche Menschen vereint und zusammenschweißt.

Höre ich anders. Das liegt sicherlich daran, dass ich Maiden zwischen dem Debüt und "Killers" kennen und lieben gelernt habe. Da war die Nummer des Haustieres schon eine deutliche (!) Stiländerung. Nicht nur wegen der anderen Stimme. Damit konnte ich mich aber schnell wunderbar arrangieren. Als dann die Gitarrensynthies prominent dazu kamen, war ich erstmal komplett raus. Da ist für mich auch der Bruch zu den Alben, die ich auch heute nur "sehr gut" und nicht "sensationell" finde. Ab "No Prayers" fand ich dann alle Alben nur noch "ganz nett". Da fand ich schon die Vorabsongs immer nervig. 'Be Quick', 'Daughter' etc. mag ich alle nicht. Das liegt also nicht daran, dass die nicht flott genug wären. Sie zünden bei mir einfach nicht. Ein Bekannter nannte es mal das 'Die With Your Boots On'-Syndrom. Den Song mag ich nämlcih auch überhaupt nicht. Als dann die längeren Songs ins Spiel kamen, war ich erstmal Feuer und Flamme, weil ich auf Prog stehe. Leider fehlt mir bei den längeren Songs der Neuzeit aber der Spannungsbogen. Das sind für mich fast immer kurze Song auf der Streckbank. Da passiert in einem kurzen Voivod-Song mehr. Die Flamme, die tief in mir für die Band imme rnoch lodert wird nie komplett verlöschen, aber verbrennen werde ich mich an ihr wohl leider auch nicht mehr. Ich lese gern und mit Erstaunen, die hochgradig ansteckenden Euphorismen hier und lege immer mal wieder eines der neueren Alben auf. Es bleibt ein Schulterzucken. Kann man nichts machen.
 
Hm, ich mache die Klasse jetzt nicht zwingend an meinem Geschmack fest. Klar, mir ist da vieles zu langatmig und ausgefranst, aber ich höre da immer noch hochklassige Stücke. Ich finde sie nur eben nicht mitreißend.



Da sind wir uns ja bestimmt alle einig. Genau so dusselig sind natürlich anders herum Kommentare der Sorte :" wer aktuelle Platten von xy nicht mag, hat sie einfach nicht verstanden."




Höre ich anders. Das liegt sicherlich daran, dass ich Maiden zwischen dem Debüt und "Killers" kennen und lieben gelernt habe. Da war die Nummer des Haustieres schon eine deutliche (!) Stiländerung. Nicht nur wegen der anderen Stimme. Damit konnte ich mich aber schnell wunderbar arrangieren. Als dann die Gitarrensynthies prominent dazu kamen, war ich erstmal komplett raus. Da ist für mich auch der Bruch zu den Alben, die ich auch heute nur "sehr gut" und nicht "sensationell" finde. Ab "No Prayers" fand ich dann alle Alben nur noch "ganz nett". Da fand ich schon die Vorabsongs immer nervig. 'Be Quick', 'Daughter' etc. mag ich alle nicht. Das liegt also nicht daran, dass die nicht flott genug wären. Sie zünden bei mir einfach nicht. Ein Bekannter nannte es mal das 'Die With Your Boots On'-Syndrom. Den Song mag ich nämlcih auch überhaupt nicht. Als dann die längeren Songs ins Spiel kamen, war ich erstmal Feuer und Flamme, weil ich auf Prog stehe. Leider fehlt mir bei den längeren Songs der Neuzeit aber der Spannungsbogen. Das sind für mich fast immer kurze Song auf der Streckbank. Da passiert in einem kurzen Voivod-Song mehr. Die Flamme, die tief in mir für die Band imme rnoch lodert wird nie komplett verlöschen, aber verbrennen werde ich mich an ihr wohl leider auch nicht mehr. Ich lese gern und mit Erstaunen, die hochgradig ansteckenden Euphorismen hier und lege immer mal wieder eines der neueren Alben auf. Es bleibt ein Schulterzucken. Kann man nichts machen.

Das hast du aber schön ausgedrückt. :)
 
Statements wie "Wer Aktuelles von Band xy toll findet, hat keine Ahnung, ist tumber Fanboy, gehört aufgeknüpf"

anders herum Kommentare der Sorte :" wer aktuelle Platten von xy nicht mag, hat sie einfach nicht verstanden."
Danke!
Was könnte das alles oft viel entspannter sein, wenn man das einfach mal lassen würde.
Platte XY gefällt dir / gefällt dir nicht?
Ja, is dann so, nech? :top:
 
Ach Leute, im Grunde isses doch ganz einfach :Hört was euch gefällt und spart euch die Bands/Songs die ihr nicht mögt :);)

Für mich persönlich und bestimmt für einige andere hier auch haben Maiden eine spezielle Bedeutung. Darum bin ich aber kein Fanboy der alles abfeiert. Auch Maiden hatten ihre Schwächephasen...

Die neue Scheibe finde ich sehr geil. Keine Maiden ist in meinen Augen wirklich schlecht. Auf jeder Scheibe finde ich geile Parts...

Diese Band ist für mich nach wie vor relevant, eben weil sie sich entwickelt haben und sehr sehr gut in meinen Ohren... Keiner erwartet ja wohl ein NotB part II. Das brauchen und wollen sie auch gar nicht.
 
Ehrlich gesagt nervt mich an Maiden eher die Sache, die sie ihren FC Mitgliedern gerade antun und die allgemeine Preispolitik. Klar, ich hätte auch Lust auf knackige 5minüter und mal wieder einen "Trooper", hab mich aber dennoch mit den neuen Maiden (also seit AMOLAD) gut arrangiert. Ich fand Matter Klasse, Final hatte einige Schwächen, Book überbewertet, mag nun Senjutsu wieder sehr. Ich bin aber auch ein echter Maiden Fanboy. Klar gibt es auch Scheisssongs von ihnen. Für mich wären das
Angel and Gambler, Invaders, The Red and the Black, Lost in a lost World, The Prophecy und Drifter. Allerdings ist ein schlechter Maiden Songs fast immer noch um einiges besser, als ein Song anderer Bands (ausser Angel....). Ist aber nur meine Meinung....und ich trage die Fanbrille mit Stolz.
 
Hm, ich mache die Klasse jetzt nicht zwingend an meinem Geschmack fest. Klar, mir ist da vieles zu langatmig und ausgefranst, aber ich höre da immer noch hochklassige Stücke. Ich finde sie nur eben nicht mitreißend.



Da sind wir uns ja bestimmt alle einig. Genau so dusselig sind natürlich anders herum Kommentare der Sorte :" wer aktuelle Platten von xy nicht mag, hat sie einfach nicht verstanden."




Höre ich anders. Das liegt sicherlich daran, dass ich Maiden zwischen dem Debüt und "Killers" kennen und lieben gelernt habe. Da war die Nummer des Haustieres schon eine deutliche (!) Stiländerung. Nicht nur wegen der anderen Stimme. Damit konnte ich mich aber schnell wunderbar arrangieren. Als dann die Gitarrensynthies prominent dazu kamen, war ich erstmal komplett raus. Da ist für mich auch der Bruch zu den Alben, die ich auch heute nur "sehr gut" und nicht "sensationell" finde. Ab "No Prayers" fand ich dann alle Alben nur noch "ganz nett". Da fand ich schon die Vorabsongs immer nervig. 'Be Quick', 'Daughter' etc. mag ich alle nicht. Das liegt also nicht daran, dass die nicht flott genug wären. Sie zünden bei mir einfach nicht. Ein Bekannter nannte es mal das 'Die With Your Boots On'-Syndrom. Den Song mag ich nämlcih auch überhaupt nicht. Als dann die längeren Songs ins Spiel kamen, war ich erstmal Feuer und Flamme, weil ich auf Prog stehe. Leider fehlt mir bei den längeren Songs der Neuzeit aber der Spannungsbogen. Das sind für mich fast immer kurze Song auf der Streckbank. Da passiert in einem kurzen Voivod-Song mehr. Die Flamme, die tief in mir für die Band imme rnoch lodert wird nie komplett verlöschen, aber verbrennen werde ich mich an ihr wohl leider auch nicht mehr. Ich lese gern und mit Erstaunen, die hochgradig ansteckenden Euphorismen hier und lege immer mal wieder eines der neueren Alben auf. Es bleibt ein Schulterzucken. Kann man nichts machen.


Kurze Songs auf der Streckbank trifft es!

Progressiv ist einfach nicht passend.
 
Mittlerweile hat jede Band, die auf eine derart lange Karriere zurückblicken kann wie Maiden in Sachen Sound experimentiert, sich entwickelt, den Sound verfeinert -was auch immer. Mag dann subjektiv gefallen oder nicht. De Facto dürfte aber ganz sicher Niemand mehr ein Maiden-Album in der Güte bis einschließlich "7th Son" noch wirklich erwarten, oder? Soundfragmente, die eben jene Alben ausgemacht haben finden sich aber auch nach wie vor im "New Maiden", wenn man so will.

Im Ernst, mich langweilt das Kalkül der aktuellen Helloween um Längen mehr als die Schlenker, die Maiden so seit spätestens "A Matter of Life and Death" machen, das ist aber völlig subjektiv.

Ich denke, es ist sinnfrei, alles abzufeiern, nur weil es von "der" Band kommt, wo bleibt da die eigene geschmackliche Überlegung? Die von Dir benannten Punkte kann ich objektiv betrachtet so unterschreiben, es gibt auch Tage, wo ich mir aus eben jenen Gründen nicht im Traum ein aktuelles Maiden-Werk einwerfen würde. In Summe aber ist diese Entwicklung für mich schon recht schlüssig und passend, wenn auch bei manchen Songs über das Ziel hinaus.

Glaube nicht, dass die neue Helloween ein Kalkül-Album ist
 
Durchaus von der Aussage her völlig richtig ("Heiland" war ein Album von den Schweissern - und als bekennender Atheist kann ich mit dem Begriff nix anfangen...sonst ok...) - trotzdem muss ich nicht alles abfeiern, bloß, weil Eddie auf dem Cover ist. Für mich bleiben die Blaze-Alben schon allein seines Gesangs wegen absolute No-Gos: ich finde ihn als Typen und auch stellenweise als Solo-Künstler absolut klasse, aber ich kann mir das einfach nicht anhören - und dafür bedarf es auch keiner Entschuldigung.

Natürlich ist die Kurskorrektur bei Maiden stets eher moderat ausgefallen, auch gab es da nie ein Auswimpen oder ein Schielen auf den Zeitgeist. Aber selbst Bands, die in meiner persönlichen Hierarchie weit über Maiden stehen (Queensryche, Dream Theater, Saga, Queen....um mal fix 4 zu nennen) haben Alben "produziert", die schlicht und ergreifend ein Griff ins Klo sind - Queensryche sogar so viele davon, dass ich als "Fan" weinen möchte, trotzdem liebe ich die Band.



So sollte das sein - ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass man das aber auch anders sehen kann und dafür muss man ja nicht zwingend immer alt mit neu vergleichen, obschon sich das einfach bisweilen so ergibt.

Dein Problem mit Bayley kann ich völlig nachvollziehen. Ging mir jahrzehntelang auch so.
 
„Ich denke, alle anderen haben sich bereits darüber unterhalten. Wir werden, wie ich hoffe… Zumindest haben darüber geredet, das gesamte Album von Beginn bis Ende zu spielen. Aber nicht dieses Mal. Und wir alle wissen zu schätzen, dass es etwas ist, das echte, eingefleischte Fans wahrscheinlich lieben werden. Und andere Leute werden sich denken: ‚Hmmm, das werde ich mir nicht anschauen.‘ Die Antwort darauf also ist, dass man in kleineren Locations spielt, sodass man nur vor eingefleischten Fans spielt. Denn es ist eine magische Sache, es ist eine musikalische Sache.“

Bruce Dickinson
 
„Ich denke, alle anderen haben sich bereits darüber unterhalten. Wir werden, wie ich hoffe… Zumindest haben darüber geredet, das gesamte Album von Beginn bis Ende zu spielen. Aber nicht dieses Mal. Und wir alle wissen zu schätzen, dass es etwas ist, das echte, eingefleischte Fans wahrscheinlich lieben werden. Und andere Leute werden sich denken: ‚Hmmm, das werde ich mir nicht anschauen.‘ Die Antwort darauf also ist, dass man in kleineren Locations spielt, sodass man nur vor eingefleischten Fans spielt. Denn es ist eine magische Sache, es ist eine musikalische Sache.“

Bruce Dickinson

Ich bin also kein echter, eingefleischter Fan...:hmmja:
Ich glaube, ich habe bisher noch nicht einmal 10 Durchläufe beim neuen Album geschafft, obwohl ich es seit Monaten habe, aber es gibt einfach für mich so viel spannendere Musik (inklusive von Maiden selbst natürlich)...
Dabei kann ich noch nicht einmal behaupten, dass es auf dem Album keine genialen Momente gäbe - und an der Produktion habe ich diesmal auch gar nichts zu meckern. Aber warum viele Parts (vor allem natürlich in den Harris-Epen) ohne wirkliche Variation so oft wiederholt werden müssen und damit die Songlängen völlig unnötig in die Länge gezogen werden, verstehe ich genauso wenig, wie die Tatsache, dass man da anscheinend unbedingt diese völlig beschissen billig klingenden und musikalisch in den meisten Passagen vollkommen unnötigen Keyboards drin haben wollte.
Es ist ein Album mit enormem Potenzial, das auch für mich mindestens das beste seit "Brave New World" hätte werden können (oder sogar besser als jenes), aber dafür hätte man nochmal an diversen Stellen den Rotstift ansetzen müssen...
In Gänze Live würde ich mir das jedenfalls nicht geben.
 
Leider fehlt mir bei den längeren Songs der Neuzeit aber der Spannungsbogen. Das sind für mich fast immer kurze Song auf der Streckbank.
Das ist nicht nur für dich so, dass kann man eigentlich sogar schon als objektiven Fakt bezeichnen. Man muss nur mal die 10+Minüter der letzten Alben mit den "Epen" der 80er vergleichen (meist ca. 7 bis 9 Minuten lang, einzige Ausnahme war ja "Rime Of The Ancient Mariner"). Heute gibt es in 13-Minuten-Songs der Band wohl nicht mehr verschiedene Parts als früher bei der halben Länge (hab jetzt nicht nachgezählt, bin mir aber fast sicher, dass es so ist, zumindest von der Tendenz her). Selbst der Dreieinhalb-Minüter "Be Quick Or Be Dead" hat mehr verschiedene Parts als so mancher Longtrack der letzten Jahre oder zumindest genau so viele.
Die Songs bei Maiden sind nicht im Schnitt länger geworden, weil sie jetzt mehr hineinpacken würden, sondern schlicht, weil die einzelnen Parts häufiger wiederholt werden (vielleicht, weil man den Fans nicht zutraut, sich sonst an die einzelnen Parts zu erinnern, vielleicht, weil man so viel Text unterbringen muss, keine Ahnung...:D).
Ich weigere mich auch, Maiden seit der Reunion als "progressiv" oder "progressiver" zu bezeichnen, selbst wenn man damit längere Songs mit mehr Parts als Strophe, Pre-Chorus und Refrain (plus Solo) meint. Das hatten Maiden schon fast immer gemacht, wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung je nach Album (einzig auf "Killers" und "No Prayer..." fehlen wirklich längere Songs). Meinetwegen sind die neueren Maiden im Schnitt epischer als in den 80ern, aber ganz sicher nicht progressiver, sondern lediglich repetitiver. Das muss natürlich nicht jeden stören, manche Fans hören die Parts vielleicht gerne in Endlosschleife, aber zumindest mir geht es sogar (gerade auf dem neuen Album) so, dass ich leider häufig ausgerechnet die Parts gar nicht so super finde, die am häufigsten wiederholt werden, während die für mich besten Momente oft nur einmal vorkommen (oder, wie bei "Lost In A Lost World", noch ein zweites Mal aber dann mit ganz anderer instrumentaler Umsetzung).
 
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Ich bezweifle stark, dass Senjutsu das Album ist, was von der Masse an Maiden Fans erwartet wird oder wurde.
Viele kommen einfach nicht klar drauf, dass Maiden eben nicht mehr vom Stil her an die alten Sachen anknüpfen und eben genau das machen was sie wollen.
Ich weiß nicht, die "neuen" Maiden existieren doch auch schon seit über 20 Jahren (vom Sängerwechsel abgesehen haben sie diesen Stil eigentlich sogar schon seit über einem Vierteljahrhundert). Seit spätestens "Brave New World" gab es keine großen stilistischen Veränderungen bezüglich Songwriting mehr und inzwischen dürften die meisten Maiden-Fans eben solche sein, die zumindest auch den neueren Alben etwas abgewinnen können, bzw. diese lieben (verkaufen sich ja auch immer gut). Es wird also höchstwahrscheinlich von den meisten Fans auch erwartet, dass ein neues Maiden-Album zumindest ungefähr so klingt, wie die letzten Vorgängeralben, denn ich behaupte mal, viele von denen, die sich immer noch nach Maiden-Alben im Stile der 80er sehnen, haben auch die letzten Alben schon nicht mehr gekauft und die bräuchte die Band auch aus rein wirtschaftlicher Sicht gar nicht mehr beachten.
 
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Ich sehe inzwischen auch, dass man auf dem Album Senjtsu an einigen Stellen den Rotstift hätte ansetzen können. Death Of The Celts zum Beispiel hätte gut und gerne zwei Minuten kürzer sein können (Gary Moore Dudelpart wegstreichen z.B.), sogar das von mir so heiß geliebte The Parchment hätte man um vielleicht eine halbe Minute entschlacken oder zum Ende hin noch eine Spur schneller spielen können. Lost In A Lost World finde ich nach wie vor unnötig wie ein Kropf (schwächste Nummer auf dem Dopppelalbum) und Darkest Hour hätte auch in fünf statt sieben Minuten zu Ende erzählt werden können. Macht summa Sumarum 15 Minuten weniger. Hätte also alles auf eine Platte gepasst.

Aber insgesamt bin ich mit Senjutsu sehr viel zufriedener, als mit The Book Of Souls: Weil ich die zweite CD von Book Of Souls so gut wie nie auflege, CD 1 aber schon, was bedeutet, dass gute und "schlechtere" Songs auf BOS sehr ungleich verteilt waren. Weiterhin sind auf Senjutsu keine sinnlosen und nervigen Ohohoho-Chöre mehr vorhanden, die viele ja zum Beispiel bei The Red And The Black eher störend fanden (mich eingeschlossen). Das ist ein weiterer Bonuspunkt von Senjutsu.

Auch der Klang von Senjutsu überzeugt mich mehr, als alle anderen Shirley Produktionen, AMOLAD mal ausgeklammert. Die Keyboards sind Geschmackssache, ich finde sie stellenweise nervtötend, an anderer Stelle fallen sie kaum ins Gewicht.

Nach nun fast 50 kompletten Durchläufen einschließlich mehrerer mehrwöchiger Hörpausen zur "Verdauung" halte ich gute 9/10 für Senjutsu nach wie vor für gerechtfertigt. Skipkandidaten sind und bleiben für mich Lost In A Lost World (eine der schwächsten Harris Nummern seit Jahren, vielversprechender und psychedelischer Beginn, danach Stangenware), Darkest Hour (was da eher am patriotischen Rule Britannia Text von Brexit Bruce liegt, als am Song selbst) und das spinal-tappige Death Of The Celts.

Auf ewig in mein Herz eingebrannt sind und bleiben das für mich zur Veröffentlichung von mir zunächst eher verhalten aufgenommene und nun innig geliebte Endzeit-Westernstück Writing On The Wall, die abwechslungsreiche Gers-Wundertüte The Time Machine (sein bester Song seit Ghost Of The Navigator) und das von vielen aufgrund seiner Längen und Repetivität gescholtene, für mich aber magisch-hypnotische The Parchment mit seinen göttlichen Gitarrensoli in der Mitte und dem furiosen Ritt auf dem Orienteppich zum Ende.

Also ist Senjutsu eine Wundertüte mit sehr viel Licht und auch ein wenig Schatten. Aber dennoch überzeugender als BOS, DOD oder FF. Nur AMOLAD und BNW sind vielleicht noch stärker.

Ich würde jedenfalls zur Show gehen, wenn sie Senjutsu komplett spielen und als Zugabe vielleicht noch eine kleine Überraschung aus der Mottenkiste ausgraben (Total Eclipse oder Stranger In A Strange Land wären geil, danach Number Of The Beast und Iron Maiden. Fear Of The Dark gerne als letzten Song, dann kann ich eher zum Auto oder zur U-Bahn). Ich brauche nicht das ewige Wiederkäuen der selben Klassiker und dass bisher noch nie gespielte Songs wie Flash Of The Blade oder Alexander The Great jemals live gespielt werden, habe ich für mich persönlich ad acta gelegt.

Maiden schulden uns als Fans gar nichts. Macht Euch von Erwartungshaltungen frei, dann werdet Ihr nicht enttäuscht, dass nach 30 Jahren immer noch nicht Flash Of The Blade oder Alexander The Great live gezockt werden oder Maiden keine Dampfhammer Platte wie Killers mehr rauskloppen. Maiden machen das, worauf sie Bock haben, was Ihnen grade durch den Kopf geht und ihnen Spaß macht. Wenn sie Spaß haben, Senjutsu komplett am Stück zu spielen, sollen sie es machen, denn dieser Spaß wird sich auch in ihrer Spielfreude auf der Bühne wiederspiegeln: Keiner zwingt Euch, dahin zu gehen und das 90 Minuten zu ertragen. Für die Klassiker habt Ihr ja die Legacy Of The Beast Tour (zu der ich nich gehen werde).
 
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