Das fand ich hier und andernorts auch sehr unangenehm und es ist meiner Meinung nach keine Phrase, die Fans (!) und Veranstalter in den Mund nehmen sollten.
Immerhin bucht keiner Bands aus karitativen Gründen, sondern weil man sie geil findet und was von ihnen will. Auch dieses "Chance geben" vermittelt ein falsches Bild - es ist nicht der Verdienst eines Veranstalters, wenn eine Band Erfolg hat, und dieses Chance-Argument kenne ich nur von Leuten, die versuchen, die Gagen zu drücken. Aber na gut, sobald die Vertrauensebene nicht da ist, dass man sich nicht gegenseitig abzockt, werden die Verhandlungen auch härter und anders geführt. Auf der anderen Seite leisten die Veranstalter ihren Teil - sie machen 90% der Arbeit die hinter einem Gig steckt und übernehmen das komplette Risiko. Es regnet, auf VOX läuft ein Baywatch-Special oder die Konkurrenz hatte mehr Werbebudget - paar Leute zu wenig und die vorgestreckte Kohle und Arbeit lösen sich in Luft auf. Insofern steht sowas wie einem fairen Tausch nichts im Weg, solange man sich gegenseitig über den Weg traut.
Was nicht heisst, dass es keinen Platz für Dankbarkeit gibt. Ein Veranstalter kann dankbar sein, dass die Band keine Szene macht, wenn irgendetwas nicht sofort läuft wie geplant. Wenn eine eigentlich zu teure Band weniger Gage nimmt, weil sie die Veranstaltung unterstützen will. Oder dass sie auf den dreiviertelstündigen Aufbau ihres Mini-Stonehenge verzichten, weil sie merken es passt nicht in den Zeitplan. Bands sind zB dankbar für ordentliches Essen, guten Bühnensound, anwesende (& ansprechbare
) Ansprechpersonen, richtig Platz im Backstage oder Handyladekabel.
Kann grad echt nicht sagen, ob ich das Thema so interessant finde oder Gigs einfach so sehr vermisse.