Krachmucker TV - Arte für Assis

Okay, wenn wir schon bei GL sind dann muss man zum Schluß noch Congress erwähnen, die ja mehr oder weniger, den Kram losgetreten haben:



Bin ich bei Dir. Ich hau noch Morning Again hinter her. Zwar auf Revelation aber stehem dem Ganzen in nichts nach.

https://youtu.be/bm-BJlBb_Zo

Das waren in Brüssel/Lüttich mit die heftigsten Konzerte Ende der 90er. Was da an Energie im Raum war…uff.
 
Aber lasst uns mal wieder zur Urthema zurückkommen.
Was ich mich gerade frage, bezeichnen sich denn die Leute, die Modern Metal, Deathcore und whatever hören, denn noch als Metaller? Es wird immer darüber gesprochen, dass die nicht mehr in das Raster des traditionellen Metals passen, aber keiner fragt, ob sie da noch überhaupt wollen. Ist Heavy Metal an sich nicht völlig anarchronistisch und nur noch alte Musik für alte Menschen und für Nostalgiker?
 
Ich glaube nicht dass die sich noch als Metaler, im von uns wahrgenommen/definierten Sinn, sehen. Das sind halt einfach Menschen die Musik hören die halt Abseits vom Mainstream existiert ohne sich mit althergebrachten Schubladen verbunden zu fühlen. Das ist aber nichts neues, gab es ja früher auch, Menschen die alle mögliche härtere Gitarrenmusik hörten, aber mit dem ganzen drumherum nichts am Hut hatten.
 
Die Entwicklung im Mainstream habe ich seit den frühen 90ern ganz oberflächlich so mitbekommen:

- in den ganz frühen 90ern war schon spürbar, dass der gemeine Metalfan noch stark an den 80ern orientiert war. Zumindest sind mir aus dieser Zeit noch extrem viele Metallica und Maiden Shirts bei den 14-18 jährigen bewusst und es gab fast immer ältere Geschwister, die einen mit klassischem Heavy und Thrash Metal versorgt haben. Da war das Ganze schon noch stark wahrnehmbar eine Jugendbewegung.

- Das wurde dann schnell abgelöst durch das nächste große Ding: erst Grunge, dann (Pop- und Skate) Punkrock und Alternative, gegen Ende der 90er zog dann Hip Hop und Nu Metal fast alle Aufmerksamkeit der Teenies ab. Da war ich dann auch im Teenie-Alter und hatte das Gefühl, dass sich die meisten die "harte Gitarrenmusik" gehört haben bestimmt schon nicht mehr als Metaller gesehen haben. Zumindest ich habe das so gesehen :D. Spannend auch, wenn man sich alte EMP Katalog aus der Zeit anschaut. Da wird die Abspaltung der Szenen anhand der Klamotten und Bandfotos sehr deutlich.

- Als dann Nu Metal etwas abflaute kam die sog. New Wave of American Heavy Metal, in Flames wurden groß, die ganzen Opern Symphonic Frauenbands haben Aufmerksamkeit bekommen, Gothic war auf einmal ganz groß und dann wurde daraus schnell eine Art Emo/Gothic/Nu Metal Brei. (Genau, die Zeit als OOMPH, Nichtwish, Evanescence (?) usw. in den Charts waren). Aber das funktionierte alles schon nicht mehr im Kontext "Metal" und wurde auch viel von szenefremden Leuten gehört.

- Und irgendwie ist danach dann aus der Kombination dieses modernen, melodischen Göteborg Sounds mit Breakdowns und Emo Gesang so ne Blaupause für Metalcore entstanden, mit der Entwicklung hin zu mehr Härte im Deathcore. Das war wohl so um 2008 als diese Comic All Over Shirts mit explodierenden Einhörnern Trend wurden. Auch das war in meiner Wahrnehmung fast völlig losgelöst von der "alten" Metalszene, hat aber eine eigene Szene mit eigenen Dresscodes usw. begründet.

- Ob es seitdem noch große (Mainstream) Trends bei harter Gitarrenmusik gegeben hat kann ich nicht mehr sagen, dann war ich aus dem Alter raus wo man sowas mitbekommt.

Was ich irgendwie sagen wollte: ich denke dass man schon seit Mitte der 90er mit Metal-ähnlicher Musik zu tun haben kann, ohne was von der traditionellen Szene mitzubekommen. Und das hat mir der Blick aufs WFF Lineup irgendwie nochmal bestätigt, da kannte ich fast nichts und auch optisch sah das wie eine ganz andere Welt aus. Nur eben schade, dass bei den traditionellen Konzerten das Publikum wahrnehmbar immer älter wird und wenig Nachwuchs da ist.
 
Die Entwicklung im Mainstream habe ich seit den frühen 90ern ganz oberflächlich so mitbekommen:

- in den ganz frühen 90ern war schon spürbar, dass der gemeine Metalfan noch stark an den 80ern orientiert war. Zumindest sind mir aus dieser Zeit noch extrem viele Metallica und Maiden Shirts bei den 14-18 jährigen bewusst und es gab fast immer ältere Geschwister, die einen mit klassischem Heavy und Thrash Metal versorgt haben. Da war das Ganze schon noch stark wahrnehmbar eine Jugendbewegung.

- Das wurde dann schnell abgelöst durch das nächste große Ding: erst Grunge, dann (Pop- und Skate) Punkrock und Alternative, gegen Ende der 90er zog dann Hip Hop und Nu Metal fast alle Aufmerksamkeit der Teenies ab. Da war ich dann auch im Teenie-Alter und hatte das Gefühl, dass sich die meisten die "harte Gitarrenmusik" gehört haben bestimmt schon nicht mehr als Metaller gesehen haben. Zumindest ich habe das so gesehen :D. Spannend auch, wenn man sich alte EMP Katalog aus der Zeit anschaut. Da wird die Abspaltung der Szenen anhand der Klamotten und Bandfotos sehr deutlich.

- Als dann Nu Metal etwas abflaute kam die sog. New Wave of American Heavy Metal, in Flames wurden groß, die ganzen Opern Symphonic Frauenbands haben Aufmerksamkeit bekommen, Gothic war auf einmal ganz groß und dann wurde daraus schnell eine Art Emo/Gothic/Nu Metal Brei. (Genau, die Zeit als OOMPH, Nichtwish, Evanescence (?) usw. in den Charts waren). Aber das funktionierte alles schon nicht mehr im Kontext "Metal" und wurde auch viel von szenefremden Leuten gehört.

- Und irgendwie ist danach dann aus der Kombination dieses modernen, melodischen Göteborg Sounds mit Breakdowns und Emo Gesang so ne Blaupause für Metalcore entstanden, mit der Entwicklung hin zu mehr Härte im Deathcore. Das war wohl so um 2008 als diese Comic All Over Shirts mit explodierenden Einhörnern Trend wurden. Auch das war in meiner Wahrnehmung fast völlig losgelöst von der "alten" Metalszene, hat aber eine eigene Szene mit eigenen Dresscodes usw. begründet.

- Ob es seitdem noch große (Mainstream) Trends bei harter Gitarrenmusik gegeben hat kann ich nicht mehr sagen, dann war ich aus dem Alter raus wo man sowas mitbekommt.

Was ich irgendwie sagen wollte: ich denke dass man schon seit Mitte der 90er mit Metal-ähnlicher Musik zu tun haben kann, ohne was von der traditionellen Szene mitzubekommen. Und das hat mir der Blick aufs WFF Lineup irgendwie nochmal bestätigt, da kannte ich fast nichts und auch optisch sah das wie eine ganz andere Welt aus. Nur eben schade, dass bei den traditionellen Konzerten das Publikum wahrnehmbar immer älter wird und wenig Nachwuchs da ist.

Gute Zusammenfassung.
Hier im Pott funbktioniert es, Gott sei Dank, mit dem Nachwuchs noch einigermaßen. Da rücken immer noch Kiddies mit Kutten und der Vorliebe für die alten Sounds nach.
Ich denke auch, dass viele die "Alten Helden" auch erst später kennenlernen, wenn sie irgendwann über den Tellerrand ihrer Sozialisation hinwegschauen wollen.
Das man die vielleicht auf Konzerten der "Dinosaurier" weniger antrifft als auf einer Clubshow mit neuen Bands, liegt aber auch an Preisen, die Bands wie Metallica oder Maiden aufrufen. Welcher 16-20 jähriger investiert die 100+x Euro für so eine Band, wenn er zB. Sphinx, für nen 10er um die Ecke sehen kann. Hätte ich damals auch nicht gemacht.
 
Hier vor Ort war auf den letzten Konzerten einiges an jungen Menschen im Publikum. Wenn man das nur halbwegs übertragen kann, dann ist der Metal lebendiger und jünger als damals als ich noch jung war.
 
Was mir noch dazu einfällt: als ich jung war konnte ich zb mit der battle hymns und priest aus den 70ern auch gar nichts anfangen. Da war der Sound so spürbar anders dass mich das total abgeschreckt hat und für mich gar kein "richtiger" Metal war. Von Sabbath gar nicht erst zu sprechen, das war Musik die mein Vater gehört hat. Natürlich war das nur ein ganz oberflächliches Urteil, aber erst mit viel zeitlichem Abstand und "Reife" kam der Zugang. Dafür kann ich mir viel vom damals aktuellen Zeug nicht mehr antun (siehe gestriger Post im Dimmu Borgir Thread).

Wahrscheinlich geht es den heute Metalcore Fans auch nicht anders.
 
@Black Future Super Zusammenfassung.

Aus eigenem Erleben hatte die NWOAHM eine starke Verbindung zu Thrash Metal, aber seitens der Metalgemeinde wollte man diese Art von Musik nicht in der Szene haben. Der Großteil an Metalcore mit Emo-Haarschnitt wie BMTH oder Architects hatte fast gar kein Bezug zu Metal (dass ein Großteil der Emos nicht mal Metalcore hörte, steht auf einem anderen Blatt) und ich glaube, das war ganz gut für sie. Deathcore hat sich dann wieder mehr am Metal orientiert, aber in dem Falle an (Melodic) Death Metal.

Aus meinem beobachteten Umfeld hatten die meisten nichts mit Metal am Hut und haben sich auch ganz anders gekleidet usw. Ich kenne nur einen, der in einer Metalcore-Band gespielt hat und auch einiges an Metal hörte wie Kreator.

Aus diesem Sektor haben sich viele Bands etabliert, mir wäre es lieber, wenn der traditionelle Metal und Hardrock den Stand hätte. Ich will diese Musik aber auch nicht abwerten, das haben viele andere schon zu Genüge gemacht.
 
Jau @Ernie Mit Tardy, der alten Hundelunge, alles richtig gemacht. Den erkennt man halt auch unter Hunderten. Bester Mann.

Bei van Drunen muss man so bisschen auf das "fiebrige" stehen, aber is schon auch geil.

Freu mich auf die DM Grundschule, bestimmt muss ich da Sachen noch mal ne Chance geben.
 
Aber lasst uns mal wieder zur Urthema zurückkommen.
Was ich mich gerade frage, bezeichnen sich denn die Leute, die Modern Metal, Deathcore und whatever hören, denn noch als Metaller? Es wird immer darüber gesprochen, dass die nicht mehr in das Raster des traditionellen Metals passen, aber keiner fragt, ob sie da noch überhaupt wollen. Ist Heavy Metal an sich nicht völlig anarchronistisch und nur noch alte Musik für alte Menschen und für Nostalgiker?
Heavy Metal ist die reinste konservative, testosterongesteuerte Spießermusik für Eigenheimbesitzer mit Gartenzwerg, gern maskulin (der Eigenheimbesitzer, der Gartenzwerg kann ruhig Titten haben). Und Black Metal ist für the horny, the horned, Märchenonkel und Nietzsche Versteher.
Also alles was für so komische Vögel wie mich. Perfekt.
 
Ich hätte ja eine Top 6 Liste gemacht, um den Corpsegrinder auch noch drin zu haben.
Death Metal Grundschule - was da wohl so alles in der Schultüte verborgen ist?
 
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