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Okay, wenn wir schon bei GL sind dann muss man zum Schluß noch Congress erwähnen, die ja mehr oder weniger, den Kram losgetreten haben:
Die Entwicklung im Mainstream habe ich seit den frühen 90ern ganz oberflächlich so mitbekommen:
- in den ganz frühen 90ern war schon spürbar, dass der gemeine Metalfan noch stark an den 80ern orientiert war. Zumindest sind mir aus dieser Zeit noch extrem viele Metallica und Maiden Shirts bei den 14-18 jährigen bewusst und es gab fast immer ältere Geschwister, die einen mit klassischem Heavy und Thrash Metal versorgt haben. Da war das Ganze schon noch stark wahrnehmbar eine Jugendbewegung.
- Das wurde dann schnell abgelöst durch das nächste große Ding: erst Grunge, dann (Pop- und Skate) Punkrock und Alternative, gegen Ende der 90er zog dann Hip Hop und Nu Metal fast alle Aufmerksamkeit der Teenies ab. Da war ich dann auch im Teenie-Alter und hatte das Gefühl, dass sich die meisten die "harte Gitarrenmusik" gehört haben bestimmt schon nicht mehr als Metaller gesehen haben. Zumindest ich habe das so gesehen . Spannend auch, wenn man sich alte EMP Katalog aus der Zeit anschaut. Da wird die Abspaltung der Szenen anhand der Klamotten und Bandfotos sehr deutlich.
- Als dann Nu Metal etwas abflaute kam die sog. New Wave of American Heavy Metal, in Flames wurden groß, die ganzen Opern Symphonic Frauenbands haben Aufmerksamkeit bekommen, Gothic war auf einmal ganz groß und dann wurde daraus schnell eine Art Emo/Gothic/Nu Metal Brei. (Genau, die Zeit als OOMPH, Nichtwish, Evanescence (?) usw. in den Charts waren). Aber das funktionierte alles schon nicht mehr im Kontext "Metal" und wurde auch viel von szenefremden Leuten gehört.
- Und irgendwie ist danach dann aus der Kombination dieses modernen, melodischen Göteborg Sounds mit Breakdowns und Emo Gesang so ne Blaupause für Metalcore entstanden, mit der Entwicklung hin zu mehr Härte im Deathcore. Das war wohl so um 2008 als diese Comic All Over Shirts mit explodierenden Einhörnern Trend wurden. Auch das war in meiner Wahrnehmung fast völlig losgelöst von der "alten" Metalszene, hat aber eine eigene Szene mit eigenen Dresscodes usw. begründet.
- Ob es seitdem noch große (Mainstream) Trends bei harter Gitarrenmusik gegeben hat kann ich nicht mehr sagen, dann war ich aus dem Alter raus wo man sowas mitbekommt.
Was ich irgendwie sagen wollte: ich denke dass man schon seit Mitte der 90er mit Metal-ähnlicher Musik zu tun haben kann, ohne was von der traditionellen Szene mitzubekommen. Und das hat mir der Blick aufs WFF Lineup irgendwie nochmal bestätigt, da kannte ich fast nichts und auch optisch sah das wie eine ganz andere Welt aus. Nur eben schade, dass bei den traditionellen Konzerten das Publikum wahrnehmbar immer älter wird und wenig Nachwuchs da ist.
Heavy Metal ist die reinste konservative, testosterongesteuerte Spießermusik für Eigenheimbesitzer mit Gartenzwerg, gern maskulin (der Eigenheimbesitzer, der Gartenzwerg kann ruhig Titten haben). Und Black Metal ist für the horny, the horned, Märchenonkel und Nietzsche Versteher.Aber lasst uns mal wieder zur Urthema zurückkommen.
Was ich mich gerade frage, bezeichnen sich denn die Leute, die Modern Metal, Deathcore und whatever hören, denn noch als Metaller? Es wird immer darüber gesprochen, dass die nicht mehr in das Raster des traditionellen Metals passen, aber keiner fragt, ob sie da noch überhaupt wollen. Ist Heavy Metal an sich nicht völlig anarchronistisch und nur noch alte Musik für alte Menschen und für Nostalgiker?
Ist das ein tik von dir falsch Antworten zu Posten?Die korrekte Antwort lautet: Chris Reifert.
Bitte, gerne.
Die korrekte Antwort lautet: Chris Reifert.
Bitte, gerne.
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