Deathspell Omega

Er opferrollt sich auf Facebook.

KRITIK DER KRITIK - Wolf Rüdiger Mühlmann vs. Deathspell Omega
Um es gleich direkt zu sagen - was sich hier „Album Review“ nennt scheint die Reaktion eines narzisstisch Gekränkten zu sein, eine den eigenen Kreuzzug propagierende Schmiererei weit unter dem gewohnten Deaf Forever Niveau. Diese Plattenkritik könnte jeder 14-jährige schreiben, der nur den ersten Song des Albums kurz auf Youtube anspielt. Sie ist schlecht, voller Fehler und Lücken. Es ist Missbrauch sowohl des Albums als auch Mühlmanns „Machtposition“, dient nur dazu, seine eigentliche Mission zu verbreiten. Bekam er denn sonst nirgends dafür Platz als bei den Plattenkritiken?
Clever ist daran nur der Trick, das Album trotzdem nicht schlecht zu bewerten, weil dadurch das Foul zu offensichtlich wäre und man bei den Lesern gleich im Out landen würde. Natürlich erlaubt er sich dabei nicht, The Long Defeat mit einer Höchstnote zu versehen, begründet genauso wenig, warum selbige nicht gegeben wird. Mühlmanns Logik und Argumentation folgend sind Burzum´s Klassiker, Mayhem´s DMDS, Darkthrone´s Transilvanian Hunger und Panzerfaust noch schlimmere Nazi-werke als TLD, politisch Integre sollen sowas nicht kaufen.
Was ist also der vorgeschobene Grund - der wahre liegt wie gesagt woanders (es rutscht WRM doch noch raus, sein Interview wurde abgelehnt, dazu kam noch eine andere persönliche Kränkung auf die man hier nicht eingehen darf, weil Privatkorrespondenz, genauso wenig wie auf seine irrwitzigen Beleidigungen feige aus der Distanz gesendet, ohne dass so ein Ton angebracht gewesen wäre) - für diesen verbissenen Versuch DSO anzuschwärzen? Ganz klar, dass Mikko Aspa ein paar Gesangslinien beisteuerte. Aspa schrieb bekanntlich keine Texte, er gibt keine Interviews, ist also nicht legitimiert für DSO zu sprechen. Denn wie Hasjarl mehrmals ausgeführt hat, obwohl DSO oft einen grösseren Kosmos darstellt, so ist die Essenz, die Komposition der Grundriffs und der Texte, eigentlich das Werk eines Mannes. Nachzulesen in den beiden einigen Interviews der letzten Jahre. Jeder halbwegs Interessierte kennt diese, Mühlmann sicher auch. Weiters liest man dort, dass die Ausführung Hasjarl´s Ideen zu einer im Proberaum live gespielten Rohversion die Leistung eines Stammtrios ist - und wieder, Aspa ist keiner der drei! Im Gegenteil, das französische Mastermind der Band hat in selbigen Interviews durchblicken lassen, dass zumindest einer der Musiker im „second circle“ politisch eher dem linken Spektrum zuzuordnen ist, dass DSO also im Spannungsfeld dieser konträren Persönlichkeiten „explodieren“. STOP THE PRESS! Das bedeutet, ein DSO Album wurde also von zumindest einem Musiker mitgeformt, der dem linken Spektrum zugeneigt ist?
Warum liest sich WRM´s verbaler Kreuzzug also nicht „DSO geben linken Köpfen eine Plattform und verbreiten linkes Gedankengut! Liebe rechte Leser, kauft dieses Album nur wenn es euch egal ist wessen Geistes Kind hier am Werk ist“?
Und hier liegt des Pudel´s Kern. Die unreflektierte, absichtlich verzerrte und damit falsche Darstellung eines Sachverhalts. Hysterie, Skandal, ein wenig Dreck wird schon haftenbleiben. Und, nein, auch WRM´s typisches „aber, aber, aber“ Wiederholen der ewig selben Frage hätte dem allen nichts mehr beitragen können ausser seine persönliche Befriedigung. „Erniedrigt euch vor mir, dann bekommt ihr meinen Passierschein“, reden wir Tacheles, das ist doch sein Procedere!
Was möchte die politisch korrekte, der makellosen Sauberkeit und Moral verpflichteten BM Bewegung, die WRM angeblich vertritt? Soll man einen über 20 Jahre begleitenden Weggefährten also komplett „entfernen“, seinen kleinen aber überaus wertvollen künstlerischen Beitrag streichen, weil er über die Jahre Dinge getan oder gesagt hat die offensichtlich den anderen, vielleicht sogar allen, Musikern nicht entsprechen? Wenn selbst innerhalb der Band politische Meinungsverschiedenheit herrscht, die ehrlich am Tisch liegt, aber diese Themen grundsätzlich nicht in der Kunst vorkommen, es während des fokussierten Prozesses einer Album Aufnahme sowieso um vollkommen andere Dinge geht und man sich auf persönlicher und künstlerischer Ebene austauscht? Laut Mühlmann ja. Radikaler Kahlschlag in der Kunst! Denn WRM würde sogar vor der Staatsoper demonstrieren, „weg mit der Violinistin! Sie spielt Wagner - ein Antisemit!“, und auch „weg mit der genialen Sony Einspielung unter Karajan, der war ein Nazi! Folglich ist das ganze Orchester, auch der Mann an der Studiogarderobe ein Nazi“. Man kann es sich ausmalen, würde Mühlmann ein Buch des linken Autors Helmut Lethen rezensieren, statt der Auseinandersetzung mit dessen Werk bestünde sein Review wie bei DSO zu 90% aus einer Tirade gegen Martin Lichtmesz. Was, wie, warum? Weil ja vom Buch Lethens über dessen geehelichte und politisch konträr stehende Frau Caroline Sommerfeld ein persönlicher Link zu diesem identitären österreichischen Burschen besteht. Aus links mach rechts, mit nur einer Zwischenstation. Das sind WRM´s Techniken - Umwege, Verbindungen, Kontaktschuld. Man endet bei längerer Verfolgung der Kette irgendwann an einem für ihn verwertbaren „Schmutzfleck“, der mit dem eigentlichen Ding selbst nichts, nada, null zu tun hat, aber klebt selbigen jetzt direkt an das Teil, das man beflecken möchte. Nur zur Erinnerung, nicht Aspa´s politische Privatmeinung wird hier verteidigt, sondern The Long Defeat - je nach Sichtweise das Werk von 3 Franzosen oder das Werk von einer recht großen Zahl an Beteiligten, und damit in keiner gültigen Deutungsweise ein politisch verdächtiges.
Aber dringen kurz mal wir in die Untiefen des politisch schwer zu akzeptiernden vor. Ich sehe dass linke, jüdische, arabisch-stämmige Metalheads und auch Hardcore-Punks sogar so etwas wie Clandestine Blaze - bei aller Ablehnung einiger früher Textpassagen und Aussagen - und ähnliches hören, und diese Erbsenzählerei in der Kunst von selbsternannten Fürsprechern völlig daneben finden! Immer wieder begegnen mir „im echten Leben“ als auch auf Facebook Vertreter der ach-so-schutzbedürftigen Gruppen, die angeblich von den Mühlmännern dieser Welt vertreten werden, und die alltagspolitisch abzulehnende Künstler nicht nur aushalten, sogar schätzen, sondern sich gegen diese dumme Art über Kunst zu urteilen beschweren. Gut so! Ergo, Mühlmann steht nicht für Linke, nicht für echte Antifaschisten. Und das ist das Typische der „Generation Beleidigt“, wie Caroline Fourest sie nennt. Sie sprechen für eine Gruppe, die eigentlich gar nicht von den WRMs vertreten werden möchte! Er steht für sich und für ein paar privilegierte weiße mitteleuropäische Dogmatiker, maximal noch für die zeitgeistige Internet „Antifa“ 2.0, also für solche, die keine intelligente Diskussion aushalten, Lichtjahre übers Ziel hinausschießen und dann trotzdem nichts erreichen, wie Verkaufszahlen und Likes der ausgeschlossenen bösen Bands beweisen (ein Beispiel aus Finnland, Satanic Warmaster mit 300 000 Facebook Followern. Und solche Exempel sind derer viele). Folglich findet gar keine Auseinandersetzung statt, und die Bands stilisieren sich als Märtyrer, was sie für den Großteil der BM Hörer vielleicht noch attraktiver macht.
Schlimmer als das. Vieles daran ist schlichtweg heuchlerisch. Denn unter den oft und groß gefeaturten Bands findet man zum Beispiel eine, deren Hauptmusiker (! nicht wie Aspa, der am kritisierten neuen Album ein paar Strophen einsingt) nebenbei auch in einer bösen Skinhead Band spielte, und der bekanntermaßen immer wieder mal homophobes und rassistisches Gedankengut von sich gibt. Aber ich möchte keine Bands anschwärzen, nichts liegt mir ferner als hier aus Rache in die Rolle WRMs zu schlüpfen und zu sagen „ha ha haaa, hier, hier und hier, selber Nazi Supporter!“, aber ich könnte das mannigfach. Ich kenne die Metal Szene seit 40 Jahren, die Bands, die Personen, ich kenne viele persönlich und WEISS daher, wie beliebig und scheinheilig diese ganze Betrachtung und versuchte Ausgrenzung in Ungnade gefallener Musiker ist, während die Schandtaten momentaner Liebkinder ignoriert und zugedeckt werden.
Also warum macht ein intelligenter, kunstverständiger, sogar rebellischer Metalhead so etwas überhaupt? Hier kann ich nur mutmaßen. Vielleicht sind WRM´s Tage als deutsche Printmedien Instanz für „Extreme Metal“ schon vorbei, weil andere ihn in den letzten 2+ Jahrzehnten auf seinem eigenen Gebiet überholt haben. Was bleibt also noch übrig? Sich zum Ritter der Moral und der politischen Korrektheit hochzustilisieren. Da kann man wieder ganz alleine herrschen und belehren, das ist der Thron eines Königreichs, von welchem man unantastbar Gift und Galle herab spucken kann. Doch trifft man so nur seine eigenen viel zu großen Schuhe.
Dass es auf diesem Spielbrett Unehrlichkeit, Scheinheiligkeit oder Hinterhältigkeit braucht, ist den Spielern viel zu oft einfach egal. Solche Herangehensweise erwartet man aber eher von social media Trollen als von altgedienten Profis. Es geht nicht um Metal, nicht um Kunst, nicht um eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema Politik, sondern um reine Polemik, Sprachspiele, letztendlich wie beim online-gaming, um den Rausch der Macht über andere. Ums Gewinnen, den Gegner fertigmachen. Ha haaa! DAS fühlt sich gut an, so feuert man die Endorphinproduktion an, wenn sonst schon nur mehr Eintönigkeit und Trostlosigkeit den Alltag beherrschen und die einstige Passion „Extreme Metal“ zur stumpfen Routine und Mainstream geworden ist. Da scheint der Kampf gegen den erklärten Endgegner doch weit befriedigender, oder?
Also, QUO VADIS, DEUTSCHE METAL PRESSE? (frei nach Rock Hard 1993)
Vielleicht wäre es wieder mal an der Zeit, etwas Produktives BEIZUTRAGEN als im Strom der sinnlosen und unberechtigten Empörung mitzuschwimmen. Wir hatten das Deaf Forever eigentlich als „fortschrittlich“ eingestuft, als ein Magazin, das den Stumpfsinn der vergangenen Jahrzehnte endlich überwunden hat. Bei aller Meinungsverschiedenheit ein Heft, das natürlich kein Underground Fanzine ist, aber Respekt verdient, das immer wieder mal tiefer eindrang, dadurch Integrität bewies, Legitimation erhielt, passioniertes und auch unbequemes Denken und Schreiben verkörperte. Dass sogar Mühlmann endlich verstand:
Black Metal BRAUCHT Ambiguität, Komplexität, Kompromisslosigkeit, Risikobereitschaft. ALLES für die Kunst. Nur so kann Großes entstehen.
Sollten wir nicht die Fortsetzung dessen verkörpern, was Metal in den 80ern mal war? Genauso wie damals die PMRC und die katholische Kirche unsere Musik bekämpften - wie auch die Stasi in der DDR und andere staatliche Institutionen autoritärer Regime, weil für diese Herren und Damen irgendein anstößiges Detail zu finden war, so gibt es auch jetzt Opponenten, denen ein Album (! nicht die private politische Idee eines Gastes darauf) nicht „sauber“ genug erscheint, wohlgleich diese heutigen „Behörden“ harmloser sind, ihre Kampagne aber auch aus Gründen des Machterhalts betreiben, dem Klammern an der alleinigen Deutungshoheit, oder einfach nur aus gekränktem Narzissmus einzelner. Urteilen und richten, auf die schlechteste Art und Weise.
Zurück zu WRM. Diese DSO Kritik ist aus der Zeit gefallen, eigentlich könnte das einer dieser oberflächlichen und schlecht recherchierten Hetzartikeln aus den 00er Jahren im Rock Hard seien. Genau so wurde sich Black Metal damals angenähert. Im besten Fall ist dieses „Review“ ein Ausrutscher, vielleicht ist es aber auch die letzte Zuckung eines hoffentlich bald überholten Apparats. So wie die PMRC als auch die Kontrollbehörde der Kirche heute keine moralischen Instanzen mehr sind und der Kampf, was denn inakzeptabel in der Kunst sei, vor 30 Jahren zu unseren Gunsten entschieden wurde. Deren Sichtweise hat sich letztendlich als stumpfes Schwarzweiß-denken oder Heuchelei herausgestellt. Und vielleicht wird auch die deutsche Metal Presse generell endlich einsehen, dass diese belehrende und simplifizierende Art mit Kunst umzugehen keine moralische Überlegenheit ist, sondern einfach nur schlechter Journalismus, schlechte Recherche, schlechter Charakter. Denn The Long Defeat ist alles, nur kein Nazikram, also fuck-off mit dieser überholten, dummen, falschen, ewig vorgeschobenen, konstruierten alten Leier!
TT
post scriptum: Ich habe dem Deaf Forever über die vergangenen Jahre wiederholt angeboten, für jeden „runden Tisch“, für jede ehrliche Konfrontation zur Verfügung zu stehen, und mehrmals eingefordert, man solle sich endlich einmal wirklich damit auseinandersetzen. Traut euch, nennt es „Rechtes Gedankengut in der Kunst, Problemfeld Black Metal“, wie auch immer, viele von euch offenkundig geschätzte BM Protagonisten wären in den Ring gestiegen und hätten sich dieser ausschließlich politischen Diskussion gestellt, und das mit großem Leserinteresse. Aber stattdessen Jahr um Jahr sowas wie dieser Untergriff getarnt als Review, DAS kann doch keine Alternative sein. Mit dem ewigen Kontaktschuld Vorwurf beißt man bei Bands mit Integrität auf Granit - siehe Mgla, Ascension und andere. Auch werden die Darkthrone Alben mit Vikernes Texten Jahr um Jahr wiederveröffentlicht. Ich sehe in WRM´s top 5 im aktuellen Heft, in jeder Ausgabe Bands, die genau wie DSO „kontaktschuldig“ sind. Doch Kunst siegt am Ende immer, so war es 1993 und so wird es 2023 sein!

Hab den Schmonz aber noch nicht ganz gelesen.
 
Er opferrollt sich auf Facebook.

KRITIK DER KRITIK - Wolf Rüdiger Mühlmann vs. Deathspell Omega
Um es gleich direkt zu sagen - was sich hier „Album Review“ nennt scheint die Reaktion eines narzisstisch Gekränkten zu sein, eine den eigenen Kreuzzug propagierende Schmiererei weit unter dem gewohnten Deaf Forever Niveau. Diese Plattenkritik könnte jeder 14-jährige schreiben, der nur den ersten Song des Albums kurz auf Youtube anspielt. Sie ist schlecht, voller Fehler und Lücken. Es ist Missbrauch sowohl des Albums als auch Mühlmanns „Machtposition“, dient nur dazu, seine eigentliche Mission zu verbreiten. Bekam er denn sonst nirgends dafür Platz als bei den Plattenkritiken?
Clever ist daran nur der Trick, das Album trotzdem nicht schlecht zu bewerten, weil dadurch das Foul zu offensichtlich wäre und man bei den Lesern gleich im Out landen würde. Natürlich erlaubt er sich dabei nicht, The Long Defeat mit einer Höchstnote zu versehen, begründet genauso wenig, warum selbige nicht gegeben wird. Mühlmanns Logik und Argumentation folgend sind Burzum´s Klassiker, Mayhem´s DMDS, Darkthrone´s Transilvanian Hunger und Panzerfaust noch schlimmere Nazi-werke als TLD, politisch Integre sollen sowas nicht kaufen.
Was ist also der vorgeschobene Grund - der wahre liegt wie gesagt woanders (es rutscht WRM doch noch raus, sein Interview wurde abgelehnt, dazu kam noch eine andere persönliche Kränkung auf die man hier nicht eingehen darf, weil Privatkorrespondenz, genauso wenig wie auf seine irrwitzigen Beleidigungen feige aus der Distanz gesendet, ohne dass so ein Ton angebracht gewesen wäre) - für diesen verbissenen Versuch DSO anzuschwärzen? Ganz klar, dass Mikko Aspa ein paar Gesangslinien beisteuerte. Aspa schrieb bekanntlich keine Texte, er gibt keine Interviews, ist also nicht legitimiert für DSO zu sprechen. Denn wie Hasjarl mehrmals ausgeführt hat, obwohl DSO oft einen grösseren Kosmos darstellt, so ist die Essenz, die Komposition der Grundriffs und der Texte, eigentlich das Werk eines Mannes. Nachzulesen in den beiden einigen Interviews der letzten Jahre. Jeder halbwegs Interessierte kennt diese, Mühlmann sicher auch. Weiters liest man dort, dass die Ausführung Hasjarl´s Ideen zu einer im Proberaum live gespielten Rohversion die Leistung eines Stammtrios ist - und wieder, Aspa ist keiner der drei! Im Gegenteil, das französische Mastermind der Band hat in selbigen Interviews durchblicken lassen, dass zumindest einer der Musiker im „second circle“ politisch eher dem linken Spektrum zuzuordnen ist, dass DSO also im Spannungsfeld dieser konträren Persönlichkeiten „explodieren“. STOP THE PRESS! Das bedeutet, ein DSO Album wurde also von zumindest einem Musiker mitgeformt, der dem linken Spektrum zugeneigt ist?
Warum liest sich WRM´s verbaler Kreuzzug also nicht „DSO geben linken Köpfen eine Plattform und verbreiten linkes Gedankengut! Liebe rechte Leser, kauft dieses Album nur wenn es euch egal ist wessen Geistes Kind hier am Werk ist“?
Und hier liegt des Pudel´s Kern. Die unreflektierte, absichtlich verzerrte und damit falsche Darstellung eines Sachverhalts. Hysterie, Skandal, ein wenig Dreck wird schon haftenbleiben. Und, nein, auch WRM´s typisches „aber, aber, aber“ Wiederholen der ewig selben Frage hätte dem allen nichts mehr beitragen können ausser seine persönliche Befriedigung. „Erniedrigt euch vor mir, dann bekommt ihr meinen Passierschein“, reden wir Tacheles, das ist doch sein Procedere!
Was möchte die politisch korrekte, der makellosen Sauberkeit und Moral verpflichteten BM Bewegung, die WRM angeblich vertritt? Soll man einen über 20 Jahre begleitenden Weggefährten also komplett „entfernen“, seinen kleinen aber überaus wertvollen künstlerischen Beitrag streichen, weil er über die Jahre Dinge getan oder gesagt hat die offensichtlich den anderen, vielleicht sogar allen, Musikern nicht entsprechen? Wenn selbst innerhalb der Band politische Meinungsverschiedenheit herrscht, die ehrlich am Tisch liegt, aber diese Themen grundsätzlich nicht in der Kunst vorkommen, es während des fokussierten Prozesses einer Album Aufnahme sowieso um vollkommen andere Dinge geht und man sich auf persönlicher und künstlerischer Ebene austauscht? Laut Mühlmann ja. Radikaler Kahlschlag in der Kunst! Denn WRM würde sogar vor der Staatsoper demonstrieren, „weg mit der Violinistin! Sie spielt Wagner - ein Antisemit!“, und auch „weg mit der genialen Sony Einspielung unter Karajan, der war ein Nazi! Folglich ist das ganze Orchester, auch der Mann an der Studiogarderobe ein Nazi“. Man kann es sich ausmalen, würde Mühlmann ein Buch des linken Autors Helmut Lethen rezensieren, statt der Auseinandersetzung mit dessen Werk bestünde sein Review wie bei DSO zu 90% aus einer Tirade gegen Martin Lichtmesz. Was, wie, warum? Weil ja vom Buch Lethens über dessen geehelichte und politisch konträr stehende Frau Caroline Sommerfeld ein persönlicher Link zu diesem identitären österreichischen Burschen besteht. Aus links mach rechts, mit nur einer Zwischenstation. Das sind WRM´s Techniken - Umwege, Verbindungen, Kontaktschuld. Man endet bei längerer Verfolgung der Kette irgendwann an einem für ihn verwertbaren „Schmutzfleck“, der mit dem eigentlichen Ding selbst nichts, nada, null zu tun hat, aber klebt selbigen jetzt direkt an das Teil, das man beflecken möchte. Nur zur Erinnerung, nicht Aspa´s politische Privatmeinung wird hier verteidigt, sondern The Long Defeat - je nach Sichtweise das Werk von 3 Franzosen oder das Werk von einer recht großen Zahl an Beteiligten, und damit in keiner gültigen Deutungsweise ein politisch verdächtiges.
Aber dringen kurz mal wir in die Untiefen des politisch schwer zu akzeptiernden vor. Ich sehe dass linke, jüdische, arabisch-stämmige Metalheads und auch Hardcore-Punks sogar so etwas wie Clandestine Blaze - bei aller Ablehnung einiger früher Textpassagen und Aussagen - und ähnliches hören, und diese Erbsenzählerei in der Kunst von selbsternannten Fürsprechern völlig daneben finden! Immer wieder begegnen mir „im echten Leben“ als auch auf Facebook Vertreter der ach-so-schutzbedürftigen Gruppen, die angeblich von den Mühlmännern dieser Welt vertreten werden, und die alltagspolitisch abzulehnende Künstler nicht nur aushalten, sogar schätzen, sondern sich gegen diese dumme Art über Kunst zu urteilen beschweren. Gut so! Ergo, Mühlmann steht nicht für Linke, nicht für echte Antifaschisten. Und das ist das Typische der „Generation Beleidigt“, wie Caroline Fourest sie nennt. Sie sprechen für eine Gruppe, die eigentlich gar nicht von den WRMs vertreten werden möchte! Er steht für sich und für ein paar privilegierte weiße mitteleuropäische Dogmatiker, maximal noch für die zeitgeistige Internet „Antifa“ 2.0, also für solche, die keine intelligente Diskussion aushalten, Lichtjahre übers Ziel hinausschießen und dann trotzdem nichts erreichen, wie Verkaufszahlen und Likes der ausgeschlossenen bösen Bands beweisen (ein Beispiel aus Finnland, Satanic Warmaster mit 300 000 Facebook Followern. Und solche Exempel sind derer viele). Folglich findet gar keine Auseinandersetzung statt, und die Bands stilisieren sich als Märtyrer, was sie für den Großteil der BM Hörer vielleicht noch attraktiver macht.
Schlimmer als das. Vieles daran ist schlichtweg heuchlerisch. Denn unter den oft und groß gefeaturten Bands findet man zum Beispiel eine, deren Hauptmusiker (! nicht wie Aspa, der am kritisierten neuen Album ein paar Strophen einsingt) nebenbei auch in einer bösen Skinhead Band spielte, und der bekanntermaßen immer wieder mal homophobes und rassistisches Gedankengut von sich gibt. Aber ich möchte keine Bands anschwärzen, nichts liegt mir ferner als hier aus Rache in die Rolle WRMs zu schlüpfen und zu sagen „ha ha haaa, hier, hier und hier, selber Nazi Supporter!“, aber ich könnte das mannigfach. Ich kenne die Metal Szene seit 40 Jahren, die Bands, die Personen, ich kenne viele persönlich und WEISS daher, wie beliebig und scheinheilig diese ganze Betrachtung und versuchte Ausgrenzung in Ungnade gefallener Musiker ist, während die Schandtaten momentaner Liebkinder ignoriert und zugedeckt werden.
Also warum macht ein intelligenter, kunstverständiger, sogar rebellischer Metalhead so etwas überhaupt? Hier kann ich nur mutmaßen. Vielleicht sind WRM´s Tage als deutsche Printmedien Instanz für „Extreme Metal“ schon vorbei, weil andere ihn in den letzten 2+ Jahrzehnten auf seinem eigenen Gebiet überholt haben. Was bleibt also noch übrig? Sich zum Ritter der Moral und der politischen Korrektheit hochzustilisieren. Da kann man wieder ganz alleine herrschen und belehren, das ist der Thron eines Königreichs, von welchem man unantastbar Gift und Galle herab spucken kann. Doch trifft man so nur seine eigenen viel zu großen Schuhe.
Dass es auf diesem Spielbrett Unehrlichkeit, Scheinheiligkeit oder Hinterhältigkeit braucht, ist den Spielern viel zu oft einfach egal. Solche Herangehensweise erwartet man aber eher von social media Trollen als von altgedienten Profis. Es geht nicht um Metal, nicht um Kunst, nicht um eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema Politik, sondern um reine Polemik, Sprachspiele, letztendlich wie beim online-gaming, um den Rausch der Macht über andere. Ums Gewinnen, den Gegner fertigmachen. Ha haaa! DAS fühlt sich gut an, so feuert man die Endorphinproduktion an, wenn sonst schon nur mehr Eintönigkeit und Trostlosigkeit den Alltag beherrschen und die einstige Passion „Extreme Metal“ zur stumpfen Routine und Mainstream geworden ist. Da scheint der Kampf gegen den erklärten Endgegner doch weit befriedigender, oder?
Also, QUO VADIS, DEUTSCHE METAL PRESSE? (frei nach Rock Hard 1993)
Vielleicht wäre es wieder mal an der Zeit, etwas Produktives BEIZUTRAGEN als im Strom der sinnlosen und unberechtigten Empörung mitzuschwimmen. Wir hatten das Deaf Forever eigentlich als „fortschrittlich“ eingestuft, als ein Magazin, das den Stumpfsinn der vergangenen Jahrzehnte endlich überwunden hat. Bei aller Meinungsverschiedenheit ein Heft, das natürlich kein Underground Fanzine ist, aber Respekt verdient, das immer wieder mal tiefer eindrang, dadurch Integrität bewies, Legitimation erhielt, passioniertes und auch unbequemes Denken und Schreiben verkörperte. Dass sogar Mühlmann endlich verstand:
Black Metal BRAUCHT Ambiguität, Komplexität, Kompromisslosigkeit, Risikobereitschaft. ALLES für die Kunst. Nur so kann Großes entstehen.
Sollten wir nicht die Fortsetzung dessen verkörpern, was Metal in den 80ern mal war? Genauso wie damals die PMRC und die katholische Kirche unsere Musik bekämpften - wie auch die Stasi in der DDR und andere staatliche Institutionen autoritärer Regime, weil für diese Herren und Damen irgendein anstößiges Detail zu finden war, so gibt es auch jetzt Opponenten, denen ein Album (! nicht die private politische Idee eines Gastes darauf) nicht „sauber“ genug erscheint, wohlgleich diese heutigen „Behörden“ harmloser sind, ihre Kampagne aber auch aus Gründen des Machterhalts betreiben, dem Klammern an der alleinigen Deutungshoheit, oder einfach nur aus gekränktem Narzissmus einzelner. Urteilen und richten, auf die schlechteste Art und Weise.
Zurück zu WRM. Diese DSO Kritik ist aus der Zeit gefallen, eigentlich könnte das einer dieser oberflächlichen und schlecht recherchierten Hetzartikeln aus den 00er Jahren im Rock Hard seien. Genau so wurde sich Black Metal damals angenähert. Im besten Fall ist dieses „Review“ ein Ausrutscher, vielleicht ist es aber auch die letzte Zuckung eines hoffentlich bald überholten Apparats. So wie die PMRC als auch die Kontrollbehörde der Kirche heute keine moralischen Instanzen mehr sind und der Kampf, was denn inakzeptabel in der Kunst sei, vor 30 Jahren zu unseren Gunsten entschieden wurde. Deren Sichtweise hat sich letztendlich als stumpfes Schwarzweiß-denken oder Heuchelei herausgestellt. Und vielleicht wird auch die deutsche Metal Presse generell endlich einsehen, dass diese belehrende und simplifizierende Art mit Kunst umzugehen keine moralische Überlegenheit ist, sondern einfach nur schlechter Journalismus, schlechte Recherche, schlechter Charakter. Denn The Long Defeat ist alles, nur kein Nazikram, also fuck-off mit dieser überholten, dummen, falschen, ewig vorgeschobenen, konstruierten alten Leier!
TT
post scriptum: Ich habe dem Deaf Forever über die vergangenen Jahre wiederholt angeboten, für jeden „runden Tisch“, für jede ehrliche Konfrontation zur Verfügung zu stehen, und mehrmals eingefordert, man solle sich endlich einmal wirklich damit auseinandersetzen. Traut euch, nennt es „Rechtes Gedankengut in der Kunst, Problemfeld Black Metal“, wie auch immer, viele von euch offenkundig geschätzte BM Protagonisten wären in den Ring gestiegen und hätten sich dieser ausschließlich politischen Diskussion gestellt, und das mit großem Leserinteresse. Aber stattdessen Jahr um Jahr sowas wie dieser Untergriff getarnt als Review, DAS kann doch keine Alternative sein. Mit dem ewigen Kontaktschuld Vorwurf beißt man bei Bands mit Integrität auf Granit - siehe Mgla, Ascension und andere. Auch werden die Darkthrone Alben mit Vikernes Texten Jahr um Jahr wiederveröffentlicht. Ich sehe in WRM´s top 5 im aktuellen Heft, in jeder Ausgabe Bands, die genau wie DSO „kontaktschuldig“ sind. Doch Kunst siegt am Ende immer, so war es 1993 und so wird es 2023 sein!

Hab den Schmonz aber noch nicht ganz gelesen.
Immerhin redet er Klartext, nämlich ist genau das seine Taktik:
Folglich findet gar keine Auseinandersetzung statt, und die Bands stilisieren sich als Märtyrer, was sie für den Großteil der BM Hörer vielleicht noch attraktiver macht.
Nur, verkauft die Opferrolle wirklich mehr Platten von Abigor und DSO?
 
TT hat ja einen Post bezüglich der Kritik zur neuen DSO verfasst. Würde mich Mal interessieren welche Antwort seitens DF hier angeboten wird.


Da der Autor dieses „offenen Briefes“ in der Vergangenheit schon öfters Elaborate in Überlänge uns gemailt hat sowie offenbar generell einen großen Zeitaufwand auf Facebook betreibt – einer Plattform, auf der die DF-Herausgeber nicht aktiv sind – sehe ich für meinen Teil keinen Handlungs- und Antwortbedarf. Auch vor dem Hintergrund, dass es zu diesem Albumreview und zu unseren Ansichten über DSO bereits einen kritischen Dialog mit dem Bandleader gegeben hat, über dessen Inhalt Vertraulichkeit vereinbart wurde.
 
Danke fürs posten.

Was so eine kleine Review, die ich jetzt nicht so schlimm fand, dass sie dieses Konvolut an Schachtelsätzen und Vermutungen verdient hätte, auslösen kann...da fühlt sich ja jemand ganz massiv auf den Schlips getreten.

Ist TT jetzt das offizielle Sprachrohr von DSO für den deutschen Sprachraum?
 
Vereinfacht gesagt: Er kritisiert, dass durch die Kritik der Einzelperson Aspa die ganze Band schlecht da steht, obwohl doch nur Aspa der vermeintlich böse sei (aber nur privat).

Kritisiert dann aber eben nicht nur den einzelnen Reviewer Wolf, sondern teilt verbal gegen das Deaf Forever, das RockHard und die kompletten Printmedien aus. (Kommentare FB)

Kannste dir nicht ausdenken :D

Auf FB beteiligen sich die üblichen Verdächtigen. Aber zumindest bei einer Person bin ich ob der Zustimmung überrascht. Nun ja.
 
Zuletzt bearbeitet:
Puuuuuuhhhhh, was für ein Gelaber. „ICH bin der Retter des WAHREN Black Metal!!! ICH bin WICHTIG und das schon seit 40 JAHREN!!! Und was ICH sage STIMMT weil BLACK METAL = ELITE = ICH BIN DIE ELITE!!!!“ in ganz vielen Worten und das ewige Drumherum-Getanze um sich ja nicht von rechter Scheiße distanzieren zu müssen. Und btw: ich find die neue DSO immer noch langweilig. Meiner Meinung nach haben die ihr Pulver verschossen.
 
Mal im Ernst... Wer hat es geschafft, diesen ganzen "Brief" zu lesen? Das ist ja mal dermaßen wirr und krude, ich habs nicht ansatzweise bis zum Ende gepackt. o_O
 

RESPEKT!!!!
laola0.gif
 
Da der Autor dieses „offenen Briefes“ in der Vergangenheit schon öfters Elaborate in Überlänge uns gemailt hat sowie offenbar generell einen großen Zeitaufwand auf Facebook betreibt – einer Plattform, auf der die DF-Herausgeber nicht aktiv sind – sehe ich für meinen Teil keinen Handlungs- und Antwortbedarf. Auch vor dem Hintergrund, dass es zu diesem Albumreview und zu unseren Ansichten über DSO bereits einen kritischen Dialog mit dem Bandleader gegeben hat, über dessen Inhalt Vertraulichkeit vereinbart wurde.

Nur mal so aus Interesse und ohne das eure Vertraulichkeits-Vereinbarung verletzt werden soll: seid ihr auf DSO vor Veröffentlichung des Reviews zugegangen oder sind die/ist er auf euch zugekommen?
 
Ich gehe mit den grundlegenden Aussagen des TT-Textes auch nicht einher (auch wenn er ab und an 'nen Punkt hat), aber durch die hier zelebrierte demonstrative Verweigerung, argumentativ auf den Inhalt des offenen Briefes (?) einzugehen, werden nicht nur die Fronten verhärtet und Kommunikation verunmöglcht (was nicht weiter schlimm wäre); sie ermöglicht es auch einem TT, sich als Anwalt von Opfern zu inszenieren, denen nicht nur die Geltung ihrer Kunst aufgrund von politischen Rankünen genommen wird, denen im öffentlichen medialen Diskurs nicht nur die Sprecherposition geraubt wird, sondern die auch aufgrund von Machtverhältnissen gegängelt, unterdrückt und an der kurzen Leine gehalten werden. Nicht nur ist dann die Opferrolle absolut ausgeprägt, sie ist auch nicht mehr fern von der eines Märtyrers, und diese ist in diesen (nicht mehr ganz) postheroischen Zeiten wie wir wissen ganz besonders lasziv.

Auch finde ich den Vorschlag eines öffentlichen runden Tisches nicht gänzlich verkehrt, der Gefahr, hier argumentativ mit rechten Positionen unterwandert zu werden, kann entgegengewirkt werden, in dem man bsw. einen Rechtsextremismusforscher öÄ zu der Diskussion einlädt; zudem würde sich hier die Möglichkeit bieten, mit den ewigen Mythen aufzuräumen, das DF würde oft mit zweierlei Maß messen, würde sich in Kontaktschuldargumenten verfangen, würde den Black Metal für seinen Nutzen exploitieren, würde eine widerständige BM-Szene nach eigenen Vorstellungenn dressieren und zurichten wollen - diese Anschuldigungen finden sich ja auch als Quintessenz in TTs Facebook-Posting.
 
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