Total Thrash - The Teutonic Story -

Zum Glück war ich rechtzeitig wieder fit, um mir den Film im Kino anzusehen und noch nicht fit genug, um wieder zu arbeiten. Das hat Corona gut gemacht, denn ohne hätte ich arbeiten müssen und wäre nicht gegangen. Astreines Timing!

Ich finde den Film absolut gelungen, weil er den Spagat zwischen damals - hach war das geil, wir erinnern uns - und jetzt - es macht immer noch Spaß und die Jungen können es auch - ganz gut hinkriegt. Mir hat er nochmal gezeigt, wie sehr ich Thrash Metal liebe und wieviel Spaß er immer noch macht. Der Blick auf die teutonische Szene war für mich deshalb umso interessanter, weil ich damals nicht wirklich Zugang dazu gefunden, die amerikanischen Helden jedoch abgefeiert habe. Kreator (endless pain) hat mein 5 Jahre jüngerer Bruder irgendwann angeschleppt und ihm gebührt das familiäre Anrecht auf den ersten Thrasher. Ich bin erst "bei terrible certainty" eingestiegen. Destruction und Sodom haben viele Kumpels gehört, aber damit habe ich nie etwas anfangen können. Mit Destruction ändert es sich gerade etwas und Sodom waren deutsche Venom und das ist natürlich alles andere als ein Lob! Deathrow, Exumer, Accu§er, Holy Moses, Living Death etc... alle bekannt aber es hat nie gezündet. Jetzt höre ich mir vieles an und finde es inzwischen tatsächlich gut oder noch besser. Interessant.

Schön fand ich, wie viele Gesichter vertraut sind, weil sie unzählige Male auf Festivals erschienen sind, beispielsweise der kräftigere der beiden Velberter: mit ihm habe ich eigentlich auf jedem Festival gequatscht, aber nie über Musik; Fussball: er ist MSV Fan und hat wie ich auf der rechten Wade ein GLASGOW CELTIC Tattoo! :D Leute, unsere Szene ist ein Dorf! Ich mag das!

Und mit vielen der jüngeren(und mittelalten) Thrash Metal Bands werde ich mich jetzt mal eingängiger beschäftigen, das hat mich jetzt ein bißchen angefixt.

Aber das Alkoholgequatsche geht mir so dermaßen auf den Sack! Und darin liegt möglicherweise auch einer der Gründe, warum mir Festivals immer weniger gefallen. Ich habe einfach keine Lust mehr, Lebenszeit zu verschwenden, indem ich mich mit Leuten abgebe, die sich besaufen. Es kotzt mich an ... no personal offense, jeder wie er mag.

Wer diesen Film als enzyklopädischen Film verstehen mag, kann es sich sparen, wer allerdings einen charmanten, selektiven Einblick in eine eigene kleine Welt erhalten oder sich in die eigene Vergangenheit zurückversetzen lassen möchte: Prädikat empfehlenswert.

Thrash on!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das Alkoholgequatsche geht mir so dermaßen auf den Sack! Und darin liegt möglicherweise auch einer der Gründe, warum mir Festivals immer weniger gefallen. Ich habe einfach keine Lust mehr, Lebenszeit zu verschwenden, indem ich mich mit Leuten abgebe, die sich besaufen. Es kotzt mich an ... no personal offense, jeder wie er mag.
Musst dich eben mehr mit mir abgeben - aber ob das dann besser ist..:D
 
Zum Glück war ich rechtzeitig wieder fit, um mir den Film im Kino anzusehen und noch nicht fit genug, um wieder zu arbeiten. Das hat Corona gut gemacht, denn ohne hätte ich arbeiten müssen und wäre nicht gegangen. Astreines Timing!

Ich finde den Film absolut gelungen, weil er den Spagat zwischen damals - hach war das geil, wir erinnern uns - und jetzt - es macht immer noch Spaß und die Jungen können es auch - ganz gut hinkriegt. Mir hat er nochmal gezeigt, wie sehr ich Thrash Metal liebe und wieviel Spaß er immer noch macht. Der Blick auf die teutonische Szene war für mich deshalb umso interessanter, weil ich damals nicht wirklich Zugang dazu gefunden, die amerikanischen Helden jedoch abgefeiert habe. Kreator (endless pain) hat mein 5 Jahre jüngerer Bruder irgendwann angeschleppt und ihm gebührt das familiäre Anrecht auf den ersten Thrasher. Ich bin erst "bei terrible certainty" eingestiegen. Destruction und Sodom haben viele Kumpels gehört, aber damit habe ich nie etwas anfangen können. Mit Destruction ändert es sich gerade etwas und Sodom waren deutsche Venom und das ist natürlich alles andere als ein Lob! Deathrow, Exumer, Accu§er, Holy Moses, Living Death etc... alle bekannt aber es hat nie gezündet. Jetzt höre ich mir vieles an und finde es inzwischen tatsächlich gut oder noch besser. Interessant.

Schön fand ich, wie viele Gesichter vertraut sind, weil sie unzählige Male auf Festivals erschienen sind, beispielsweise der kräftigere der beiden Velberter: mit ihm habe ich eigentlich auf jedem Festival gequatscht, aber nie über Musik; Fussball: er ist MSV Fan und hat wie ich auf der rechten Wade ein GLASGOW CELTIC Tattoo! :D Leute, unsere Szene ist ein Dorf! Ich mag das!

Und mit vielen der jüngeren(und mittelalten) Thrash Metal Bands werde ich mich jetzt mal eingängiger beschäftigen, das hat mich jetzt ein bißchen angefixt.

Aber das Alkoholgequatsche geht mir so dermaßen auf den Sack! Und darin liegt möglicherweise auch einer der Gründe, warum mir Festivals immer weniger gefallen. Ich habe einfach keine Lust mehr, Lebenszeit zu verschwenden, indem ich mich mit Leuten abgebe, die sich besaufen. Es kotzt mich an ... no personal offense, jeder wie er mag.

Wer diesen Film als enzyklopädischen Film verstehen mag, kann es sich sparen, wer allerdings einen charmanten, selektiven Einblick in eine eigene kleine Welt erhalten oder sich in die eigene Vergangenheit zurückversetzen lassen möchte: Prädikat empfehlenswert.

Thrash on!


Sorry ich geh auf Festivals um mich auch zu besaufen und hoffe dass Leute wie Du -no personal offense- da nicht in der Bierschlange vor mir sind um ein alkoholfreies Radler zu bestellen. Verschwendete Lebenszeit echt.
 
Mal abgesehen davon, dass wohl jeder, der jemals zum Fahrer auserkoren wurde oder auf Festivals und Konzerten die Theke gemacht hat, weiß, dass der Umgang als nüchterner Mensch mit Betrunkenen oft um ein Vielfaches anstrengender ist, als umgekehrt, bevorzuge ich, der ich selbst dem Rausch nicht abgeneigt bin, das Motto leben und leben lassen oder: Sprit oder bleifrei, Hauptsache, es befindet sich kein Arschloch hinter dem Becher Ballerbrühe oder dem Buddel Fritz Cola.

Die Diskussion, ob womöglich zu viel gesoffen und problematisches Trinkverhalten bagatellisiert wird, finde ich am Ende auch wichtiger, als die Schmähung von Leuten, die eben nichts mit Alkohol am Hut haben.
 
Mal abgesehen davon, dass wohl jeder, der jemals zum Fahrer auserkoren wurde oder auf Festivals und Konzerten die Theke gemacht hat, weiß, dass der Umgang als nüchterner Mensch mit Betrunkenen oft um ein Vielfaches anstrengender ist, als umgekehrt, bevorzuge ich, der ich selbst dem Rausch nicht abgeneigt bin, das Motto leben und leben lassen oder: Sprit oder bleifrei, Hauptsache, es befindet sich kein Arschloch hinter dem Becher Ballerbrühe oder dem Buddel Fritz Cola.

Die Diskussion, ob womöglich zu viel gesoffen und problematisches Trinkverhalten bagatellisiert wird, finde ich am Ende auch wichtiger, als die Schmähung von Leuten, die eben nichts mit Alkohol am Hut haben.

Aber Mama, der hat doch angefangen:)

Teile dennoch Deine Auffassung - wobei ich seltenst der Fahrer war und behaupte, soweit ich mich erinnern kann, immer gut mit nicht alkoholisierten umgegangen zu sein. War immer froh, dass sich irgendwer erbarmt hat.
 
Aber Mama, der hat doch angefangen:)

Teile dennoch Deine Auffassung - wobei ich seltenst der Fahrer war und behaupte, soweit ich mich erinnern kann, immer gut mit nicht alkoholisierten umgegangen zu sein. War immer froh, dass sich irgendwer erbarmt hat.

Ja, ich auch. Aber es sind nunmal nicht alle solch vorbildlich achtsame, weise und zum Verlieben entzückende Trunkenbolde wie wir. :D
 
Ja, ich auch. Aber es sind nunmal nicht alle solch vorbildlich achtsame, weise und zum Verlieben entzückende Trunkenbolde wie wir. :D
Ähm, sorry das ich mich hier einpflegeln muss, bin ich auch so komisch?
Egal, wie mein "wahl"-bremischer Kollege schon sagte, man(n) kann sich auch im alkoholisierten Zustand benehmen. Zumindest versuche ich das immer. Wenn voll, dann husch in`s Körbchen.;)
 
Gestern auch gesehen und genossen .

Hat gut das Nostalgiegefühl beseelt. Leider bin ich etwas später geboren,um es live mitbekommen zu haben,es fehlte uns auch der Überblick und die Tapekontakte um die Bands aus der 2.und 3.Reihe mitzubekommen. Aber nichtsdestotrotz, würde mich immer noch als Thrasher bezeichnen,es traf zu 100% meinen Nerv, wütend,frustriert,pubertiert,politisch,durstig und überbordende Energie ausschweifend verschwendend. Good friendly violent fun. Keinen Gedanken an morgen , Vollgas im Hier und Jetzt, no surrender .
Natürlich gehört(e) da Saufen dazu.
Muss man meiner Meinung nach auch niemanden im Film belehren oder Alkoholiker Karrieren und deren Ende zeigen,nicht im Jahre 2022. Wieviele Kinder werden diesen Film sehen? Wer sich mit der Rockszene befasst sieht schnell die Schattenseiten und kann es einordnen .
Und man sieht in dem Film deutlich was jahrelanges Saufen aus Menschen machen kann.

Meine Sturm&Drang 90er wurden kurz abgehandelt,klar aus Sicht der 80er Kids.

Die „neuen“ Bands schaue ich live immer gerne an,hat Lust gemacht mehr anzuchecken.
Der Autor stellte sich neben dem Nachwuchs Fragen,so kurz nach dem Film fehlen einem oft die Worte. Es kam der Wunsch andere Szenen wie Death oder Black Metal zu beleuchten,aber muss wohl jemand anderes machen.
War wohl einmalig dass soviele großartige Bands in einem Viertel entstanden, heute sind die weiter verstreut, schwerer gemeinsame Touren und Gigs zu machen.

Reingehen wer noch überlegt ! :top:

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So, nach einer wunderbaren Wanderung im Freiburger Umland war ich gestern mit drei Freunden im Film. 18 Uhr ist erstmal seltsam für einen Kinoabend, aber was soll's. Leider war das Kino nicht so ausverkauft wie anscheinend andernorts, es gab doch viele Lücken. Ich kannte nur wenig Leute. Manche sind gar von Karlsruhe aus angereist, einige vom Dialekt her schon Richtung Schweizer Grenze, also Destruction-Land. Der Film selbst gefiel mir doch echt sehr gut. Ein schöner Rückblick auf meine eigene Jugend, als man erste Berichte über diese anbahnende Sensation Metallica und dann Slayer lesen konnte und die Jagd nachdem nächst härteren Level zu Accept und Priest los ging. So habe ich hörtechnisch und lebensgefühlmäßig den Thrash-Beginn kurz verpasst, quasi, aber dann umso mehr vergöttert für einige Zeit. Jedenfalls finde ich die vielen Interview-Einsprengsel stimmig zusammengefasst und aufgebaut. Und grade die Begehungen der alten Kultplätze super unterhaltsam. Sympathische Gestalten, Ventor ist mein Gewinner hierbei;). Auch mir gefiel das DDR-Kapitel mit am besten, da hätte ich schon noch gerne mehr von gesehen, aber soll ja zukünftig wohl noch. Hinterher war die Fragerunde an Regisseur Daniel Hofmann etwas zaghaft, und klar fiel allen auf, dass Mille in keiner einzigen Interviewsequenz vorkommt. Die Antwort so simpel wie ernüchternd: er wollte einfach nicht. Sehr schade, denn der Film lässt Thrasher ja nicht wie Vollhonks dastehen. Nunja. Auch wir waren erstaunt wie wenig Frauen im Film eine Rolle spielen, v.a. erst in der aktuellen Zeit tauchen ein paar mehr auf. Aber so war es wohl halt. Mir hat auch etwas über die Motivation gefehlt, warum junge Metaller außer Aggressionsabbau zu Thrashern wurden, also mehr Tiefgang, aber das haben ja viele hier schon berichtet. Soooviel ging es dann letzlich auch nicht um's Saufen. Ach ja, kein einziger DF-Schreiber kommt im Film vor, RH und kurz MH schon. Schade, hätte mich z.B. auf Erzählungen von Frank gefreut. Etwas Fremdscham hatte ich dann aufgrund der Grölerei einiger echt alle Klischees erfüllenden Old Farts, die man sonst nie auf Konzerten sieht, deren Zwischenrufe, Gebaren und Fragen dann schnell nervig wurden. Aber egal. Jedenfalls sehr nice seinen Namen dann im Abspann unter den Supportern zu sehen:D. Am Merchtisch dann noch die DVD eingesackt. Freue mich mal auf weitere Projekte von Hofmann.
 
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Dann macht ein Film ja trotzdem einiges richtig, wenn er diskussionswürdig ist. Die Saufgeschichten beziehen sich ja meist auf die Jugend der Befragten. Und da spielt das nun mal bei sehr vielen eine sehr große Rolle. Jetzt liest mal die Vergangenheitsfglorifizierungs-Threads hier durch bzw. auch aktuelle Ausgeh-Stories, wie toll voll immer alle waren. Von dem her..
 
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Der Film ist z.T. stark Diskussionswürdig, z.B. Glorifierzung des Saufens, zudem recht oberflächlich und handwerklich nicht wirklich toll gemacht. Er unterhält zweifellos, aber richtig gut ist er leider nicht.

Sagt in dem Film tatsächlich jemand „Saufen ist toll!“?
Oder wird die Vergangenheit beschrieben, in der die Akteure als Pubertierende durch die Gegend gezogen sind und Dinge probiert haben oder orientierungslos waren… und ja… mit einem entfernten Blick darauf war einiges sicher nicht gut, aber manch witzige Story gibt es halt doch, über die man heute mit den alten Kumpels lachen kann, seinen Kindern aber trotzdem vorenthalten möchte…
Ich könnte zugegeben auch einer der Akteure sein… ;)
 
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