Beyond the Gates 2022, Bergen, Norwegen 2-6 August

Ne, im Studio wird dann wahrscheinlich Laurent die Bassparts übernehmen.

Hatte ich im Bandthread schon mal erzählt, ich bin mit meiner Familie zwecks beruflicher und mentaler Neuorientierung nach Lübeck gezogen. Über die Entfernung hätte das dann nicht mehr funktioniert, weil Chapel nur so gut sind wie sie sind, weil wir alles im Proberaum erarbeitet haben. Am neuen Album hätte ich vielleicht noch per Filesharing mitarbeiten können, aber das hätte sich einfach falsch angefühlt. Und die Sachen wollen auch im Bandkontext geprobt werden und da war es arbeitszeitlich bedingt schon immer schwierig, Termine zu finden, als ich noch in Köln gelebt hab. Da manche auch Wochenends arbeiten wäre es halt auch nicht möglich, daß ich regelmäßig da runter jette. Mir hat's das Herz zerrissen, aber die Umorientierung war am Ende dann doch erst mal wichtiger, sonst wäre ich bzw wir im Moloch Köln verkümmert. Die Band fehlt mir ohne Ende, aber alles andere fühlt sich gerade vollkommen richtig an. Hab auch schon ein bisschen die Fühler nach was neuem ausgestreckt, irgendwie mach ich auf jeden Fall weiter. :)
Ein Dilemma. Glück sei mit dir, egal was ist und kommt!
 
Auch gestern war wieder ein super Tag. Nach einer kurzen Wanderung und einem kleinen Schönheitsschlaf ging es ins Kulturhuset zu den ersten beiden Bands, die beide jeweils ihren ersten Live-Auftritt hatten.

Umbra conscientia legten dann gleich extrem stark vor und lieferten einen Black Metal Auftritt der Extra-Klasse. Da stimmt einfach alles. Wut und Spielfreude voll auf den Punkt gebracht. Hab mir im Anschluss gleich das neue Vinyl besorgt.

Bythos wirkten danach ein klein wenig hüftsteif. Der Dissection-Mix kam zwar gut an, aber es fehlte das letzte Bisschen Wahnsinn im Vergleich zur Einstiegsband.

Über der Halle gab Nergal parallel ein öffentliches Interview. Haben wir verpasst, aber die Location mit Dachgarten war echt Spitze.

Danach sind wir weiter zur Haupthalle.

Da lieferten dann Year of the goat einen echt tollen Einstiegsset. Hatte die Band noch nicht live gesehen und war echt begeistert. Spielfreude, tolle Songs, gute Stimmung. Passt.

Satan hatten leider anfangs leichte Soundprobleme und etwas zu wenig Spielzeit. Aber die Profis gewann die Herzen des Black Metal Publikums mit Begeisterung, starken Songs und schrägem britischen Humor. Eine junge Dame aus der zweiten Reihe, die konstant mit verschränkten Armen dastand, war ein gefundenes Fressen für Brian Ross.

Nach dem Auftritt sprachen wir mit drei Typen, die extra aus New York angereist waren. Real crazy guys.

Es folgten Lucifer, die sehr routiniert einen guten Auftritt hinlegten. Ebenfalls starke Songs und eine tolle Band. Über allem thronte Nicke am Schlagzeug. Gute Band, aber nicht ganz meine Baustelle. Die Hellacopters wären mir lieber gewesen. Aber das Publikum hat Lucifer abgefeiert.

Danach folgte Solstafir. Hatte sie noch nie live gesehen und es war echt magisch. Ich hätte ihnen auch noch länger zuhören können. Spruch des Tages: we are Solstafir from Island. We have been away for around 1.000 years. So it is fair to say: the boys are back in town. Großartig.

Opeth erfüllten wohl für viele die Erwartungen. Sie hatten allerdings keinen speziellen old school set am Start. Da ich mich mit der Band nicht so auskenne, kann ich zum Auftritt wenig sagen. Gut, aber nicht meine Baustelle trifft es wohl am besten.

Danach im Stechschritt zurück zum Kulturhuset.

Da hatten Phantom Fire bereits begonnen. Der Laden war nicht mehr besonders voll. Es gab Rumpel Black Thrash mit Power. Aufgrund der Kürze des eigenen Materials wurde Chaos AD noch schnell verwurstet. Danach war die halbe Stunde auch schon vorbei. Nett, aber nicht wirklich aufregend.

Portrait fingen dann gegen 01:45 Uhr an. Von denen haben wir leider nur 2 Songs geschafft. Mehr war nicht mehr drin. Völlig groggy sind wir dann zum Hotel zurück geschlurft.

Schöner, aber anstrengender Tag.
 
Irgendwie fühle ich mich doch dazu verpflichtet hier einen kleinen Festivalbericht abzugeben..... ich versuche die Woche mal in Worte zu fassen.

Vorweg, wie ich schon schrieb, die Alkoholpreise sind Flucht und Segen zu gleich! 10€ für ein 0,4er Bier oder Glas Wein ist schon echt weit über dem mittlerweile normal üblichen 6€ für 0,5L Bier Preis. Aus geheimer Quelle bekam ich aber eine Flasche Jack Daniels zugesteckt, mit der ich mir zumindest die ersten zwei Tage meine 5€ Cola etwas würzen konnte.

Die Anreise verlief mit Fahrt nach Amsterdam und Flug nach Bergen und Abholservice vom Airport mehr als optimal! Als Unterkunft hatten wir uns diesmal nicht lumpen lassen und das Radisson Blu direkt in Bryggen am Hafen gebucht. Hier gab es vom Service, bis Frühstück, Sauberkeit und Ausstattung auch genau nix zu meckern.

1. Festivaltag Dienstag

Nach dem Frühstück gings mit dem Auto durch Bergen, welches zur Zeit quasi aus einer einzigen Baustelle steht Richtung Fantoft. Luftlinie 6km und eine Fahrt von fast 40Min später lohnt es sich hier mal für ca. 6€ in diesen Teil der Geschichte des Black Metals hinzuschauen obwohl "nur noch" zwei bis drei verkohlte Holzstücke daran erinnern was mal passiert ist. Danach gings zur Ruine des Lyseklosters, das zu seiner Zeit Kulisse für allerhand Black Metal Fotoshootings genutzt wurde. Schön zu sehen aber an dieser Stelle ist es wirklich nicht wert sich dafür krumm zu machen, wenn mich nicht gerade mit dem Auto in der Nähe ist.

Kurz aufs Hotelzimmer uns ab gings Richtung Kulturhuset, die erste von drei Konzertlocations, um die Festivalbändchen(ja zwei! Eins für das "normal" Festival und eines für die nach dem Hauptact auftretenden Bands im Kulturhuset und als "Night Shift" betitelt) abzuholen. Uns graute es vor langen Schlangen doch wurden wir eines Besseren belehrt und waren quasi direkt dran!

Pünktlich in der zweiten Location, das USF Verftet, wo um 18:30 Chapel of Disease dieses Festival mit einem Megaabriss beginnen sollten. 1.-Reihe-WAHNSINNSGEIL !!!
Auch Vemod lassen kein anderes Urteil! Gaahls Wyrd und 1349 waren nicht mein Fall und wurden daher geskippt. Als Headliner war Abbath überraschend gut wo mir jedoch ehrlich gesagt die Immortalsongs immer noch deutlich besser gefallen als sein eigenes Zeug. Als Tagesabschluss gab es dann noch Me and That Man im Kulturhuset was mit ihrem Kontrastprogramm den Abend für mich super abrundete.

Tagessieg: Chapel of Disease

2. Festivaltag Mittwoch

Hoch auf den Berg mit der Bimbelbahn erlebte ich die Skyline von Bergen leider als Nebelwand inklusive einer Illusion eines riesen Bergsees. Nach dem Fußmarsch hinunter musste erstmal eine ordentliche Mittagspause im Hotelzimmer her um Kraft für den Tag zu tanken. Dieser begann mit Umbra Conscientia welche eine super Opener machen hinter dem Bythos leider sehr zurück blieben und nicht so gefallen haben. Das Tageslineup im USF Verftet stand unter einem etwas anderen Stern. Year of the Goat machen ihre Sache hier sehr ordentlich sollten aber gleich danach von Satan in den Schatten gestellt werden. Man, waren Satan geil drauf! Lucifer waren für mich eine kleine Überraschung! Sehr guter Sound und tolle Performance. Solstafir konnten mich dafür diesmal eher weniger mitreissen. Als Headliner spielten Opeth, die mit sichtlich Bock hatten aber mit einer mittlerweile Standard-Setlist und nur norwegischen Ansagen hinter ihren Möglichkeiten leider zurück blieben. In der Night Shift konnten Phantom Fire und Portrait nicht mehr ganz überzeugen, der Akku war auch leer also gingen wir nach zwei Portrait Songs Richtung Hotel.

Tagessieg: Satan

3. Festivaltag Donnerstag

Soweit ich das noch ganz zusammenbekomme liefen wir etwas durch die Stadt und besuchten den Plattenladen Apollon der gleichzeitig eine Kneipe mit mehr als 20 Sorten gezapftes Bier war. Tolles Konzept.

Bandtechnisch bekam wir heute zum ersten mal die volle Black Metal-Breitseite.
Los gings mit Djevel, die ich schon aufm Sinister Purpose gesehen habe, die eine gute Show ablieferten. Danach ging es zum rückwirkend betrachtet ersten Festivalhiglight. Darvaza haben alles in Schutt und Asche gelegt. Heiliger Strohsack war das krass!

In der anderen Location ging es mit Misþyrming los, die ich vorher nur so nebenbei aufm Schirm hatte aber Darvaza nur ganz knapp nicht das Wasser reichen konnte. Hammer Gig! Whoredom Rife konnten auf Grund von den vorherigen saustarken Gigs leider nicht mehr allzuviel Lob ernten. Archgoat waren ok, Mgla standen leider auch etwas im Schatten von Misþyrming und Darvaza und Sodom als Headliner machen einfach nur noch Dienst nach Vorschrift.

Die Night Shift konnte mit Ominous Resurrection und Misotheist für mich heute auch nur noch durchschnittliche Gigs hervorbringen.

Tagessieg: Darvaza

4. Festivaltag Freitag aka "Der erste Tag der Tage"

Nochmal die Bimbelbahn hoch! Diesmal die volle Skyline von Bergen bei klarer Sicht! Super schön wars und der ehemals als in nebengetauchte Bergsee entpuppte sich als etwas größerer Gartenteich auf dem Leute auch noch Kanu fuhren.

Kringa riss das Kulturhuset mal wieder ab! Nekromantheon haben wir uns geklemmt. Not my cup of tea!

Dann dann dann endlich .... haben wir die heiligen Hallen betreten. Schön auf dem Plakat außen an der Halle zu sehen. "Black is coming Home". Die Grieghallen. Studio, Konzerthaus und Geburtsort des norwegischen Black Metals.

Enslaved spielten "Vikingligr Veldi" komplett
Emperor spielten ein 30 Jahre Best of Set inkl. Songs mit Mortiis und Faust
Mayhem spielten De Mysteriis Dom Sathanas

Was ein Konzertsaal, was ein Sound, was für Bands, was für Sets, was für ein Erlebnis! Jede Band war on point! Jeder Song war perfekt! Alles war magisch. Hier schlug jedes Black Metal Herz höher.

Eigentlich sollte in der Night Shift noch Pertubator abraven, der hat aber leider kurzfristig absagen müssen. Den Ersatz Sahg haben wir uns geklemmt.

Tagessieg: Grieghallen mit Enslaved, Emperor und Mayhem

5. Festivaltag Samstag aka "Der zweite Tag der Tage"

Um 13:00 Uhr buchten wir eine guided Tour mit Pytten durch die Grieghallen. Die Studioräume wurden besichtigt und allerhand Stories aus den "alten Tagen" wurden vom sichtlich emotionalen Pytten zum Besten gegeben. Er wollte erst den vorherigen Tag gar nicht besuchen und die "drei Großen" sehen aber man konnte jede Minute der Führung merken wie viel ihm das bedeutet die Leute nach teilweise 15 Jahren mal wiederzusehen mit denen er Black Metal Geschichte schrieb. Die Tour wurde auch quasi um 30 Minuten überzogen was uns aber überhaupt nichts ausmachte und selbst Pytten hätte vermutlich noch drei Stunden weiter reden können. Beeindruckend!

Unto Others machten einen ordentlich Opener und ich freu mich für sie, dass sie in solcher einer Location spielen durften. Tribulation waren super langweilig und Candlemass haben ihr Nightfall wirklich sehr gut vorgetragen. Nach einer Stunde Umbaupause war es dann endlich so weit. Der Headliner der Headliner, worauf alle gewartet haben die letzten Tage. Mercyful fuckin Fate! I R R E !!! Geile Songs, die Band hatte so Bock, toller Bühnenaufbau und nach der Show wollte der King gar nicht von der Bühne so wurde er von den Leute gefeiert. Ich habe den Wacken-Stream zwar nicht gesehen aber ich glaube ungesehen, dass unsere Crowd die zehnmal geilerei war. Junge Junge wurden die zurecht abgefeiert unzwar nach jedem Song.

Tagessieg: äääääh..... "I was born on the cemetery........."

Wir lernten Leute aus Italien, USA, Australien, Finnland, Schweden, Spanien und Deutschland kennen! Und bei jedem einzelnen würde ich mich freuen, wenn ich ihn oder sie irgendwann mal wieder sehen würde.

Alle anderen unglaublichen Sachen, Stories, Anekdoten, Erlebnisse und Gefühle kann ich hier einfach nicht in Worten schreiben. Das geht einfach nicht. Das muss man einfach erlebt haben. Was für eine Woche.

Und hier möchte zunächst @Felix Unfreundlich für das Kennenlernen und die Unterhaltungen danken! Würde mich freuen dich mal wieder zu treffen.

Doch alles Geschriebene erlebte ich nicht allein. @Thalon du hast ein großen Teil dazu beigetragen, dass diese Woche eine der besten Wochen meines Metalfan-Daseins war bzw. ist. GEILE NUMMER JUNGE UND ICH WÜRDS WIEDER GENAU SO MACHEN!

so muss reichen. Ich hab das Ganze hier nicht nochmal gelesen. Also behaltet die Schreibfehler bitte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@dinkidoo : Ich kann Dein Lob nur zurück geben. Obwohl wir uns vor Bergen nur flüchtig kannten, war die Woche ein voller Erfolg. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, mit Dir die ganzen geilen Konzerte zu besuchen. Auch beim Beiprogramm und beim Essen waren wir uns immer sofort einig. Schön dass Du es mit einem Fanboy wie mir ausgehalten hast. ;) War eine Spitzenwoche!

Vielen Dank dafür!

Wenn ich mich ein wenig gesammelt habe, schreibe ich vielleicht auch noch ein paar Zeilen hier rein, aber @dinkidoo hat eigentlich schon alles Wichtige gesagt. Es war einfach unfassbar geil!
 
Das meiste ist ja schon erzählt worden, aus touristischer Sicht möchte ich noch ein paar Kleinigkeiten anfügen:

Für mein empfinden ist der Ulriken noch einen Ticken schöner als der Floyen. Da gibt es eine Hochebene mit ein paar wirklich grandiosen Ausblicken. Tatsächlich gibt es auch einen etwa 13-14 Kilometer langen Wanderweg, der die beiden Berge verbindet. Der ist nicht ohne, aber - soweit ich ihn gegangen bin - sehr schön.

Womit wir bei meinem "überlegt es euch lieber zweimal"-Tipp wären: Ich hab nach drei oder vier Kilometern vom Ulriken aus beschlossen, einen in der Wanderkarte als "markierten Trampelpfad" eingezeichneten Weg zum Svartediken runterzunehmen. Das ist ein traumhaft schöner Stausee zwischen den Bergen mit ein paar ziemlich gruseligen Geschichten (früher wurden dort unerwünschte Kinder entsorgt, eine mysteriöse Frauenleiche mit Geheimdiensthintergrund aus den Zeiten des kalten Krieges hat der See ebenfalls zu bieten), gleichzeitig die Haupttrinkwasserquelle für Bergen. Aber zurück zu dem markierten Trampelpfad: Der hat in kürzester Zeit definitiv ein paar hundert Meter Höhenunterschied überwunden. Markiert war da gar nichts, und von der Pfadführung wirkte das auch eher wie so ein Bergziegenpfad. Außerdem waren weite Teile des Pfades mehr oder minder überspült, weil es die Tage davor regelmäßig geregnet hatte. Um es kurz zu machen: Ich spüre die Auswirkungen meines kleinen Abenteuers immer noch und kann Leuten, die von solchen Pfaden angezogen werden, wirklich nur raten, da erstmal mit jemandem zu reden, der den schon genutzt hat. Was so wahnsinnig viele nicht sein werden, ich hab jedenfalls in irgendwas um die vier Stunden gerade mal eine weitere Person getroffen - kurz vor dem Ende einen Extremsportler, der da mit viel Schwung hochgetobt ist und von meinem Erscheinen genauso überrascht war wie anders herum.

Ansonsten war ich noch in der Festung, was auch sehr spannend ist. Die Festung ist im zweiten Weltkrieg mehr oder minder ausgebrannt, nachdem ein benachbartes (natürlich deutsches) Munitionsschiff in Brand geraten und den halben Hafen abgefackelt hat. Beim Wiederaufbau wurden verschiedene Stile, in denen die Festung über die Jahrhunderte überarbeitet, neu gebaut oder ergänzt wurde, kombiniert, so dass ziemlich gut nachzuvollziehen ist, wie die Festung sich entwickelt hat. Außerdem eignen sich Kerker und sonstige Unterkellerungen ganz ausgezeichnet für klischeehafte Black Metal Poserfotos.

Bandtechnisch waren meine Sieger: Mercyful Fate, Mayhem (so gut wie seit Jahren nicht mehr), Emperor, Enslaved (höre ich viel zu selten), Nekromantheon, Mgla, Whoredom Rife, Darvaza (Celestial Bloodshed Songs!), Lucifer, Umbra Consientia, Vemod und Chapel Of Disease.
 
Meine Frau und ich wollten eigentlich zum Beyond The Gates 2020 unsere Hochzeitsreise machen, was aus bekannten Gründen ins Wasser fiel. Die Reise für dieses Jahr zu buchen war uns zu riskant, aber nach den ganzen Berichten hier sind wir dermaßen angefixt, dass wir das nächstes Jahr ziemlich sicher in Angriff nehmen wollen. Das Line-Up von diesem Jahr wird zwar schwer zu toppen sein, aber allein die Kulisse und Historie der Stadt machen schon sehr viel Lust drauf, das mal mitzuerleben.

Finanziell ist das natürlich schon ne Hausnummer - grob überschlagen kommen wir mit Festivaltickets, Hotel, Flügen, Zug zum Flughafen und zurück sowie Katzenpension für unseren Kater locker auf fast 2.500 Euro. Was wir stemmen könnten, wenn wir bis nächstes Jahr August Geld diszipliniert zur Seite legen. Wie sind denn vor Ort die Preise für Essen, Trinken und Merch? Klar, Bier ist arschteuer - ca. 10 Euro pro Bier, das kalkulieren wir mit ein. Wie siehts mit dem Rest aus?
 
Shirts sind je nach Kurs so bei 28-30 Euro
Vinyl variiert stark aber meistens 18-20 Euro

Ne Backkartoffel lag bei ca 8€ + Upgrades und eine Art Dönerrolle bei 15€. Veggievariante bei 14€
Also alles nicht ganz günstig.

Aber überall in der Stadt sind natürlich Supermärkte verteilt wo man gut einkaufen kann.
 
Meine Frau und ich wollten eigentlich zum Beyond The Gates 2020 unsere Hochzeitsreise machen, was aus bekannten Gründen ins Wasser fiel. Die Reise für dieses Jahr zu buchen war uns zu riskant, aber nach den ganzen Berichten hier sind wir dermaßen angefixt, dass wir das nächstes Jahr ziemlich sicher in Angriff nehmen wollen. Das Line-Up von diesem Jahr wird zwar schwer zu toppen sein, aber allein die Kulisse und Historie der Stadt machen schon sehr viel Lust drauf, das mal mitzuerleben.

Finanziell ist das natürlich schon ne Hausnummer - grob überschlagen kommen wir mit Festivaltickets, Hotel, Flügen, Zug zum Flughafen und zurück sowie Katzenpension für unseren Kater locker auf fast 2.500 Euro. Was wir stemmen könnten, wenn wir bis nächstes Jahr August Geld diszipliniert zur Seite legen. Wie sind denn vor Ort die Preise für Essen, Trinken und Merch? Klar, Bier ist arschteuer - ca. 10 Euro pro Bier, das kalkulieren wir mit ein. Wie siehts mit dem Rest aus?
Essen gehen ist in Bergen echt teuer.

Das Wichtigste scheint mir eine preiswerte Unterkunft zu finden. Die macht in der Rechnung einfach den größten Posten aus. Und wenn man die Night Shift mitnehmen möchte, sollte die nicht zu weit außerhalb liegen, da viele Bahnen gegen 0:30 Uhr zum letzten Mal fahren.
 
Shirts sind je nach Kurs so bei 28-30 Euro
Vinyl variiert stark aber meistens 18-20 Euro

Ne Backkartoffel lag bei ca 8€ + Upgrades und eine Art Dönerrolle bei 15€. Veggievariante bei 14€
Also alles nicht ganz günstig.

Ok, die Merch/Vinyl-Preise sind dann ja recht human. Aber das Essen... Heidewitzka. Auf jeden Fall gut zu wissen für die Budgetplanung. :top:
 
Danke - kannst du da evtl. etwas empfehlen?
Wir haben über booking.com gebucht. Da ich da öfter buche, kriege ich da mittlerweile Rabatt. Oder Ihr bucht Euch was über AirBNB.

Nachdem @dinkidoo und ich beschlossen hatten, uns ein Zimmer zu teilen, haben wir ein teureres Hotel incl. Frühstück genommen und dann nur noch nachmittags was gegessen. Schau einfach mal rein, was Dir so zusagt.

Zwischen den zwei bzw. drei Konzerthallen sind es auch noch mal 1-2 km zu gehen, so dass es nicht die eine "richtige" Adresse gibt. Es sollte halt irgendwo in Hafennähe sein. Dann passt das.
 
Wir haben über booking.com gebucht. Da ich da öfter buche, kriege ich da mittlerweile Rabatt. Oder Ihr bucht Euch was über AirBNB.

Nachdem @dinkidoo und ich beschlossen hatten, uns ein Zimmer zu teilen, haben wir ein teureres Hotel incl. Frühstück genommen und dann nur noch nachmittags was gegessen. Schau einfach mal rein, was Dir so zusagt.

Zwischen den zwei bzw. drei Konzerthallen sind es auch noch mal 1-2 km zu gehen, so dass es nicht die eine "richtige" Adresse gibt. Es sollte halt irgendwo in Hafennähe sein. Dann passt das.

Danke dir! Kann man eigentlich, wie in Schweden, überall mit Kreditkarte zahlen oder muss man immer ein paar Kronen in der Tasche haben?
 
Wir haben in zweieinhalb Wochen in Norwegen kein Bargeld angerührt. Nahezu alles ist dort auf Kreditkartenzahlung eingestellt. Und Essen aus dem Supermarkt ist mit Abstand die günstigste Alternative, zumal die o. g. Hafengegend absolute Touristenecke ist. Was Merch angeht: Mercyful Fate-Shirts kosteten rund 40 Euro. Neues Vinyl bewegt sich- soweit ich das erlebt habe - in ähnlichen Preisregionen.
 
Danke dir! Kann man eigentlich, wie in Schweden, überall mit Kreditkarte zahlen oder muss man immer ein paar Kronen in der Tasche haben?
Wie schon geschrieben: Bargeld braucht man mittlerweile keines mehr. Selbst der Eintritt bei der Stabkirche oder das Brötchen beim Bäcker kann mittlerweile per Kreditkarte bezahlt werden.

Aber: Es sollte schon eine Kreditkarte sein. Eine EC-Karte reicht meist, aber nicht immer aus. Nicht alle Geschäfte akzeptieren Maestro. Mit VISA oder Mastercard kommt man aber überall problemlos durch. Selbst das Merch in den Hallen haben wir problemlos mit der Karte zahlen können.
 
Danke für die Berichte. Ich bin seit Donnerstag aus einem großartigen Familien-Urlaub aus Norwegen zurück. War beim Beyond The Gates lediglich für den Mercyful Fate-Tag vor Ort. Leider waren die Grieghallen-Studio-Führungen zum Zeitpunkt meines Planungsstarts bereits ausverkauft – sehr schade, wenn ich den obigen Report lese. Dasselbe galt für den Mayhem-Tag – leider ist mir erst zu spät der Gedanke gekommen bei denen nachzufragen, die kurzfristig ihren Besuch absagen mussten. Eventuell hätten die sich über eine zumindest kleine Kostenerstattung gefreut. An Metal-Pilgerfahrten blieben mir immerhin später, beim Halt in Oslo, der Plattenladen Neseblood und die Ausstellung „Satyricon und Munch“ im Munch Musem

Zunächst war das Ambiente der Grieghallen für ein Konzert dieser Art sehr ungewöhnlich: Von außen ein Tempel für klassische Musik (logisch, bei dem Namen) und vor der Bühne eher wie ein Hörsaal aussehend. Unto Others waren als Opener überraschend gut, viel besser als ich sie als Idle Hands vom Keep It True-Gig in Erinnerung habe. Von Tribulation hatte ich bis dato keinen Ton gehört und sie werden meiner Sammlung weiterhin fernbleiben, auch wenn der Auftritt selbst sehr gut war.

Candlemass haben anschließend Nightfall in Gänze zum Besten gegeben, ergänzt um Mirror Mirror und Solitude. Ich habe sie mit diesem Sänger nun zum dritten Mal live gesehen und es bleibt dabei: Auf dem Debüt eine Klasse für sich – heutzutage eher gröhlend unterwegs, die Töne selten mal aussingend. Das klingt sogar bei den Epicus-Songs nach einem anderen Sänger als derjenige, der die Studiofassungen eingespielt hat (wie der KIT Rising-Gig zeigte), aber von Messiah-Material sollte man ihn fernhalten. Ein Vergleich mit jenem, der zumindest live sowohl show- als auch gesangstechnisch eine Klasse für sich war, verbietet sich ohnehin. Immerhin hatte Leif Eidling Geburtstag und die Band kam richtig gut an.

Dann endlich der ersehnte Mercyful Gate-Gig in kleinem Ambiente (zuvor lediglich auf Festivalauftritten bei Tageslicht erlebt). Viel falsch machen konnte man von der Songauswahl nicht, da man auf Songmaterial aus den 90ern bereits von vornherein verzichtet hatte. Ich vermisste trotzdem Desecration Of Souls und Into The Coven. Der neue Song war okay, balladesk, aber auf dem ersten Hör nichts Besonderes. Leider war der Sound – zumindest vor der Bühne – sehr breiig. Doomed By The Living Dead habe ich z. B. erst nach langem Anlauf erkannt. Die Shirts (sehr schick mit wahlweise Oath- bzw. Melissa-Cover) waren bereits vor dem Auftritt ausverkauft.

Von dem einen Tag ausgehend ist das Festival eine sehr schöne, top organisierte Veranstaltung, die ich jedem Fan derber Musik weiterempfehlen kann.
 
Ein paar Anmerkungen meine Reise betreffend fallen mir mit einigen Tagen Abstand dann doch noch ein:

Nachdem feststand, dass ich Karten für das Konzert bekomme (nochmals allerbesten Dank an @dinkidoo ) habe ich mir überlegt, wie ich hinkomme. Von Düsseldorf aus gab es nur Flüge mit 1 oder 2 Zwischenstopps. Das wollte ich auf gar keinen Fall, da ich zum einen Sorge um mein Gepäck hatte und zum Anderen mit einem Storno oder einer Verschiebung meiner Flüge gerechnet habe. Außerdem fliege ich grundsätzlich sehr ungerne.

Daher bin ich auf die bekloppte Idee verfallen mit dem Auto zu fahren. So konnte ich ausreichend (mal wieder viel zu viel) Gepäck mitnehmen, mir reichlich Verpflegung einpacken und hatte genug Platz für eventuelle Festival-Einkäufe. ;)

Da ich schon mehrfach in Norwegen war, war die Routenplanung schnell erledigt: Einen Tag vom Ruhrgebiet aus hoch zur Nordspitze Dänemarks (Hirtshals). Von hier legen die meisten Fähren nach Norwegen ab. Dort habe ich in einem kleinen Hotel übernachtet und bin am nächsten Morgen auf die "Schnellfähre" (gute 3 Stunden Überfahrt) nach Kristiansand gefahren. Dort kam ich mittags mit gut einer Stunde Verspätung an und weiter ging es bei bestem Wetter Richtung Bergen. Das Autofahren in Norwegen ist sehr entspannt, da es viel weniger Verkehr gibt als bei uns. Aber eben alles Landstraße und man darf höchsten 80km/h fahren, oft auch nur 60km/h. Da muss man sich als deutscher Autofahrer einfach zurücknehmen. So habe ich für die rund 450km nach Bergen gute 10 Stunden gebraucht. Die Sperrung eines Tunnels auf dem Hochplateau hat mir dabei eine Stunde geklaut, aber ansonsten war die Fahrt sehr gemütlich. Da das Wetter am Hinweg wirklich perfekt war, habe ich die Fahrt sehr genossen und unterwegs reichlich Fotos gemacht.

Kurz vor Bergen habe ich mich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit dafür entschlossen, @dinkidoo direkt am Flughafen Bergen abzuholen. Der kam zwar mit etwas Verspätung an, aber das passte trotzdem. Am Hotel mussten wir feststellen, dass die Hotelgarage proppenvoll und viel zu eng war. Wir haben dann um die Ecke ein deutlich besseres Parkhaus gefunden, waren dann aber erst so gegen 01:30 Uhr im Bett. Das war nach der langen Fahrt schon echt heftig.

Ab Dienstag ging es dann los mit den Konzerten. Zu denen wurde ja schon viel geschrieben.

Bergen ist auf jeden Fall eine Reise wert. Aber die Kombination mit einem 5-Tage-Konzert war ein echtes Highlight für mich. Die Norweger sind sehr entspannte Leute, die die gesamte Organisation völlig stressfrei und super pünktlich gemanagt haben. Empfehlen kann man in Bergen jedem Plattensammler das "Appollon" - ein Plattenladen mit Kneipe. Sehr cooler, schöner Laden mit einer recht ordentlichen Musikauswahl. Hab mir da neben drei Djevel-Scheiben auch die Death "For the whole world to see" gekauft.

Die Rückfahrt war nach 5 Tagen Konzert bei schlechterem Wetter etwas zäh. Da hätte es dann doch ein Flug sein dürfen. Zumal mir die Abfahrt meiner Fähre (geplant 20:15 Uhr) während der gesamten Fahrt im Nacken saß. Ich bekam unterwegs allerdings zwei SMS, dass sich die Abfahrt verzögert. Insgesamt um 2 Stunden. Das war zwar doof, hat mir aber die Fahrt erleichtert. Andernfalls wäre es wohl doch recht sportlich geworden, da es auf dem Rückweg zwei große Baustellen gab, die mich fast 2 Stunden gekostet haben. Aber so passte alles. Wir waren dann allerdings erst gegen 01:40 Uhr zurück in Dänemark. Pennen konnte ich auf der Fähre nicht wirklich. Also zackig ins Hotel und gute Nacht. Am Morgen habe ich dann das Frühstück verpennt, bekam aber noch zwei Brötchen und nen Saft. Super Service. Und dann ging es wieder 9 Stunden zurück nach Hause. Insgesamt schon echt heftig. Vor allem, weil ich die Strecken alleine gefahren bin.

Ob ich das nochmal machen würde? Ja, aber vielleicht etwas entspannter im Rahmen eines Urlaubs. Norwegen ist einfach viel zu schön, um nur durchzufahren. Da möchte man alle 20-30km anhalten, Pause machen, eine kleine Wanderung einlegen und auf einem der vielen idyllisch gelegenen Campingplätze übernachten. Ein wirklich großartiges Land.
 
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