Heavy Metal und Politik. Warum ist man da so zurückhaltend?

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@USA-Topic: Sehr wahr. Bin noch am Überlegen, was ich mit meiner Ted Nugent-LP mache.

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@Threadstarter: Ich weiß jedenfalls, warum ICH mittlerweile in Musikforen (im Gegensatz zur echten Welt) mit meinen Meinungsäusserungen zu politischen Themen vorsichtig bin. Ich bin deswegen schon mal aus einem anderen Forum raus, weil ich teilweise aus dem facepalmen nicht mehr rauskam. Ich will sowas nicht nochmal haben, weil mir dieses Forum hier sehr ans Herz gewachsen ist, und ich wegen Sachen, die man hier eh nicht wirklich gut diskutieren kann (da für brisante Themen wie Politik für mich das "face to face" Szenario von entscheidender Bedeutung ist) mir nicht den Rest madig machen will. Das heißt aber nicht, das ich mit meiner Meinung woanders hinterm Berg halte. Ganz im Gegenteil. Was mir dann auch schon öfters mal Probleme eingebracht hat. Nur kann ich mich dann in der echten Welt besser wehren als im Netz. Ich äussere mich auch ab und zu mal hier, nur eben relativ zurückhaltend.

Um auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen. Politisch ist für mich im Grunde alles. Jede Entscheidung, die ich täglich treffe ist politisch. Wo und was ich kaufe (ja, auch bei Platten), etc. pp. Deswegen KANN Metal auch nicht wirklich unpolitisch sein. Egal was manche behaupten mögen. Auch pure "Spaß"-Bands und deren Konsumenten treffen jeden Tag Entscheidungen, die im kleinen politisch sind und dann Auswirkungen im Großen haben. Klar, man muss differenzieren. Wenn es auf einem Konzert ZU SEHR in Richtung Agitation geht, finde ich das auch eher unangenehm, auf der anderen Seite widern mich aber auch solche Phrasen wie "Wir sind unpolitisch" an, wenn ich sie mal wieder aus dem Munde des einen oder anderen Musikers höre...
 
Wie ist es denn gemeint?



Das klingt für mich nach: "LÜGENPRESSE!!!" :D

Der schwarze Block ist ja wohl berühmt berüchtigt...

"Der schwarze Block ist ja wohl berühmt berüchtigt..."-Stimmt exakt. Aber genauso ist Black Metal bei Aussenstehenden berühmt-berüchtigt. Wenn die den Begriff Black Metal hören, denken die an kinderfressende, grabschändende Satanisten, den "Satansmord von Sondershausen" und die Kirchenbrände/Morde/Suizide in Norwegen und anderswo.

Ich will damit sagen: sowohl du schaust auf die Thematik "Schwarzer Block" von aussen, als auch Lieschen Müller von nebenan auf die Thematik "Black Metal". An diesem Von-ausen-Draufschauen ist was dran, denn manche Aspekte stimmen ja tatsächlich, z.B. die Morde und Kirchenbrände im Black Metal und es gibt ja tatsächlich militante Steinewerfer im Schwarzen Block (oder "Krawalltouristen", denen es nur um Action geht und die diese Aktion völlig ohne politischen Hintergrund/Zusammenhang machen )

Aber beide Sichtweisen bilden nur einen kleinen Teil der Realität ab, und nicht das heterogene, komplexe Ganze.

Wenn also jeder, der mal im Schwarzen Block mit dabei war für dich ein pöbelnder Steinewerfer ist, solltest du auch kein Problem damit haben, wenn ein Normalbürger von dir denkt, das du als Black Metaller Gräber schändest, Katzen opferst und Nazi bist....
 
"Der schwarze Block ist ja wohl berühmt berüchtigt..."-Stimmt exakt. Aber genauso ist Black Metal bei Aussenstehenden berühmt-berüchtigt. Wenn die den Begriff Black Metal hören, denken die an kinderfressende, grabschändende Satanisten, den "Satansmord von Sondershausen" und die Kirchenbrände/Morde/Suizide in Norwegen und anderswo.

Ich will damit sagen: sowohl du schaust auf die Thematik "Schwarzer Block" von aussen, als auch Lieschen Müller von nebenan auf die Thematik "Black Metal". An diesem Von-ausen-Draufschauen ist was dran, denn manche Aspekte stimmen ja tatsächlich, z.B. die Morde und Kirchenbrände im Black Metal und es gibt ja tatsächlich militante Steinewerfer im Schwarzen Block (oder "Krawalltouristen", denen es nur um Action geht und die diese Aktion völlig ohne politischen Hintergrund/Zusammenhang machen )

Aber beide Sichtweisen bilden nur einen kleinen Teil der Realität ab, und nicht das heterogene, komplexe Ganze.

Wenn also jeder, der mal im Schwarzen Block mit dabei war für dich ein pöbelnder Steinewerfer ist, solltest du auch kein Problem damit haben, wenn ein Normalbürger von dir denkt, das du als Black Metaller Gräber schändest, Katzen opferst und Nazi bist....

1. Gut, wenn Außenstehende Black Metal damit verbinden....ich hab keine Lust drauf, mich mit irgendwelchen Lieschen Müllers über Black Metal zu unterhalten.

2. Ich kenn ein paar Leute aus dem schwarzen Block und hab schon mehrere Demos live miterlebt. Aber vielleicht hatte ich jedesmal nur Pech und es waren grad die 3 Assis aus dem schwarzen Block, die man auch immer im Fernsehen sieht, mit dabei.
Natürlich sind 50% davon Mitläufer, 48% Freundinnen der Mitläufer und 2% die wirklich "Gefährlichen". Aber das ändert nichts daran, dass man das wohl iwi gutheißt, wenn man sich da mit dazustellt.
 
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1. Gut, wenn Außenstehende Black Metal damit verbinden....ich hab keine Lust drauf, mich mit irgendwelchen Lieschen Müllers über Black Metal zu unterhalten.

2. Ich kenn ein paar Leute aus dem schwarzen Block und hab schon mehrere Demos live miterlebt. Aber vielleicht hatte ich jedesmal nur Pech und es waren grad die 3 Assis aus dem schwarzen Block, die man auch immer im Fernsehen sieht, mit dabei.
Natürlich sind 50% davon Mitläufer, 48% Freundinnen der Mitläufer und 2% die wirklich "Gefährlichen". Aber das ändert nichts daran, dass man das wohl iwi gutheißt, wenn man sich da mit dazustellt.

Du willst es aber nicht wirklich verstehen, oder ?
"Aber das ändert nichts daran, dass man das wohl iwi gutheißt, wenn man sich da mit dazustellt."

Genau den Satz könnte man auch jemandem ins Gesichtt sagen, der Black Metal hört-nämlich, dass er durch seine Szenezugehörigkeit und allem damit verbundenem die Extreme der "2%" gutheisst.

Abgesehen davon: ja, im Fernsehen taucht der Schwarze Block nur im Zusammenhang mit Gewalt auf. Aber das ist bei Black Metal doch nicht anders, insofern ist das schon ein sonderbares Argument....
 
Genau den Satz könnte man auch jemandem ins Gesichtt sagen, der Black Metal hört-nämlich, dass er durch seine Szenezugehörigkeit und allem damit verbundenem die Extreme der "2%" gutheisst.

Rein hypothetisch: Wenn ich mich zu einem "NSBM Aufmarsch" dazustelle und weiß, dass gleich ein Asylant verprügelt wird, dann nehme ich das in Kauf, weil ich weiß, dass das immer passiert bei solchen Aufmärschen. Wenn ich daheim im stillen Kämmerlein wegen der Musik eine Absurd Platte auflege, dann ist das was anderes.
 
Ich bin vor Jahren mal in Berlin auf ner Demo mit dem schwarzen Block gelaufen. Das war eine Anti-Nazi-Demo. Alle Provokation und Gewalt ging von der Polizei aus (inkl. wahlloser Verhaftung, Faustschläge in die Gesichter der Demonstranten, Platzverweise, Einkesselung usw)
Dort war kein bisschen Gewalt von linker Seite aus, es sei denn es sind die Sitzblockaden, die Du als so "berüchtigt" wahrnimmst...
 
Rein hypothetisch: Wenn ich mich zu einem "NSBM Aufmarsch" dazustelle und weiß, dass gleich ein Asylant verprügelt wird, dann nehme ich das in Kauf, weil ich weiß, dass das immer passiert bei solchen Aufmärschen. Wenn ich daheim im stillen Kämmerlein wegen der Musik eine Absurd Platte auflege, dann ist das was anderes.
Das ist absoluter Humbug:
1.) Niemand weiß vor Beginn, was bei einer Demo passiert, wie viele Vollidioten dabei sind.
2.) Niemand billigt Gewalt, wenn er an einer Demo teilnimmt. In meinem Fall wollte ich nicht, dass Nazis durch meinen Bezirk marschieren. Der Umkehrschluss würde bei Dir naheliegen, dass man dann seine eigene Meinung nicht vertreten darf, nur, weil der ein oder andere vielleicht seine Meinung mit Gewalt vertritt. Das macht Demonstrationen irgendwie....nutzlos.
 
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Ich bin vor Jahren mal in Berlin auf ner Demo mit dem schwarzen Block gelaufen. Das war eine Anti-Nazi-Demo. Alle Provokation und Gewalt ging von der Polizei aus (inkl. wahlloser Verhaftung, Faustschläge in die Gesichter der Demonstranten, Platzverweise, Einkesselung usw)
Dort war kein bisschen Gewalt von linker Seite aus, es sei denn es sind die Sitzblockaden, die Du als so "berüchtigt" wahrnimmst...

Sehr oft ähnliche Erfahrungen gemacht, überall in der BRD. Das schließt die Existenz von Rüpeln (und die gibt es bei jeder Fraktion, Polizei inklusive (zum Glück ist man mittlerweile auch in Deutschland bemüht, Polizeigewalt aufzuzeigen) nicht aus, aber die Berichterstattunge ist hier auch mal wieder eher grenzwertig, mindestens von Seiten der Polizei. Siehe Blockupy-Proteste in FFM, wo man den "Schwarzen Block" einkesselte.
 
Gut. Kann ja sein, dass ich bisher nur Mist mitgekriegt hab und der Schwarze Block hauptsächlich nicht aggressiv vorgeht.
 
Für Dich sicher nicht.

@WindOfMayhem Es ist immer noch ein unterschied zwischen aggressivem Vorgehen (bspw. zivilem Ungehorsam; Blockketten und so...) und akuter Gewaltanwendung (gegen Menschen vorallem; Sachbeschädigung ist allerdings auch uncool). Da muss man schon differenzieren. Gewalt will keiner. Und kommt es zu ihr, muss nach dem Ursprung gefragt werden. Und da hab ich zumeist ziemlich eindeutige Erfahrungen machen dürfen. (Nein, ich gehöre dem oder irgendeinem Schwarzen Block nicht an!)
 
Das Problem ist einfach, dass man nicht pauschalisieren kann:
Wenn zum 1. Mai alle linken Krawallidioten in eine Stadt XYZ fahren, da in Berlin das Polizeiaufgebot zu heftig ist, nimmt man natürlich den schwarzen Block und dessen Gewaltbereitschaft in Stadt XYZ ganz anders wahr - und natürlich kommt auch nur das in die Medien. Jeden Tag finde ins ganz Deutschland zahlreiche Aktionen gegen rechts statt, seien es Konzerte, Infostände oder eben Demos. Das läuft scheinbar alles friedlich ab. Und wird auch von Antifa-Organisationen getragen.

Edith: Übertragen auf BM bedeutet das einfach, dass nicht jeder Hörer der Thüringer oder von Burzum n Nazi, nicht mal, dass jemand ein Nazi ist, der in Bands mit Hakenkreuzen etc. spielt / gespielt hat (siehe Alcest). Das macht das Ganze nicht einfacher, ist aber nun einmal so.
Aber die Feinheiten für jemanden zu erklären, der von extern auf die Szene blickt ist einfach schwierig. Und durch deine Schwarzer-Block-Argumentation hast Du @WindOfMayhem eigentlich selbst gezeigt, wie man dann eben eine Szene über einen Kamm scheren kann.
 
Ist wie im Black Metal. Bloß weil eine kleine Minderheit in der Szene einen kompletten Vollschaden hat, ist nicht per se die komplette Szene ein Hort von Menschenfeinden, Klemmnazis und ähnlichem Gesockse. Die meisten erfreuen sich eher an dunkler Kunst, düsterer Poesie und ähnlichem. Und das ist vollkommen legitim. Auch das anecken. Aber in dem Moment, wo so mancher über das Ziel hinausschießt, muss man sagen, so nicht.
 
Übertragen auf BM bedeutet das einfach, dass nicht jeder Hörer der Thüringer oder von Burzum n Nazi, nicht mal, dass jemand ein Nazi ist, der in Bands mit Hakenkreuzen etc. spielt / gespielt hat (siehe Alcest). Das macht das Ganze nicht einfacher, ist aber nun einmal so.

Ist sicher richtig. Durch solcherlei Kollaboration schießt sich der betreffende Künstler für mich aber auch ins Aus. Seine persönliche politische Ansicht ist mir da ziemlich schnurz.
 
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