Metallica - 72 Seasons (14.04.2023)

Aber wenn ich mir ein 'Moth Into Flame' auf der "And Justice For All" vorstellen würde. Wenn der Song nicht auch den Tod der miserablen Produktion dieser Platte gestorben wäre, hätte er wahrscheinlich fast das ganze restliche Album wegdominiert.
Auf die Schwarze hätte er schlicht nicht gepasst, dawaren Metallica beim Songwriting ganz woanders...
Okay, immerhin schriebst du "fast...".
Z.B. an "Blackened" kommt für mich kein Song von "Hardwired" (oder überhaupt von irgendeinem Album der Band seit den 90ern) ran.
 
Hab heut die schwarze Unterwegs gehabt. Und die beiden Metal Songs da drauf (Holier Than Thou & Struggle Within) find ich auch stärker als die 3 oder 4 peak songs der Hardwired. allein produktionmäßig macht das da was her.
 
Stimmt schon.

Ich bin da aber sowieso anders drauf als die meisten Hörer*innen:

Die Apocalyptica-Versionen der Songs von Master of Puppets und ...And Justice For All finde ich eh alle besser als die eher sterilen Metallica-Versionen.

S & M hingegen klang für mich eher wie ein unrundes Nebeneinanderherspielen wo nicht gar nach Kitsch.

Auch wenn ich mich jetzt vielleicht ducken und wegrennen sollte, musste das mal raus.
 
Das sowieso.
Jene Songs sind gut, aber besser als DYERS EVE oder BLACKENED nie & never...
Schwer zu beurteilen wenn man wie ich seit 15 Jahren eben jene beiden Songs abfeiert wie nix, aber die Menge an Einzelanwählungen dürfte bei Hardwired-Tracks insgesamt seit Erscheinen der Platte die höchste im Metallica'schen Schaffen bei mir sein. Es gibt ne Menge Platten von Metallica die höre ich am Stück, aber Hardwired ist für mich (genau wie das schwarze Album) eher ein Album wo ich einzelne Songs anwähle. Grade weil so unfassbar viel Scheißdreck drauf ist.
 
die AJFA ist, wie gesagt, deutlich gewachsen bei mir, über all die Jahre gesehen. Ich hasste sie jetzt nicht total, als sie erschien, machte mehr beim Bashing wie selbstverständlich mit. Aber den Tod von Burton und dass da jetzt wer Neues ist, war nur schwer zu verdauen, die drei Vorgänger wurden massiv geliebt. Die Songs selbst hatten was, waren aggressiv, durch die Produktion spröde, z.T. verschachtelt und eigentlich interessant, v.a. auch textlich. Aber irgendwie konnte ich mir das nur schwer anhören. Es gab für mich auch einfach bereits spannendere Musik, die sich entwickelte. Hinzu wurden die beiden Hauptpersonen nach und nach unsympathischer. Ich hörte das Teil nur ganz selten selbst. In Kneipen, auf Feten, Discos mit Rock-Slot, bei Kumpels lief eh immer was davon, mich nervte das total, zumal ich mich bereits in eine andere Richtung entwickelte, was Härte betrifft. Aber ich habe sie mir irgendwann vor paar Jahren, mit Anerkennung des Entstehungskontexts, nochmal vorgenommen und es hat "geklickt", hatte das Gefühl, sie plötzlich zu "verstehen", all die Wut, den Umgang mit Verlust etc. Somit hat sie sich sehr rehabilitiert in meiner Welt. Das kann man von keinem der Nachfolger auch nur ansatzweise behaupten. So ist das halt. Aber die AJFA ist trotz der ziemlich vermurksten, aber charakteristischen Produktion ein für sich starkes Album, das ich gerne in der Sammlung habe.
 
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Ich fand die AJFA gerade wegen der Produktion geil und hart. Furztrocken und völlig humorlos. Boah war für mich damals ein Brett. Auch heute noch. Habe zwar alle Alben der Jung aber dauerhaft laufen tun die Alben 1-5.
Die danach liefen immer regelmäßig nach dem Release. Bis dann andere Sachen kamen. Vieles von den Jungs kann ma zwiegespalten sehen. Selbst über den Zeitpunkt wann der musikalische "Niedergang" begann.
Für die eine die AJFA für die anderen ab der Black. Doch bei welcher großen Band ist dass denn nicht der Fall? Ich freue mich dass es die Jungs noch gibt, das neue Musik von denen kommt und dass sie Live immer noch Bock haben.
Ja der L/A fand ich besser als den neuen Song. Wie hat es einer davor beschrieben "kommt irgendwie nicht auf den Punkt". Wie ich finde treffend.
 
Alles was Jackattack zu AJFA sagt.

Das ist für mich die Quintessenz aus allem was Metallica für mich bis heute ausmachen. Geile (auch mal etwas längere und vertracktere) Songs. Fieser Gesang, passendes Drumming und eben dieser humorlose Sound. Es gibt danach kein einziges Album der Jungs mehr, welches auch nur in die Nähe dieses Meisterwerks kam. Selbst die genialen Teile davor haben in meinem CD-Player kein leichtes Spiel gegen dieses Monster. So..Justice is done...
 
Für mich ist die And Justice For All wohl das Album von Metallica was mit der Zeit am meisten gelitten hat. Als ich es kennenlernte vor knapp 15 Jahren ist das Ding JEDEN TAG gelaufen. Mindestens 1x. Als kleiner Schüler war's immer nen Traum nen Justice-Backpatch zu haben. In den letzten 5-6 Jahren lege ich das Teil gefühlt 1x im Jahr auf. Vieles funktioniert für meine jetzigen Hörgewohnheiten einfach nicht mehr. Beholder langweilig, Straw zu lang, Frayed Ends VIIIIIIEL zu lang, das Instrumental bis auf die letzten 2-3 Minuten öde as fuck. Bleibt nicht mehr so viel übrig. Auf der Habenseite halt den besten Titeltrack von Metallica, mit Harvester und Dyers Eve 2 meiner AlltimeFaves Bandübergreifend. One eine gute Halbballade wenn auch nicht mein Favorit im Bandkatalog. Früher hätte ich dem Ding uneingeschränkt ne 10 gegeben, heute wäre es halt die 8. Mal sehen was in 10 Jahren so ist.
 
spannend, wie unterschiedlich sich die Liebe/Anerkennung zu einem Album verhalten kann! Mich faszinieren so Wahrnehmungen doch oft. Geht mir auch bei Maiden so, wo es einfach total unterschiedliche Fan-Lager gibt. Die einen feiern z.B. die 2000er-Serie total, die andern können kaum was mit anfangen. Die einen finden SIT das Meisterwerk schlechthin, die anderen finden die Guitar-Synth machen es viel zu seicht. Die einen behaupten, Maiden hätten nie einen schlechten Song fabriziert, die anderen führen sogleich "The Angel And The Gambler" ins Rennen. Alles gut soweit. Nur, was mich immer wieder verwundert, wenn Leute die MOP nicht abkönnen, die RTL aber lieben..
 
Nur, was mich immer wieder verwundert, wenn Leute die MOP nicht abkönnen, die RTL aber lieben..
Kommt das denn häufig vor? Habe ich so explizit noch nie mitbekommen.
Für mich ist Ride the Lightning zwar deutlich besser, aber "nicht abkönnen" würde ich von Master of Puppets wahrlich nicht behaupten.
Für mich ist MoP bloß nicht so durchgängig ansprechend und im Klang auch etwas "distanzierter" als die "heißblütigere" RtL - aber das ist was Gefühltes, und als solches schwer zu beschreiben, bzw. überhaupt nicht in eindeutige Worte zu fassen.
 
Master Of Puppets hat O R I O N das an sich macht das Album so bedeutend für mich. Rein musikalisch gesehen vielleicht ihr spannendster Moment.
Im Vergleich zu RTL fällt sie für mich auch null ab. Kann aber gut nachvollziehen, wenn MOP als etwas sedierter, gesetzter angesehen wird; im Vergleich zu RTL. Zementiert MOP doch bist heute den 'tallica Status. Etwas zu Lasten des juvenilen Feuers, wenn man es so raushören will.
 
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Für mich war MOP lange Jahre vorne. Das hat sich in den letzten zehn Jahren zu Gunsten der RTL verschoben,
Die empfinde ich als zwingender und direkter im Sound. Hat sicher auch was mit veränderten Hörgewohnheiten/Soundansprüchen zu tun.
Die beiden nehmen sich aber in der Essenz nichts, das sind höchstens Nuancen.
 
Für mich ist die And Justice For All wohl das Album von Metallica was mit der Zeit am meisten gelitten hat.
Genau das!
Für mich war MOP lange Jahre vorne. Das hat sich in den letzten zehn Jahren zu Gunsten der RTL verschoben
Unterschreib' ich auch.

"Kill Em All" hält sich in ihrem robusten Sound immer irgendwo konstant und ich gebe zu das das "Black Album" bei mir eigentlich den größten Sprung gemacht hat, von einem anfänglichen 'wie könnt ihr nur' hin zu einem heutigen, 'ach, schön, die hab' ich länger nicht mehr gehört, da freu' ich mich drauf...'.

Zugegeben: Hetfields Tipp in einem Interview vor ein paar Jahren, das schwarze Teil in umgekehrter Reihenfolge anzuhören, hat mir das Album nochmal ganz anders schmackhaft gemacht, beginnend mit 'The Struggle Within' und 'Enter Sandman' dann als Schlusstein der Platte. Wurde für den Haus- und Autogebrauch so als CD gebrannt und erfreut mich seither regelmässig.
 
Master Of Puppets hat O R I O N das an sich macht das Album so bedeutend für mich.
Ohne Orion gäbe es auch eines der besten Hiphop/Triphop-Stücke nicht: The Number Song.

(Wer dieser Musikrichtung gegenüber auch nur ein µ weit aufgeschlossen ist, sollte unbedingt einmal dem kompletten Album Endtroducing..... von Dj Shadow lauschen. Eines der allerbesten bis heute, instant classic, kaum zu glauben, dass es sein Debütalbum war, klingt sowas von flüssig, abwechslungsreich, dicht, auf den Punkt, und durchgehend mega-atmosphärisch. The Number Song ist nichtmal der beste der Scheibe, gewinnt aber im Album-Kontext noch deutlich an Charme. Das Ding ist (bis auf Sprachsamples) komplett instrumental.)
 
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