Gehörschutz - Louder than Hell!

Wie sieht es bei euch aus?
Wer von euch schützt seine Ohren auf Konzerten und Festivals und wer hat das noch nie gemacht?
Achtet ihr allgemein auf eure Ohren, hört ihr oft und lange sehr laut Musik (Zuhause, über Kopfhörer etc...)?

Ich bin selbst 3 mal die Woche zum Musik machen im Proberaum und hab schon viel ausprobiert, von diesen billigen gelben Einwegteilen, welche in der Industrie verwendet werden bis hin zu diesem wachsähnlichen Zeug aus der Apotheke, ...
Bisher war mir bei allen Lösungen der Sound zu "dumpf" und unausgewogen, deshalb verwende ich seit 2 Jahren zusammengeknüllte Taschentücher. Die machen alles ein bisschen leiser ohne den Sound großartig zu verändern. Der Vorteil liegt auf der Hand, es ist billig, man haut die Dinger dannach einfach in den Müll und muss nicht aufpassen seinen teuren Gehörschutz zu verlieren.
Allerdings hab ich trotz der Taschentücher nach einigen Bandproben ein leichtes Ohrenpfeifen.

Hat jemand von euch schon jemand Erfahrungen mit professionellen Ohrenstöpseln gemacht, sprich diese Sonderanfertigungen, die sich perfekt an dein Ohr anpassen? Die sind glaube ich recht teuer.
Es gibt auch noch solche Gummiteile mit einer Art Filter/Membran in der Mitte, welche man je nach Bedarf austauschen kann (leichter Schutz, mittel, hoher Schutz). Ein Kumpel hat solche, die fand ich aber im Proberaum irgendwie auch nicht ideal.
Mir ist mein Gehör recht wichtig, ich hab schon einige vorrübergehende Tinnitus Erfahrungen gemacht und bin wie gesagt mehrmals die Woche lauten Drums und Amps ausgesetzt.
Die perfekte Lösung hab ich immer noch nicht gefunden, bin also auf eure Erfahrungen und Tipps im Umgang mit Lärm gespannt.
 
Ich benutz im Proberaum ebenjene 25€-Gummi-Austauschfilter, die find ich eigentlich ganz ok. Auf der Bühne benutz ich die eigentlich nur wenn der Bühnensound richtig laut ist, da du mit leider nicht mehr viel vom Publikum mitkriegst.

Ansonsten hab ich in der Kutte immer so ne Oropax-Bock für wirklich krass lauten Sound von der Bühne (und laut fickende/Technohörende/rumjohlende Festivalnachbarn nachts), das wird nach Bedarf eingesetzt.
 
@dagger Welche, ich sehe nichts? Was machst du beruflich?

Mir geht es hier ja speziell um Musik und wie man die Klangqualität erhalten kann. Wenn man Nachts pennen will oder irgendeine Motorsäge leiser haben will ist es ja egal ob es dumpf klingt etc. Zum zelten auf Festivals verwende ich auch die klassischen Ohropax, die sind auch top dafür und dämpfen gut ab, zum Musik genießen aber meiner Meinung nach ungeeignet.
 
Nachdem mir der werksärztliche Dienst beim Antreten meiner aktuellen Arbeitsstelle einen durch Lärm/laute Konzerte hervorgerufenen Hörschaden diagnostiziert hat (der sich aber im normalen Alltag nicht bemerkbar macht), bin ich auf Konzerten nur noch mit Oropacks unterwegs. Momentan nehme ich die normalen Schaumstoffdinger, die aber die unterschiedlichen Frequenzen nicht gleichstark filtern. Deswegen höre ich oft Gesang und Gitarre zu wenig und der Sound wird dumpf.
Wollte schon länger mal so ein paar bessere anschaffen, aber bisher war nie Geld über. Sollte man aber eigentlich in solchen Läden für Hörgeräte etc. machen lassen können.
 
Hat jemand von euch schon jemand Erfahrungen mit professionellen Ohrenstöpseln gemacht, sprich diese Sonderanfertigungen, die sich perfekt an dein Ohr anpassen? Die sind glaube ich recht teuer.

Ja. Ich hab mir damals eine Empfehlung meines Ohrenarztes an meine Krankenkasse ausstellen lassen und daraufhin haben sie die Kosten übernommen. Die Begründung war, dass ich Hobbymusiker bin, dadurch oft hohen Lautstärken ausgesetzt und die Dinger billiger sind als ein Hörgerät. (Bei Profimusikern zahlen sie nicht, weil das dann eine berufliche Anschaffung ist)

Ich hab die dann auch jahrelang konsequent benutzt, sowohl beim Musikmachen wie auch als Zuhörer auf Konzerten. Die Dinger verändern den Klang auch, von dem her muss man das schon mögen. Er wird aber nicht dumpf, sondern eher differenzierter. Dafür scheppert es nicht mehr so sehr. Beim Musikmachen fand ich das eher positiv, weil man damit bei hohen Lautstärken mehr raushören kann als ohne. Auf Konzerten ist es aber ab und an schon eine Überwindung, weil es dadurch auch weniger knallt. Aber da meine Hörleistung im Lauf der Jahre schon merklich abgenommen hat, hab ich sie meistens trotzdem drin.
 
Ich habe jahrelang in Bands Drums gespielt. Und wir waren LAUT ! Ich habe mich immer mit einfacher Watte geschützt. Der Sound war leiser, ist aber der gleiche geblieben. Habe ich bei Konzis auch immer getan. Ich bin zufrieden damit.
 
Hatte jahrelang nie Gehörschutz getragen. Leider. Seit zwei Jahren hab ich ein Dauerpiepsen im Ohr, das sich im Alltag kaum bemerkbar macht, aber in ruhiger Umgebung (zB beim Einschlafen) schon mal nervig werden kann. Mit Kopfhörern laut Musik zu hören geht eigenlich gar nicht mehr.

Die billigen Schaumstoffteile haben mir den Sound jedesmal madig gemacht, deswegen hab ich irgendwann mal etwas bessere Ohrenstöpsel für 25 Euro geholt. Länger als 20 Minuten im Ohr waren die Teile unerträglich und haben gejuckt wie Sau. Warum das so war, hab ich dann beim Akustiker erfahren, der meinte, meine Gehörgänge wären so eng, dass es nur noch gerade so möglich ist angepasste Ohrenstöpsel anfertigen zu lassen. 150€ sind schon happig, ja, aber da ich zu dem Zeitpunkt schon Probleme hatte, war es mir sie Sache wert. Hab's nicht bereut, weil die Dinger seitdem auch mehrere male pro Monat zum Einsatz kommen. Tragekomofort (wichtig vor allem auf Festivals) und auch der Sound auf Konzerten sind meiner Meinung nach sehr gut.
 
Ich habe auf meinem ersten Konzert (Saxon, Anfang 1983) Ohropax (die Wachsartigen) dabei gehabt. Weil die Vorgruppe nicht wirklich beängstigend laut war, habe ich sie in die Hosentasche gesteckt. Als Saxon dann losgelegt haben, habe ich sie fix aus der Tasche kramen wollen, da die verdammt laut waren - leider ging das nicht, da sie mittlerweile geschmolzen und total in der Hose festgeklebt waren...

Ein oder zwei Jahre später bin ich dann zum ersten und einzigen Mal aufgrund der Lautstärke einer Band (LOudness als Vorband für Saxon) raus gegangen, denn ich hatte Schmerzen und mir wurde übel vom Schalldruck.

Vor ein paar Jahren fragte mich dann ein Ohrenarzt, ob ich lange auf einem Stahlwerk gearbeitet oder lange in einer Band gespielt hätte.
 
Einige meiner Bandkollegen benutzen einen angepassten Gehörschutz und sind sehr zufrieden damit. Ich glaube, man kann sogar verschiedene Filter einsetzen, je nachdem, wie um wie viele dB die Lautstärke gesenkt werden soll. Die Dinger kosten, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, irgendwas zwischen 40 und 80 €. Nachdem ich jahrelang keinen Gehörschutz verwendet habe, bin ich bei Proben schon vor einigen Jahren auf Taschentücher bzw. Ohropax umgestiegen. Letztere sind nur bedingt zu empfehlen, da sie m.E. a) einen äußerst geringen Tragekomfort bieten und b) zu viele wichtige Frequenzen herausfiltern und den Klang sehr mumpfig machen. Wenn ich sie verwende, benutze ich immer nur einen und zwar auf der Seite, auf der in unmittelbarer Nähe die größten Gehörkiller (z.B. Crash-Becken, irre Gitarristen etc.) lauern. So kriege ich noch ganz gut mit, was um mich herum passiert. Taschentücher/Klopapier sind für mich wesentlich "frequenztreuer", allerdings weiß ich nicht, inwiefern sie die Lautstärke tatsächlich senken. Sie sind aber bisher meine favorisierte Lösung. Hier muss man bei der Größeneinteilung aber vorsichtig sein: der Sänger meiner anderen Band musste bei einer der letzten Proben zum Krankenhaus radeln, weil ihm ein Stück Klopapier ins Ohr gerutscht war. Selbsthilfeversuche mit selbstgebastelter Pinzette aus einem Kabelhalter und einer Handyleuchte als OP-Licht waren, zudem unter zweifelhaften und wenig sterilen Bedingungen (ein paar Bier waren schon drin, der Proberaum ist nicht unbedingt sauber), nicht von Erfolg gekrönt. Er musste sich in der Notaufnahme (es war schon recht spät) wohl diverse dumme Sprüche anhören :D

Was mir immer zusätzlich zu der Klopapier-Taktik, sowohl auf Konzerten, als auch bei Proben, geholfen hat, ist die Befolgung eines gewissen körperlichen Schutzreflexes (wenn etwas weh tut, entferne dich umgehend von der Quelle des Schmerzes) und die darauf folgende Neu-Positionierung im Raum. Gerade bei Konzerten, wo man ja dem Geratewohl des Soundmenschen ausgeliefert ist und nur schwerlich eine Lautstärkesenkung fordern kann, gehe ich im Zweifelsfall einfach ein Stück nach hinten. Eine größere Menge von Menschen schluckt auch einiges an Schall. Das alles zusammengenommen, habe ich nur ganz selten Probleme nach Konzerten.

Insgesamt ist ein ordentlicher Gehörschutz aber schon eine gute Sache. Ich war bisher nur zu faul/geizig einen zu erwerben, irgendwann werde ich es aber mal tun.
 
@dagger Welche, ich sehe nichts? Was machst du beruflich?

Mir geht es hier ja speziell um Musik und wie man die Klangqualität erhalten kann. Wenn man Nachts pennen will oder irgendeine Motorsäge leiser haben will ist es ja egal ob es dumpf klingt etc. Zum zelten auf Festivals verwende ich auch die klassischen Ohropax, die sind auch top dafür und dämpfen gut ab, zum Musik genießen aber meiner Meinung nach ungeeignet.
Die sind von der Firma Egger. Lassen sich gut tragen und man hört gut nur alles leiser .
 
Moin bis dato hab ich Taschentücher nur auf einem Konzert im Ohr gehabt - das erste Ministry Konzert in Wacken Abartig meine Lederbuchse hat geflattert. Ansonsten nie auch nicht bei früheren Manowar oder Motörhead Konzerten. Mit den jetzigen DB-Auflagen brauch ichs auch nicht. Manowar und Motörhead waren früher abartig laut aber der Sound war immer spitze. Bei kleinen Konzerten mit mieser Anlage und viel zu viel Höhen geh ich raus denn die Kombi gibt Tinitus. Bässe gehen aufn Magen das ist o.k. Wenn die Höhen scheisse angemischt und zu laut sind dann wirds problematisch. Ich hab natürlich ein Pfeiffen im Ohr wenn es ganz ruhig ist - es stört mich aber eigentlich nicht....
 
Nee, also ich versuch da schon verschärft drauf zu achten, mein Gehör zu schützen. Dabei hilft, dass ich allzu laute Musik auch gar nicht abkann. So richtig bombenlaute Konzerte hab ich allerdings schon länger nicht mehr erlebt. Das härteste waren neulich die Melvins. Das wäre ohne Proppen im Kopp völlig unerträglich gewesen, noch dazu in so 'nem winzigen Club. Momentan nehm ich da so Schaumstoffstöpsel. Die versiegeln die Ohren nicht so sehr, wie Ohropax, haben aber den Nachteil, dass sie, je nachdem, wie man sich bewegt, die Form im Gehörgang ändern und mitmal fetzt einem da dann doch wieder der Höllenlärm rein. Klappt ganz gut soweit. Ich hab mir aber fest vorgenommen, mir angepassten Gehörschutz zusammenlöten zu lassen. Gehör ist einfach zu wichtig. Man will ja auch im Alter noch Musik (und Stille!) genießen können.
 
Ich benutze die Stöpsel mit den Wechselfiltern. Ist soundmäßig net das Gelbe vom Ei aber dafür gibts kein Pfeifton. Im Proberaum kommen die genauso zum Einsatz wie auf Konzerten. Wenn wir selber auf der Bühne stehen, wäge ich ab, ob es auch ohne geht.
 
Mir tut sogar schon eine neben mir laufende Motorsäge/Bohrmaschine in den Ohren weh, insofern ist bei Konzerten, sofern sie nicht akustisch sind, irgendwas in den Ohren Pflicht. Dazu dienen mir diese Schaumstoffstoepsel, da ich die aber meist vergesse, laeuft es letztendlich fast immer auf ggf. angefeuchtetes Klopapier hinaus.
Bekannter benutzt als Gehoerschutz einfach seine in ears, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass die genug abdaempfen, mal ganz zu schweigen von dem Look :D
 
Høwdy,

wie wichtig das Gehör ist, merkt man es, wenn man es verloren hat. Hui, ein Aphorismus :D

Scherz beiseite - in jungen Jahren tendiert man ja grundsätzlich dazu, sich für unzerstörbar zu halten - aber gerade beim Hörvermögen ist es dann, wenn man erste Auswirkungen spürt, leider schon zu spät, weil solche Schäden nahezu irreversibel sind. Da kann man nur allen jungen Leuten raten, nett zu ihren Lauschlöffeln zu sein. Das gilt für Musikhören (insbesondere mit Kopfhörern), -machen, Konzerte (insbesondere) , Kino usw.

Mir persönlich ist es ja schon im Kino oft zu laut, dann improvisiere ich einen Hörschutz aus Taschentüchern, funktioniert immer. Es sei denn, am Eingang zum Saal ist eine Konsole zur Steuerung von Licht, Sound etc. (wie das in den Großkinos meistens der Fall ist), dann geh ich da hin und drehe leiser, die Dinger sind nämlich aus Gründen der Bequemlichkeit irgendwie nie abgesperrt :D

Für Schlagzeugspielen und Konzerte nutze ich Stöpsel mit Lamellen, die sind praktisch in der Handhabung und günstig noch dazu. Wohlwissend, daß das Nonplusultra ein individuell angepaßten Hörschutz vom Hörgeräteakustiker mit wechselbaren Filtern ist - aber drummen tu ich gewohnheitsmäßig nicht so laut (insbesondere die Becken) und auf Konzerten hätte ich zuviel Angst, den teuren Hörschutz zu verlieren ;)

Finde es übrigens gut, daß heutzutage auf Konzerten ein so großer Anteil des Publikums Hörschutz trägt. Und könnte Leute züchtigen, die Kindern keine Gehörschutzkapseln aufsetzen :thumbsdown:

Gruß

BFTD
 
Ohrenschützer/Stöpsel? Ich gehe nur auf Akustikkonzerte
Da braucht man nix.
Hahahaha.


Spaß beiseite.
Seit ich 16 bin habe ich einen kleinen Tinnitus (der Roggn Rolf trägt dafür die Schuld J).
Wenn ich zu Ohrenstöpsel greife, dann meistens bei Clubkonzerten.
Ich bevorzuge die gelben Schaumstoffteile, die man günstig in jedem Baumarkt bekommt, bzw. ich hole mir diese in meiner Firma aus der Fertigung.
Vorteil: dämpft ganz gut ab
Nachteil: Sound sehr dumpf, undifferenziert

Leider bin ich da nicht immer konsequent. Manchmal gibt’s halt auch keine Stöpsel weil dann das Konzert/ Livefeeling etwas verwässert wird (z.B. bei Slayer).

Und bei Festivals hatte ich bisher noch nie Ohrenstöpsel in meinen Lauschern.

Und der Tinnitus ist immer noch da. Aber das Hörvermögen hat seit 1993 nicht abgenommen.
Ist doch auch erfreulich.
 
also ich hab eigentlich auch nie Hörschutz drin - "Zu laut" ist es mMn eh nur wenn der Sound an sich kacke ist - bei richtig gut ausbalanciertem Klang wirkt sich die Lautstärke anders aus als wenn, wie gern mal auf dem RHF, gefühlt alle Regler auf Anschalg aufgerissen werden - wenn so was ist geh ich dann halt weg weill mit Hör Genuss isses dann ohnehin Essig .....
 
Zurück
Oben Unten