King Crimson

MIBURN

Till Deaf Do Us Part
Es wird für mich mal Zeit, mich mit dieser Band zu beschäftigen. Als erstes stehen "In the Court of the Crimson King" und "Red" auf dem Kaufzettel. Gibt es noch andere Alben, die ich unbedingt antesten sollte? Die essentiellen reichen mir.
 
Das ist schön. Die beste Band aller Zeiten!

Zu Deiner Frage, schlicht und ergreifend: Alle. Alle sind essentiell. Aber nicht durcheinander, phasenweise. 60er/70er, 80er, 90er Livewerke und später. Mit den beiden Alben machst Du nen guten Start, ich würde direkt noch "Starless and bible black" (meine mittlerweile zweitliebste, ehemals liebste...). Dazu die Livealben "The Night Watch" und "USA", ggfls. noch die beiden "Epitaph" Teile. Livealben sind hier in der Regel immer zu empfehlen, denn bekanntlich gleicht bei Crim kein Auftritt dem anderen und so einige Songs haben ihren Ursprung in Liveimprovisationen.
Danach würde ich den Rest der frühen Phase nachlegen, als letztes aber "Lizard", da wohl das abgedrehteste Werk aus dieser Zeit. Ab den 80ern würde ich chronologisch vorgehen, immer begleitt von entsprechenden, zeitgenössischen Liveaufnahmen, um bei der Weiterentwicklung mithalten zu können. Vor allem Live sind die 90er, die Zeit des Doppeltrios überaus interessant.
Natürlich ist die aktuelle Besetzung von Crim mit drei (!) Drummern auch über alles erhaben und ich hoffe auf offizielle Liveaufnahmen (Bootlegs kursieren ja bekanntlich von wenigen der aktuellen Shows, die in Songauswahl ("Starless"!!!) und Performance wohl großartig gewesen sein müssen. Ich hoffe auf Eurodates im kommenden Jahr.
 
Das ist schön. Die beste Band aller Zeiten!

Zu Deiner Frage, schlicht und ergreifend: Alle. Alle sind essentiell. Aber nicht durcheinander, phasenweise. 60er/70er, 80er, 90er Livewerke und später. Mit den beiden Alben machst Du nen guten Start, ich würde direkt noch "Starless and bible black" (meine mittlerweile zweitliebste, ehemals liebste...). Dazu die Livealben "The Night Watch" und "USA", ggfls. noch die beiden "Epitaph" Teile. Livealben sind hier in der Regel immer zu empfehlen, denn bekanntlich gleicht bei Crim kein Auftritt dem anderen und so einige Songs haben ihren Ursprung in Liveimprovisationen.
Danach würde ich den Rest der frühen Phase nachlegen, als letztes aber "Lizard", da wohl das abgedrehteste Werk aus dieser Zeit. Ab den 80ern würde ich chronologisch vorgehen, immer begleitt von entsprechenden, zeitgenössischen Liveaufnahmen, um bei der Weiterentwicklung mithalten zu können. Vor allem Live sind die 90er, die Zeit des Doppeltrios überaus interessant.
Natürlich ist die aktuelle Besetzung von Crim mit drei (!) Drummern auch über alles erhaben und ich hoffe auf offizielle Liveaufnahmen (Bootlegs kursieren ja bekanntlich von wenigen der aktuellen Shows, die in Songauswahl ("Starless"!!!) und Performance wohl großartig gewesen sein müssen. Ich hoffe auf Eurodates im kommenden Jahr.

Pandora. Ich öffnete dich. Trotzdem Danke.:cool:
 
Einfach alle nach und nach holen und sich daran erfreuen. Gibt kein schwaches Album von denen.
 
Die beiden meiner Meinung nach wichtigsten Alben, die absolut unverzichtbar sind, stehen ja bereits auf der Einkaufsliste. In The Court Of The Crimson King ist wahrscheinlich das rundeste, perfekteste, spannendste, erhabendste, verzückendste Album überhaupt - nicht nur von King Crimson, sondern generell. Eines meiner fünf Lieblingsalben aller Zeiten. Das ist in Klang gegossene Göttlichkeit, Ambrosia für Ohren, Leib und Seele. Hier kommst Du aus dem Staunen nicht mehr heraus, aber ohne überfordert zu sein (wie etwa bei Lizard). Das Crimson Debutalbum gehört in jede gut sortierte Musiksammlung, egal für welches Genre man sich interessiert.

Als Zwillingspartner zum Debutalbum kann man noch den Nachfolger "In The Wake Of Poseidon" empfehlen, was häufig als dreiste Kopie des Debutalbums verschrien wurde, aber seinen ganz eigenen bizarren und weitaus düstereren Charme hat. Dringende Hörempfehlung für The Devils Triangle!

Larks Tongue In Aspic legt den Grundstein für das Album "Red", ist aber ein wenig experimentierfreudiger, freier. Red hingegen etwas kompakter. Damit hast Du meiner Meinung nach die vier besten KC Alben abgedeckt. Hier sind Easy Money und Exile als herausragend zu nennen. Was Bill Bruford auf Larks Tongue am Drumkit abzieht, ist einer der allergrößten Leistungen überhaupt im Rhythmussektor.

Lizard ist schon ziemlich abgefahrener Brainfuck und größtenteils weit jenseits der Grenzen des Rocks. Bolero, Freejazz, kunterbunte Klanggemälde, die selbst für das Genre des Progressive Rocks ziemlich frivol klingen. Ich kann das Album kaum in Ruhe anhören, ohne genervt zu sein. Islands von 1971 ist dann der Kontrapunkt dazu: Sehr ruhig, sehr besinnlich, teilweise ZU ruhig. Hier dominieren eher folkige Elemente, gemischt mit Kammermusik. Immerhin mit The Letter noch ein paar Funken Wahnsinn drin, die man von den ersten beiden Alben kennt. Ansonsten Musik zu besinnlichen Kerzenschein-/Weinabenden.

Mit dem polyphonen Chapmanstick-Gefrickel ab Discipline bin ich allerdings nie wirklich warm geworden. Der Klang wurde für mich zu steril, zu technisch. Für mich sind KC nur bis Red interessant. Das Album Discipline sollte ursprünglich nie unter dem Banner King Crimson, sondern eben unter dem Bandnamen Discipline veröffentlicht werden. Doch genau wie bei Black Sabbath feat. Tony Iommi (Seventh Star) bekam die Plattenfirma Dollarzeichen in den Augen und wollte den Namen King Crimson als Marketingbombe nochmal aufsteigen lassen. Ist ja immerhin außer Fripp noch Bill Bruford mit an Bord gewesen, der genau wie Basssist Tony Levine ziemlich großartig agiert. Aber wie gesagt: Warm geworden bin ich mit den sterilen Klängen nicht.
 
Vor ca. 15 Jahren hat mir mal ein Kumpel was von KC vorgespielt. Klang wie ein einziger, langer Soundcheck. Damals hab ich es nicht kapiert. Aber heute traue ich mir solche Musik schon zu. Ich mag ja einiges an 70s Prog mittlerweile.
 
Vor ca. 15 Jahren hat mir mal ein Kumpel was von KC vorgespielt. Klang wie ein einziger, langer Soundcheck. Damals hab ich es nicht kapiert. Aber heute traue ich mir solche Musik schon zu. Ich mag ja einiges an 70s Prog mittlerweile.

Der einzige lange Sound-Check... ja, das wird Moonchild gewesen sein - zumindest die letzten 10 von 12 Minuten *g*

Selbst das ergibt als verwundertes, neugieriges musikalisches Frage-Antwort-Spiel viel Sinn.
 
"In The Court Of The Crimson King" ist auch für mich als Gelegenhetsprogger eine Offenbarung. Alles andere hat ein paar mal auf dem Plattenteller rotiert und was wirklich schlechtes war nicht dabei.
 
ein auszug aus dem song lizard und einer der tollsten musikmomente überhaupt:
 
Das schönste an Lizard ist "Price Ruperts Lament" ganz am Ende, wo man nur Fripps Gitarre finster jaulen hört. Der Rest ist ziemlich seltsam und lässt mich nach wie vor ratlos zurück.
 
Hier ein Foto vom aktuellem Line-up.

Die Chancen auf eine reguläre Europa-Tour stehen wohl schlecht. Vielleicht klappt es ja mit Einzel/Festivalauftritten nächstes Jahr.

King-Crimson-2014.jpg
 
Für Neueinstieger aus der eher Metalecke in King Crimson vielleicht ganz interessant: Mit Gary Moore an der Gitarre!

Da ich mit Emerson, Lake & Palmer schon lange voll ausgestattet bin suche ich da nicht mehr sonderlich nach Platten, selbst das Orginal H.R.Giger Poster der Erstauflage von "Karn Evil" ist hier in absolut neuwertigem Zustand vorhanden.


Die Greg Lake Solo Scheibe "Live on the King Biscuit Flower Hour" von 1981 war auch nicht sonderlich hoch auf meiner Suchliste angesetzt, generell sind ja Solo-Scheiben von Band-Mitgliedern immer so eine Sache. Als The Who und Queen Fan kann ich da ein Lied von singen... .

Das Greg Lake die ersten beiden King Crimson Scheiben eingesungen hat (und Bass gespielt haben soll) setze ich als bekannt voraus.

Für einen geradezu lachhaft niedrigen Betrag habe ich die Platte eher zufällig gefunden.

Das auf der 81er Live-Scheibe Songs von ELP, King Crimson, Sologedöns und Covers gespielt werden, das habe ich mir gedacht. Das dann noch zwei Gary Moore Songs gespielt werden, das hat mich schon sehr verwundert.

Das Gary Moore die ganze Platte mit eingespielt hat war mir komplett unbekannt .
Zwei Gary Moore Songs mit Greg Lake am Gesang!


Zwei King Crimson Songs mit Gary Moore an der Gitarre!

 
Den Bass hat Greg Lake nur auf dem Debutalbum eingespielt. Auf dem zweiten Album spielt der Bruder von Michael Giles die vier dicken Trossen und Lake hat das Album nur noch pro Forma eingesungen, als er schon mit beiden Beinen längst bei ELP drin stand. Dennoch ist In The Wake Of Poseidon ein großartiges Album geworden. Der Titelsong ist wirklich zauberhaft melancholisch, The Devils Triangle ist das bösartigste Stück Musik, was ich jemals gehört habe und Pictures Of A City ist eine logische Weiterentwicklung von 21st Century Schizoid Man mit leiseren Nuancen in der Mitte.
 
Jau, danke für die Detailierung.

Ich halte das zweite Album übrigens auch für glorreich und den "Abklatsch" Vorwurf habe ich nie verstanden. War ja erst die 2. Platte (und nicht die 5. oder 9.) und im Metal wird sowas ja eher als "Konstanz", "eigner Stil" etc. bezeichnet.
 
Jau, danke für die Detailierung.

Ich halte das zweite Album übrigens auch für glorreich und den "Abklatsch" Vorwurf habe ich nie verstanden. War ja erst die 2. Platte (und nicht die 5. oder 9.) und im Metal wird sowas ja eher als "Konstanz", "eigner Stil" etc. bezeichnet.

Die musikalische Evolution hat in den späten 60ern und frühen 70ern gigantische Quantensprünge hingelegt. Man lotete neue Grenzen und Untiefen aus, sprengte Grenzen oder erweiterte sie, probierte viel aus und dachte dabei nicht an die Verkaufszahlen. Wenn zwei Alben ähnlich klangen, galt das als Stagnation. Man erwartete regelrecht, dass sich ein neues Album vom Vorgängeralbum deutlich unterscheiden würde. War dem nicht so, buhte die Presse, warf den Musikern Ausverkauf und Einfallslosigkeit vor. Das war auch bei Genesis so (Trick Of A Tail / Wind And Wuthering), ebenso bei Pink Floyd (Darkside Of The Moon / Wish You Were Here). Stagnation war nichtmal auf hohem Niveau gerne gesehen.

In den vier Jahren zwischen 1969 und 1973 ist so viel passiert, Bands haben sich innerhalb kürzester Zeit entwickelt, weiter entwickelt und Wandlungen in atemberaubender Geschwindigkeit vollzogen. Wann gab es das in dieser Form im Metal? Die Alben von Iron Maiden der letzten 14 Jahre klingen stilistisch nicht sehr verschieden voneinander. Projizier das mal in die Zeit zwischen 1969 und 1983.
 
Für Neueinstieger aus der eher Metalecke in King Crimson vielleicht ganz interessant: Mit Gary Moore an der Gitarre!

Da ich mit Emerson, Lake & Palmer schon lange voll ausgestattet bin suche ich da nicht mehr sonderlich nach Platten, selbst das Orginal H.R.Giger Poster der Erstauflage von "Karn Evil" ist hier in absolut neuwertigem Zustand vorhanden.


Die Greg Lake Solo Scheibe "Live on the King Biscuit Flower Hour" von 1981 war auch nicht sonderlich hoch auf meiner Suchliste angesetzt, generell sind ja Solo-Scheiben von Band-Mitgliedern immer so eine Sache. Als The Who und Queen Fan kann ich da ein Lied von singen... .

Das Greg Lake die ersten beiden King Crimson Scheiben eingesungen hat (und Bass gespielt haben soll) setze ich als bekannt voraus.

Für einen geradezu lachhaft niedrigen Betrag habe ich die Platte eher zufällig gefunden.

Das auf der 81er Live-Scheibe Songs von ELP, King Crimson, Sologedöns und Covers gespielt werden, das habe ich mir gedacht. Das dann noch zwei Gary Moore Songs gespielt werden, das hat mich schon sehr verwundert.

Das Gary Moore die ganze Platte mit eingespielt hat war mir komplett unbekannt .
Zwei Gary Moore Songs mit Greg Lake am Gesang!


Zwei King Crimson Songs mit Gary Moore an der Gitarre!


Das ist toll. Brauch ich.
 
Großartige Band, eine der wenigen, bei denen das Attribut "progressiv" auch zu jeder Zeit und bis zuletzt noch gepasst hat!
Dennoch geht's mir hier ähnlich wie Erdbär, die 80er Sachen mag ich nicht sonderlich (hab aber eh fast eine 80er Phobie, wenn's um Musik außerhalb des Metals geht), dafür finde ich "Thrak" und "The Power To Believe" wieder richtig gut, auch wenn letzteres auch recht kalt/steril klingt.
Ich besitze das Debüt und alle Studioalben aus den 70ern (die Live-Scheibe "USA" werde ich mir auch noch zulegen).
Von den Alben in meiner Sammlung kann ich bisher mit "Lizard" am wenigsten anfangen, was vielleicht nur an manchen Melodien liegt, da mich einige Passagen auch total verzaubern.
"In The Court Of The Crimson King" ist sicherlich (trotz einiger Experimente und einem Stil der seiner Zeit voraus war) mit Abstand das zugänglichste der gesamten Diskografie und besitzt mit dem Titelsong und "Epitaph" zwei der schönsten Songs der Rockgeschichte!
"Larks' Tongues In Aspic" hat mich auch schon nach dem ersten Hören völlig umgehauen, ist wohl mein zweitbliebstes Album und "Starless And Bible Black" ist ähnlich experimentell, für mich aber noch etwas uneingängiger (was bei KC aber ja nicht negativ zu werten ist). Beide Scheiben haben auch einen dermaßen krassen Gitarrensound, dass man fast das Gefühl hat, Fripp müsse durch deutlich spätere Musik beeinflusst gewesen sein (aber wahrscheinlich hatte er anstelle einer Zeitmaschine einfach viel Inspiration und den Willen zum Experimentieren/Grenzen ausloten). Auf "Red" ist das auch noch ähnlich, wobei hier die Songs etwas kompakter/rockiger (aber nicht weniger genial) sind.
Denke also, MIBURNs Wahl für die ersten Alben war absolut richtig, aber es muss so oder so mehr von KC her... ;)
Welche Scheiben, das hängt dann wohl vom Geschmack ab, meine liebsten sind "In The Court Of The Crimson King", "Larks' Tongues In Aspic", "Starless And Bible Black" und "Red", aber wer auch mit den typischen 80er-Sounds etwas anfangen kann, sollte auch mal in "Discipline" reinhören. Das Spätwerk war wieder ganz anders, aber sicher auch ein Antesten wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten