Sarke

Hugin

Till Deaf Do Us Part
Ich hab's im BM MMXVI-Thread ja schon angedeutet, aber jetzt auch nochmal am richtigen Ort, dem neu erstellten SARKE-Thread, dessen bisherige Nichtexistenz ziemlich bedauerlich ist, waren doch die ersten drei Alben allesamt große Klasse, vor allem die Zweite.

Grund des Threads indes: Die neue SARKE namens "Bogefod" ist für mich der absolute Hammer!

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Die musikalischen Rahmendaten passen schon mal. Irre abwechslungsreich streift das Album die üblichen SARKE-/TULUS-/KHOLD-Zutaten wie groovenden Black Metal und Celtic Frost, aber auch ein wenig slayerigen Thrash (der langsameren, Seasons-artigen Schule) in manchen Riffs, sehr, sehr viel schleppenden Schwarz-Doom, ein wenig Folk in einem kurzen akustischen Stück mit Elfe, und sehr viele herrlich verschrobene Leadgitarren, die man in dieser Form nur selten hört und an denen man sich reiben kann, aber ihnen auch völlig fasziniert verfallen. Dazu kommt natürlich der knurrende Nocturno Culto, wie man ihn kennt und liebt, der dieses Mal extrem gut verständlich ist.

Das ist in diesem Fall auch ziemlich wichtig, denn "Bogefod" ist ein Konzeptalbum, bei dem die Texte durchaus wichtig sind. "Bogefod" heißt Hinkefuß, und das nicht ohne Grund, denn das Album widmet sich der altisländischen "Eyrbyggja Saga", und daraus speziell der Sage des alten Wikingerfürsten Thorolf Hinkefuß, der zu Lebzeiten ein rauhbeiniger Gesell war und daher keine Ruhe im Grabe fand und nach seiner Grablege immer wieder als Draug Mensch und Tier seiner Heimat auf gar garstig tödliche Weise heimsuchte, weswegen er ausgegraben und nochmal begraben, und nochmal ausgegraben und verbrannt werden musste. Doch auch das half nicht, denn die Asche wurde von einem Bullen aufgeleckt, dessen Kalb dann Thorolfs rastlosen Geist beherbergte bis man auch noch den Jungbullen tötete und den Kadaver in einem Sumpfloch versenkte, um das man hohe Mauern errichtete. So ungefähr jedenfalls... Das half dann, aber auch nicht so wirklich. Manch einer meint, der gute Thorolf gehe heute noch an der Nordküste der Halbinsel Snæfellsnes im Westen Islands um und sorge für unerklärliche Todesfälle bei Mensch und Tier.

Wirklich ein sehr, sehr gelungenes Konzeptalbum!

Hier nochmal der Link zum Single-Video, das - wie andernorts schon gesagt - leider nicht der beste Song der Scheibe ist, der aber im Albumkontext super funktioniert.


Und hier noch Sekundärliteratur zu Thorolf Hinkefuß:

http://www.ura-linda.de/buecher/heidueberl.pdf (ab Seite 44 rechts oben)
https://en.wikipedia.org/wiki/Eyrbyggja_saga
http://www.sagadb.org/eyrbyggja_saga
 
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Gute Band! Die ersten beiden Scheiben liefen hier regelmäßig, die dritte ist aus unerfindlichen Gründen etwas untergegangen, auf die neue bin ich aber sehr gespannt. Dein Posting liest sich schon mal sehr vielversprechend. Danke auch für die Links, da werde ich mich mal durcharbeiten. Hatte das Glück, Sarke schon mal live zu erleben (2010 beim Ragnarök) und war durchaus angetan, v.a. von Nocturno Cultos Bühnenpräsenz.
 
einmal live auf dem Party San gesehen. Platte habe ich mir nie zugelegt. Der neue Song hat mich aber schonmal richtig angefixt. Klingt nacher einer großen BM-Nummer für 2016.
 
"Dawning" finde ich jetzt im Albumkontext ähnlich stimmig wie die vereinzelten Songs mit Sängerin z.B. bei Anathema zu Zeiten von Darren oder bei Moonsorrow.
 
Für mich stört der Song den Fluss des Albums. Ob er ohne Vocals besser gepasst hätte, sei mal dahingestellt. Sonst ist das ne superfluffige Kuschelscheibe, megasahnig.
 
Bei mir ist das gute Stück inzwischen aus Norwegen eingetrudelt und hat kurz vor Toreschluss nochmal kurz die Jahrescharts durcheinander gewirbelt. Die fünfte SARKE ist mal wieder so gut, dass es eine wahre Freude ist. Nochmal ein Stück mehr Doom als eh schon immer, und Ted singt einfach nur zum Dahinschmelzen. Ich bin immer wieder begeistert, wie toll der Berglie hier songdienliche Kompositionen mit feinen, einschmeichelnden Instrumentierungen verbindet; der Westby hat einen super harmonischen, ausgewogenen erdigen Sound geschaffen, und Ted... jo... ich bin mal wieder schwer in Ted verknallt. Die Lurenklänge bei 'Dagger Entombed', und dann Steinars unverschämt geniales Solo zum Einstieg in 'Age Of Sail'. Auch dieses Mal wieder mit Elfe im fünften Song 'Jutul'...

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Das erste Album habe ich seinerzeit schwer gefeiert, danach dummerweise die Band nicht mehr im Auge behalten. Wieviel Scheiben haben die denn mittlerweile?
 
Ganze Fünfe gibt's inzwischen schon... alle toll; "Bogefod" ("Hinkefuß"), der Vorgänger der aktuellen ganz besonders, da ich ein Faible für Konzeptalben habe.

2009 - Vorunah
2011 - Oldarhian
2013 - Aruagint
2016 - Bogefod
2017 - Viige Urh
 
ich hab die Band lange ignoriert, aber mir die 'Viige Urh' letztens für sehr wenig Geld bei Indie Recs mitgenommen und muss sagen, ich bin hin und weg! super Album!

von der Grundstimmung fühle ich mich gelegentlich nach 2015 zum Tau Cross Debut zurückversetzt.
 
Am 01.11.19 erscheint das sechste Sarke Album namens "Gastwerso". Ich kenne bisher nur das Vorgängeralbum "Viige Urh", welches mir ausgesprochen gut gefällt. Die neuen Songs, insbesondere Rebellious Bastard, gehen auch wieder ganz gut ins Ohr.

Cover:
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Amazon sagt 8.11., und es ist das sechste Album, aber ja, gut, dass es bald kommt. SARKE ist eine phänomenal gute Band.
 
Verdammt starke dunkle Tonkunst. Dachte ja, meine Jahresliste sei im Sommer schon abgeschlossen gewesen, da die letzten Wochen und Monate für meine Ohren nichts wirklich Außergewöhnliches mehr erschienen ist, aber dieses Album schickt sich an, sich nochmal ziemlich weit oben im Ranking einzureihen. Wäre mir doch fast durch die Lappen gegangen. Ein großer Jammer wäre das aber allerdings gewesen, denn das ist von Anfang bis Ende sehr innovativer und morbider Schwarzmetall, hier und da an triptykonsche Klanglandschaften erinnernd, oftmals aber auch völlig neue musikalische Zweige suchend, und das auch noch mit Erfolg. Selbst mir sonst total verhasste Symphonic-Elemente klingen hier im Songkontext ('Mausoleum') seltsamerweise total in sich schlüssig. Nach wie vor einer der außergewöhnlichsten Bands im schwarz-extremen Sektor.
 
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