Ich höre die Alben fast täglich. Manches wirkt beim ersten Hören etwas unspektakulär, entfaltet sich dann aber oft nach mehreren Durchläufen. Die überwiegend melancholische Stimmung gefällt mir eh sehr gut.
Das originellste und beste (und auch härteste) Album der Band ist für mich klar "Nucleus" von 1995.
Da sind die King-Crimson-Einflüsse vom Debüt zwar auch noch zu hören, aber die Band hat hier etwas deutlich Eigenständigeres und Krasseres daraus gemacht, das ist wirklich kompromisslose Kunst! Der Gesang ist da auch schon nicht mehr so schwach wie noch auf "Vemod", wurde im Laufe der Jahre eh immer besser, finde ich.
Auch sehr gut gefällt mir "From Within", vielleicht das emotionalste/melancholischste Album der Band.
Ich mag aber wirklich alle Alben von Anekdoten, wobei "A Time Of Day" schon eindeutig am schwächsten in meiner Wahrnehmung ist, aber immer noch gut. Auf jenem Album und auch auf "Gravity" sind auch erstmals verhaltene Post-Rock-Elemente zu hören (aber nur vereinzelt).
Auf jeden Fall eine tolle Band und eine der ganz wenigen nach Ende der 70er gegründeten aus dem Progressive Rock, die ich nicht überflüssig finde (neben Änglagård und vielleicht noch einer Handvoll weiterer). Wobei halt der kreative Overkill des Zweitwerks danach nie mehr erreicht wurde, aber tolle, eigenständige Songs hat die Band danach immer noch veröffentlicht und wird dies hoffentlich noch eine Weile tun.
Zwischenstand meiner Bewertung sieht so aus:
- Nucleus 9,5 - 10/10
- From Within 9/10
- Until All The Ghosts Have Gone 9/10 (knapp)
- Vemod 8,5/10 (mit besserem Gesang wäre die deutlich höher, das Instrumental und das letzte Stück zählen zu den besten der Band)
- Gravity 8,5/10
- A Time Of Day 8/10