Der Dialektthread

avi

Till Deaf Do Us Part
U.a. nachdem ich kuerzlich auf der Suche nach der Definition des Worts "Kaks" auf eine Internetseite* stiess, wo der Urheber Kolumnen zum Tagesgeschehen im ortansaessigen Slang verfasst hatte und ich mich beim (laut) lesen ebenjener einfach nur koestlich amuesiert hatte, kam mir die Idee, dass ein Dialektthread doch hier ganz lustig sein wuerde. Ja, viele Dialekte und insbesondere auch der hiesige, sind eigentlich schlimm, sowohl vom Klang als auch fuer den Deutschlehrer :D Aber Charme haben die! Und so richtig aufgefallen ist mir das auch erst, als ich aus der Gegend weggezogen bin, also scheinen so Heimat-/Nostalgiegefuehle auch eine nicht unerhebliche Rolle zu spielen. Generell finde ich das toll, dass es hierzulande so viele Abstufungen gibt, auch wenn ich insbesondere die Leute jenseits des Weisswurstaequators nur noch rudimentaer verstehe (ach, eigentlich faengts schon bei den alten Sachsen und Thueringern aus der Verwandschaft an, v.a. wenn die schon ein Bierchen wech haben ;) )

Also denn haut ma inne Tasten, wa!

*http://www.kodderschnauze.de/Kodderschnauze/Kodderschnauze.html
 
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Hab ich heute wieder festgestellt, dass nicht nur Aussprache, sondern auch Wortschatz von Region zu Region stark variieren. Meine Freunden lebt zwar seit 20 Jahren in Ostwestfalen, kommt aber aus Sachsen-Anhalt. Beim Waldspaziergang habe ich die Buschwindröschen bestaunt, die bei ihr in der Heimat Waldanemonen heissen. Weiterhin: Lauch versus Porree. Ich kenne nur Porree, Lauch ist für mich ein Begriff aus dem Süddeutschen Raum, aber wenn ich zum Rewe gehe, finde ich Porree auch nur noch als "Lauch" bezeichnet vor.

Letzte Woche war ich dienstlich in Freital bei Dresden unterwegs. Jesses, ich habe echt kaum ein Wort verstanden. Dienstag muss ich wieder hin, ich nehme mir nen Dolmetscher mit, nüschwoh?
 
Ich merk eigentlich nur, dass ich angeblich an meinem Zungenschlag geographisch-biographisch zu verorten bin, wenn ich mal in der Fremde weile und immer wieder belustigt dazu aufgefordert werde, Begriffe wie "Viertel", "Mitte" oder ähnliches auszusprechen. Außerdem hab ich mir in all den Jahren hier in dieser Stadt tatsächlich so'n büsch'n den Bremer Schnack angewöhnt, vor allem die Lautverschiebung von au zu ou - also, "rouchen", statt "rauchen" und so.
 
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Hab ich heute wieder festgestellt, dass nicht nur Aussprache, sondern auch Wortschatz von Region zu Region stark variieren. Meine Freunden lebt zwar seit 20 Jahren in Ostwestfalen, kommt aber aus Sachsen-Anhalt. Beim Waldspaziergang habe ich die Buschwindröschen bestaunt, die bei ihr in der Heimat Waldanemonen heissen. Weiterhin: Lauch versus Porree. Ich kenne nur Porree, Lauch ist für mich ein Begriff aus dem Süddeutschen Raum, aber wenn ich zum Rewe gehe, finde ich Porree auch nur noch als "Lauch" bezeichnet vor.

Letzte Woche war ich dienstlich in Freital bei Dresden unterwegs. Jesses, ich habe echt kaum ein Wort verstanden. Dienstag muss ich wieder hin, ich nehme mir nen Dolmetscher mit, nüschwoh?
Der Lauch kommt von den Schwaben, wir in Oberbayern haben früher auch Porree gesagt. Inzwischen hat sich der Lauch aber durchgesetzt und nur ältere Leute sagen noch Porree.
 
Hier in der Pfalz sind die Aussprache schon von wenigen Kilometer von einander liegend unterschiedlich.
Da ist die Frau

hier : die Fra
zwei Orte weiter, die Frä


und in der Kneipe, die Alt.

Es gibt aber soviel Liebeswürdigkeiten in unser Spache.

In Hannover ( also im Oxforddeutsch) heißt es: Hier bitte, das können sie haben.
Bei uns: da hoscht.
 
Hier in der Pfalz sind die Aussprache schon von wenigen Kilometer von einander liegend unterschiedlich.
Da ist die Frau

hier : die Fra
zwei Orte weiter, die Frä


und in der Kneipe, die Alt.

Es gibt aber soviel Liebeswürdigkeiten in unser Spache.

In Hannover ( also im Oxforddeutsch) heißt es: Hier bitte, das können sie haben.
Bei uns: da hoscht
.
wat für Schwätzer...
bei uns sagt man "da" klingt etwa wie kurzes ein d-Zungenschlag unter Vernachlässigung des "a" ... wer nicht soviel Energie aufwenden will nickt leicht mit dem Kopf.... Olle Sabbelei immer!
 
Ich merk eigentlich nur, dass ich angeblich an meinem Zungenschlag geographisch-biographisch zu verorten bin, wenn ich mal in der Fremde weile und immer wieder belustigt dazu aufgefordert werde, Begriffe wie "Viertel", "Mitte" oder ähnliches auszusprechen.
Hier auch. Ich war eigentlich der Meinung, keinen grossartigen Dialekt zu haben, bin aber in Niedersachsen doch immer mit erstaunlicher Praezision zugeordnet worden.
Einmal war ich auch in Oeynhausen mit ein paar angetrunkenen Leuten unterwegs, die sich permanent beoemmelt haben, wenn ich irgendwas "jemacht" habe :D

Na und so richtig fettes Hamburgerisch is ja auch geil. Wir hatten mal einen Dozenten damit und ich war die gesamte Vorlesung nach nur innerlich am Grinsen.
Und dann hatten wir noch einen aus Niederoesterreich. Das war irgendwie schmerzhaft, dem zuzuhoeren, weil der permanent so klang, als wuerde er sich gerade voll den Kiefer verrenken^^
 
Ich habe meinerseits dank dauernder Umzüge innerhalb südlicher Gefilden einen seltsamen Misch verschiedener Dialekte mitbekommen. Der Vorteil dabei: man hört nicht mehr, wo ich eigentlich geboren wurde, puh! :D

Ich sage bspw. manchmal "kannst du mal heben" statt "halten" - was sehr interessant war, als ich nach Trier zog und angeschaut wurde als hätte ich mal eben den Verstand verloren :D
Hier in Mannheim rutschte mir mal ein "mitholen" statt "mitnehmen" raus, was wiederum kurze Erinnerungen an Trier weckte.
Wobei ich versuche das abzulegen. Holen... heben... immer diese H-Worte! Ganz schlimm: "des"! Hoffentlich kann ich mir des mal wieder abgewöhnen.

Persönlich mag ich ja norddeutsche Dialekte sehr gerne, in Hamburg fühle ich mich pudelwohl bspw. Was allerdings auch extrem unterhaltsam ist: so ein pornös klingendes Wienerisch. Das geht sich aus! Hihi, da muss ich grinsen, wenn ich nur dran denke. Würde mich auf Dauer wahnsinnig machen, aber es klingt einfach so lustig *kicher*
 
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